Beiträge von Laufrose

    Samtvelours

    Ich hab keine Ahnung. Menschen reagieren meist sehr stark, wenn sie etwas sehe was nicht so ganz in ihr Weltbild passt.

    Mich kann man in vielen Bereichen nicht als Mainstream bezeichnen. Was für Diskussionen ich schon hatte wegen meinen Essverhaltens, Beziehungsstatus (oder der nicht vorhandene), Partyleben (Null) bis hin zu meinen Schlafenszeiten (ich liebe Schlafen). Absolut nichtige Sachen, aber irgendwer fühlt sich immer berufen mich darauf hinzuweisen wie verkehrt es ist.


    Oft musste ich aber feststellen, dass ich nicht die mit dem Problem bin. Das macht es für mich einfacher da gelassen zu bleiben, aber es nervt einfach und raubt Energie.

    Meist lernen sie es ja selbst so von den Eltern. Es ist normal geworden und für 5€ das Shirt kann man doch nichts falsch machen. Und wenn dann Freunde das neuste Teil tragen ist der Druck hoch, besonders in den jungen Jahren. Und Kleidung ist auch ein Ausdruck von einem selbst.


    Gegen das Normal anzugehen ist hart, jeden Tag. Ich ernähre mich seit 2017 zum großteil pflanzlich. Ich könnt Stories erzählen.

    Das trifft nicht zu. Es gibt allerhand Bekleidungshersteller, die es anders machen, dabei vertrauenswürdig und seriös sind und auch ansprechende Vielfalt an Kleidung anbieten.

    Da gibts einige und ich versuche auch von denen zu kaufen, nur leider ist es auch eine Geldfrage. Fast Fashion ist halt auch so groß weil es erschwinglich ist für einen Großteil der Bevölkerung.

    Leider ist selber nähen da auch keine günstige Lösung, wenn man lieber auf Naturfasern setzt. Baumwolle geht noch, wenn auch ökologisch teilweise fragwürdig.

    Eine guten Wollstoff zu finden, ist nicht nur teurer. Ich brauch danach hier im ansässigen Stoffladen nicht zu suchen, außer ich freunde mich mit einen hohen Polytierchen Anteil an, was ich nicht unbedingt möchte aus diversen Gründen.

    Meine bisheriger Lösungsansatz ist möglichst nachhaltig zu nähen und einzukaufen, auch wenn ich da schon hin und wieder an meine Grenzen komme.

    Lady in red

    Ich beschäftige mich ja schon eine Weile mit historischer Kleidung und da kommt man an der moderne Industrie auch nicht vorbei. Das ist eine ganz schöne Schweinerei.


    Ich hab seit Jahren mein eigenen Kleidungskonsum schon recht eingeschränkt. Meine Kleidung ist schon teurer als aus den Ketten, aber dafür kaufe ich weniger Teile die ich auch länger tragen kann. Und so möchte ich auch gerne für mich nähen. Sachen, die mir Jahrelang Freude machen können.

    Es ist auch echt schwer die passende Jeans zu finden. Kaufe seit Jahren die eine Jeans von der einen Marke. Und leider hab ich das Gefühl dass die immer schneller kaputt gehen.


    Für mich sind Jeans und Shirt auch einfach Wohlfühlklamotten, die ich an so einigen Tagen brauche. Manchmal reicht die Energie wirklich nur um die zwei Sachen über zu werfen. (Chronische Krankheiten + Neurodivergenz, Deswegen ist der andere Faden gerade so ruhig, da mich der Stress auf Arbeit gerade aus den Schuhen hebelt.)

    Jeans und T-Shirt haben schon ihre Daseinsberechtigung. Sonst hätten sie sich nicht so lange gehalten. :biggrin:

    Bin jetzt auch in einem Alter, in dem es einen immer unwichtiger wird irgendwelche Standards zu erfüllen. Eigentlich die beste Gelegenheit mal wieder den Kleiderschrank durchzusehen.


    Ist euch schonmal aufgefallen wie sich die Mode immer wieder wiederholt?

    Das es gerade die 90er sind die revival feiern muss jetzt nicht unbedingt sein. (Das hätten man schon damals alles verbrenne sollen)

    Und die 80er wünschten sich solche Schulterpolzter wie in den 40er zu haben.

