Achja und die Gesäßnahtverlängerung!
Beiträge von techne
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Nun hat es doch noch ein paar Minuten (oder Stunden) länger gedauert. Aber hier kommt der aktuelle Stand:
front.jpg back.jpg left.jpg right.jpg
Desto länger ich überlege, desto schlechter finde ich es, aber eig. hatte ich auf Anhieb erstmal das Gefühl jetzt ist es fast so weit. Und dann immer diese Bilder
Was ich geändert habe:
- Ich habe meine idiotische Schrittvertiefung vom Beginn rückgängig gemacht, also den Schritt um 0,5cm höher gesetzt. Das passt jetzt.
- Ich habe sowohl vorne, als auch hinten die Schrittkurve flacher gezeichnet. Das ist besser, hinten aber noch nicht hinreichend.
- Ich habe die ürsprüngliche Anhebung der vorderen Mitte rückgängig gemacht um sie seicht anders zu machen und über den Hosenbruch dabei 0,5cm Mehrweite in die Vorderhose konstruiert (das war ein riesiges Gefummel und Geklebe und mein Hirn hat mich dabei fast verlassen, obwohl es eig. wirklich simpel ist; irgendwann waren da nur noch Linien in meinem Kopf).
- habe ich versucht herauszufinden, wo ich vorne die Abnäher hin sollen, nicht zuletzt, da durch Änderung 3 ca. 1cm Mehrweite am Bund ankommt, die irgenwo hin muss. Derzeit habe ich einen Abnäher mit 2,5cm Inhalt und 0,5cm in die vordere Mitte versteckt. Das ist nicht gut.
- Die Hinterhose habe ich in Ruhe gelassen bis auf die schon erwähnte Schrittlinienverlegung und eine seichte Abnäherkürzung.
Probleme:
- Die Mehrweite vorne war ausreichend und eine passende Änderung. Die verbleibenden Querfalten an den Seiten rühren von den Waden her. Der Bauch verursacht keine Stressfalten mehr. Aber (!) Wenn ich mich setze, bleibt die Hose noch immer an den Oberschenkeln hängen.
- Irgendwie habe ich an der Hüfte (das sollte sich durch abstecken durch eine helfende Hand regeln lassen) aber auch am Po viel zu viel Stoff (Abnäherproblem?)
- Hinten im Schritt zieht für mein ästhetisches Empfinden die Naht zu stark nach innen.
Posaune hat mir ja schon wichtige Hinweise gegeben, die sich, meine ich, decken mit den bleibenden Problemen (vielen Dank!).
Insgesamt bin ich glaube ich nah an der fertigen Hose dran und kann zufrieden sein für einen Stand nach 1. Änderung (kurze Selbstmotivation)
Mein nächster Schritt wird eine Vergrößerung des Spaltdurchmessers sein. Dadurch wird hoffentlich die Enge am Oberschenkel verschwinden, die eingezogene Gesößnaht entwas entstresst und auch die Falten unten dem Gesäß geglättet (das klingt nach einem Allheilrezept). Ob vorne oder hinten weiß ich noch nicht so recht.
Darüber hinaus muss irgendwo all der lose Stoff hin und ich muss eine Lösung für die Abnäher vorne finden. Wie das gehen soll, weiß ich so gar nicht... (???) Ich habe schon versucht zu drapieren, aber offenkundig ist das nicht sonderlich gut gelungen!
Wenn die leicht den Stoff touchierenden Waden nach der Mehrweite über die Spaltvergrößerung noch Probleme macht, gehe ich die auch noch an.
Ich wünsche allen einen geruhsamen Abend und weniger festgebissene im Kreis Überlegerei als mir und grüße herzlich!
Achja: Posaune Ich finde auch hier sieht es aus würden die Bruchlinien nach links kippen vorne. zweimal unterschiedlich nähen (?) Ich glaube ich bin schief (noch eine Änderung...)
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Liebe Posaune,
das klingt alles sehr nachvollziehbar. Leider habe ich in einer hiesigen Änderungsaction schon angefangen über den Bruch der Vorderhose mehr Weite reinzugeben (0,5cm pro Bein). Gestern hatte ich schon gesehen, dass die kleinen Änderungen am Schritt und an der Hüftkurve schon ein viel besseres Ergebnis bringen, aber es reichte noch nicht ganz. Die Hinterhose hab ich erstmal in Ruhe gelassen.
