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Beiträge von Friedafröhlich

    Das ist übrigens auch beim Treppenlift oder rollstuhlgerechten Auto so :pfeifen: ...

    Im Grunde sogar bei einer Brille oder Zahnersatz ...

    Leider ja.

    Beispiel Brille: Damit die Krankenkasse überhaupt was zahlt, muss man auf mindestens einem Auge eine Kurz- oder Weitsichtigkeit von mehr als sechs Dioptrien haben. Es werden dann aber auch nur die Standardgläser gezahlt. Die sind bei einer so hohen Dioptrienzahl aber so dick und schwer, dass das den meisten Leuten Probleme bereitet. Und wer weniger hat, der hat halt ohnehin Pech. Ob man mit dieser Fehlsichtigkeit seinen Job ausüben kann, ist egal. :(

    Es soll ja auch Leute geben, die Neuerscheinungen von Handys, Kameras oder gar Automodellen gebannt und/oder mit viel Spaß verfolgen.


    Gibt es da auch ständig Grundsatzdiskussionen, ob man sich überhaupt für was Neues interessieren darf? Ist mir jedenfalls noch nicht begegnet - dabei könnte man meiner Meinung nach z.B. durchaus trefflich darüber diskutieren, ob jeder, der meint, ein Auto zu brauchen, auch wirklich eines braucht. ...

    Oder ob mehr Megapixel nötig sind, wenn man sowieso nie vorhat, Plakate von seinen Fotos zu drucken.

    Oh ja. Diese Diskussionen gibt es aber sowas von und zwar echt bei jedem Hobby.


    Buchbinderforum: "Kein Mensch muss sich eine Heftlade für teuer Geld kaufen. JEDER kann sich die ganz einfach selbst bauen. Da braucht man doch nur 2 Gewindestangen, zwei stabile Holzplatten blabla, blabla, blabla ...."


    Forum für Hobbyschriftsteller: "Papyrus Autor 11! Wenn ich das schon höre! Wenn jemand keinen geraden Satz zu Papier bringt, dann hilft das auch nicht. Ich schreibe immer erst mal alles mit Bleistift und Papier und tippe das in Open Office ins Reine."


    Und das ist nicht besser in Foren/Facebookgruppen etc. die sich um irgendwelche Haustiere kümmern, um Fotografie, Campingurlaube oder was auch immer.

    Du hast überall die Leute, die darauf bestehen, dass man alles mögliche auch mit einfachen Mitteln selbst herstellen kann, die Leute, die darauf bestehen, dass man "das früher auch alles nicht gebraucht hat" und dann natürlich die anderen, die auf jeden neuen "Hype" total wild sind und den dann feiern.


    Eigentlich geht es hier noch vergleichsweise friedlich zu. Ich war mal in einem Modellbauforum. Das hab ich alsbald wieder verlassen. Da war immer nur Zoff wegen Sachen, die man "auf gar keinen Fall so macht".

    Meine Erwartung bei einer Nähmaschine wäre, dass das Nahtbild schon an guter Markenbekleidung herankommt.

    Das Nahtbild ist keine Kunst. Bei richtiger Einstellung und ordentlicher Bedienung schafft das jede Maschine ab dem mittleren Preissegment.


    Zitat

    Ich verstehe nicht ganz, was daran auszusetzen ist, wenn etwas wie gekauft aussieht, unter der Voraussetzung, dass es wirklich ordentlich und sauber genäht ist ? Kann mir hier mal jemand die Unterschiede erklären ?

    Wenn du Gelegenheit hast, dann schau dir einfach mal die Verarbeitung eines Kleidungstückes an, das ein Maßschneider gefertigt hat.


    Und ansonsten guck dir einfach mal die Verarbeitung von handelsüblicher Konfektionsware an.

    Ich sag nur: Knopflöcher!

    (ich selbst bin da gar nicht so pingelig, eher im Gegenteil, aber du triffst hier auf viele Hobbyschneider*innen, die mit sowas nicht vor die Tür gingen)


    Zitat

    Können auch günstige (um 200.-) HH-Nähmaschinen die präzise richtigen Einstellungen leisten ?

    Grundsätzlich ja. Natürlich wird in diesem Segment öfter mal von "Montagsmaschinen" berichtet und in aller Regel sind die auch etwas schneller ausgeleiert als andere Maschinen, aber eine ordentliche Naht können die in aller Regel produzieren.


    Als ich vor Jahren im Nähmaschinenhandel gearbeitet habe, haben wir ab und an mal als "Lockmittel" einen Dessousnähkurs angeboten. Die Kursleiterin, die den gemacht hat, hat ihre Vorführungen grundsätzlich an unserem aller billigsten Modell vorgeführt. Sie wollte zeigen, dass man das mit jeder Maschine können kann, wenn man es denn richtig macht.

    Zitat

    Also kommt es darauf an, dass der Bediener sich auf jede Maschine speziell einstellen muss und wissen, wie man vorhandene Schwächen begegnet und durch die eigene, persönliche Handhabung ausgleicht ?

    Ja.

