Mich stört eigentlich nur, wenn ein Kostüm als etwas verkauft wird, das es nicht ist. Also Aussagen wie "ein Kleid, wie es Bauersfrauen im Mittelalter getragen haben" o.ä. - vor allem, wenn es dann gleich gar nicht zutreffen kann (Baumwolle, angesetzter Rock, Trompetenärmel,...).
Was mich allerdings nervt, obwohl das vielleicht nicht gerechtfertigt ist: Das immer und immer und immer wieder Anfragen für Schnitte "für eine einfaches Mittelalterkleid" kommen. Für ein einfaches "Mittelalterkleid" (was ja eh ein sehr pauschaler Begriff ist) braucht man nun wirklich keinen Schnitt, höchstens eine Anleitung. Diese Tatsache und eine solche Anleitung findet man, wenn man sich auch nur geringfügige Mühe macht, selber zu suchen.
Ich habe mal ein Kleid für eine Museumsausstellung genäht. Die Wolle war krappgefärbt, die Nadeln, mit denen ich genäht habe, von Hand aus damals üblichen Materialien geschmiedet, der "Schnitt" zusammengetragen aus Beschreibungen, Bildern etc. (natürlich hatte ich professionelle Hilfe). Was ich dabei vor allem gelernt habe: Alles kann immer nur eine Annäherung sein.