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Beiträge von Muppet

    Hallo ihr Lieben,


    Leder nähe ich am liebsten von Hand. Ich ärgere mich aber immer wieder über die relativ schlechte Qualität der Stähle der Schwertahlen, die man so zu kaufen bekommt. Etwas schief angesetzt und ruckzuck ist das Teil verbogen. Deshalb wollte ich mir eigentlich schon länger mal einen Satz Prickeisen kaufen. Nur sind die in guter Qualität leider auch ziemlich teuer. Und man muss sich auf nen festen Lochabstand festlegen oder mehrere teure Sätze kaufen.


    Deshalb habe ich gerade mal was ausprobiert: Ich habe eine 110er LL Ledernadel in meine HD9 gespannt, habe aber keinen Faden eingefädelt, sondern die Nadel nur verwendet um die Löcher vorzustechen. Eine mit gewachstem Garn bestückte Sattlernadel habe ich da nicht durchbekommen, ABER durch das vorgestochene Loch geht die Schwertahle viel leichter durch und ich habe schön konstante Abstände, die ich aber durch Verändern der Stichlänge bis 6mm variieren kann.


    Ein bisschen doof ist nur, dass die LL-Nadeln in der HD9 ja um 90° gedreht eingesetzt wird und die Lederlinksspitze so zur Lederrechtsspitze wird.

    Ich bin noch aus einer Generation in der die Nähmaschine zum Haushaltseinkommen beitrug.

    Ich würde mal behaupten, wenn jemand sich eine Nähmaschine für 15.000 Euro leisten kann, dass diese Nähmaschine keinen Beitrag zum Haushaltseinkommen leisten muss. Und wenn sie das müsste, müsste man schon verdammt viel damit nähen um 15.000 Euro auch nur annähernd wieder reinzubekommen.

    Wie viele Männer fahren als Hobby Motorrad und die Teile kosten mehr als die 990. Darüber regt sich niemand auf.

    Doch klar. Viel mehr Frauen sollten Motorrad fahren! :)


    Allerdings muss man auch bei Möppies lange keine 15.000 Euro hinlegen um richtig viel Spaß zu haben.

    Die B990 wird, glaube ich, nicht nur aus Prestige dastehen. Die ist wirklich etwas für technikaffine, ambitionierte und creative Geister

    Ich habe mir jetzt angesichts der allgemeinen Begeisterung gerade mal ein Video von Bernina zur B990 angesehen. Was mir als technikaffinem Menschen dabei zuerst mal auffällt ist, wie schnarchlangsam der eingebaute Computer im Vergleich zu selbst meinem uralten iPad reagiert. Nicht, dass das bei anderen Maschinen großartig anders wäre, aber beim brandneuen Flaggschiff von 2024 zum heißen Preis von 15.000 Euro ... ??? :/

    Der Prym Konenhalter verlängert den Fadenweg auch, er kostet so um die 15 Euro

    Der könnte allerdings zu niedrig sein, so dass sie etwas darunter stellen müsste, so dass es dann doch ein wenig gebastelt ist. (So ist es zumindest bei meiner Janome MC8900).


    Ich hab da immer mehrere Spulen von häufiger gebrauchtem Garn drauf stehen, dazu die korrespondierenden Unterfadenspulen, und Platz für ein paar Nähfüße ist auch noch.

    Der sieht ja auch aus wie die Arche Noah für Nähgarne ... :)


    Ich habe dafür ein Holzbrettchen genommen, von unten eine Schraube als Kohlenhalterung geschraubt und ein kleines Loch für einen Drahtstab mit gebogener Öse (Metallkleiderbügel) gebohrt.

    :thumbup:

    Patchworker, Quilterinnen und Stickerinnen haben sicher am Meisten von diesem Flaggschiff.

    Für ungefähr das gleiche Geld gibt es bei der gleichen Firma aber auch schon die Q24.


    Sticken ist ja nicht so mein Ding, aber wenns das wäre und ich viel Geld dafür ausgeben wollen würde, dann vermutlich eher für eine Maschine mit vielen Nadeln. Da halte ich mich aber lieber raus.

    So war es sowohl bei Autos als auch bei Nähmaschinen schon lange so, dass Neuerungen erst bei den High-End-Maschinen eingeführt werden. Später ist auch die breite Masse damit ausgestattet.

    Und das ist ja auch kein Wunder. Entwicklung kostet viel Geld. Das kann leichter wieder eingespielt werden bei Geräten, die teure Luxus-Features haben und Menschen ansprechen, die bereit sind eine exorbitante Menge an Geld auszugeben. Die resultierenden geringen Stückzahlen sorgen dafür, dass die Anzahl an Reklamationen übersichtlich bleibt, wenn etwas noch nicht so das gelbe vom Ei ist.


    Was sich bewährt hat, kann dann in die günstigeren Preisklassen "herunter rieseln".

    Das was Du beschreibst, findet man, so mein Eindruck, viel stärker in den unteren Preisklassen.

    Das könnte natürlich auch sein, aber mein Eindruck ist eher, dass die, die in der unteren Preisklasse kaufen, schon wissen "wer billig kauft, kauft zweimal", es sich aber eben nicht anders leisten können oder wollen.

    Wobei ich mir auch nicht vorstellen kann, dass die High-End-Maschinen nach einem Maschinenwechsel verschrottet werden, ich vermute mal eher, dass die alten Maschinen beim Händler in Inzahlung genommen werden und dann wieder neuen Käufern zur Verfügung gestellt werden, was ja auch in Ordnung ist.

    Ja, das denke ich auch. Oder hoffe es zumindest. Hat jemand hier Erfahrung damit, wie viele (ehemalige) High-End-Nähmaschinen auf dem Gebrauchtmarkt erfolgreich vertickert werden?


    Ich selbst habe mir ja gerade eine gebrauchte Janome MC8900 gekauft und bin damit sowohl preislich als auch sonst sehr zufrieden. Aber auch bei dieser Maschine habe ich einige Fragezeichen. Vor allem: Wozu wird da so ein fettes komfortables Drehrad verbaut, wenn man damit dann lediglich die Stichauswahl vornehmen kann und nicht beispielsweise die Stichbreite verändern kann? Das ist ja ein reines Software-Problem, das sich relativ mühelos im Rahmen einer Softwarepflege lösen lassen würde, wenn man denn wollte ...

    Dann befürchte ich, dass ist dann auch eine andere Mentalität. Nicht alle, aber doch einige der zahlungskräftigen KäuferInnen, die bereit sind für High-End-Maschinen sehr viel Geld auszugeben, haben wahrscheinlich auch eine große Freude an den technischen Möglichkeiten und tätigen da vermutlich auch keine Anschaffung fürs Leben, sondern sind eher bereit, für entsprechende technische Neuerungen auch wieder Geld auszugeben.

    Da wäre dann auch geplante Obsoleszenz in geringeres Problem. Im Gegensatz zu dieser Gruppe:

    Im Gegensatz dazu ist wahrscheinlich eher im preislichen Mittelfeld die Anschaffung von „was gutem für länger“ stärker vertreten. So dass da wahrscheinlich zahlenmäßig mehr KäuferInnen sein, aber diese dann länger ihre Maschinen behalten.

    Das ist ja sozusagen der Albtraum fast jeden heutigen Maschinen-Herstellers: Lauter Leute, die keine Unsummen ausgeben wollen und dann auch möglichst nur einmal.

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