    Oder wie man so schön sagt: "Das Problem sitzt meistens vor der Maschine" :raddrehen:

    Aber diese Verächtlichkeit, die manchmal rüberkommt, gegenüber denjenigen, die zwar liebend gern nähen, aber Reparaturarbeiten an den Maschinen lieber anderen überlassen, find ich schade. Es schraubt doch auch nicht jeder am Auto herum.

    Ich finde es nicht schade, ich finde es unmöglich.


    Ich hab mal einen Maßschneider getroffen, der zu diesem Thema meinte: "Ich bin Schneider von Beruf und kein Nähmaschinentechniker und dreimal darfst du raten warum das so ist". Maschinentechnik war halt einfach auch nicht seine Welt und das muss es auch nicht sein. Nähmaschinentechniker können ja auch nicht unbedingt ein Kleidungsstück nähen.

    Mit dem Rollschneider zu arbeiten, empfinde ich als unbequemer als mit der Schere, gerade bei dicken Sachen oder Kunstleder muss ich mehr Druck ausüben, vor allem mit dem Zeigefinger.

    Klar. Es gibt halt unterschiedliche Einschränkungen. Bei mir ist es (hoffentlich nur vorübergehend) die Handhabung von Scheren, die sich schmerzhaft darstellt.

    Vielleicht kommt mal eine Sprachsteuerung zur Bedienung der Maschine. :irre:

    Finde ich gar nicht mal so komplett übertrieben. Für die meisten Dinge, bei denen wir uns so sagen, dass das "kein Mensch braucht" gibt auch Menschen mit physischer oder psychischer Behinderung, die dankbar für so "überflüssiges Zeug" sind.

    Ich hab da mal ein Video gesehen, wo eine Dame das Fußpedal mit dem Ellbogen bedient hat. Das fand ich fast vernünftiger als einen (schlecht platzierten) Knopf irgendwo den man drücken soll um loszunähen bzw. zu stoppen. Mit dem Ellbogen kannst die Hände nämlich am Stoff lassen.

    So eine Kundin hatte ich mal. Die hatte das Fußpedal auf dem Tisch. Was anderes wollte sie auch nicht.


    Natürlich muss der Startknopf einen guten Platz haben sonst nützt er nichts. Bei meiner Nähmaschine ist der Knopf für mich gut erreichbar platziert. Aber andere könnten das anders sehen.

    Liebe Alle,


    Barrierefreiheit ist ja oft so ein Thema, über das man nicht unbedingt so häufig nachdenkt, wenn man diese Barrierefreiheit nicht selbst braucht.

    So richtig ist mir das auch erst vor einiger Zeit aufgefallen, als eine Praktikantin in unserem vermeintlich barrierefreien Bürogebäude durchaus so ihre Schwierigkeiten hatte.

    Denn leider reichen eine Behindertentoilette und eine Rampe am Eingang nicht immer aus, um etwas barrierefrei zu machen.


    Und so denke ich in diesen Wochen auch oft darüber nach, was man da bei Nähmaschinen und dem restlichen Equipment alles beachten müsste/könnte, um es der einen oder anderen Person leichter zu machen, überhaupt noch mit Spaß nähen zu können.


    Welche Features fallen euch da ein, ohne die ihr nur unter erschwerten Bedingungen oder auch gar nicht nähen könntet und was würdet ihr euch noch wünschen, habt sowas aber noch nirgends gesehen?



    Ich fange mal bei mir an:

    Es ist nicht immer so, aber manchmal bin ich heilfroh, dass meine Nähmaschine auch ohne Fußpedal funktioniert. Denn manchmal habe ich meinen Füße nicht so unter Kontrolle, wie es nötig wäre.

    Und selbst wenn ich das Pedal benutze, freue ich mich darüber, dass ich die Geschwindigkeit voreinstellen kann. Mit Höchstgeschwindigkeit nähen geht nicht mehr und wenn ich die Geschwindigkeit drossele, dann ist es nicht schlimm, wenn ich "Vollgas" gebe.


    Die Einfädelhilfe! Ohne wäre es ziemlich schlecht. Weniger wegen der Augen. Da tut meine Arbeitsplatzbrille sehr gute Dienste. Aber ich habe einfach keine ruhige Hand mehr.


    Zur Zeit auch ganz unbedingt der Rollschneider. Ich habe zwar wirklich gute und leichtgängige Scheren. Trotzdem strengt mich das Schneiden mit der Schere zu sehr an.


    Was sind euere unverzichtbaren Hilfsmittel?

    Ja, meine allererste war auch eine Privileg, die ich von meinem Onkel geerbt hatte. Die war eigentlich vollkommen okay. Aber da ich nicht wirklich Ahnung von Nähmaschinen hatte als Teenager, habe ich sie nach 2 Jahren zu Schrott gefahren (mein Onkel wohnte nicht vor Ort und konnte mir nicht ständig beiseite stehen und erklären und der Rest der Familie hatte auch keine Ahnung)

    Ab da waren es dann immer Pfaffs. Ich komme mit denen besser klar als mit anderen. Wobei ich mit den Brothers aus dem Nähmaschinenladen natürlich auch klar kam.

