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Beiträge von Lacrossie

    Ich hab letzten Sommer mal gezählt, ich besitze 26 Paar Schuhe, zwei Paar Winterstiefel und zwei Paar Stiefeletten. Schluck. Ich dachte nicht, dass es so viele sind, denn irgendwie trug ich fast immer dieselben vier oder fünf Paar. Auffallend beim Blick in meinen Schuhschrank war, dass dort viele Pumps ein Schattendasein führten, die ich für spezielle Anlässe gekauft hatte und danach nur noch selten getragen habe. Vielleicht sollte ich mein Kaufverhalten neu überdenken?!


    Im letzten Sommer war ich längere Zeit in Italien, dort ist mir nicht nur die elegante Kleidung der Damenwelt aufgefallen, sondern auch die auffallende Schuhmode. Zurück in Deutschland habe ich dann auch im Alltag bewußt mehr Kleider und Röcke angezogen und dazu dann auch mal die verschiedenen Pumps ans Tageslicht gelassen. Bis auf ein paar knallrote habe ich eher schwarz, braun und nude als Farben, deshalb konnte ich alles aus meinem Kleiderschrank dazu kombinieren. Nach ein paar Tagen war das Gehen damit nicht mehr ungewohnt, und ich war wirklich traurig, als dann im Oktober das kühle Herbstwetter das Experiment beendet hat. Deshalb freue ich mich jetzt auch über die eher frühlingshaften Temperaturen.

    In der Familie meiner Mutter wurde immer schon fantastisch gut gestrickt, aber nähen konnte man nur so für den Hausgebrauch.
    Zweimal im Jahr ließ man Bertl, eine Schneiderin, ins Haus kommen, die dann für alle weiblichen Familienmitglieder (vom Baby bis zur Frau) neue Kleider anfertigte - zwei für den Alltag, zwei für Festtage und den Sonntagsgottesdienst. Zu Hochzeiten und Beerdigungen wurde dieselbe Schneiderin engagiert, sie kleidete dann die ganze Familie ein.


    Meine Mutter war immer fasziniert von Bertl's Schneiderkünsten, die aus scheinbar unverwendbaren Reststückchen in der bitteren Nachkriegszeit die fantasievollsten Kleider zauberte. Sie kam aber nie dahinter, wie das mit dem Schnittmuster und der richtigen Anpassung wirklich gemacht wurde, denn die Schneiderin skizzierte die einzelnen Teile ohne Papiervorlage direkt auf den Stoff, schnitt sie grob aus und drapierte dann passend am Körper der zukünftigen Trägerin. Echte Maßanfertigung also, heute fast unbezahlbar.


    Das letzte Kleid, was Bertl anfertigen sollte, war das Hochzeitskleid meiner Mutter aus wundervoller handbestickter Seide, doch leider starb die Schneiderin unerwartet, noch bevor der Stoff geliefert wurde. Meine angeheiratete Großtante Anni, eine sehr patente fränkische Pfarrersfrau, erbarmte sich und nähte das Kleid für meine Mutter, allerdings unter der Voraussetzung, dass meine Mutter mithalf. Sie zeigte ihr geduldig alle wichtigen Grundtechniken, erklärte die ersten Schnittmuster und verhalf meiner Mutter dadurch zu einem neuen Hobby.