Jetzt näh ich eben noch zusammen und guck, was das gebracht hat. Ich habe auch die Schritthöhe wieder um die von mir zugegebenen 0,5 reduziert und mehr Platz im Schritt vorne und hinten gelassen.
Die Abnäher vorne wollte ich ich nun erstmal offen lassen und dann gucken, wo alles hin will und sie am Körper stecken. Ich hoffe das war nun nicht völliger Quatsch!Bilder kommen gleich
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Ja gerechnet habe ich mit diesen Problemen auch, ich hoffte nur, dass es mit der zuvor vorgenommenen Anpassung schon hinkommt.
Die fertige Hose soll im Grunde genommen so weit sein, dass sie von der Seite aus gesehen vorne und hinten gerade fällt, aber nicht weiter wird nach unten hin. Das ist natürlich bedeutend weiter als die Hose, die in Arbeit ist, aber ich würde es schon sehr begrüßen, wenn ich eine gut sitzende Standarthose hätte von der aus ich mir alle weiteren konstruieren kann.
Aber gerade deswegen nehme ich es im Moment mit den Waden noch nicht so genau. Dann kann ich mich auch noch im dressieren üben, bis ichs so genau gern hätte. An der fehlenden weite vorne ändert das nur nicht wirklich was.
Herzliche Grüße
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Hmm... Vllt. halte ich es aber auch doch erstmal ganz klein und ändere den vorderen Abnäher, die Hüftkurve und die Schrittkurve und gucke vorher nochmal, bevor ich groß anfange vorn aufzuschieben. Vllt. reicht ja dann auch doch eine kleinere Anpassung.
Kompliziert, kompliziert...
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Sticheltante leider funktioniert bei mir der Link auch nicht. Ich fürchte die Seite gibt es nicht mehr.
Was die abgesenkter Po-These angeht, glaube ich nicht recht, dass das das Problem ist. Die 30+ hab ich nämlich einerseits nicht erreicht und ohne Hose sieht es da noch ganz gut aus, glaub ich ;-). Vllt. täuschen da auch die Bilder etwas und die verkorkste Haltung.
Das mit den Waden hatte ich mir auch schon so rausgesucht, aber das spare ich mir, wenn, für später auf.
Kurze Info noch dazu, was ich mir überegt habe:
Ich werde erstmal an die Vorderhose gehen, obwohl sie eig ganz gut aussieht, weil ich glaube, dass dort die Ursache der Schrägzüge liegt.
Da ich offenkundig mehr Weite brauche und zwar nicht erst ab dem Schritt, werde ich über den vorderen Bruch (vllt. 1cm etwa) aufschieben und darüber hinaus die Abnäher in der Postion korrigieren oder gar erstmal offenlassen und mal sehen, wo sie hin wollen. Die seichte Schrittkorrektur (etwas flacher werde ich gleich mit machen, weil ich denke, dass die Änderung nur ganz klein ist. Vllt. mache ich auch die Hüftkurve schon ein wenig flacher. Umverteilen will ich die Abnäher wenn aber in einem gesonderte Schritt und die Hinterhose bleibt erstmal so, weil ich vermute, es wäre nicht klug die zugegebenen Weite hinten wieder rauszunehmen, und zwar wegen der Waden. Außerdem: Eins nach dem anderen!
Was ich auch erstmal nicht machen werde ist die Vorderehose weiter anzuheben oder die Hinterhose zu senken. Auch das könnte noch von Nöten sein.
Nun hoffe ich nur, ich vertue mich mit meinen Mutmaßungen nicht völlig.
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Here we go. Hosen die Dritte!
Mir kamen noch ein paar Sachen dazwischen und Bilder wollen ja auch erst einmal gemacht werden, bevorzugt bei Licht (ich hoffe man kann die Konstruktionslinien gut genug sehen, wenn man auf die bilder klickt). Ich füge einfach mal alles an und schreib dann jeweils dazu, was mir so auffiel. Tipps immer gerne!
Ich fang mal damit an, dass ich eigentlich finde, dass sie schon überraschend gut ist, zumindest habe ich mich sehr gefreut! Aber was weiß ich von gutem Hosensitz schon. Als Randinformation: Zusätzliche Bewegungsweite ist nicht reinkonstruiert.