    Aber irgendwie hängt mein Herz an den Pfaff Maschinen :o

    Nervig.

    (Entweder, man hat 'nen klasse Mechaniker, der einem diese Maschinen mal wirklich sauber einstellte, oder man hat halt alles mit idt gemacht. Und geflucht, wenn der mal nicht mitlaufen konnte.

    btw. Konnte keine der mir bekannten idt-Pfaffs erträgliche Knopflöcher...)

    Vielleicht ist es auch so, dass man in den "Pfaff Gegenden" aufgewachsen sein muss, um mit dem IDT zu leben?

    Bei mir daheim war Nähmaschine immer gleichbedeutend mit Pfaff und mit denen fühle ich mich auch wohl. Und auch meine Knopflöcher sehen so aus, dass ich damit zufrieden bin (die sind aber auch ohnehin immer mit ausgeschaltetem IDT)

    Es scheint wirklich so, als wenn manche nicht in der Lage sind das Thema Nähen auf andere technische Bereiche zu übertragen. Ich kann mir das nur so erklären, dass manche nicht viel auf die Technik achten, sondern nur auf den praktischen Umgang. Beides hängt aber ganz eng miteinander zusammen. Ich möchte mich nicht vom Gefühl darauf verlassen, dass eine Nähmaschine schon so ausreichend funktionieren wird, wenn ich das nicht vorher überprüft habe. Wenn ich mir eine Nähmaschine wegen bestimmter Funktionen angeschafft habe, mir aber nicht ausreichend sicher dazu war, dann werde ich nicht mit meiner Auswahl zufrieden sein. Das betrifft jedoch auch nicht alles und jeden einzelnen Stich. Schlussendlich soll die Maschine das wert sein was man dafür bezahlt, im Vergleich zu anderen Modellen. Das betrifft nicht nur die Ausstattung, sondern auch die Wertigkeit an Material und Fertigungspräzision. Ich bin mir darüber bewusst, dass mein Anspruch für viele unbedeutsam und übertrieben ist. Ich kenne Leute die denken da ganz anders, wie, "ich möchte mir ja dann bald wieder eine neue Nähmaschine kaufen und nicht immer die gleiche haben". Die meisten Leute möchten sich gar nicht so viele Gedanken machen, weil sie schon mit der Einstellung an die Sache gehen, "wenn die Nähmaschine nichts taugt, dann kaufe ich mir wieder was anderes". Diese Einstellung ist nicht meine Einstellung und ich hatte immer eine gute Entscheidung getroffen und war mit einer Sache sehr lang sehr zufrieden. Das heißt nicht, dass nicht auch ich Kompromisse eingehen muss. Ein Gerät kann nicht immer zu 100% alles bieten was man als das Beste ansehen würde. Aber ich versuche den möglichst besten Kompromiss innerhalb einer absehbaren Zeit zu finden.

    Alles schön und gut. Aber was erwartest du jetzt von uns hier dann eigentlich?

    So wie du das schilderst, ist das einzig Mögliche, dass du die Nähmaschinenläden im Umkreis von 200 km abklapperst und überall so viele Nähmaschinen als möglich ausprobierst, um dann danach zu entscheiden, welche deinen Ansprüchen genügt. Die kaufst du dir dann und übst mit der, was das Zeug hält.


    So wirklich können wir dir da jetzt nicht bei helfen. Alles, was wichtig zu bedenken ist, wurde wohl schon gesagt.


    Entscheiden musst du dich schon alleine.

    Ja, das sehe ich auch so und ich glaube, das sieht auch Friedafröhlich so. Es gilt m.E. für youtube-Videos genauso wie für Bücher oder Kurse - eine AnfängerIn wird dieses Problem in allen Medien haben, ausser er/sie hat ein gewisses Gefühl dafür, was der Weizen sein könnte.

    Ich denke, auch das ist ein Teil des Lernprozesses.

    Hier stehen Nähbücher rum, die ich mal gekauft habe, weil sie halt in aller Munde waren. Aber mir persönlich haben sie mal grad gar nix geholfen. Wenn ich da reingucke, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, weil sie so überhaupt nicht geeignet sind für Menschen, die das Nähen erst noch lernen wollen.


    Mit den Kursen ist es wohl ebenso. Viele hier haben schon von ihren Kursen geschwärmt, die sie in der VHS oder wo auch immer besucht haben. Ich hatte einen einzigen und der hat mich so entsetzt, dass ich nie wieder einen besuchen wollte. (heute würde ich das theoretisch schon tun wollen, aber ich kann nicht garantieren, dass ich jeden Dienstag Abend auch eine "guten Tag" habe und mich überhaupt auf das konzentrieren kann, was ich da tun soll)


    Die Youtube Videos. Bei manchen möchte ich auch weinen. Aber dann denke ich mir bei einigen auch, dass die zwar die Profis und Fast-Profis entsetzen, aber sie kommen wenigstens so gut verständlich rüber, dass blutige Anfänger wenigstens eine Chance haben, das alles zu verstehen und nicht schon verzweifeln bevor sie angefangen haben.

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