Ich weiß es nicht. Die HPT-Plätze sind auch hier eher dünn gesäht. Mit Regelschulen haben wir jetzt so erst einmal keine Erfahrungen.
Dem Kindergarten war das Kind jedenfalls so anstrengend, daß sie sich die Mühe gemacht haben den Eltern zu zeigen/sagen, welche Personen hinzugezogen werden können/sollen. Von mir aus hätte ich das auch nicht gewußt, daß es da einen sozialen Betreuungsdienst (eigentlich fürs TeamBuilding im Kindergarten wohl) gibt, den man aber auch per Formular anfordern kann, sich mal ein Kind besonders anzuschauen. (Muß einem halt jemand sagen, wär ich nie drauf gekommen). Und der Witz: die Anforderung müssen die Eltern machen, der Kindergarten darf das nicht. Da gibt es anscheinend sehr viel, was aber auf den falschen Kanälen kommuniziert wird.
Der Anfang vom Ende war wahrscheinlich der Punkt, als sie in einem (täglich gerne mehrfach auftretenden) Wutanfall ihren Fahrradhelm nach der KiGa-Leiterin geschmissen hat - und auch noch getroffen hat. Ab dem Moment hat der Kindergarten alles getan, sie 'loszuwerden'.
So negativ, wie das jetzt klingt, es könnte das Beste gewesen sein, was ihr passiert ist. Auch wenn wir da viel Lauferei hatten (Psychologen, Kinderarzt, Gutachten, Kostenübernahmestellen...) und auch sonst einige Einschränkungen in Kauf nehmen müssen: Hort verpflichtend bis 17:00, in den Ferien jeweils eine Woche in die Ferien und eine Woche vor Ferienende Hort bis 14:00 - in den Sommerferien jetzt plötzlich angeblich sogar 2 Wochen in die Ferien rein, viele Elterngespräche (alle 4-6 Wochen verpflichtend). Die 'Gegenleistung': kleine Klassen, sehr gut ausgebildete Pädagogen und Betreuer. Kein '...die ... hatschonwieder...' beim abholen usw. Die Schule ist auf 'schwierige' Kinder eingestellt. AD(H)S, Sozial-emotionale Entwicklungsstörungen, Authisten, AspergerSyndrome ... die in vielen Fällen mit (Teil-)(hoch-)Begabungen einhergehen und damit in einer Regelschule doppelt schwierig abzufedern sind.
Was willste machen? Kind langweilt sich, fängt an Bücher im Unterricht zu lesen oder bekommt Sonderzuwendungen der Lehrer in Form von Sonderaufgaben.
1. die Anderen wollen auch.
2. die Eltern maulen warum nicht auch ihr Kind bevorzugt behandelt wird.
3. Kind verpaßt irgendwann doch den Anschluß, weil ein neues Thema dran kommt und es das nicht mitbekommen hat, weil intensiv gelesen.
Natürlich liegt auch viel an den Lehrern, ebenfalls viel an aktueller Rechtsprechung und Vorschriften in ganz vielen Bereichen des sozial-menschlichen Miteinanders (Ihr schreibts ja schon: nicht anfassen, kein Körperkontakt, nicht mal eine kleine Wunde versorgen weil es mehr als 1.Hilfe wäre - hatten wir).
Das Gezicke mit der Rechtslage haben wir uns selbst eingebrockt - also die gesammelte aktuelle Erwachsenenschaft. Wenn keiner rumschreien würde, wären wir nicht in dieser Lage. Es gibt Fälle, in denen das aus dem Ruder gelaufen ist, ganz klar. Aber daraus gleich solche Schlüsse zu ziehen... ein Schelm...
Und ich bin mir immer noch sicher: bessere Personaldecke, bessere Ausbildung der Lehrer, vielleicht auch eine bessere Bezahlung, bessere Ausstattungen (der Kindergarten hat z.B. zwar ein Budget für Neuanschaffungen aber keines für laufendes Material wie Buntstifte, Papier, Bastelzeug...) würde auch die Motivation, Bildung und das Engagement der Pädagogen und Betreuer wieder erhöhen und auch deren Anzahl. Und damit liegts am Ende doch in der Basis wieder am Geld.
Unmotivierte Lehrkräfte gabs schon immer und wirds auch immer geben. Die sind in den meisten Fällen aber schlicht desillusioniert und frustriert wegen der sonstigen Umstände in ihrem Beruf. Oder anders gesagt: es sind mehr als von Natur aus da wären.
Vielleicht hat Bayern in diesem Punkt was richtig gemacht. Das kann ich nicht beurteilen. Fragt mich in 20 Jahren noch einmal, wenn ich weiß, was am Ende bei rausgekommen ist.
Tschuldigung, jetzt ist es doch wieder ein Roman geworden
LG neko