Von vorne betrachtet würde ich sagen, alle Konstruktionslinien sind, wo sie sein sollten, aber die Hüftkurve passt noch nicht ganz. Vor allem aber gefällt mir die Schrittkurve noch nicht; die ist mir "zu eckig". Ob der Schritt zu tief ist, weiß ich nicht recht, aber beim Sitzen scheine ich das zu brauchen. Es sieht auch aus, als würde ich am Bauch mehr Platz brauchen (es fühlt sich aber eigentlich gar nicht so an). Und: Der Abnäher sitzt ganz komisch, erklärt das den Bauchsitz? Der läuft dort hin, wo bei mir eine Kuhle ist. Ich frage mich nun, wo er eigentlich korrekt sitzen würde. Es gibt da meine ich zwei Punkte die sich anböten, ich tendiere zu der längeren aber weit mittig sitzenden Variante) hier ein Bild:
Ich habe auch das Gefühl, dass die Hose am Bund enger sein könnte, direkt unter dem Bund aber vllt. etwas Mehrweite brauchen könnte (Änderungsvorschläge?)
Von hinten:
Irgendwie ist meine rechte Gesäßhälfte ein wenig größer. Es fühlt sich zumindest an, als würde die hintere Mitte ganz leicht nach rechts gezogen, vllt. kann ich das aber vernachlässigen. Außerdem hab ich nur links noch diese Falte über dem Po (ob das der halbe cm Differenz in der seitlichen Taillenhöhe ist, die sich dort zeigt?). Dann könnte hinten an den Beinen das Stoffvolumen noch weniger sein und am Po evtl. ein wenig mehr. Die Konstruktionslinien sehen vertikal gut aus, horizontal weiß ich nicht so recht. Ganz leicht geht die Hüftlinien mittig nach oben. Der Schritt sieht aber schon ganz gut aus, was meint Ihr?
Was die Abnäher angeht: Ich spiele mit dem Gedanken doch zwei zu machen. Ich hab versucht hinter dem Rücken zu ertasten wo mein Po sie will:
Und noch die Seiten:
Hier sieht man deutlich die nicht optimale Hüftkurve. Die Seitennaht folgt noch leicht der Silhouette, ansonsten scheint die Balance zu passen (?!) und vor allem sind da diese Schrägzüge (!). Die scheinen mir von der Hüfte zu den Waden zu gehen. Auf den Waden liegt die Hose auf, aber nur ganz leicht. Von der Seite sieht es außerdem aus, als würde die Hüftlinie doch etwas mehr nach oben ziehen, woran das liegt, kann ich mir gerade noch nicht erklären.
Jetzt noch insgesamt eine Einschätzung und ein paar zusätzliche Bilder, die diese stützen.
6 Standbild Oberschenkel 2.jpg 7 Standbild Oberschenkel.jpg 5 Schritt in Bewegung.jpg
Ich brauche mehr weite an den Oberschenkeln (und vllt. auch an der Hüfte, weil ich den "Knick" von der Seite her gern ganz raus hätte), wenn ich mich setzen können will, ohne Sorge zu haben, dass die Hose reißt oder sie arg nach oben ziehen zu müssen, am Bein, während ich mich setze. Nur wo ich die korrekt reingebe, muss ich nochmal tüfteln.
Darüber hinaus soll die Schrittnaht vorne etwas steiler werden, was ich schwer in die richtige Änderung umzudenken finde, aber das lässt sich bestimmt finden (Achtung: erhöhtes Erfordernis in Sachen dreidimensionales Vorstellungsvermögen )
Unentschlossen bin ich, was ich mit den Waden mache, weil ich nicht recht weiß, was ich über Dressur regeln kann und sich beim weiteren Bein das Problem eh erledigen wird. Außerdem muss ich mir noch überlegen, wie ich die Abnäher verlege oder vllt. gar neu verteile (z.B. weniger Hüftabstich und dafür vorne größere Abnäher und wo hin mit den vorderen Abnähern, hintere so lassen oder doch auf zwei verteilen).
Die wichtigste Baustelle scheint mir die fehlende Weite und die Schrittkurve zu sein. Vllt. kann ich ja auch beides zusammen ändern oder sagt Eure Erfahrung, ich sollte lieber ganz klein klein eins nach dem anderen machen und wenn ja, womit fange ich an?