    Als Kind durfte ich immer zwei Sommerferienwochen bei Tante Anni im großen Pfarrhaus verbringen, die schönsten Ferien im ganzen Jahr. Ich lernte von ihr häkeln, sticken, knüpfen, Seidenmalerei und Puppenkleider mit der Hand nähen.
    Erst als ich mit 16 ein Abschlussballkleid brauchte und kein passendes fand, weil ich meine Alltagskleidung immer noch in der Kinderabteilung kaufen konnte, durfte ich an die Nähmaschine. Ich meldete mich am Gymnasium für den freiwilligen Handarbeitsunterricht an und begann gleich als erstes Projekt mit einem Cocktailkleid aus fliederfarbenem Satin. Warum einfach, wenn's auch schwierig geht - das ist bis heute so geblieben. Einfache Schnitte oder Projekte vermurkse ich gerne mal, da wird aus Langeweile schnell geschludert und geschlampert. Erst wenn ich mit einem komplizierten Modell vor einer großen Herausforderung stehe, nehme ich mir Zeit, alles ordentlich und korrekt zu arbeiten, dem Modell mehr Sorgfalt angedeihen zu lassen und mich nicht selbst zu hetzen. Das hat über die Jahre dazu geführt, dass ich in erster Linie selbstgenähte Abendgarderobe besitze und meine Alltagskleidung eher kaufe. Seit ein paar Jahren versuche ich das aber zu ändern und auch einfachen Projekten dieselbe Aufmerksamkeit zu schenken. Ich will unabhängig von der aktuellen Mode auch im Alltag meinen Stil und meine Farben tragen können.

    Wenn ich ein Patchworkkissen nähe, arbeite ich es genauso wie ein Quiltsandwich. Also erst das gepatchte Kissen, dann ein Vlies und zuletzt füttere ich es immer mit einem leichten Baumwollbatist. Es sieht von innen dann schöner aus, denn die Kanten bleiben ja beim Patchwork unversäubert. Und es bügelt sich auch leichter, finde ich.

    Das hört sich praktisch an!


    Hat jemand schon den Shrug aus der Zwergenverpackung 2 genäht? Ich stell mir so ein Kurzjäckchen gut vor, weils mangels Stoff nicht hochrutscht. Wie sind da eure Erfahrungen?


    Lg Inachis


    Ich habe so ein Shrug noch aus meiner eigenen Babykollektion, aus dem Jahr 1966 *hüstel* nun schon über 40 Jahre alt. Das wurde damals aus ganz leichtem Baumwollstrick gefertigt und hat inzwischen inklusive meiner Schwester und mir schon 7 Babys aus unserer Familie überlebt. Fast unglaublich, aber wahr.
    Das habe ich meinen Kindern als leichtes Jäckchen über Strampelhosen mit Body drunter angezogen und ich fand das immer unheimlich praktisch. Durch das Herumwickeln waren Bauch und Rücken immer schön warm, nix ist verrutscht und aus dem leichten Strickstoff war es auch nicht knubbelig.


    Was wir auch zu Tode geliebt haben, waren Strickoveralls mit Kapuze im Kimonostil aus ungefärbter Merinowolle, die hatte meine Mutter damals für meine Kinder gemacht.


    Schlafsäcke waren auch sehr beliebt, vor allem mein Sohn hat fast bis zur ersten Klasse immer den Schlafsack statt einer Bettdecke bevorzug, die rutschte ihm immer weg. Vielleicht geht er deshalb heute so gern campen?;)

    Ansonsten: Es gibt eigentlich immer den ganzen Regenbogen an Farben zu kaufen, da sollte jeder bedienbar sein.


    LG
    neko


    Leider nein, nicht in meinem Stoffgeschäft. Z.B. gibt es dort seit mehr als fünf Jahren keine Patchworkstoffe in weiß, cremefarben und braun. Null Batikstoffe, dafür aber Tonnen in grell gemustertem Pink...ich frage alle paar Wochen nach, ob sie nicht mal ein paar "neutrale" Ballen Stoff dazu ordern können, doch die Verkäuferinnen zucken nur resigniert mit den Schultern. Sie haben diesen wohl öfter geäußerten Kundenwunsch an die Chefin weitergegeben, die reagiert aber nicht.


    Das Schrägste aber kommt noch: Das Geschäft bietet auch Patchworkkurse an, wo man als Teilnehmer dann mit 10% Rabatt seine Stoffe einkaufen kann. Gute Sache. Gibt es aber nicht die passenden Kombinationsstoffe, bietet die Kursleiterin eine Bestellung bei Butinette an. Da war ich dann sprachlos.

    Ich kann dir die Bücher von Ute Menze bei Akufaktum empfehlen. Nicht ganz billig, aber wirklich eine Augenweide und wunderschön anzuschauen. Ich liebe ihre Stickmotive.


