heul, jaul, schreiiiiii.......
Da dachte ich nun, zwei rechte und zwei linke, auf einer Runde mit dicker Wolle - das, na, das sei doch einfach und geht ratze-fatze .... Pustekuchen!
Ging schon damit los, daß die Wollbeschaffung etwas schwieriger war als ich dachte, denn die Farbe (pink-weiß-grau-melliert), die ich mir ausgepäht hatte, war nicht zu haben... grummel..... dann eben schwarz-grau weiß-melliert und schwarzes Lumio dazu - fein. Kann losgehen. Das zweite Dezemberwochenende hatte ich mir dafür ausgesucht mit dem Stricken zu beginnen.
Nichts war's - ich habe mit zwar eingebildet, daß ich dicke Strumpfstricknadeln hätte, doch irgendwie ist das komplette Spiel abhanden gekommen. Hüpf, tob, schimpf..... also nochmals los Stricknadeln kaufen...... Was man nicht im Köpfchen hat, hat man eben in den Füßen. Die Stricknadelbeschaffung gestaltete sich ebenfalls etwas komisch. Zu drei Läden bin ich gefahren und mußte doch Kompromisse machen. Es gibt nämlich, so habe ich festgestellt, keine grauen Alu-Rundstricknadeln in Stärke 10 - nö, da sind die aus Kunststoff..... mag' ich so gar nicht.... oder die Luxusnadeln aus silber glänzendem Metall, schauen recht hübsch aus. Na und so kurz vor Weihnachten kann ich mir mal Luxus gönnen, dachte ich und wollte welche in 40 cm, 60 cm und 100 cm mitnehmen. Grrr.... grumpf.... ürgelwürf..... also zwei in 40 cm, Stärke 10 und 9, mitgenommen. Andere Längen waren Fehlanzeige....... so kurz vor Weihnachten.
Endlich daheim angekommen, mach' ich mich ans Werk und schlage 20 Maschen an, um eine Maschenprobe zu machen. Ganz schön flutschige Sache, irgendwie sind Silbernadeln rutschiger als die Alunadeln........ grummel..... und die linken Maschen rutschen mir entweder schon vor dem Abstricken von der Nadel oder spätestens wenn ich den Faden umlegen will. Irgendwie sind diese dicken Dinger recht unhandlich und das Seil mit 40 cm deutlich zu kurz! Keine Bewegungsfreiheit für meine Hände und wie das anstrengt mit der dicken Wolle! (Mit 3er-Nadeln ist das alles problemlos.) Nach elf Probereihen stelle ich fest, die Nadeln sind zu dick. Nadelwechsel auf 9..... selbes Rutsch-Flutsch-Spielchen und ein Maschenbild wie bei einem Anfänger. Ich bin gelinde gesagt, sehr verstimmt.
Tatsächlich bin ich entnervt und lasse zur Beruhigung meinen Blick auf's Blumenfenster schweifen. Da grinst mich ein Blumenhaltestäbchen frech an und ein zweites linst zwischen den Blättern hervor..... och nee-ne... und ich springe herum wie Rumpelstilzchen..... da stecken meine 8er-Strumpfnadeln als Blumenstütze in den Töpfen! Blöderweise kann ich nur drei Nadeln finden. Egal, dann müssen die Blümchen sich jetzt eben mal hinlegen.
Mit den 8er-Nadeln sieht das Probestrickwerk nun endlich so aus, wie ich das haben will. Gleichmäßig und die Maschen haben eine Form, das Gestricke ist dehnbar - schön, prima...... nur mit drei Nadeln ist Rundstricken ein bisserle fast unmöglich. Ich dampfe vor Wut, denn jetzt hat kein Laden mehr offen.
In den nächsten Tagen kam ich nicht dazu Nadeln zu kaufen und dann war Weihnachten, Silvester und Neujahr. Erst heute Nachmittag erinnerte ich mich an den Stülpkragen und eilte nach passenden Nadeln los. Kaufen konnte ich nicht, nur bestellen, da wegen der Inventur im alten Jahr nichts mehr geordert wurde - ganz prima...... also hab' ich eben welche bestellt. Mit viel Glück kann ich sie nach Heilig Drei König abholen.
Und ich dachte, dieser Stülpkragen wird gemütlich an einem Nachmittag fertig. Jetzt glaub' ich, das wird eine unendliche Geschichte.