So oder so begebe ich mich nun mit passender Lektüre und den Bildern in einen gemütlichen Abend und tüftle etwas daran, die angezeigten Änderungen zu identifizieren. Masterziel wäre: Fertiger Standarthosenschnitt bis So/Mo, denn dann ist mein Urlaub rum
Schöne Grüße aus der Konstruktionswerkstatt!
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Posaune Danke schon mal für den Hinweis. Ist vermerkt!
Schnägge Vielen Dank für die motivierenden Worte. Ich bin in der Tat ab und an etwas verunsichert, weil mein Stil vllt. nicht ganz so forentauglich ist. Aber da ich mir dachte, ich würde mich freuen, wenn ich so ausführliche Überlegungen fände, habe ich beschlossen erstmal dabei zu bleiben. Schön auch zu lesen, dass nicht nur ich Fragezeichen im Kopf hatte und so einen "irgendwas stimmt hier nicht" Eindruck.
Nachdem ich im Kampf gegen meinem Probestoff gestern erfolgreich gesiegt habe (er heftet sich wie Papier beim Durchschlagen...) wird nur noch zusammengenäht und dann ist es so weit!
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So, ich dachte mir, ich gebe mal ein kurzes Update zum aktuellen Arbeitsstand bevor ich die Probehose fertige. Sozusagen Episode 2 des Schulterblickes.
Nachdem ich über die Osterfeiertage zwar nicht konstruieren aber denken und lesen konnte, habe ich einige Ergebnisse gesetzt, an die ich mich bei der Konstruktion gehalten habe. Dazu gehört in erster Linie die Interpretation meiner Figur oder besser gesagt Haltung.
Wie aus meinen vorigen Beiträgen zu lesen ist, war ich verunsichert in dieser Sache. Im Kern weil ich mir schwer tat, mir eine sogenannte "Mannequinhaltung" zuzuschreiben, da ich mein Gesäß nie als eingezogen oder flach wahrgenommen habe und ich auch den vorgeschobenen Leib nicht so recht gesehen habe. Stattdessen habe ich immer gedacht, ich hätte ein in die andere Richtung gekipptes Becken vom vielen Sitzen und der Schreibtischarbeit. Daher der "Knick" vorne am Körper im Profil. Dazu passt aber das Taillenband nicht und auch die Balancemaße bestätigen dies nicht.
Sticheltante (Danke dafür!) hat mich dazu veranlasst nocheinmal darüber nachzudenken. Und wie der Zufall so will, kam der für mich überzeugende Hinweis dann aus einem ganz anderen Kontext. Ich habe in Anatomy for Runners (Jay Dicharry) gelesen, das mir derzeit helfen soll meine Baustellen in der Laufhaltung zu identifizieren und zu beheben. Er attestiert vielen Frauen eine Haltung, die er unschönerweise F.A.T.S. (Female Adolescent Texting Syndrom) nennt. Als Merkmale werden durchgestreckte Knie, vorgeschobenes Becken, gerundete und eingefallene Schultern, die dann um aufrechter zu stehen nach hinten genommen werden gelistet. Veranschaulicht durch ein Bild einer recht muskulösen Frau. Und siehe da: Von einem flachen Gesäß ist hier nichts zu sehen auch der Knick ist wiederzuerkennen wegen der Oberschenkelmuskulatur. Wie bei der "Mannequinhaltung" fällt hier die Taillenlinie von vorne nach hinten, denkt man sie sich hinzu.
Damit konnte ich mich eher identifizieren. Der Sache nach widerspricht das Hofenbitzer und Müller & Sohn in der Beschreibung, jedoch nur ein wenig, wobei Dicharry als Sportwissenschaftler und Anatom in Sachen Anatomie vllt. doch die bessere Anlaufstelle ist und letztlich geht es ja nur abstrakt gesehen um die vorzunehmenden Änderungen im dreidimensionalen Raum. Was sich darüber hinaus wiederfindet und in den Schnittbüchern wenig bis gar nicht thematisiert wird, aber deutlich zu sehen ist, ist die nach hinten gekippte Schulterpartie und die schiefe Beinachse, die dadurch entsteht (insgesamt wie ein D in flacher minus mein "Knick").