    Ich glaube nicht, dass Sticken out ist. Es dauert halt länger, kann meist nicht so schnell mal nebenher gemacht werden wie einfache Strickarbeiten und ist deshalb sicher kein "Massensport", aber ich kenne schon einige Liebhaber dieser Handarbeit. Auch aus der jüngeren Generation.

    Ich habe mir gar nichts gewünscht, außer dass meine Kinder das Wochenende mit mir verbringen und habe dann aber überraschenderweise eine ganze Menge zum Geburtstag bekommen:
    5 Rollen Nähgarn in verschiedenen Farben, ein paar Longquarter Patchworkstoff (meine Tochter kennt meinen Lieblingsladen in München), einen Notizblock um Maße zu notieren und einen tollen Rosentee von meinen Kindern.
    Mein Mann hat mir das neue iPad Air geschenkt, das nun immer auf dem Nähtisch liegen bleibt, damit ich schnell im Internet nachschauen kann, wenn ich beim nähen nicht weiter komme.


    Meine Eltern schenken mir immer mal wieder unabhängig von Weihnachten oder Geburtstag Gutscheine für Wolle oder Bücher, das freut mich auch immer sehr.

    Nee, die Burda Schnitte finde ich ... naja. Langweilig?


    Ich mag so Empire Waist bzw Babydoll Kleider, aber für den Winter sollten die dann lang sein. Die hab ich aber als Umstandsklamotte noch nicht gefunden ...


    Langweilig - mag ja sein, dass dir die Bilder nicht so zusagen, aber das ist eben auch immer eine Frage der Interpretation. Mit entsprechendem Stoff und vielleicht ein paar witzigen Accessoires kann so ein Standardmodell schon eher peppig wirken. Und hier sind doch zwei Modelle im Empirelook, hast du die gar nicht gesehen?


    http://www.burdastyle.de/burda…ndsmode_pid_263_3874.html


    Die sind zwar beide kurz, aber du kannst ja am Saum einfach 30-40cm Länge zugeben, dann hast du ein langes Modell.


    http://www.burdastyle.de/burda…ndsmode_pid_263_4157.html

    Der Stoff, den ich am allermeisten hasse, ist schwarzer Samt. Er fusselt über Wochen hinweg die ganze Bude ein, beim Zuschneiden muss ich höllisch aufpassen und wenn ich was trennen muss, brauche ich Stadionbeleuchtung, um die Fäden zu sehen...:p


    Idiotischerweise habe ich mir gerade "freiwillig" ein Projekt mit zwei Samtjacken aufgehalst, das mache ich sicher so schnell nicht nochmal. Und außerdem hasse ich die Farbe schwarz. Ganz generell.:skeptisch:


    Gleich nach Samt kommt Polyestersatin, den fasse ich schon mal gar nicht gerne an und dann rutscht er auch noch dauernd in die falsche Richtung. Zum Glück sind meine Kinder raus aus dem Balletalter, wo ich dieses Zeug kilometerweise für die ganze Gruppe zu Tanzkostümen verarbeitet habe.


    Am liebsten vernähe ich Patchworkstoffe, sie wirken in ihrer Farbvielheit so satt und bringen mich immer zum Lächeln. Vielleicht ein bisschen freaky, aber wenn ich die Kiste mit den Patchworkstoffen aufmache, kriege ich sofort gute Laune. Ich mags halt lieber bunt!:confused:

    Mal abgesehen davon dass ich das genauso sehe, es gibt etwas das ich nach wie vor viel schlimmer finde:


    Da schreibt jemand er habe gezaubert, und der Dilentantismus springt einen an, weil z.B. der RV wellt, oder die Naht elendig weit von den Zähnchen weg ist, oder aber der Ärmelansatz überall ist, nur nicht da wo er hingehört.


    Alternativ lobt jemand mit "das hast Du toll gezaubert", und in Wirklichkeit sieht mal dem Bild an, dass die Verarbeitung Schrott ist.


