Was mich immer wundert dass es soooo viele teure Bücher und Zeitschriften über versch. Handarbeiten gibt. Irgend jemand muss die doch auch kaufen. Da müßten doch eine Unmenge von jungen Leuten neu anfangen mit stricken, häckeln und nähen. Denn viele dieser Bücher sind doch nur für Anfänger und gehen oft nicht so in die Tiefe. Und die Mützenbücher werden sehr hoch gehandelt. Ist es nur wegen des Labels was man dann aufnähen kann? Sind das nun die neuen Zeiten der Handarbeiten?
Ob das nun Unmengen an jungen Leuten sind, weiß ich nicht. Aber es sind ganz offensichtlich genug, dass sich zumindest jetzt zur Zeit diese ganzen Zeitschriften lohnen. Die werden dann auch genau so schnell wieder eingestellt wie sie aus dem Boden gestampft wurden. Aber bislang war es noch nie so, dass plötzlich mal "so auf Verdacht" Zeitschriften auf den Markt kommen. Da gibt es schon Käufer.
Natürlich ist das was anderes als vor 45 Jahren oder vor noch längerer Zeit. Damals gab es eine gewisse Notwendigkeit mit Nadel und Faden umgehen zu können oder etwas zu häkeln/stricken, wobei Letzteres schon länger dem reinen Hobbybereich zuzuordnen ist. Auch meine Mutter musste schon keine Strümpfe mehr stricken oder eine Tagesdecke häkeln.
Handarbeiten sind wie der ganze DIY und Bastelbereich heute einfach nur "Spaß an der Freud" und Hobby. Ist ja auch in Ordnung so. Wir dürfen Sachen auch mal "einfach so zum Spaß" machen, uns daran freuen, dass wir etwas selbst gemacht haben.
Aber solche Freizeitbeschäftigungen sind heute nichts zeitloses mehr. Es mag Zeiten gegeben haben, in denen das Handarbeiten für Frauen DIE Freiezeitbeschäftigung schlechthin war. Das hat sich gewandelt. Es gibt Trends und Modeerscheinungen. Dass es nun das Handarbeiten/Nähen ist, fällt uns hier nun halt besonders auf. Aber solche Modeerscheinungen gibt es schon eine ganze Weile. Die nicht mehr ganz so Jungen unter uns, die daheim genügend Platz haben, um Dinge zu verstauen, die man "vielleicht doch noch mal gebrauchen kann", können ja mal gucken gehen und nach Resten solcher modehobbys zu gucken. Der eine oder andere wird noch Reste von dieser Tiffany(lampenschirme) Welle finden, die Ausrüstung zur Seidenmalerei, eingetrocknete Window Colour Farben ...... ich hab vor ein paar Jahren solche Reste entsorgt, weil nun eben kein Platz mehr für so etwas ist.
Aber es gibt auch noch andere Hobbys, die vom Aussterben bedroht zu sein scheinen. Mir fällt da immer der Modellbau ein. so ein Modellbausatz von Revell hat doch früher in keinem Zimmer eines männlichen Teenagers gefehlt (und ich hatte nach endlosen Kämpfen mit meinen Eltern auch so ein Segelschiff) Heute? Wenn es in einer Spielzeugabteilung überhaupt noch solche Bausätze gibt, dann haben die ganz oft den Staub der Jahrzehnte angesetzt und wenn man jemanden sieht, der vor dem Regal steht oder tatsächlich so eine Schachtel kauft, dann ist das ...... ein Rentner. Junge Leute habe ich damit schon lange nicht mehr gesehen.
Times are changing