Mal vom Schnittdesign und den diversen modischen Designern abgesehen, Streifenstoff (Leinen, Baumwolle) geht genauso wie Karo (Bettwäschekaro oder größere Karos), Blümchen sind halt nicht jedermanns Sache, wobei Stapf bei handbedrucktem Leinen schon ausgesprochen schöne florale Muster anbietet. Für's erste Dirndlgewand würde ich aber bei Stapf nicht einkaufen, sie sind ziemlich hochpreisig, allerdings von Top-Qualität.
Weiße BW-Damastbettwäsche passend einfärben ist ebenso eine Möglichkeit, hab ich auch schon gemacht, ebenso wie eine alte strapazierfähige kleinkarierte BW-Bettwäsche meiner Großmutter vernäht.
Vom Schnittdesign her würde ich statt einteiligem Blusen-/Leibl-Dirndl (Ursprung aus dem österreichischen/ Arbeitsgewand) einen Zweiteiler aus Spenzer/ Mieder und Rock empfehlen, Du bist unabhängiger beim tragen und kannst eher kombinieren (mehrere Röcke, Mieder/ Spenzer; Ursprung aus dem oberbayerischen/ Tracht), den Rock mit anderen Blusen/ Oberteilen, Spenzer/ Mieder auch durchaus mal mit Jeans, Stiefeln, Blusen (moderne Interpretationen, sehr vielseitig tragbar).
Was noch wichtig ist: laß in den Seitennähten von Oberteil wie Rock genügend Zugabe. Dirndl, egal welches Schnittmodell (einteilig oder zweiteilig), werden über die Seitennähte verändert, wenn sich der eigene Umfang ändert. Wenn Du also das Dirndlgewand nicht nur als modisches Gewand für ein, zwei Saisons tragen willst und hochwertige Stoffe verwendest, laß jeweils eine Nahtzugabe von gut 3 bis 4 cm und eine Stichlänge von 3 (Skala 1-5). Wenn Du beim ändern auftrennst, ist die Stichlänge von 3 besser erkennbar als die Standardeinstellung von 2. Das Oberteil mit leichter Baumwolle füttern (PW-Stoffe sind vom Stoffgewicht her ideal), beim Mieder komplett, beim Spenzer nur den Leib, nicht die Ärmel.
Ich habe ältere Modelle aus meiner 36er Zeit in 38/40 (verschiedene Schnittmodelle verschiedener Anbieter) geändert, ohne Problem: keine Nadeleinstiche sichtbar, keine beschädigten Stoffe, Arbeitszeit pro Teil etwa 2 Stunden inkl. trennen, ausbügeln, abstecken, zusammen nähen, etwas handnähen