Die Frage wie mein Gesäß in Relation zur Hüfte geformt ist, konnte ich für mich auch beantworten. Hierzu habe ich eine etwas ungenaue Messung vorgenommen a) meiner Schritttiefe (an die Wand gestellt, ein festes Linieal unter den Schritt gesteckt und mit einem weiteren von oben nach unten im rechten Winkel zum anderen Lineal angelegt und das Maß dann abgelesen) b) meiner Hüftbreite (an die Wand gestellt zwei Holzlineale/Dreiecke links und rechts an meine Hüfte möglichst gerade gelegt und die Distanz dazwischen gemessen). Das habe ich dann im Maßstab 1:10 aufgezeichnet als Rechteck und mit Kurven zu einer Art Ellipse geschlossen. Mir ist klar, dass das völlig ungenau ist, aber für einen optischen Eindruck reicht es, meine ich.
Das Ergebnis: Normal nach Hofenbitzer, also wie vermutet nicht flach aber auch nicht ausgeprägt (erstaunlicherweise sind die Maße sogar deckungsgleich,aber wer weiß, ob das nicht einfach aus dem Handgelenk ohne Refernzmaße entstand). Ob das in der "Fehlhaltung" auch so ist, zeigt sich dann am Schnitt.
Nun die Konstruktion:
Aufgrund der verschiedenen Maße in der seitlichen Taillenhöhe (103 und 103,5) hatte ich die Qual der Wahl. Ich habe mich dazu entschlossen, die 103 zu nehmen, weil das dazu führt, dass ich meine Beobachtungen durch die Maße bestätigen kann. Die vordere Taillenhöhe von 102,5 ist dann etwa 0,5 cm zu hoch und die hintere von 101,5 etwa 0,5cm zu tief. Ja, laut Hofenbitzer könnte ich auch sagen alles ist ok, aber dann komm ich meiner tatsächlichen Figur nicht näher mit dem Schnitt. Die Alternative wäre gewesen, mit 103,5 zu rechnen und die vordere Taillenhöhe als normal zu betrachten und von einer Taillensenkung hinten von 1cm auszugehen.
Zu guter Letzt habe ich Bilder von einem Rockentwurf ausgegraben, an dem ich mein neu gewonnenes Wissen nochmal gegengeprüft habe:
dort kann man schön sehen, dass die Seitennaht kippt (das wusste ich noch) aber auch, dass nicht nur das Hinterteil zu viel länge hat, sondern auch das Vorderteil zu wenig. Zumindest seh ich das so trotz fehlender Konstruktionslinien... Und ich weiß auch noch, dass die von mir vorgenommene Taillensenkung am Rock nicht die Lösung brachte.
Dann habe ich endlich konstruiert und zwar mit Hofenbitzer und daneben Müller & Sohn und habe beständig vergleichen, worin sich beide unterscheiden. Es sind marginale Unterschiede: z.B. der Weg über den man zu einer bestimmten Strecke kommt und manchmal gibt Müller & Sohn andere Rahmen für selbst zu wählende Werte. Man kann aber mit beiden zu den selben Ergebnissen kommen, wenngleich ich vermutlich leicht anders gewählt hätte, hätte ich nur mit Müller & Sohn konstruiert. Was mir bei Hofenbitzer ein Rästel bleiben wird: lässt sich der Gesäßwinkel vllt. sogar messen wie hat er die von ihm angegebenen Winkel hergeleitet? (Auf meinen Bildern komme ich auf Werte, wie sie nur für ein sehr starkes Gesäß realistisch wären und bei Hofenbitzer nicht abgedeckt sind, also habe ich das erstmal ignoriert und bin stur davon ausgegangen "normal" zu sein)
Nach der eigentlichen Konstruktion habe ich noch die geplanten Änderungen vorgenommen (siehe die Einschnitte und Schiebungen unter den Abnähern in Vorder- und Hinterhose mit anschließendem Anpassen der Abnäher). Der Abgleich mit der von mir grob abgenommenen Schritttiefe kommt etwa hin, evtl. ist der Schritt etwas knapp. Was das Gesamtvolumen angeht bin ich eher zuversichtlich, weil ich als "Zylinder" den selben Umfang habe, wie an der breitesten Stelle meiner Hüfte; aber vllt. brauche ich nach vorn mehr Platz für Bauch und Oberschenkel.
