Sehr interessant, was Ihr da so schreibt. Nach Eurer Definition, die sich mir aus dem Gelesenen ergibt, bin ich stoffsüchtig.
Ja, ich habe letztes Jahr fast keine Stoffe dazugekauft und habe mich sehr gefreut, dass einige Kisten leer geworden sind. Dieses Jahr habe ich ein paar Jerseys eingekauft und direkt vernäht, auch darauf bin ich sehr stolz. Im Rückblick war es leichter, aktuelle Stoffe zu kombinieren und schöne Sachen daraus zu nähen. Aus Resten und "Schrankleichen" etwas zu zaubern, das in die aktuelle Mode passt, war viel schwieriger.
Ich habe 3 Kinder, sie wachsen schnell, 2-3 Größen pro Jahr und Kind, da kommt einiges zusammen. Die Kinderkleidung setzt sich bei uns zusammen aus geerbten Sachen von Freunden und Verwandten (wobei die beiden Großen inzwischen sehr wählerisch sind und auch in vieles nicht hineinpassen, da sie so schmal sind), gebrauchten Sachen vom Kleiderbasar (wo gleichzeitig unsere gut erhaltenen Kindersachen verkauft werden), selbstgenähten Klamotten und relativ wenig neu gekauften. Mir ist wichtig, so wenig wie möglich neu zu kaufen und das zu nutzen, was da ist, das hat ganz einfach einen finanziellen Hintergrund. Bisher hatten wir immer eine eher große Auswahl im Schrank und die Kinder ziehen auch nur Sachen an, die ihnen gefallen. Mit zunehmendem Alter werden sie anspruchsvoller und wer weiß, in 1-2 Jahren wollen sie vielleicht gar keine gebrauchten oder selbstgenähten Sachen mehr anziehen. Vielleicht habe ich dann mehr Zeit, für mich zu nähen, denn Stoffe sind genug da (Hosen, Bouclé-Jäckchen, Kleider, Shirts usw.).
Daraus ergibt sich für mich ein Grundsatz: klassische Stoffe, die nicht aus der Mode kommen, kann man getrost auf Lager haben. Auffällige Farben oder Qualitäten, die gerade "in" sind, sollte man nur kaufen, wenn man sie auch direkt vernähen kann. Man denke nur an lilafarbigen Pannesamt. Zum Glück habe ich soetwas nicht in meinen Vorräten. Aber die gestreiften Hosenstoffe lass ich jetzt trotzdem mal in der Kiste. Wer weiß, vielleicht ist das bald wieder modern