Soooooo ... dank diversen Nebenschauplätzen (z. B. mein Umzug ) bin ich doch nicht so weit gekommen und konnte nicht so ambitioniert vorgehen, wie ich es gerne gewollt hätte und nein, Trikot stricken hatte ich trotzdem nicht geplant
Es stellte sich als weiteres Problem heraus, dass ein geeignetes und dann noch bezahlbares Fahrrad zu finden, doch sehr schwer war. Traumhafte z. B. Koga Miyata Gentsracer aus dem Jahr 1979 gesehen, hätte ich sogar dort fahren dürfen, ABER ich hätte es ein wenig lächerlich gefunden, mich mit z. B. Knickerbockern auf ein Rad aus dem Jahr 1979 zu setzen und ultraweite Schlaghosen und Nylonhemden wären vielleicht zu radfahren auch nicht so praktisch Andere Räder hätten einfach zuviel Renovierungsbedarf gehabt, waren mit weit über 500,- Euro einfach zu teuer, …*usw.
So ist es also ein sehr einfaches Normannia geworden, wo ich mittlerweile nicht mal sicher bin, dass es wirklich ein Rad aus den späten 60ern ist, oder ob es nicht doch ein paar mehr Jahre spaeter als "Nostalgie"-Rad verkauft wurde. Leider gibt es auch kaum Informationen zu diesem Hersteller, wie zu vielen weiteren der unzähligen deutschen Radbauern (und das in diesem Sinne und nicht im heutigen knackigen "made in Germany"-Aufkleber auf Taiwan-Rahmen mit Chinateilen) ebenfalls nicht.
Aber die Optik des Rades ist so schlicht, dass es sicher von den frühen 50er bis weit in die 60er rein so ziemlich alles abdecken dürfte.
Genug Sachen, die mir viele Nummern zu groß sind, habe ich auch und so war schon bald ein Outfit als entsprechende Grundlage gefunden. Die Weste hatte Gr. 66, ich derzeit eine taillierte Gr. 30 , habe also ca. 14cm Weite an den Seiten rausgeholt und an den Schultern 2cm "Länge". Super toll ist es nicht geworden, ABER so kann ich sie sogar noch wenden, ohne dass es auffällt. Interessant ich habe die Weste nun seit ca. 15 Jahren und dachte immer, dass sei auch eine Leinenweste für den Sommer, bis ich gestern feststellen durfte, dass es 100% Schurwolle ist
Die Leinenhose war auch viel zu groß, untragbar. ABER dadurch kam der Bund so weit hoch, dass er vom Stil genau in die Zeit passte. Also den Bund soweit enger nähen, dass sie wirklich in der Taille sitzt - damit ca. 12cm raus - die hintere Gesäßnaht anpassen, aber(!!!) genug Weite drin lassen, die ungefähr den Zugaben für eine klassische Knickerbocker gegenüber "normalen" Hosen (im Sinne dieser Zeit, nicht im modernen Sinne!!!) entspricht.
Die Beine so lang gelassen, dass sich schön ÜBER den neuen Bund knapp unter der Kniekehle schön nach unten fallen. Die Mehrweite ca. 12cm mit 4 Abnäher rausgebraucht und dann mit dem ebenfalls abgeschnittenen, passenden Saumstreifen die Abschluss erstellt. Btw. meine Bernina hat vermutlich wg. der Overlocknähte zig-mal gebockt ...*nun sitzen die Knopflöcher nicht unbedingt da, wo von mir gewollt.
Natürlich habe ich die Gürtelschlaufen abgetrennt und Knöpfe für die Hosenträger, so richtig "echt" mit Lederschlaufen, angenäht.
Die Änderungen an der Hose mit zig-mal probieren etc. haben ungefähr 6h gedauert.
Ergänzt das ganze mit einer Seidenkrawatte und seidenen Hosenträgern.
Gestern habe ich dann noch den Glücksgriff gehabt und eine passende Schiebermütze aus (Reis?-)Stroh "made in Italy" gefunden
Doch genug der Worte, hier kommen Bilder
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Passend zur Veranstaltung lasse ich mir gerade einen Schnäuzer wachsen, allerdings freue ich mich schon heute auf Sonntag Abend der nächsten Woche :p