Hier das Ergebnis:
Schnittbilder3 verkleinert.jpgSchnittbilder2 verkleinert.jpg
Achja und alles was ich festgelegt habe und warum ist so gewählt habe, habe ich in meinem Maßsatz in Excel festgehalten. Ganz ohne Anleitung habe ich in der Konstruktion außerdem den Schritt um 0,5cm tiefer gesetzt (beim letzten Versuch kniff alles im Schritt) und das Knie 0,6cm höher angesetzt (meine Knie sitzen propotional betrachtet ebenso wie meine Taille wohl 1cm zu hoch).
Nächste Episode dann die Probehose! Bei Fragen jederzeit nachfragen, Kritik ist immer willkommen und wenn eine*r schlicht unsinnsig findet, was ich da treibe, nur raus damit!
Achja: Und Mitstreiter*innen würden mich auch noch immer freuen!
Herzliche Grüße ins Forum
vor allem an alle Mitlerser*innen!
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Ok, das finde ich interessant. Danke! Ich konnte die Frage immer nicht gut für mich beantworten, hätte aber eher auf flachere Hüfte und mehr Gesäß oder normal getippt. Aber ich irre mich da vllt. völlig. Auf Taillienebene bin ich glaube ich recht gleichmäßig verteilt. Ich denke noch darüber nach, ob ausgeprägte Rückenmuskulatur die Taille absinken lassen kann, die hab ich nämlich.
Hofenbitzer hab ich beide Bd. Ich bin also gewappnet
Vernutlich finde ich nicht umsonst Hosen mit weiterem Bein an mir am ästhetischsten. Das trifft sich also gut!
Mir hat das Gedankensortieren hier auch schon ein wenig geholfen. Ich will mit dem deutschen System arbeiten und rechne mal mit steilem Gesäßwinkel dachte ich mir. Weniger wegen der Länge als wegen der Schrägstellung, aber vllt. sollte ich das nun doch nochmal überdenken. Außerdem will ich die vordere Taillenhöhe zur Konstruktion heranziehen, um dann vermutlich hinten abzusenken, weil.ich a) dort die Hose tragen werde und ich b) oft Probleme mit zwickendem Schritt in Kaufhosen habe und hoffe das wirkt dem entgegen (?!) Plus: Ich ahne nach vorn brauche ich Zusatzplatz und dann wohl auch verlegte Seitennähte. Aber noch ist das ja Zukunftsmusik.
Hach, spannend, ich bin ganz aufgeregt!
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Hmm... Also von dem Buch habe ich schon mehrfach gelesen und fände es sehr interessant mal zu sehen, wie das so läuft. Ich vermute mal "Fit-As-You-Sew" heißt, dass man ums Abstecken am Körper gleich zu beginn kaum rumkommt oder? In diesen Zeiten ist das natürlich auch immer noch zusätzlich schwierig.
Zeitlich hat natürlich jeder sein Tempo, das muss ja gar nicht parallel laufen, schließlich hat immer mal einer mehr und dann mal wieder weniger Zeit. Und was das Englisch angeht, bin ich mir sicher, dass ich bei Fragen aushelfen könnte. Einerseits habe ich viel auf englisch gelesen und hab ja auch ein paar Bücher hier, die ich konsultieren könnte und anderseits gehört die Übersetzung von schwierigen Begriffen und Schverhalten quasi zu meinem Berufsalltag (wenn auch anderer Kontext).
Kurz: Wo ich kann, wäre ich sehr gerne behilflich, aber das ist natürlich immer nur virtuell. Ich würde mich über Dich als weitere Mitstreiterin jedenfalls freuen. Aber ich verstehe, wenn das zeitliche Commitment gerade nicht möglich ist! -
Und hier folgt auch schon der erste "richtige" Beitrag (Achtung viel Text!)
Als erstes will ich einmal kommunizieren, auf welche Literatur ich Zugriff habe, denn ich habe mich noch nicht entschieden, wonach ich konstruieren will.- Da wären die üblichen Verdächtigen: Hofenbitzer und Müller und Sohn,
- Aldrich: Metric Pattern Cutting for Womens' Wear sowie
- Whife: Designing and Cutting Ladies' Garments
- (Und zum Fitting: Whitworth Green: The Art of Fitting Ladies' Garments sowie die entsprechenden Kapiel in Cabrera/Meyers: Classic Tailoring Techniques [für Frauen versteht sich])
Nun zu meinen Maßen (jene, die für die Hosen(balance) relevant sind):
Körperhöhe: 164;
Taillenumfang: 68;
Hüftumfang: 92 (gemessen an der breitesten Stelle der Hüfte von vorne betrachtet!, evtl. nehme ich noch ein Maß von der Seite betrachtet sowie die Höhendiffernz der beiden Maße, um die Abnäherposition und den Verlauf der Hüftkurve besser einschätzen zu können);
Seitliche Taillenhöhe: r 103,5/ l103
Vordere TaH: 102,5; Hintere TaH: 101,5
Und dann noch Bilder (Standbilder aus Videos in der Hoffnung sie sind natürlicher in der Haltung). Ich habe zwar kein Lot neben mir, aber vor dem Zuschnitt hatte ich Raumfluchtlinien auf dem Bild, die ich genutzt habe, um die Bilder auszurichten und die Linien einzuzeichnen. Sie düften also recht gut passen.
