Ein näheignisreicher Tag neigt sich dem Ende und ich habe ein Fazit, dass ich gern mit euch teilen möchte:
- ein Nadelwechsel auf 80er hat bei dünnerem Jersey dazu geführt, dass ich weniger Löcher durch zu dicke Nadeln hatte, dadurch entstanden auch keine Fehlstiche wie befürchtet (an den Nadeln kann es also gestern wirklich nicht gelegen haben)
- Nähfußdruck ist wichtig, zu viel ist aber etwa genau so fatal wie zu wenig
- die Anfangsfäden sollten nicht zu kurz sein, dann braucht man auch keine "Hebamme" und die Naht wird gleich von Anfang an schön
- sie mag keine Quernähte an gelockten Armkugelnähten, dort rutscht sie (trotz intensiven bügelns) gerne seitlich weg (erster Fehlstich), eine Korrektur mittels "in die richtige Richtung rücken" macht weitere Fehlstiche und es sollte an dieser Quernaht wirklich l-a-n-g-s-a-m genäht werden, war ich über den "Hubbel" hinweg neigte die Maschine zum einkräuseln hinter dem Füßchen, was mich dazu gebracht hat, beim nächsten Mal bis knapp hinter die Naht zu nähen, das Füßchen anzuheben und dem Stoff Raum nach hinten zu schaffen, Füßchen wieder runter, l-a-n-g-s-a-m weiternähen, dann das gleiche nach ein paar Stichen zu wiederholen, dann gab es keine Fehlstiche
- Ärmelbündchen findet sie super
- Fadenspannung ist bei unterschiedlichen Stoffen auch schon mal gleich
- eigenere innere Anspannung überträgt sich auf die Maschine
Ich habe kleinere Stoffstücke vorab mit dem jeweils zu verarbeitenden Stoff getestet, dabei wurden die Nähte mit der Zeit kürzer und die Stoffstücke kleiner - man muss sich also wirklich einarbeiten in die Thematik. Erklären kann ich nix, aber ich hab auch schon mitten in einer Naht die Fadenspannung verändert (intuitiv) und ein besseres Stichbild erzeugt ohne dass es fatale Einbruche o.ä. gab. Ich bin eben ein intuitiver Mensch
Heute sind das Shirt für meinen Mann und zwei Schlafzeuge für meine Töchter entstanden, das sind für mich autentische Projekte für normale Kleidung. Oberteil = T-Shirt mit den Nähten, wie ich sie mir vorstelle, Leggings = Sporthosen mit ebenfalls den Nähten, wie ich sie mir vorstelle. Das Plus für Schlafis zum Üben ist, dass sie unschöne Nähte verzeihen, weil niemand wirklich drauf achtet ( ist ja dunkel nachts :p), man hat was geschafft, es sind autentische Nähte und sie haben einen Nutzen auch wenn sie nicht so perfekt sind, wie mein Anspruch es mir abverlangt. Für mich das perfekte Übungsobjekt (neben Unterhosen vielleicht).
Nadeln für Jersey habe ich bestellt, vielleicht verbessert das die Armkugelnahtproblematik (was für ein Wort) noch zusätzlich, ich möchte gern noch ein bis drei zusätzliche Füßchen haben, nämlich mindestens das durchsichtige und einen Abstandhalter. Ob ich einen Bandeinfasser benötige weiß ich noch nicht, das wird sich in Zukunft zeigen.
Ich habe heute eine Menge über mich selbst gelernt und über die Maschine.
Meine Tendenz also heute Abend: die Maschine darf (vorerst) bleiben und wird mindestens noch 10 Tage ausgiebig getestet. Mit deutlich besserem Bauchgefühl.
Ich möchte allen danken, die mich gestern und heute begleitet haben und bestimmt auch noch Dinge geschrieben haben, die schon zigmal in den Tiefen des Forums zu finden sind. Ihr habt einen Orden verdient
Viele Grüße
Sa