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Beiträge von Ceri

    Die blaue Lawine rollt auf einen zu. Es wäre so schön, da mal Vielfalt zu sehen. Es können ja gern Jeans dabei sein, aber halt nicht ausschliesslich, so dass manche Leute sich gar nicht trauen, etwas Anderes zu tragen

    Vielleicht ist das auch nur in deinem Dorf so. In meiner mittelgroßen Stadt und der IT meines international bekannten Arbeitgebers scheint, ebensowenig wie in meinem privaten Umfeld, niemand Hemmungen zu haben, das zu tragen, was er oder sie tragen möchte, da ist jeglicher Stil vertreten. Eine blaue Lawine sehe ich da nicht. Auf den Hochzeiten, auf denen ich bisher zu Gast war, waren die Gäste dem Anlass entsprechend gekleidet.

    (Was an einem Kleid oder Rock und Bluse oder meinethalben einer klassischen Stoffhose unpraktisch und nicht alltagstauglich sein, hat mir allerdings auch noch keine erklären können.)

    Ganz einfach - eine Jeans muss man seltener waschen und bügeln, sie ist robust, im Alltag mit Kindern kann man sich freier darin bewegen. Es macht schon einen Unterschied, ob ich mich im feinen oder engen Rock oder einer schönen Stoffhose auf die Wiese oder in den Sandkasten setze oder mit einer Jeans. Oder ob ich eine herzliche Umarmung mit dreckigen Händchen im T-Shirt oder in der weißen Bluse bekomme. Eine Jeans ist relativ preisgünstig und gibt es überall, nicht jeder kann nähen. Das T-Shirt ist schnell in die Wäsche geworfen und ersetzt, wenn es abgewaschen ist. Schöne Röcke und Kleider und gutsitzende Blusen muss man erst mal finden. Ich mag das Polyzeug, das in den Läden hängt, nicht tragen und hochwertige Kleidung ist teuer und wird durchs Waschen auch nicht schöner, mit der setze ich mich nicht auf die Wiese oder eine grünspanige Holzbank. Gutsitzende Kleidung aufzutreiben, zu waschen und zu bügeln kostet Zeit, die im berufstätigen Alltag mit Kindern oft einfach nicht übrig ist. Manch eine fühlt sich vielleicht in Rock und Kleid verkleidet, weil sie mit Jeans und T-Shirt großgeworden und diese gewohnt ist. Ich trage gerne Kleider und Röcke und auch Woll- und Leinenhosen, aber auch gerne mal eine (Skinni-)Jeans. Muss ich mich jetzt fragen, ob ich damit irgendjemandes Auge beleidige?


    Es leuchtet mir nicht ein, warum Jeansträgerinnen hier so abgeurteilt werden. Leben und leben lassen, ein bisschen mehr Großzügigkeit und Toleranz macht die Welt für alle angenehmer. Man muss sich doch nicht selbst zum Maß aller Dinge erheben und abfällig auf andere Leute schielen, die für sich selbst eine andere Wahl getroffen haben, sie werden ihre Gründe haben. Es mag ja sein, dass hierzulande der Eleganzlevel relativ niedrig ist, der abfällige Tonfall hier stört mich trotzdem.

    Mit einem Rock á la Downton Abbey (Mary), habe ich kürzlich auch geliebäugelt und bin bei der Marquise fündig geworden. Allerdings muss der noch ein bisschen warten, zuvor stehen noch andere Projekte in der Pipeline.


    Wegen der Tournüre schaue ich gelegentlich mal, ob ich noch irgendwo Tragefotos habe.

    Vor mittlerweile acht Jahren habe ich genau das gemacht, ein historisches Kostüm genäht, um des nähens willen, ohne Idee, wann ich es jemals tragen könnte. Es war eine Tournüre aus Samt mit allem, was dazu gehört. Ich habe mich von der Unterkleidung, über das Kosett und den Reifrock nach oben zu Rock und Taille gearbeitet und später noch Hut und Täschchen dazu gemacht.


    Bei jedem einzelnen Schritt habe ich viel gelernt. Ob es die Biesen an der Chemise waren, das exakte Nähen eines Korsetts, die Verarbeitung von Samt oder das Handrollieren des Fichus usw. Dazu die geschichtliche Auseinandersetzung mit der Mode dieser Epoche. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich zwar schon länger, aber nicht sehr viel und nicht sehr anspruchsvoll genäht, daher war vieles für mich neu und die Lernkurve beachtlich.


