Ich find ja Casual Friday vollkommen doof. Wozu sollte man plötzlich etwas anderes zur Arbeit anziehen als man sonst auch anzieht? Mir erschließt sich der Sinn des ganzen nicht. Ob ich nun Mo-Fr Businesskleidung trage, oder nur Mo-Do ist mir eigentlich egal. Nur brauch ich dann für Fr. extra Kleidung, und muss wieder Geld dafür ausgeben, denn meine höchstpersönliche Privatkleidung will ich nun doch nicht auf Arbeit präsentieren.
Ein Casual Friday heißt nämlich eigentlich nicht, dass man in Freizeitkleidung kommen darf, sondern dass man legerer angezogen ist, als Mo-Do. FlipFlops und kurze Hosen sind also per Definition eigentlich trotzdem nicht in Ordnung, obwohl sie casual sind...
Casual Friday finde ich nicht nur doof, ist für mich auch nicht praktikabel, denn gerade freitags bin ich "am besten" gekleidet im Büro, da es der einzige Tag ist an dem ich auf gar keinen Fall spontane Termine auf Baustellen oder bei Bauherren habe.
Will heißen: zumindest im Winter habe ich freitags immer einen Rock an (Länge: Knie gerade frei), dazu Bluse, oder schickeres Shirt mit "schicker" Jacke (kurze aufwendige Wolljacke z. B.).
An anderen Tagen:
Bin ich draußen unterwegs trage ich im Prinzip das was ich auch in der Freizeit trage: Jeans, durchaus verwaschen, oder mit Schlag, nur nicht kaputt. Dazu Bluse und Strickjacke, Hoodie, Sweatjacke oder Shirt etc. etc.. Insgesamt Kleidung die nicht in die Reinigung muss wenn sie dreckig wird, Kleidung die nicht leicht kaputtgeht und die bequem genug ist damit Gerüste oder Baugruben zu erkunden Wenn man dem Stil einen Namen geben wollen würde: bequem und durchaus weiblich, aber nie mit Einblicken!
Bin ich unter der Woche im Büro muss ich im Prinzip damit rechnen mal raus zu müssen. Daher: Hose auf jeden Fall, ganz dunkle Jeans oder Tuchhose, etwas schickere Schuhe, und Bluse. Es würde bei uns niemand etwas sagen wenn man mit verwaschenen Jeans oder Turnschuhen käme, ich fänd es aber unpassend, und es passt nicht zu mir (ich mag gerne Blusen). Ich habe im Auto immer Ersatzschuhe und mindestens eine Ersatzjacke, so dass ich im Zweifelsfall die gute Wolljacke mit einer Outdoorjacke schützen könnte. Arbeitsschutzschuhe sowieso immer im Auto.
Was Anpassung angeht:
Am Anfang hatte ich im Büro meist Tuchhosen und Blusen an, das passte zu den (wie sich herausstellte wenigen) Anzugträgern und war weder under- noch overdressed, und ich konnte vorhandenes Tragen ohne wild neu zu kaufen oder zu nähen.
Mein Vorteil war, dass ich als einzige Technikerin mit keiner anderen Frau verglichen werden konnte *GG*
Als ich anfing auf der Arbeit Röcke zu tragen (nach ca. einem Jahr), haben die Kollegen etwas dumm aus der Wäsche geguckt, aber sie haben sich daran gewöhnt.
Irgendwann, mittlerweile eine weibliche Kollegin vorhanden, habe ich mich legerer angezogen.... und irgendwann bemerkt dass ich die Blusen und Tuchhosen im Schrank habe verrecken lassen, obwohl ich sie gerne trage. Ich habe mich dann wieder umgestellt, und wieder haben einige komisch geguckt, nach 2 Wochen hatten sie sich daran gewöhnt
Zur Frage nach selbstgenähtem:
Klar trage ich das im Job, meine jobtauglichen Röcke sind zu 100% selbstgenäht. Tuchhosen fast alle, nur eine gekaufte vorhanden, Bürojeans (also dunkle Jeans) gibt es auch nur eine gekaufte, Rest selbstgenäht.
Die Kollegen wissen dass ich nähe (ich stürme bei gemeinsamen Ausflügen durchaus mal einen Stoffladen).
Es sagt durchaus mal jemand bei einer neuen aufwendigen Jacke, ohne zu wissen wo sie herkommt: "wow, toll", und ich antworte schon mit Stolz "die ist selbstgemacht".
Mein nächstes Ziel: Blusen selbst nähen, ich warte sehnsüchtig auf die bestellten Vogue Schnitte und bin auf Stoffsuche (was schwieriger ist als das nähen, ich finde nämlich die Stoffart nicht die ich mag).