Beiträge von zuckerpuppe

    Kunstleder (meine Erfahrung, andere haben andere): Jerseynadeln haben eine leicht kugelige Spitze. Probiere an einem Teststück eine Standard 100er oder eine Ledernadel. Stichlänge etwa 4 auf einer 5er Skala.

    Kunstleder klebt am Transport und Füßchen (wie Wachstuch u.ä.), ein Teflonfüßchen ist mehr als hilfreich. Notfalls wirst Du Dir mit untergelegtem Papier oder ausreißbarem Stickvlies behelfen müssen. Stickvlies ist günstig und Du brauchst nicht viel (in schmale Streifen schneiden), Seidenpapier abreißen ist eine eklige Fuzzelarbeit (scheußlich), Pergament- oder Butterbrotpapier ist besser.

    Denk dran, daß in Kunstleder wie auch Leder (oder Wachstuch) die Nadeleinstiche sichtbar bleiben, die Nähte müssen also gleich sitzen (innen kannst Du mit Kugelschreiber Linien markieren oder mit einem Kantenlineal arbeiten, ein Gummiband um den Freiarm oder ein farbiges Klebeband auf dem Freiarm hilft auch). Mit Nähnadeln stecken verursacht das gleiche Problem, stecke mit Büroklammern, die hat eigentlich jeder im Haus, spezielle Stoffklammern (oft beim quilten verwendet) sind genauso gut (und schön, aber relativ teuer).

    ich vestehe die Anfrage als zu schlichtem Waschdirndl, nicht zu Tracht. "Schlicht" heißt für mich nicht billiges Chinesen-Dirndl.

    Als ich angefangen für mich Dirndl zu nähen, hab ich w/der Innenverarbeitung nicht bei Kaufhaus-Ware geguckt, sondern bei hochwertiger, teurer Ware, bei Loden-Frey z.B. oder im Heimatwerk Fröhmer (hier wurden auch von den Schneiderinnen meine Fragen beantwortet). Es gibt hier genügend Geschäfte mit hochwertig verarbeiter Ware. Meine gekauften Dirndl (Waschdirndl, einteilig) und Mieder/ Spenzer sind ohne Stäbe verarbeitet und sitzen super. Und ob Falten gelegt oder gekräuselt (per Maschine oder per Hand an Rock und Schürze hat nichts mit Authenzität oder Tradition zu tun. Nach Look-a-like sieht nun wirklich keines meine selbst genähten aus.

    Nur mal so erwähnt - als Mutmacher für Anfänger und weniger Routinierte :)

    ...

    @ Zuckerpuppe: Wieviele Dirndls hast Du schon genäht? ;)Das klingt nach Profi :) ...

    viele. Profi: nein. Aber an den 60 Jahren Näherfahrung fehlt nicht viel.

    Vlieseinlage: orientiere Dich mal an H200 und F220

    Gewebeeinlage: G700 - alle Freudenberg/ Vliese. Deren Website ist sehr informativ, es gab auch mal Mustermappen gegen ein kleines Entgelt: Materialproben mit exakter Beschreibung zum wie und wofür.

    Ich schneide die Einlage ohne den blauen Infostreifen am Rand zu und bewahre Reste der Einlage mit dem blauen Streifen in einer Prospekthülle auf. Ein Notizzettelchen dazugelegt mit der Info, für welches Projekt die Einlage verwendet wurde, evtl. ein Stoffrestchen dazu ist hilfreich, wenn man noch nicht so routiniert ist.

    Die Produktbezeichnungen oben sind für leichte bis mittlere Baumwollgewebe - ich geh mal davon aus, daß Du solche für ein Sommerdirndl verwendest.

    Übrigens kannst Du im Stoffgeschäft immer fragen, welche Einlage Du für diesen Stoff/ jenes Projekt am besten verwendest. Gerade bei Trachten-/ Dirndlstoffen kennt sich das Personal meist bestens aus.

    ...