    An dem Projekt habe ich sicherlich zwei Jahre gearbeitet, zwischendurch gab es immer mal wieder Pausen, und häufig habe ich mich gefragt, ob ich hinsichtlich des Material- und Zeitaufwands noch zu retten bin. Als es fertig war, haben sich dann doch ein paar Trage-Gelegenheiten gefunden, z.B. habe ich meinem damaligen Lebensgefährten einen passenden Anzug dazu genäht und wir waren damit im Musical (Tanz der Vampire) und ein paarmal hatte ich es auch an Fastnacht zum Umzug schauen an. Gerne hätte ich die Tounüre mal zu einem historischen Spaziergang oder so getragen, alleine im Kostüm durch den Schlosspark zu laufen, ist nicht so meins, aber das hat sich leider nicht ergeben.


    Die Lagerung ist für mich tatsächlich ein Problem, das ganze Ensemble ist etwas platzraubend. Dennoch war es die Sache für mich wert, meine Meinung daher - mach es, wenn du Spaß dran hast.

    Liebe Joly99,


    das ist ja ein tolles Angebot, herzlichen Dank dafür. 🥰


    Ich bleibe erst mal bei dem Heftmodell, die Prinzessnähte sprechen mich etwas mehr an. Zumal der 7855 an der Schulter sehr breit wirkt, dort muss ich standardmäßig ohnehin schon immer etwas wegnehmen.


    Und ja, deine Anpassungsorgien sind mir wohlbekannt :D. Die wunderbaren Ergebnisse, zu denen sie führen, allerdings auch!

    ... Stoff ja ...
    Nähzeit braucht der lange Mantel nun nicht soooo viel mehr als ein Kurzmantel 😉 ...


    Andererseits ist es ein Klassiker für viele Jahre :pfeifen:

    Nee, aber der Kurzmantel braucht ja auch schon seine Zeit, ich bin ja immer ewig mit Anpassungen beschäftigt und für so ein stoffverschlingendes Kleidungsstück würde ich auf jeden Fall vorher ein (kurzes) Probemodell anfertigen.


    Vom Tisch ist der lange Mantel aber noch nicht. Von einem schönen, langen, bordeauxfarbenen Wollmantel träume ich schon lange. :herzen:

    Ich danke euch für die Links und die Stichworte. Nachdem ich schon dachte, ich müsste den Blazer (für den ich übrigens auch Harris Tweed gekauft habe, der niemals in den Koffer passen wird) und den Gehrock aus der Schneiderakademie miteinander verheiraten, habe ich den Tipp Burda 11/2006 Modell 107 erhalten, der der Sache ziemlich nahe kommt. Ich mache mich dann mal auf die Suche nach dem Heft…


    Nichtsdestotrotz finde ich den von Devil's Dance genannten klassischen Blazermantel 6845 sehr reizvoll. Zu schade, dass so ein langer Mantel Unmengen an Stoff und Nähzeit verschlingt.


    MarieCurie den Vogue-Schnitt habe ich sogar und in Variante A mit deutlich reduzierter Saumweite schon genäht. Ich hatte eigentlich immer vor, den Mantel in der langen Version mit zum Stehkragen geänderten Kragen zu nähen, rätsle aber noch, wie im Detail ich dazu bei dem Zweireiher vorgehen muss. Naja, kommt Zeit, kommt Zeit. Vielleicht. Irgendwann. Um die ganzen wunderschönen Projekte umzusetzen.


    Steinmetz sag auf jeden Fall Bescheid, ich würde dir sehr gerne zuschauen und natürlich mit Rat zur Seite stehen, sofern ich hilfreiches auf Lager habe.

    Hallo zusammen,


    zur Zeit bin ich in den schottischen Highlands unterwegs und habe im Isle of Harris-Shop 2,5m wunderschönen Herringbone Tweed erstanden, der ein Mantel werden soll. Ich hätte mir ja dort auch den fertigen Mantel gekauft, leider hat er nicht gut gesessen.


    Das Netz habe ich nun schon geraume Zeit durchsucht, bin jedoch nicht fündig geworden. Ich habe u.a. bei geschickt eingefädelt, was anscheinend der deutsche Privatkundenvertrieb für die amerikanischen big four ist, alle Mantelschnitte (Burda, Vogue, McCall’s, Butterick, knowme…) durchgesehen und Google in verschiedenster Konstellation mit Schlagworten wie Mantel, Coat, Schnittmuster, Pattern, Wool, Tweed… gefüttert.