links Balance.jpgrechts Balance unten.jpgrechts diagonalen.jpghinten.jpglinks diagonalen.jpgvorne.jpg
Nun zu den von mir registrierten Auffälligkeiten (bin ich froh, dass ich obenrum erstmal nicht so sehr beachten muss...):
- Von der Seite: Ich bin sehr "wellig", wie ich da so stehe: Schultern, Bauch, Po und Oberschenkel treten also recht deutlich hervor und der Rücken macht eine deutliche Kurve nach innen. Ebenso steht die Wade deutlich vor dem hinteren Oberschenkel hervor (fragt sich nun, ob es an einem Haltungsproblem liegt oder an vermutlich recht ausgeprägter Muskulatur von viel Sport)
- Das Taillienband (Gummi) kippt einerseits von der Seite betrachtet (eine mehr als die andere) nach hinten ab (bzw. rutscht vorne hoch) und im Rücken macht es eine Kurve nach unten. Das passt zu den abgenommenen Balancemaßen, obwohl die Differenz da sehr gering ist zwischen vorne und hinten (1cm). Optisch wirkt es deutlich mehr.
- Zwischen Bauch und Oberschenkeln gibt es in Richtung Schritt einen deutlichen "Knick". (Ich würde sagen das deutet zusammen mit 1. auf ein gekipptes Becken hin)
- Der Maßnehmende sagt, meine Hüfte ist von vorn betrachtet auf meiner linken Seite etwas aufgeprägter (das könnten die 0,5 cm Differenz bei der Messung sein, aber mir scheint das sehr gering)
Nun zu den Verwirrungen:
Vorweg kann ich sagen, dass mich der Hofenbitzer verrückt macht. Ich will nicht zu ausführlich werden, weil ich keine Rechte verletzen will. Daher halte ich es mal weniger auf Hofenbitzer bezogen und mehr mit dem eigenen Verstand und dem angelesenen Wissen gedacht.
- Hätte ich ein gekipptes Becken, ginge damit meiner Ansicht nach fast schon zwangsläufig ein Hohlkreuz einher, weil die Physik sagt, dass ich sonst nach vorne umkippe, wenn ich nicht ausgleiche, indem ich mich nach hinten lehne. Daher könnten auch die weit hinten stehenden Schultern rühren (Überkompensation). Im Schnitt hätte das zur Folge, dass ich vorne mehr länge brauche als hinten. Im Idealfall würde ich dann vorn und hinten anpassen?
- Wäre mein Becken nun in die andere Richtung gekippt, also eher nach vorn gedrückt, hätte ich wohl einen flachen Hintern und stark hervorstehende Hüftknochen, was das Gegenteil von meinem "Knick" vorne und dem prominenten Po ist. Jedoch erklärte sich so auch die Taillienneigung und vllt. täuscht die Optik hier, weil ich sozusagen an allen fraglichen Stellen ein Plus an Muskeln habe und zugleich wenig Fülle insgesamt, was zu diesem Bild führt.
- Warum kippt das Taillenband so deutlich und die Maße weichen nur so gering ab? Gleicht hier ein domianterer Po die kurze Rückseite aus? Den Maßen folgend könnte man die Abweichung wohl ignorieren, aber ich kann sagen, dass die Balance bei allen meinen vorigen Versuchen mit Röcken (Saum kippt an die Wade) und Hosen großes Problem war.
- Wie verteilt man auf so einen "kummen" Körper die Abnäher? Ich denke immer ich habe eher schmale Hüften und viel Po bei flachem Bauch (aber das ist wohl die subjektive Fehleinschätzung fürchte ich, wenn ich mir den Bauch so ansehe).
