Alles anzeigenAlso, ich finde seine Zahlen ja schon interessant. Wie kommt er da drauf?
Annahme 1: jeder Deutsche hat eine Fleecejacke
-> vermutlich nicht, aber manche haben vielleicht mehr als eine, also nehmen wir mal 82 Mio Jacken.
Annahme 2: im Mittel gehen pro Wäsche 100 mg Plastik ins Wasser-> ok, wenn das Minimum bei 45 mg und das Maximum bei 212 mg lag. Frage: Ist das bei jeder Wäsche? Wie oft wurden die Jacken gewaschen? Ist es bei der ersten Wäsche mehr oder weniger als bei der 10. / 30. Wäsche?
Annahme 3: Im Mittel werden die Jacken 3x im Jahr gewaschen
Meine eigene Annahme, da ich unsere 2 Jacken aber nur 1x im Jahr wasche, wegen Langlebigkeit/Imprägnierung etc.
Rechnung: 82.000.000 x 0,1 g x 3 = 24.600 kg/Jahr
Wie kommt er also auf 50 Tonnen?
Also an einigen Stellen überzeugen mich die Zahlen nicht wirklich. Auch wenn ich ganz klar Menschen mit überhaupt keinem Bezug zu Outdoor, Sport etc. sehe, haben die in meinem Umfeld deutlich mehr als eine Fleecejacke, schätze eher so 3-8 und dann halt das ganz übliche Zeugs, Sofadecke, Handschuhe, Mützen, ... wobei das vermutlich eher weniger gewaschen wird.
Ich weiss ja nicht, ob Du wirklich von Fleecejacken redest, aber WO sind die Imprägniert? Ich gebe Dirk recht, Arbeitsklamotten etc. sind heftig mit allem, was die DWR-Kiste hervorbringt behandelt und Softshells sowieso. Wie oben schon geschrieben, wenn ich Fleecejacken trage, dann müffeln die recht schnell, so im Alltag nach einer Woche täglichen Tragens, tlw. eher. Da ist auch nix mit Auslüften, wie beim Wollpulli, die kommen in die Wäsche. Bei einigen Senioren, die ich kenne, hat die Fleecejacke im Winter die typische Strickjacke - auch die häufig wohl eher nicht mehr aus Wolle - ersetzt und auch die wird eher monatlich gewaschen, tlw. wohl eher mehr.
Das Ganze nun statisch mitteln und wichten überlasse ich dann lieber wem anders
Ich denke gerade darüber nach, welcher Umweltschaden wohl größer ist, der welcher durch die verkauften Fleeceartikel des Kaufhauses entsteht? Oder doch der, der durch das Kaufhaus selbst verursacht wird? Durch Überheizung mit fossilen Brennstoffen im Winter, exzessive Klimatisierung mittels elektrischer Energie im Sommer, inflationärer Gebrauch von Leuchtmitteln und Lichteffekten?
Egal ob Konsumtempel oder all die Versandhändler dieser Welt, da ist es doch völlig egal, ob wir nun biologisch-ethisch-korrekte Wollpullis kaufen, oder bösen Fleece, gekauft werden muss beides. Jetzt könnte man allerdings z. B. davon ausgehen, dass GUTE Wollpullis sehr viel länger halten sollten, weil z. B. viel weniger gewaschen werden müssen, robuster sind usw. ... dann könnte man selbst die eher polemische Diskussion noch contra Fleece nutzen
Irgendwann werden wir diesen Mikroplastikschrott entsorgen, wie einst das Asbestzeug...
Es gibt mittlerweile sogar schon Crowdfunding-Projekte, die sich des Themas - zumindest und zunächstmal im Meer - annehmen (wollen), z. B. The ocean cleanup IMHO machen die das nicht nur wegen der armen Tiere, sondern auch aus purer Marktwirtschaft heraus. Der große Unterschied zwischen Asbest und dem Mikroplastik, das Asbest ist böse, das Plastik immer noch hoch wertvolle Ressource. Das zurück in den Kreislauf bringen, bringt bares Geld. Irgendwann werden die ersten Fischer die Jagd auf Thunfisch aufgeben und Colaflaschen angeln.
Ich weiß nicht wirklich, wie viele Menschen den Gefahren für Leib und Leben durch Fleece-Mikroplastikpartikel ausgesetzt sind. Ich weiß aber, daß jeden Winter in Europa hunderte obdachloser Menschen erfrieren, von denen einige noch leben könnten, hätten sie schöne warme Fleeseklamotten gehabt. Angesichts dieser Fakten nehme ich für mich dann dieses Thema dann doch nicht mehr so ernst, wie es der hessische Rundfunk wohl gerne hätte.
Eigentlich sollte ich auf SOWAS gar nicht antworten. Bist Du hauptberuflich Troll, oder nur nebenberuflich?
Denn das eine hat doch gar nix mit dem anderen zu tun. Schweizer Armeedecken aus Wolle verteilen würde vermutlich besser helfen, als Fleecesachen. Und alle weiteren Überlegungen, dass es eigentlich hier in D nicht notwendig wäre, dass auch nur ein Mensch erfrieren muss, genau genommen wäre mit einem Bruchteil des weltweit verschwendeten Geldes vermutlich möglich JEDEN Menschen vor Erfrieren, Verdursten, Verhungern zu bewahren.
Aber all das sind doch keine Argumente für oder gegen Fleece