Das Jeans-Video finde ich auch faszinierend. Interessant, wie die Näherin einen mehrfach doppelt gelegten Stoff-Flicken als „Hebamme“ benutzt.
Was das Thema betrifft: Nähen gelernt habe ich bei Mutter und Oma; wobei letztere noch auf einer in einem verschnörkelten Tisch eingebauten Singer nähte. Mit Schiffchen statt Spule. Ich durfte auch mal ran, grade Nähte auf einem Probestück. Meine Mutter hatte dann ihre heißgeliebte Bernina, die habe ich sehr bewundert. Und einmal im Monat hieß es: das neue Burda-Heft ist da! Dann wurde Stoff gekauft und ausgeradelt, was das Zeug hielt. Und die drei Töchter wurden benäht: Smokkleidchen und Schottenröcke und dann zu jedem Weihnachtsfest für jede einen Flanell-Schlafanzug; nicht gerade elegant, aber sehr gemütlich.
Meine erste eigene Maschine war eine kleine Pfaff, die hat mir lange gut gedient. Für jede neue Wohnung Vorhänge, Kissenhüllen und auch mal ein Burda-Schnitt. Mein Meisterstück war ein Trenchcoat aus Popeline; mit Rückenkoller und Schulterriegeln, natürlich komplett gefüttert. Weitere Anregungen bekam ich von meiner Schwiegermutter, die ein As war an der Nähmaschine. Alle verunglückten Näh-Projekte aus der Nachbarschaft wurden zu Ihr gebracht: sie hat sie alle gerettet.
Dann war lange Jahre Pause mit Nähen. Erst in diesem Jahr ging es wieder los: habe mich für ein Atemschutzmasken Nähprojekt gemeldet. Dabei habe ich wieder Blut geleckt, 150 Masken später hat eine neue Maschine Einzug gehalten und ich schwelge in den schönsten Stoffen und nähe Vorhänge, Kissen und Taschen. Ich lerne aus Büchern, YouTube Videos und Foren.
Ich freue mich über die Aufnahme in diesem Forum!