    Vielleicht kommt ja die Crinoline doch wieder in Mode.

    Ich persönlich würde mich freuen schön gestärkte Spitzenkrägen wieder zu sehen. :)8

    Lady in red

    Nun ja, die einzelnen großen Schlachten kann ich dir nicht aufzählen. :steckenpferd:

    Wichtig, auch wenn man solche Kleidung näht bzw. rekonstruiert, ist ja auch zu wissen, dass zum Beispiel in Kriegszeiten die Versorgung eine ganz andere ist. Zum Beispiel sind in der Zeit vom 2. Weltkrieg die Röcke nicht mehr so voll, weil einfach der Stoff nicht da war oder das es manche Fasern nur selten gab. Die Schnittmuster sind darauf auch ausgelegt.

    (Bianca von @theclosethistorien zeigt auf YouTube auch ihre Kleiderkataloge aus den 40er und 50er und zeigt solche Besonderheiten. Schwerpunkt USA, aber das ist in Deutschland nicht all zu viel anders gelaufen. Wenn dann gingen hier die Materialien eher aus.)


    Ist in 1910er nicht viel anders. Die großen Roben waren da erstmal aus und man sieht wie die Schnitte bequemer und praktischer wurden, da die Frauen in anderen Bereichen arbeiten gehen mussten.


    Das ist jetzt das Sahnehäubchen. Um schöne Kleider zu nähen braucht man es nicht unbedingt. Ich liebe aber solche Alltagsgeschichte, die nicht in der Schule gelehrt wird. Bis jetzt hab ich noch keine Ära gefunden in der ich die Kleidung wirklich mag und ich nicht auch um die Geschichte drum rum eintauchen möchte. Leider gehört Krieg immer irgendwie dazu.

    Nanne da habe ich schon ein bisschen gestöbert. Da ich viel in der englischsprachigen Costumer Szene rumwusele kenne ich noch einige Bezugsquellen für Schnittmuster.



    Hummelbrummel

    Vielen Dank für die vielen Links! Ich freu mich deutsche Quellen zu finden. Meine Bezugsquellen sind sehr Englisch lastig, aus USA und vor allem England. Auch weil da die Szene so groß im Internet vertreten ist.

    Ich kenne jetzt kaum eine Handvoll deutscher Historical Costumers. Der Vintagebursche ist recht bekannt und vielleicht noch Empress of Buttons.



    Lady in red

    Auch abseits der Flapperkleider finde ich die 20er toll. Die Mode steht nicht unbedingt jeden, da die Schnitte recht gerade sind. Man sieht das ja dann in den späteren Staffeln von Downdon Abby. Da ich hinten und vorne recht flach bin, aber trotzdem noch was auf den Rippen habe passe ich da recht gut rein. :biggrin: Ich mag die einfachen klaren Linie und finde sie sehr elegant.


    Ich finde, wenn man die historischen Geschehen außer Acht lässt, versteht man die Mode auch nicht wirklich. Die Kleidung ist auch ein Abbild der Gesellschaft. Sie kann auch recht politisch sein. Für mich gehört das alles zusammen.

    Ach ja, was ich mir so überlegt habe für die 1910er.


    Bluse und Rock. :biggrin:


    Ok, das ist nicht so spektakulär. Was drunter kommt schon eher. Es ist auch mein erster Ausflug ins Korsett nähen. Zu der Zeit sind das zum Glück nur gerade Linien. Steht die ganze Unterkonstruktion, überlege ich schon ob ich mir eine Titanik-Ära Robe nähe. (Den Film habe ich jetzt nicht so gemocht, auch wenn der Name vielleicht passt :)8 , aber die Titanik wahr schon immer interessant.)

    Oh, hier ist ja nochmal richtig was los gewesen. Ich komme jetzt erst dazu hier wieder reinzuschauen. Die Woche wahr mal wieder schön stressig.


    Ceri Oh, davon würde ich gerne mal ein Foto sehen. Im Gegensatz zur Crinoline finde ich Tornüren sehr elegant.


    Also bei 1910er hatte ich den Humpelrock gar nicht im Kopf. Ich dachte eher in Richtung Titanik und Downton Abby. Und in den 1910er ist modetechnisch viel passiert. Sie kann einfach sein, Bluse und Rock, oder etwas mehr extravagant. In der Zeit gibt es auch diese schicken Stehkragen ala böse Fee aus dem Märchen. :biggrin:

    Ich hab ja auch eine große Schwäche für die 1920er.