    Das ist aber doch auch nur so, weil du schon längst kein Nähanfänger mehr bist und das deshalb anders beurteilst.

    Für mich gibt es da schon Unterschiede, aber die liegen immer im Auge des Betrachters. Wenn jemand ordentlich und solide nähen kann und damit auch tragbare Kleidungsstücke zustande kommen, ist das für mich nähen. Kommt aber noch außerordentliche Kreativität und ein großes Gespür für Material und Stil dazu, kann ich verstehen, wenn man von zaubern spricht. Denn dann kann es einem schon wie ein kleines Wunder vorkommen, dass aus ein paar Metern schlichten Stoff so ein Kleidungsstück entstanden ist, bei dem augenblichklich "Wow!" ruft.

    Du hast recht. Allerdings glaube ich nicht, dass die Gründerin mit diesem Modell reich werden will. Meiner Meinung nach spielt in diesem Fall die sozialle Seite eine größere Rolle, was lobenswert ist. :)


    Das sehe ich auch so. Wenn's dieses Modell schon vor 10 Jahren gegeben hätte, wäre das einfach ideal für meine Mutter gewesen. Sie war zeitlebens eine passionierte Strickerin, die aus dem Stegreif auch ohne Anleitung fast alles stricken konnte. Leider ist sie mit Beginn ihres Ruhestands sehr vereinsamt und hat es nicht geschafft, sich irgendeiner Seniorengruppe anzuschließen. "Den ganzen Nachmittag nur ratschen und Kaffee trinken", das war nichts für sie. Aber kombiniert mit einer produktiven Strickrunde wäre das sicher anders gewesen.
    Heute ist sie leider körperlich nicht mehr fit genug, sonst würde ich versuchen, so eine Strickrunde auf caritativer Ebene ins Leben zu rufen. Eine tolle Idee!

    Ich liebe den Fasching schon seit meiner Kindheit, als meine Mutter aus einem noch so kleinen Fitzelchen Stoffrest für mich und meine Schwester die fantasievollsten Kostüme zauberte. Zum Glück habe ich die Freude am Verkleiden an meine Kinder weitervererbt und so sitzen wir jedes Jahr zusammen und arbeiten uns durch den Wust an Ideen und Vorstellungen, bis für jeden ein Kostüm gefunden ist. Natürlich hat sich über die Jahre auch ein großer Kostümfundus angesammelt, der immer wieder verändert und verwendet wird.


    In der Zwischenzeit benähe ich sogar einen Teil ihres Freundeskreises, weil die meisten Mütter das nicht selbst können. Ich beziehe die Jugend aber immer mit ein, lasse sie einfachere Dinge selbst machen oder bringe ihnen bei, wie man auch ohne Schnittmuster einfachere Kostüme selbst zuschneiden kann. Zwei Freunde (Ja, Jungs!) sind dadurch wirklich zum Nähen gekommen und haben die alte, eingestaubte Nähmaschine ihrer Mutter aus dem Kellerverlies befreit. :)


    Mein Sohn ist eher handwerklich begabt, er hat sich inzwischen auf die Herstellung von Masken und Accessoires spezialisiert und verblüfft uns immer wieder mit seiner Kreativität.


    Wir haben immer einen Riesenspaß dabei und freuen uns deshalb sehr auf die Faschingssaison!;)

    Ich habe immer mein Strickzeug dabei, ob im Auto als Beifahrer, im Zug, bei einer Vorlesung in der Uni oder bei einem gemütlichen Treffen mit Freunden - gestrickt wird immer. Warum sollte stricken denn nicht gesellschaftsfähig sein?


    Ich habe dadurch schon viele nette Kontakte geknüpft, werde immer wieder von interessierten Fremden angesprochen, was das denn gerade wird und fände es eher seltsam, wenn ich nur allein zuhause stricken würde.
    Bei einem Stricktreff war ich noch nicht, ist aber für die nächste Zeit geplant. Eine liebe Freundin geht jeden Freitag und hat mich dazu eingeladen.

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