So genug Text. Ich lasse das mal hier und grüble über diese Dinge weiter nach. Alle Hinweise nehme ich gern auf und wie gesagt: Ich mach den Anfang aber ich hoffe auf Nachahmer und Mitmacher, mit denen ich (auch wenn ich offenkundig Anfänger bin) nach dem Prinzip gegenseitiges Feedback gemeinsam arbeite.
Ich Grüße in freudiger Erwartung weiterer Mitstreiterinnen und Mitstreiter
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Dem Anliegen wieder mal das Thema Hose aufzumachen, kann ich mich nur anschließen. Weil aber nun nichts mehr passiert ist, habe ich frech mal den Anfang gemacht. Ich verlinke das von mir erstellte Thema hier und bitte eindringlich um Teilhabe! Ich verstehe das nich als "mein" Projekt und wollte auch niemandem die Gelegenhiet nehmen das Thema zu eröffnen, sondern als offenes gemeinsames Projekt. Zusammen lässt sich sicherlich die Motivation besser halten und mehr als die eigenen Augen schaden nie, egal welcher Kenntnisstand, zudem man ja nie weiß, wer noch was im (virtuellen oder echten) Bücherregal stehen hat .
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Guten Tag liebe Forenmitglieder,
den Aktiven hier wird vermutlich auffallen, dass ich neu bin. Dennoch dachte ich mir, ich gehe gleich mal in die Vollen und suche den offenen Austausch, in der Hoffnung ein paar andere haben Lust sich mal wieder mit dem Thema Hose zu befassen. Ich schicke kurz etwas zu mir vorweg (wer mag überspringt hier alles in []) und schließlich skizziere ich, was ich vorhabe.
[Ich bin Geisteswissenschaftlerin, arbeite also nicht ansatzweise im betreffenden Metier und beschäftige mich seit einer Weile mit der Schneiderei. Nach längerer Pause fange ich aber gleichsam wieder von vorn an, zumal ich meine alten Ergebnisse für ungenügend halte. Nach Schnittvorlagen nähe ich nicht gern. Ganz grundsätzlich orientiere ich mich in der Verarbeitung meiner Kleidung an der Herrenschneiderei, sofern es mir sinnvoll erscheint. Kunstfaser gehe ich im großen Bogen aus dem Weg (inkl. Elastizität bringenden Anteilen; Ausnahme mag Kunstfaserfutter aus Kostengründen sein). Über meine wenigen praktischen Versuche hinaus, habe ich nur viel in verschiedenen Foren gelesen und diverse Literatur gewälzt.]
Nun zum Schulterblick: Wie schon angekündigt will ich, ambitioniert wie ich bin, am Ende bei einer guten Standarthosenschnitt rauskommen. Die fertige Hose aus richtigem Stoff soll dann in der Taille sitzen (das bevorzuge ich grundsätzlich) und mit weiterem Bein sein. Da ich aber auch gut was lernen will, will ich nicht einfach wieder anfangen "blind" anhand miener Maße zu konstruieren, sondern vorab Haltungsbesonderheiten festhalten, evtl. Zusatzmaße eruieren und mögliche Änderungen im Hinterkopf behalten.
Am allerliebsten wäre es mir aber, wenn ich nicht allein bliebe, sondern daraus eine Art ARBEITSGRUPPE wird. Also bitte: Wer Lust auf Hose machen hat, schließt sich an! Der Übersichtlichkeit halber (sozusagen als Beitrag 1) folgen im nächsten Beitrag Fotos, einige Maße von mir und meine Gedanken (und Verwirrungen) zu Figur und zur Balancefrage. Ich fänd es großartig, wenn sich gerade hier noch andere anschließen würden, die parallel auch an einer Hose arbeiten, damit man in einem Thread mal verschiedene "echte" Figuren und deren Besonderheiten im Vergleich zueinander sehen kann. Bodyshaming ist natürlich Tabu , hier geht es nicht um die ohnehin sehr subjektive ästhetische Bewertung (zumindest nicht des Kürpers), sondern um sachliche Analyse - Probleme damit habe ich hier aber ohnehin noch nicht zur Kenntnis genommen . Die eigene Figur aus Diatanz zu sehen ist schwer bis unmöglich, daher scheint mir das sehr sehr wertvoll!
Herzliche Grüße an all die Forenmitglieder
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