    Meine Entscheidung für die 1910er wahr aber auch hauptsächlich, dass es für mich machbarer erschien und somit die Hemmschwelle nicht so hoch lag. Ich liebäugle schwer mit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Konstruktion ist schon eine ganz andere Nummer. Aber eins nach dem anderen.


    Persönlich fühle ich mich in Röcken bis übers Knie am wohlsten. Ich hatte jetzt auch meinen langen Rock aus dem Schulterblick Faden ein paar mal an und liebe es wie er sich bewegt. So ein langer schwingender Rock ist was feines. (Bis man beim Aufstehen ständig auf den Saum tritt.😅)


    Es freut mich auch zu sehen, dass ich hier ungeahnten Enthusiasmus mit meinen Faden geweckt habe. :herzen:

    Und ich freue mich noch mehr, wenn ihr mich auf der Reise etwas begleitet.

    sisue Vielleicht findet sich ja doch recht schnell etwas. Hier in Erfurt ist ja jedes Jahr Krämerbrückenfest und in Gotha ist glaube ich auch ein Rokoko-Festival.


    Schnägge Das sind wichtige Punkte, die auch schon durch gegangen bin. Bei Sachen wie Authentizität etc. muss ich mit mir noch aus machen. Da wird es einige Kompromisse geben, dank meiner eigenen Gesundheit.

    Kleiderschrank… na ja, der ist etwas klein und alt und hässlich. Ich spekuliere darauf dass er den nächsten Umzug nicht überlebt und ich mir was größeres holen kann. :steckenpferd:

    Alltagstauglichkeit wäre schön, aber bestimmt nicht immer möglich.


    Samtvelours Ich dachte bei Pullmann zu erst an ein Hotel. Wusste gar nicht das es eine ganze Westernstadt im Harz gibt.

    Ich kann leider auch nicht tanzen und, jetzt mache ich mich bestimmt unbeliebt, aber die Crinolinen-Zeit reizt mich so gar nicht. 😅


    Nanne das war genau mein Gedanke. Das und die Korsett Schnitte haben mich nicht völlig verängstigt aus der Zeit. Ich hab einen schönen Schnitt gefunden mit dem ich mich in das Thema einarbeiten kann. Das nähen von Korsetts ist eins der großen Themen die mich bei historischen Kostümen so fasziniert.


    Lady in red ich bin gerade dabei meine Garderobe aufzupeppen. Ich hab mich selbst schon zu tote gelangweilt mit meinen nichts sagenden Kombis aus Shirt und Jeans. Wahrscheinlich habe ich deswegen zur Zeit schon so viele Röcke genäht. :biggrin:


    hobbycucitrice ich bin auch so furchtbar geizig wenn es um Probestücke und Nesselproben geht. Aber es hilft ja nichts. Einen schönen Stoff zu zerschneiden und merken dass es nicht passt ist dann doch schmerzhafter.


    Nochmal Danke an alles für eure Beiträge. Sie haben mir neuen Mut gegeben zu machen was ich machen möchte. :herzen:

    Vielen lieben Dank an alle die bereits geschrieben haben. :herzen:


    Euer Worte bringen frischen Wind in den Grübelkopf. (Eine Schwäche von mir, ich zerdenke alles.)


    Erstens, historische Kleidung ist für mich interessant wie sie funktionier, wie man sie macht und natürlich auch wie sie sich anfühlt beim tragen und auch wie man sich selbst darin fühlt. Und natürlich die Ästhetik. Ich liebe es schon alleine historische Kleidung anzuschauen.

    Also selbst tragen ist ein großer Punkt für mich, genauso wie das machen.


    Da ich noch nicht so lange nähe, könnte ich noch nicht guten Gewissens etwas Selbstgenähtes weiter geben. Das für andere nähen fällt erstmal raus. Aber ein sehr interessanter Gedanke.


    Dieser Comunity Aspekt ist auch ein wichtiger Punkt für mich und hier tue ich mich auch eher schwer. Ich hab so einige Hobbies die ich praktisch alleine mache weil es sonst keiner in meinem Umfeld macht. Das wird unter Umständen sehr schnell sehr anstrengend. Durch meine Neurodivergenz fällt mir Anschluss zu knüpfen auch etwas schwer, aber ein anderes Thema.


