Find' ich interessant, was schon alles geschrieben wurde und kann vielem zustimmen - vor allem dem Materialeinkauf, das ist ein "Ürgelwürf"-Vorgang für mich.
Zur Definition "Hobby" hab' ich mal wikipedia (Auszüge) bemüht:
"Ein Hobby (deutscher Plural: Hobbys), auch Freizeitbeschäftigung ... ist eine Tätigkeit, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt und die dem eigenen Lustgewinn oder der Entspannung dient. Ein Hobby .... repräsentiert für den Ausübenden einen Teil seiner Identität. ... Das Betreiben eines Hobbys hat oft entspannende oder sonstige nützliche therapeutische Nebenwirkungen. .... "
Nähen ist eines meiner Hobbys, ich mach's freiwillig und regelmäßig. Doch es entspannt mich nicht unbedingt, es strengt mich sehr an, ich muß ich wirklich konzentrieren und aufpassen, was ich da tue. Es macht mich manchmal sauer, wütend, rasend und traurig über meine eigene Unfähigkeit, wenn ich auf Grund fehlender Erfahrung, Kenntnissen und Fertigkeiten die Anleitung nicht verstehe oder das Ergebnis nicht so wird, wie's soll oder ich mir einbilde, daß es sein soll. Ich führe es darauf zurück, daß ich einfach noch Anfängerin bin und daß durch stete Übung alles besser wird. Wirklichen Lustgewinn habe ich dabei noch nicht, abgesehen von ein oder zwei Stücken, die ich genäht habe, die so sind wie ich sie haben wollte. Ich vertraue auf mich, daß es mir irgendwann richtig Spaß machen wird.
Vergleiche ich den entspannenden Effekt und den eigenen Lustgewinn mit anderen Hobbys, die ich schon sehr lange Zeit betreibe, stelle ich deutliche Unterschiede fest. Tanzen macht momentan noch deutlich mehr Spaß - klar, mach' ich auch schon viel länger als Nähen, also beherrsche ich es auch wesentlich besser. Beim Stricken bin ich mit meinem Endprodukt wesentlich zufriedener als beim Nähen, doch auch hier hab' ich einfach deutlich mehr Übung, Erfahrung und Kenntnisse. Also wird jedes Hobby mit wachsenden Fähigkeiten und Kenntnissen auch interessanter, spannender und befriedigender.
Nur ein Bewegungshobby kann ich nicht direkt mit einem "herstellenden" Hobby vergleichen, weil die Bewegung, wenn sie ausgeführt ist, weg ist - also nicht greifbar ist. Eine genähte Tasche oder einen gestrickten Schal kann ich immer wieder anschauen, betasten und mein Werk analysieren. Entweder freu' ich mich immer wieder drüber oder ich ärgere mich wiederholt über meine Minderleistung.
Ich denke, daß es bei jedem Hobby Phasen gibt, in denen gar nichts geht und man sich mühsam dazu aufraffen muß, dann wieder Zeiten in denen alles locker und zufriedenstellend von der Hand geht. Nicht jeden Tag ist man gleich gut aufgelegt und nicht jeden Tag hat man die notwendige Muße und Ruhe, die meiner Meinung nach, Handarbeiten benötigen, oder das Bedürfnis zum Bewegen beim Sport um diese "freuderfüllend" auszuführen. Manchmal kommt bei mir auch durch die Überwindung erst der Spaß und die Freude.