    Für mich ist in ganz vielen Bereichen Schönheit einfach nur Luxus für den ich gerade kein Geld übrig habe. Is einfach so.

    beides muß sich nicht ausschließen. Praktisch und funktional haben bei mir Vorrang, aber das Auge will auch was haben und eine schöne Arbeitsumgebung macht die Arbeit noch angenehmer. Konkret: schlichtes, leicht sauberzuhaltenes Werkzeug (Möbel und Geräte), aber farblich meinem Geschmack angepasst. Mobiliar und Wände kann man streichen, tapezieren oder mit Folie bekleben, Gerät gibt's meist auch farbig. Reine Deko: Staubfänger - gibt's nicht. Alles, was rumsteht, hat eine praktische Funktion, nur die Bilder und Blumensträuße sind reine Deko :) auf die ich nie verzichten würde.

    es dürfte hier im Forum einige WIPs dazu geben.

    Einlage im Oberteil: mittelschwer und aufbügelbar.

    Futter im Oberteil: schnittgleich mit dem Oberstoff, Abnäher aufgeschnitten, evtl. mit Köpfchen, Material leichte Baumwolle (keine rutschigen Futterstoffe), alle BW-Stoffe unbedingt vorgewaschen.

    Futter und Oberstoff müssen nicht verstürzt werden, Du kannst sie mit der Overlock an den Schnittkanten zusammenfassen.

    Seitennähte erst stecken, Rock anstecken, dann Schulternähte schließen, zuletzt die Seitennähte schließen. Von der Nähtechnik her kannst Du Dich an jedem ärmellosen Sommerkleid mit angesetztem Rock orientieren, im Prinzip ist ein normales Dirndl nichts anderes als dieses.

    Das Rockteil ist im allgemeinen ein gerades Stück Stoff, gekräuselt oder in Falten gelegt, die Schürze ist ebenfalls ein schlichtes Rechteck, dafür gibt's in der Dirndl-Revue meist nur die Maßangaben, kein extra Schnittteil, das Oberteil ist das wichtigere und paßformsensible.

    Knopfleiste: am schönsten sind Paspelknopflöcher, die sind aber auch die aufwendigste Art, gerade für Anfänger. Andernfalls mit Maschinenstickgarn genähte Knopflöcher, Eine Alternative wäre ein Reissverschluß (vorne mittig), der sollte 15 - 20 cm in den angesetzten Rock reichen, das heißt: Du brauchst im Rockteil vorne entweder eine Naht oder einen Schlitz, der ist dann später unter der Schürze versteckt.

    Weitere Alternative: keine Knöpflöcher, stattdessen Haken und Schnürband, unter Umständen brauchst Du darunter eine Blende, sonst werden Blüschen und Körper sichtbar.

    Statt einteiligem Kleiderdirndl bevorzuge ich Mieder mit Schösschen und extra Rock, was einerseits Trage- und Kombinationsvorteile bietet und andererseits die Wäsche/ Reinigung einfacher macht. Ein Oberteil verschwitzt man häufiger als der Rockteil verschmutzt wird.

    Ein wichtiger Punkt bei Schnitten der Dirndl-Revue: sie sind sehr knapp gehalten (Miederteil und Armausschnitt). Sei also beim vermessen deines Körper sehr exakt und schneide eine ziemlich großzügige Nahtzugabe an.

    die Erfahrung kommt beim machen. Das erste Modell ist meist noch verbesserungswürdig, beim zweiten dann schon deutlich besser. Du weißt dann schon besser, welches Material für welchen Zweck und das zu transportierende Gewicht gebraucht wird, weißt über Zubehör wie Garn, Nadel, Stiche und deren Einstellungen, Verstärkung etc. Bescheid und vor allem in welcher Reihenfolge Du am effektivsten arbeitest.


    Zur Trinkflasche: ich hab für eine 1/2 Liter Flasche einen extra Beutel mit langem Gurt zum umhängen genäht. Beim wandern hängt sie greifbar schräg über eine Schulter, in der Stadt unterwegs ist sie in der Umhängetasche verstaut. Der lange Gurt wird um den Riemen/ Gurt der Umhängetasche geschlungen. Ist für mich so praktischer als ein extra Flaschenfach in der großen Tasche.


    Den Riemen würde ich geteilt ansetzen.

    1. weniger Materialverbrauch beim zuschneiden

    2. Du kannst nach Bedarf verlängern/ verkürzen

    3. Du kannst auch mal Kleinkram am Riemen direkt anhängen (Schlüsselbund, Geldbeutel, Tatüta etc. - Band zur passenden Schlinge legen, kleine Karabiner einhängen, Schlüsselbund, Geldbeutel etc. auch mit schmalen Schlingen versehen und in die Karabiner einhängen). Steckverschlüsse finde ich praktischer als Gürtelschnallen.