    Ich verlinke mal den Mantel des Stoffherstellers, damit ihr euch ein Bild machen könnt, was mir vorschwebt:


    Harris Tweed Ladies Tara Coat | Navy Herringbone – Harris Tweed Ladies Tara Coat | Navy Herringbone – Harris Tweed Isle of Harris
    Harris Tweed Ladies Tara Coat Stylish Tweed Ladies Jacket Handwoven Harris Tweed. Superbly tailored, hard wearing and warm. Single-breasted. 4 button. Pockets…
    harristweedisleofharris.co.uk


    Hier noch mal in hellerer Farbe, die etwas mehr erkennen lässt:


    Harris Tweed Ladies Tara Coat | Olive Herringbone With Pink Overcheck – Harris Tweed Ladies Tara Coat | Olive Herringbone With Pink Overcheck – Harris Tweed Isle of Harris
    Harris Tweed Ladies Tara Coat Stylish Tweed Ladies Jacket Handwoven Harris Tweed. Superbly tailored, hard wearing and warm. Single-breasted. 4 button. Pockets…
    harristweedisleofharris.co.uk


    Was mir gut daran gefällt, ist die insgesamt schmale Form, das relativ schmale Revers, die Samtaufschläge an den Ärmeln und die Paspeltaschen, wobei letztere das kleinste Problem sind.


    Vielleicht ist jemandem von euch schon mal ein ähnlicher Schnitt über den Weg gelaufen?


    Liebe Grüße

    Ceri

    Ich habe seit drei Jahren einen 2m breiten Paxschrank mit 100x58 cm Einlegeböden. Die Böden, die mit recht vielen/schweren Stoffen beladen sind, hängen nicht nur durch, sondern sind auch von den Trägern heruntergefallen, weil sich die Seitenwände nach außen gebogen haben. Ich habe mir nun extralange Trägerstifte besorgt, damit hält es. Im Gegensatz zur Ordnung, die gelingt mir dauerhaft in den großen Fächern nicht. In einer Gitterschublade bewahre ich die Jerseystoffe kondomäßig gefaltet auf, das hat sich bewährt.

    Samtvelours genauso mache ich es bei der Hohlkreuzanpassung auch. Ich nehme Stoff heraus, indem ich am Schnittmuster von der Rückenmittelnaht bis kurz vor der Seitennaht einschneide, die Teile übereinanderschiebe und die Mittelnaht ausgleiche. Die querellipsenförmig verringerte Länge ist genau das, was ich brauche, um den Stoff, der sich oberhalb des Gesäßes staucht, loszuwerden. Allerdings muss ich dann an der Hüfte seitlich meist wieder etwas zugeben, sonst wird es mir zu eng. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass mein Passformproblem durch die Kombi leichtes Hohlkreuz+überproportionales Gesäß hervorgerufen wird. Wenn es an der Hüfte zu eng ist, staucht sich der Stoff auch gerne nach oben.


    Da meine Kleidung nicht so enganliegend ist, dass sie dem Verlauf des Hohlkreuzes folgt, sondern gerade darüber hinwegfällt, ist sie ohne Änderungen tatsächlich zu lang, da diese Strecke kürzer ist, als beim geraden Rücken. Deshalb brauche ich dann am Saum auch keine Längenzugabe mehr.

    In Mainz-Kastel gibt es Anis Stoffe Store (http://www.anis-stoffe-store.de), ein hübscher, relativ großer Laden mit freundlicher Inhaberin. Ich war nur einmal dort, in Erinnerung habe ich Swafing und Gütermann Stoffe.


    Auch in Kastel, nicht weit entfernt, ist der krasse Gegensatz dazu - ein Lagerverkauf-Ableger von JP Stoffe Export. Dunkel und schäbig, aber bei den Wollstoffen bin ich schon häufiger fündig geworden. Dort gibt es ab und an auch Industrieüberhänge. An Samt und Seide gibt es ebenfalls einige Auswahl, das Baumwollwebware- und Jerseysortiment haut mich hingegen nicht vom Hocker. Allerdings schließt der Laden Samstags, glaube ich, um 15 Uhr.


    Beide Läden sind nicht direkt in Mainz, sondern im Gewerbegebiet außerhalb, d.h. nichts für einen gemütlichen Stadtbummel.

    Guten Morgen,


    besonders häufig wird die bi-elastische Gabardine von Hemmers empfohlen. H250 wurde im ersten Jahr kaum (gar nicht?) verwendet, das zweite Jahr bin ich im Rückstand, da weiß ich es nicht. Allerdings ist H250 ja ziemlich steif, da erwarte ich keinen großen Verbrauch. G785 habe ich je 13 m in schwarz und weiß besorgt und insbesondere von der schwarzen schon ziemlich viel verbraucht, weil ich eher dunkle Stoffe vernäht habe. Von dieser Einlage lohnt sich auf jeden Fall eine größere Menge. RVs sind glaube ich meist 50 cm für Kleider oder 20 cm für Hosen, die dann bei Bedarf entsprechend gekürzt werden.

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]