rufie
mach mal einen Ausflug nach Augsburg. Per Bahn ein Klacks, mit dem Auto, je nach Abfahrtsort auch. Die Stadt ist schön zum bummeln, essen gehen, rum gucken und zum Stoffkaufen.
Männe vertreibt sich die Zeit mit irgendwas, ich gucke ausführlich im ziemlich gut sortierten Stoffladen. Ausflüge nach Rosenheim zum Walk einkaufen sind ebenfalls empfehlenswert. Bozen (liegt ja fast vor der Haustür): da gibt's einige gute Läden und im Laubenbereich ein winziges Kurzwarengeschäft, aber immer wieder mit dem Kleinkram, den ich gerade brauche (z.B. Perlmuttknöpfe als Teddybärchen oder Baumwoll-Ripsband).
Hier in München gibt's Nähe Hofgarten/ Altstadtring ein Schneideratelier, das 2x jährlich die Überschüsse an Kollektionsstoffen und feinstem Leder zu erschwinglichen Preisen anbietet. Man schickt eine email und bittet um Aufnahme in die Benachrichtigungsliste. Brief oder email kommen dann rechtzeitig vorher.
Generell zur Qualität der Stoffe: es sind Moden, die wechseln auch wieder. Es gab in den 1980ern sehr viele Naturfasern: tolles Leinen, wunderbare Seiden (Seiden-Reinhardt hat leider vor Jahren schon geschlossen), schöne Baumwollqualitäten, Wolljerseys, die wirklich noch einen Großteil an Wolle enthielten. Dann kamen mit Outdoor- und Funktionskleidung überwiegend Kunstfasern - das waren auch die Jahre, als der Plastikverpackungswahn groß raus kam - und mittlerweile beobachte ich, dass wieder mehr Naturfasern zu finden sind.
Den Wolljersey mit mind. 50% Wolle in chicen Unifarben vermisse ich allerdings noch. Anderseits läßt sich mit Stickereien, Besätzen, Spitze etc. etliches mit Farbe und Pfiff versehen.
Zum projektbezogenen "Vorrats-"Stoffkauf: Ich hab's eher mit einem relativ klassischen Stil. Das heißt, ich weiß grob, wieviel Material ich für welchen Schnitt brauche. Für weite Mäntel oder Redinggotes bin ich zu klein, die kommen also vom Schnitt her für mich nicht in Frage. Röcke sind eher schmal geschnitten, für den Winter eher A-Linie, für den Sommer auch mal 3/4 Glocken. Hosen eher Jeansstyle - auch da weiß ich, wieviel Stoff ich brauche. Bei Oberteilen wird genug Stoff für lange Ärmel gekauft, werden es dann doch kurze, findet sich für den Überschuss ein Verwendungszweck oder Abnehmer. Die kleinen Kinder, die ich früher mit benäht habe, sind mittlerweile selbst Mütter von mehr oder weniger kleinen Kindern und haben teils selbst angefangen zu nähen bzw. fangen gerade an. Also Abnehmer für Stoffreste und Kleinkram gibt's genug.
Zum Thema Kurzwaren nochmal: ich finde Reißverschlüsse mit Spitzenband so hübsch, finde aber so gut wie nie die passende Farbe oder Länge. Aber normale RVs gibt's genug, also werden deren Bänder mit Zierstichen bestickt oder mit Stoffmalfarbe bedruckt oder bemalt oder eben mit schmalen Spitzenborten besetzt.
Ende Februar ist übrigens im MOC (U6 Haltestelle Kieferngarten) wieder die Creativ Messe. Gut sortiert für den breit gestreuten Hobbybereich, Stoffe eher für Kinder, aber an Kurzwaren und toller Sockenwolle kaufe ich mich regelmäßig dumm und dämlich (ich benähe und werde dafür mit Gestricktem beglückt).
Grüße in die Runde
Kerstin^
Nachtrag: Salzburg: Heimatwerk. Eine grandiose Restekiste und ein Riesenangebot an schönsten Trachtenstoffen. Die Preise: von günstig und trotzdem guter Qualität bis sehr hochpreisig. Trachtenstoffe müssen nicht zwangsläufig trachtig verarbeitet werden - ich denke da z.B. an die Modelle der "Rockmacherin", Schnittvorlage ist ein Burda-Schnitt aus 09.1992 Mod. 106 - passend abwandeln ist für uns doch kein Problem