    Metallverbinder (D-Ringe, Vierecke) sehen chic aus, Stoffschlingen genauso, sofern der Stoff stabil ist. D-Ringe sind oft aus einer Länge Draht geformt, haben häufig einen kleinen Schlitz, der Trageriemen kann u.U. da rausrutschen.

    Gegossene Metallteile sind ohne "Nahtstelle"


    Verstärkung: kommt auf die Stabilität des Stoffs an und welches Gewicht die Tasche aushalten soll.

    Die kleineren Innen- und Außentaschen verstärke ich nicht, nur den großen Taschenkörper und den Boden, wiederum abhängig vom verwendeten Stoff und dem zu transportierenden Gewicht.


    Stoffe: gerne Markisenstoff (uni und gemustert), fest gewebte Möbelbezugs- und Vorhangstoffe (es gibt fantastische Muster und Farben; Restekiste in Möbelhäusern mit Meterware für Bezug- und Vorhangstoffe), Denim/ festen Köper (meist Reste vom Bekleidung nähen oder aussortierte Jeans).

    So aus Erfahrung von über 20 Jahren Taschennähen:


    Am einfachsten und effektivsten sind 3 Korpusteile, je eins für vorne und hinten plus ein umlaufender Streifen für die Tiefe.


    Daraus machst Du die Außentaschen samt aller Dekoelemente und verstürzdt das Futter an der Oberkante.

    Die einfachsten Sselbstverständlichkeiten vergisst man immer zu erwähnen :)


    Was ich bei Formteilen - hier z.B. die aufgesetzte kleine Außentasche - gerne mache: zum umbügeln der Nahtzugaben eine Schablone benutzen. ein schlichtes Stück Pappe in Form der Schnittvorlage ohne Nahtzugabe.

    Ein Streifen Pappe, der sicher in jedem Haushalt zu finden ist, ist übrigens auch eine gute Hilfe, wenn Saumzugaben umgebügelt werden, natürlich bevor sie festgenäht werden. In der passenden Breite geschnitten, erspart es das ständige abmessen des gleichmäßigen Umschlags.

    die angenähte Klappe mit der Ansammlung von "Restmüll" dürfte bei den meisten Ledertaschen der Grösse der vorhandenen Häute geschuldet sein. Bei ausreichend großen Stoffstücken also kein Problem, Klappe und Taschenkörper in aus einem Stück zu schneiden.

    Die aufgesetzte kleine Tasche vorne wirst Du vor dem zusammenfügen der großen Teile aufnähen müssen, das gesamte Teil unter das Füßchen zu kriegen und das Kurven nähen ist mit unseren Haushaltsmaschinen schwierig, eine eklige Arbeit, Du wirst fluchen wie sonst wer.

    Steck oder klebe die NZ der kleinen Tasche nach innen und steppe dann von außen die drei Seiten fest (Stichwort aufgesetzte Tasche bei Kleidung/ Mantel). Dreifach-Geradstich oder festes Jeans-Topstitch-Garn wäre dazu eine Möglichkeit. Das Zeitungsfach auf der Rückseite nähst Du am besten auch vorher auf.

    Ich würde u.U. die großen Taschenteile (Vorder-u. Rückseite, Boden, Zeitungsfach) mit Schabrackeneinlage verstärken. Vlieseline z.B. bietet diese in drei verschiedenen Varianten an. Die gibt es aufbügelbar und nicht aufbügelbar (wird beim nähen mitgefasst). Die Nahtzugaben der Einlage sollten aber unbedingt knapp neben der Naht abgeschnitten werden.

    Wenn alle Einzelteile an ihrem Platz sind, kannst Du die Taschenteile zusammenfügen und wenden.

    Von einer Rundum-Einfassung mit Band (Schräg- oder Ripsband) möchte ich Dir abraten, es sieht nicht unbedingt gut aus (Ausnahme kleinere Taschen zum ausgehen abends - Clutches u.ä.)

    Ich hatte bei meinen ersten Taschen auch gedacht, die kleineren Teile später anzubringen und festgestellt, es ist eine Sch..ssarbeit. Es ist wirklich einfacher und tatsächlich zeitsparender zuerst die Einzelteile anzubringen und danach zusammennähen und wenden.