    Ich hab hier die grundlegenden Pläne für ein 1910er Outfit schon angefangen. Diverses Material ist auch schon da. Ich stürze mich jetzt einfach mal rein und schaue wo ich raus komme.

    Hallo zusammen,


    Ich brauch eure Perspektive an einem Thema, das mich eine Weile umtreibt.


    Manche kennen vielleicht meinen Faden unter aktuellen Schulterblicken. Ich versuche mein Händchen etwas an vintage inspirierter Kleidung und liebäugle mit der Herstellung historische Kostüme.


    Gerade bei letzteren hadere ich mit mir. Mich juckt es schon gewaltig mich in historischer Kleidung zu versuchen. Ich hab nur Bauchschmerzen bei der Vorstellung für den Kleiderschrank zu nähen, denn da werden die Stücke landen und dort wohl auch bleiben. Ich habe kaum Möglichkeiten sie auszuführen.


    In meinem Umfeld bin ich die einzige die näht, da muss ich nicht mit welchen Themen kommen. Die einzigen Gruppen die ich hier so finde machen Mittelalter Reenactment und weil ich vielleicht da mal reinschnuppern werde, möchte ich mich nicht auf eine Ära so festlegen. (Und, sein wir ehrlich, ich bin kein Camp Mensch. Wenn ich nie wieder in einem Zelt schlafen muss bin ich schon zufrieden.)


    Ich möchte jetzt nicht ganz ausschließen das sich vielleicht doch etwas ergibt all die schönen Sachen mal auszuführen. Von meinen jetzigen Standpunkt sehe ich aber noch keine.


    Was meint ihr? Würdet ihr eurer Kreativität folgen? Immerhin ist das machen ein ganz großer Teil von diesem Hobbie. Oder seid ihr auch so Vernünftig mit eurer Zeit und Ressourcen?


    Ich freue mich auf eure Antworten. :)8


    P.S. ich habe mir bereits vorgenommen mich an einen simpleren Outfit von 1910er auszuprobieren. So zu sagen den großen Zeh mal reinhalten. (Und die Sachen blenden auch gut in moderne Outfits. Das beruhigt erstmal die nervige Vernunft. ;) )

    Normalerweise habe ich schon ein Projekt im Kopf wenn ich einen Stoff kaufe. Budget und Stauraum lassen nicht viel Spielraum. (Ok ok, ich hab schon die Wolle teilweise in das Bettwäscheschubfach umgelagert und ein Stabel Stoff liegt unschuldig auf der Komode, weil kein Platz mehr da drin ist.)


    Es ist aber schon ein paar mal vorgekommen, dass ich den Stoff dann für andere Projekte genommen habe. Oft weil ich es dann gleich verbraucht habe und das eigentliche Projekt noch in der fernen Zukunft liegt.

    Ich finde es sehr befriedigend Material gleich zu nutzen und es nicht ewig liegen zu lassen.

    Kreisch! Ich bin also nicht die Einzige, die in Museen Kleidung, Schmuck und Accessoires als Gedankenstütze und Ideenpool knipst!

    Klasse! Bin gespannt, ob und was und wie Du davon umsetzen und uns hier teilhaben lassen wirst! <3

    Ob ich zum nähen viel dort umsetzen kann, eher nicht. Es war aber sehr spannend so einen Prunkrock aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Ich hab bestimmt ein Bild abgegeben wie ich mich runtergebeugt habe um das Futter in den Ärmeln sehen zu können.

    Angeblich wird Stoff auf Wildleder aufgebracht und dann sehr eng mit Gold- und Silberfäden bestickt. Das war bestimmt ein ordentliches Gewicht. Damals haben die Herren noch mit den Damen um die Wette geglitzert.

    Ich hab im Museumsshop nachgefragt. Es soll ein Buch über die ausgestellten Kleidungsstücke Ende diesen Jahres geben. 😉


    Wenn es erlaubt ist lade ich gerne ein paar Bilder hoch. Ich wollte jetzt auch nicht diesen Faden damit voll laden.


    Das 18. Jahrhundert ist auf jeden Fall eine sehr interessante Epoche für mich. Ich hab mich so ein bisschen in die Robe a la Polonaise verliebt. :herzen:

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