"Do it Yourself" bedeutet für mich, daß ich selbst etwas mache, weil es mir Spaß macht, z.B. Nähen, Stricken, Häkeln. Es freut mich, wenn mein Werk nicht sofort als Eigenarbeit erkannt wird und wenn doch, dann stehe ich zu den Fehlern, die ich fabriziert habe. Verkaufen würde ich es nicht, verschenken nur dann, wenn jemand wirklich z.B. selbstgestrickte Socken auch mag und eine gewisse Wertschätzung für das hat, was er da geschenkt bekommt.
Andererseits bin ich auch manchmal dazu gezwungen etwas selbst zu machen, weil es notwendig ist, obwohl es mir keinen Spaß macht, und ich es auch nicht wirklich gut beherrsche, z.B. Wände streichen. Eine handwerklich gute Malerarbeit hat ihren berechtigten Preis, doch für einen Raum ca. 200 bis 250 € zu zahlen, mhm.. das tut mir im Geldbeutel einfach weh - Alternative: Selbermachen - deutlich weniger Kosten, etwas mehr Ärger, größerer Zeitaufwand und ein Ergebnis, bei dem der gelernte Maler dezent die Augen verdreht.
Jeder Trend wird aus Gründen der Umsatzerwartung und des Konkurrenzdruckes anderer Anbieter diskutiert und letzlich von den Anbietern dann ins Programm genommen. Das ist legitim. Wer auf "DIY"-Sachen steht und es kaufen möchte, soll dies tun, sofern derjenige nicht behauptet, es selbst gemacht zu haben.
Es gibt auch Lebensmittel, z.B. bestimmte Marmeladensorten, die mit dem Slogan "..wie bei Muttern..." werben oder vorbereitete Rouladen oder gefüllte Fleischbraten in Metzgereien mit dem Zusatz "..nach Hausfrauenart...". Letztlich nichts anderes als ein altbekanntes Mittel die industriell oder handwerklich gefertigten Lebensmitteln mit einem Touch von "DIY" zu versehen.
Selber machen wir nicht aussterben, da viele aus finanziellen Gründen in handwerklichen Dingen nach bezahlbaren Lösungen suchen müssen. Es wird immer Menschen geben, die nur aus Spaß an der Freude eigene Dinge nach gegebenen Vorlagen, Ideen von anderen und eigenen Einfällen herstellen.