    Täschner- und Sattlerbetriebe haben andere Maschinen, können damit ganz anders arbeiten als wir mit unseren Haushaltsmaschinen, aber auch diese Betriebe entwerfen Schnitt und Design nach den Möglichkeiten des vorhandenen Leders wie Dicke (dickes Rindsleder oder stoffweiches Ziegenleder z.B.), Gerbung und Hautgrösse.

    Laß Dir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen.

    Übrigens ist es von Vorteil, erstmal ein 3D Papiermodell zu machen. Kleb die einzelnen Schnitteile zum Modell zusammen (Tesastreifen reichen), notiere und markiere Paßzeichen, eventuelle Abnäher - alles was nötig ist, danach schneidest Du die die Klebestreifen einfach wieder auseinander und hast die korrigierten Schnittteile zur Verfügung.

    ...


    Daher bei ungefütterten Taschen an denen man lange Freude haben will: Französische Nähte und diese absteppen.

    ich ergänze:

    statt französischer Nähte (schwierig bis fast unmöglich bei schwerem Denim u.ä.) NZ mit Schrägband einfassen, auseinanderbügeln und evtl. an der Einfasskante absteppen. Hongkong-Einfassung reicht dann statt beidseitig eingeschlagener Einfassung.

    die Metallzähnchen kannst Du ggfs. genauso rausknipsen wie Kunststoffzähnchen. Aber eine Mehrlänge von 1-2 cm reicht schon. Da brauchst Du nix rausknipsen. Setz den genähten Querriegel nicht zu weit oben an, am besten dort, wo auch bei den RV-Zähnchen die Verriegelungsklammer sitzt.

    "offen" angesetzt = nach innen nicht eingeschlagen.

    Weiterer Vorschlag: die inneren Nahtzugaben an Hose und Bund knapp zurückschneiden, die innere Bundnaht wie von Aline beschrieben, versäubert offen anstecken und von der Außenseite her absteppen. Wenn Du mit dickem Topstitchgarn Probleme hast, probiere auf einem passenden Stoffläppchen den 3Fach-Geradstich mit normalem Nähgarn. Passendes Läppchen heißt: genauso hergerichtet wie den echten Bundansatz: mehrfache Stofflagen, Jeansnadel in passender Stärke (100 bis 110), Stichlänge vergrößern oder den kurzen Heftstich anwählen, der ist ideal zum absteppen und mit dem richtigen Garn auch haltbar.

    Maschine gründlich reinigen, besonders auch beim Transport - überall wo man sonst nicht hin guckt. Die Spannungsscheiben wurden ja schon erwähnt, ebenso neu einfädeln und frische Nadel. Wenn die Maschine komplett sauber ist (Pfeifenreiniger sind meine bevorzugte Putzhilfe, flacher Backpinsel, Zahnbürste u.ä.), bei Bedarf auch geölt, nimm Dir ein paar Stofflappen - vom Stoff, der Dir gerade Probleme macht, und probiere nach und nach die Einstellungen der Fadenspannungen durch. Das passende Ergebnis klammerst Du an das jeweilige Stoffläppchen und legst es für zukünftige Problemlösung in der Bedienungsanleitung ab. Hilft ungemein bei der Fehlersuche.

    Unabhängig vom Fabrikat zeigt "ladder" eigentlich die Rückseite bei flatlock an, der Stick kann auch dekorativ für Stoffoberseiten genutzt werden. "blanket" entspricht optisch je nach Maschine einem handgestickten Langettenstich bzw. einem Applikationsstich einer Nähmaschine (dekorative Stiche).

    Immer abhängig vom Maschinenmodell und Fabrikat. "ladder" können eigentlich alle Overlocker, "blanket" nur einige.

    Stichanzahl beim verkleinern/vergrössern sollte eigentlich über Strg funktionieren. Die Arbeitsleiste zeigt Dir beim markieren des Motivs an, wieviel Stiche das Original hat, nachher die Anzahl nach der Größenveränderung.

    Also Motiv markieren, Strg gedrückt halten und Motiv entsprechend skalieren. Eventuelle Füllstiche können verloren gehen. In der Stickvorschau kannst Du das Ergebnis bedingt kontrollieren, beim teststicken mit der Maschine sicher.

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]