Also erstmal: das Verhalten von den Leuten von W6 ist seltsam und ich wäre an deiner Stelle - Tami1408 - auch "not amused".
Damit aber nicht nur ein Urteil mit eventuell einer Montagsmaschine hier steht, meine Erfahrung:
Ich habe die Maschine seit 9 Monaten und kann nicht meckern.
Zum Vergleich habe ich eine Bernina Artista 180 und eine Pfaff Tiptronic 1071.
Gekauft habe ich die Langarmmaschine von W6, weil ich vorher meinen ersten Quilt durch meine Maschinen gewurstelt hatte. Da reizte mich im letzten Jahr die Eintauschaktion bei W6, zumal ich eine völlig verbastelte AEG zum Tausch da hatte.
Eigentlich hatte ich nur ausprobieren wollen, was Großes nähen und zurückschicken.... Die Maschine durfte bleiben.
Hier meine Bewertung, die ich kurz nach dem Kauf im Juli geschrieben habe und an der sich nichts geändert hat:
Einstellungen: mir gefällt, dass ich den Anpressdruck und die Fadenspannung über ein Drehrad verstelle. Da bleibt die Einstellung wenigstens, wenn ich die Maschine in der Nähpause ausmache.
Es wird auch gezeigt, wie die Unterfadenspannung bei Bedarf angepasst werden kann.
Genäht habe ich noch nicht viel. An den Kniehebel muss ich mich nicht gewöhnen. Den Fußanlasser betätige ich sowieso immer mit dem linken Fuß. Die Maschine stoppt genau, wenn ich will und näht keinen Stich nach. Mit der Start/Stopp Taste gelingt mir das noch nicht so gut.
Punktvernähen und elektrischer Fadenabschneider funktionieren so, wie ich erwartet habe.
Das Nähgeräusch ist angenehm leise und es fiept und piepst auch nichts.
Der Geradstich ist gerade! Da hatte ich vor Bernina schon andere Beispiele bei Computermaschinen.
Der Umfang des Freiarms ist 29cm, also 4 cm mehr als bei meiner Bernina und der Pfaff. Aber für Freiarmnähen habe ich die Maschine sowieso nicht gekauft.
Die Wechselfüßchen sehen aus wie die üblichen aus den Sets, aber natürlich sind sie für 9mm Stichbreite konzipiert. Wenn man die Stichbreite beachtet, kann man zur Not auch Füßchen aus dem Fundus nehmen – Pfaff geht allerdings nicht.
Wenn ich den Nähfußhalter wegnehme, dann passen auch feste Niedrigschaft-Füßchen. Bei mir machte jedenfalls keines Probleme (vorsichtiger Betätigung des Handrades) bei Beachtung der Stichbreite. Ich habe nämlich einige selten gebrauchte Füßchen mit Adapter an meiner Artista 180 in Betrieb, die könnte ich weiter verwenden. Das gilt auch für den Ruffler.
Den Flowerstitcher könnte ich auch verwenden – eingeschränkt. Da gibt es nicht viele geeignete Stiche. Ganz viele Dekor- und auch Nutzstiche lassen sich nur mit 9mm Breite sticken und mein Flowerstitcher darf höchstens 5mm haben. Also probiere ich das nicht.
Bei den Knopflöchern kann die Raupenbreite und der Raupenabstand nicht variiert werden. Es gibt 2 Knopflochschlitten: in den einen legt man den Knopf ein und die Länge wird automatisch genäht. Da gibt es 12 Knopflochvarianten. Der andere ist für größere Knopflöcher geeignet und macht nur das übliche rechteckige Knopfloch. Aber nachdem man eines genäht hat, werden die nächsten genauso. Man kann die Knopflöcher gut nähen – da ist die Arbeitsweise ohne Fußpedal genial – aber mir sind sie zu breit. Zwischen den Raupen ist 2mm Abstand. Einen Regler für Balance habe ich auch nicht gefunden.
Wenn der Knopflochschlitten dran ist, funktioniert der Nadeleinfädler nicht. Er hat keinen Platz mehr zum Einschwenken. Muss man halt vorher einfädeln.
Einen Unterfadenwächter hat die Maschine nicht, der bin ich selbst. Ich kann ja frei auf die Spule blicken. Die Spulen sehen denen meiner Stickmaschine (Janome 350E) zum Verwechseln ähnlich. Der Nadeleinfädler hat auch die gleiche Bauart.
Die Beleuchtung ist sehr gut!
Zum Anleitungsbuch: es wird gebetsmühlenartig immer wieder aufgezählt, was man unbedingt beachten muss. Das ist ein bisschen nervig.
Die Garantie gilt nur für den Erstkäufer und nach Registrierung.
Also kaufen, den einen Quilt machen und weiterverkaufen ist nicht so eine gute Idee.
So, das war mein Fazit ziemlich bald nach dem Kauf.
Beim Vergleich der Maschinen habe ich schon im Kopf, dass es verschiedene Preisklassen sind. Sowohl die Artista als auch die Pfaff haben neu ein Vielfaches der W6 gekostet.
Ich nähe mit meinen "alten" Maschinen immer noch sehr gerne und bin kein Fan der von oben einzusetzenden Spule - obwohl es oft praktisch ist.
Momentan nähe ich den Bernina Old Block Sampler mit der W6 und werde das fertige Top auch damit Quilten. Dazu besorge ich mir noch den Anschiebetisch und den Obertransportfuß.
LG
Inge