Als ich meinen Beitrag, dass ich im September ein Nähwochenende veranstalte geschrieben habe, habe ich diesen Thread gesehen und jetzt mal durchgelesen.
Ich bin ja schon gefühlte Ewigkeiten hier im Forum und habe hierüber damals auch mein erstes Nähwochenende in der Kindernähgruppe erlebt. Das war damals in einem ehemaligen Kloster hinter Frankfurt. Da kamen wir aus quer Deutschland für angereist plus Schweiz und Holland. Das waren 3 Jahre wirklich tolle Treffen mit Leuten, die man hier täglich im Forum gelesen hat und wo man sich so auch gut kannte. Genäht haben wir da von morgens um 5 (ich) bis nachts um 3 (einige andere) mit lecker Essen und gemütlichen EZ- und DZ. Wir haben uns einige Sachen auch geteilt, dass sie mitgebracht werden (wie Bügelbrett, -eisen, Matten...) und noch ein paar Leckereien zum Snacken zwischendurch. Das waren damals für die Kinder aber auch Wochenenden, an denen eher produziert wurde, damit man mal was schafft und 15-30 Teile Kinderkleidung pro Teilnehmerin waren keine Seltenheit.
Da mir diese Wochenende Spaß gemacht haben, haben wir dann hier einen monatlichen Regionaltreff gegründet, an dem wir einmal im Monat abends in einem Restaurant im Nebenraum genäht haben und als Raumnutzungsgebühr eben auch gegessen und getrunken haben. Auch diese Treffen waren immer gut und hier wurde breiter im Sortiment genäht: Kinderklamotten, Erwachsenenkleidung, Taschen, Patchwork. Da bin ich tatsächlich auch gut eine Stunde hingefahren und irgendwann hat eine unserer Teilnehmerinnen es geschafft, und wir haben direkt bei mir hier im Ort einen Raum gefunden, diesen Nähtreff leite inzwischen ich. Auch hier ist immer noch das breite Sortiment an Genähtem und dem entsprechenden Austausch untereinander (auch Nähbücher und -zeitschriften werden mal gezeigt) toll und wir können uns 3-4 Stunden abends gut unterhalten, nähen, abmessen, beraten.
Während dieser Monatstreffen hatte ich dann irgendwann Lust und habe selbst bei uns direkt um die Ecke im Freizeitheim (ähnlich JuHe) Nähwochenenden organisiert. Die waren genauso toll wie die vorigen, ich habe für mich jedoch gemerkt, je nähe dran das Treffen, desto schludriger werde ich bei der Vorbereitung und habe vieles vergessen mitzunehmen (inkl. Kabel für die NähMa). Bei 500 m Luftlinie ärgerlich aber machbar, das ist mir aber bei den Klosterwochenenden nie passiert.
Dann gab es irgendwann die Lillestoff-Festivals, da war ich auf 2 oder 3 Stück und die wurden mir von mal zu mal anstrengender. Die Kurse fand ich gut, genäht habe ich dort fast gar nichts und habe viel zu oft einfach unnötig mein Zeug angeschleppt. Da ich mit der Bloggerszene und generell Social Media nicht so warm werde, kannte ich die alle nicht und das ganze Gekreische, wenn sich mal wieder wer erkannte, empfand ich eher als störend. Ich bin da dann eher wegen der günstigen Stoffe hingefahren.
Irgendwann habe ich ein Nähwochenende bei Elle Puls (Näh deinen Stil) gemacht, wo man auch zusätzlich Kurse buchen konnte und das war denke ich mein letztes gebuchtes Nähwochenende vor Corona. Für den Preis (mit Zimmer war ich glaub bei irgendwas um die 450 Euro) war ich bodenlos enttäuscht, denn ich fand meine dann doch organisierter und dass da eine gelernte Schneiderin vor Ort war, brachte einem dann auch nicht so viel, da es ca. 40 Teilnehmerinnen waren und die sich ja auch nicht teilen konnte. Positiv war damals, dass ich Meike von Club Crafteln ein weiteres Mal treffen konnte (erstes Mal bei Lillestoff) und dass jede Teilnehmerin ein genähtes Teil mitgebracht hat mit Infos über Größe und Schnittmuster, das man anprobieren konnte. Das hat mir viele Schnittmuster-Fehlkäufe erspart.
Dann kam Corona und letztes Jahr im Herbst fing bei mir die Planung für ein neues Näh-WE an. Und dank aller möglichen Effekte, die es so in den letzten Jahren gab, sind die Preise echt explodiert. Die günstigsten Anbieter in Württemberg, die in einer 2-3 stündigen Anfahrt erreichbar waren, fingen bei 350 Euro an und nach oben gab es gefühlt keine Grenze. Dank dem tollen Tipp eine Nähgangsterin haben wir jetzt die Bauernschule in Bad Waldsee, die auch super sympathisch am Telefon sind und auf die ich mich nun freue.
Meine eigenen Nähwochenenden hatte ich bei der Gruppe auf ca. 15 bis 20 Teilnehmerinnen begrenzt, da man sonst kaum Zeit findet, sich mal mit jeder zu unterhalten, zu gucken, aber auch es sonst zu laut wird im Raum und wir wollen ja nähen und nicht mit Kopfweh im Zimmer sitzen.
Gerade auch die gemeinsamen Essen waren immer toll. Ich habe es nie erlebt, dass sich Sitzgrüppchen gebildet haben, man saß doch immer mal bei den Mahlzeiten bei jemand anderem.
Auch dass sich mal Teilnehmerinnen zum Spazierengehen im Wald (der bei mir direkt um die Ecke ist) verdrückt haben, hat da niemand gestört und ich weiß schon jetzt, dass ich das in Bad Waldsee bestimmt auch mal machen werde um mir das Städtchen anzusehen.
Hier wurden auch die Nähcamps in den Jugendherbergen erwähnt und ich kann nur als Nicht-Teilnehmerin von dem in Starnberg berichten. Meine Tochter war dort zeitgleich auf einem Sprachcamp in der JuHe und es war grauenvoll. Da war keine Leiterin zu sehen, Glaswand zum Foyer (so dass mal ungestörtes Anprobieren nur auf den Toilletten möglich war), das Essen war sehr durchwachsen und ich habe selten so hässliche Zimmer gesehen. Dafür war der Preis damals eine bodenlose Frechheit und ich habe darauf angesprochen von 3 verschiedenen Teilnehmerinnen gehört, dass sie das (zumindest in Starnberg) nie wieder machen werden. Ich hoffe einfach, dass dieses Konzept in den anderen JuHes besser umgesetzt wird, denn es ist ja auch ein guter Punkt für die JuHes das Haus auch außerhalb der Hochsaison zu füllen.
So, das war jetzt echt ein Roman, aber für Nähwochenenden brenne ich heiß und innig.