Beiträge von Schiaparelli

    Ich vermute, du sprichst von einer gekauften Hose, wenn du den Sattel als "absolut gerade" beschreibst?


    Vielleicht hast du die Möglichkeit, dir ältere Fotos anzugucken oder erinnerst dich noch aus Kindertagen an die Zeit, aber Jeans wurden nicht immer so hüftig getragen wie heute, sondern saßen fast in der natürlichen Taille. Da hat man natürlich einen größeren Abnäherausfall als bei einer hüftig geschnittenen Jeans, was sich bei der Konstruktion des Sattels in einer stärkeren Krümmung widerspiegelt, als wenn man nur einen geringen Betrag zulegt. Im Laufe der Jahre und mMn zeitgleich mit dem tieferen Bund hat sich der Sattel von seiner Form her verändert und wurde weniger steil gezeichnet, da er sonst an den Seitennähten fast schon vom Bund ausgehen würde; das wären aber fürs Auge unschöne Proportionen.

    Nich' für. T-Shirts sind sehr dankbare Objekte, um sie selbst zu entwerfen. :) Nur an eins sollte man denken: Die Dehnbarkeit von Jerseys in Quer- und Längsrichtung ist sehr unterschiedlich. Wenn du deinen Grundschnitt mit einem Jersey machst, der >50% Dehnbarkeit (quer) hat und dann ein Original mit einem machen willst, der nur müde 20% schafft, ist die Enttäuschung vorprogrammiert.

    Ich schiebe noch was hinterher, was arg küchenpsychologisch klingt, aber meiner Beobachtung entspricht - und ich habe schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. :S Ob du die Situationen wiedererkennst oder es bei dir ganz anders ist, kannst nur du wissen.

    Viele Frauen neigen dazu, sehr viel auf einmal, alles ganz besonders gut machen und produktiv sein zu wollen. Perfektionismus diktiert oft auch die Freizeit. Damit mutet man sich schnell zuviel zu, setzt sich auch in Zeiten unter Druck, die man eigentlich zum Auftanken und Seelebaumelnlassen braucht.

    Bei Männern habe ich dies selten erlebt. Viele können offenbar entspannter an ihre Freizeit herangehen. Wenn in der Werkstatt im Keller mit den zugesägten Holzbrettern für einen maßgetischlerten Garderobenschrank nur alle paar Monate ein Handgriff erfolgt: So what! Man kann dazwischen trotzdem neue, noch bessere Werkzeuge kaufen und neue Pläne skizzieren. ^^

    Wenn die geliebte Modelleisenbahn nur zu Weihnachten vom Boden geholt wird und dann im öden Kreisverkehr fährt, statt in einer dauerhaften und auf dem Papier schon entworfenen Anlage, die diejenigen des Hamburger Mini-Wunderlands vor Neid erblassen lassen würen: Ja und? Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Eile mit Weile! Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut! Der Weg ist das Ziel! ^^

    Man kann von dieser entspannten Sicht auf die Freizeit viel lernen, finde ich .....

    Würde bei meinem Jersey-Überzug nicht funktionieren, obwohl er knack-eng anliegt: Das Gewicht des angesteckten Stoffs würde ihn südwärts ziehen. ^^


    In die Puppe reinstechen macht man aber eigentlich nur, wenn man einen Schnitt drapieren will. Also in unseren Kreisen wahrscheinlich nicht so oft ... :)


    Edit: Bei der Taschenpositionierung hast du natürlich recht, leoniluisa . Aber diese kleinen Piekser hält die Puppe schon aus. :)

    Mir ist klar, dass du auf konkrete Alternativmodelle gehofft hast. Ich kenne keines, würde an deiner Stelle aber was ganz anderes in Erwägung ziehen: Selbermachen! Du hast doch vor einigen Wochen (im Burda-Thread???) geschrieben, dass du recht lang bist, sprich dass dir Kaufschnitte sowieso meist zu kurz sind.


    Warum machst du dir nicht einen Grundschnitt für ein körpernahes T-Shirt und entwirfst davon ausgehend einen Split-Neck-Ausschnitt (U-Boot ist mMn ein wenig anders, aber das ist unwichtige Semantik) - und künftig alle möglichen anderen Ausschnitte, die dir gefallen?

    Wegen deiner überdurchschnittlichen Körperlänge würde es sich bei dir aller Wahrscheinlichkeit nach doppelt und dreifach lohnen, ein bisschen Zeit in einen Grundschnitt zu stecken. T-Shirt-Ausschnitte an einem Grundschnitt zu verändern ist kinderleicht und in kürzerer Zeit geschafft, als du einen einzigen Schnittmusterhersteller nach Modellen durchforstet hast.

    Es gibt viele Möglichkeiten, wie du zu einem Grundschnitt kommst: Ein gut sitzendes Kauf-Shirt kopieren; einen gekauften Grundschnitt nehmen und anpassen; einen Schnitt nach eigenen Maßen entwerfen und anpassen; den Schnitt am Körper drapieren.

    Liebe Muriel,


    Ferndiagnosen und Ratschläge sind zwar schwierig. Aber ich glaube, dass es bei Hobbies am besten ist nach dem Motto zu verfahren: Alles kann, nichts muss! :)

    Es gibt so viele Dinge in unserem Leben, auf die wir keinen Einfluss haben, die Stress oder Druck machen, und mit denen wir umgehen müssen. Aber auf deine kleinen Auszeiten hast du Einfluss, du bist die Chefin, und wenn du momentan nicht nähen magst, dann ist das eben so - und mEn gut, sich zu nichts zu zwingen. Tue in den kleinen Fluchten das, was dir Freude bereitet, Glückshormone freisetzt, dich erholt! Das kann auch Nichtstun oder nichts "Produktives" sein, um einfach nur runterzufahren.

    Manchmal kann es helfen sich zu fragen, was genau sich ändern müsste, damit man etwas (wieder) tut. Und sich konkret vorstellt, diese Änderungen auch umzusetzen. Aber ohne Druck oder Frust oder Wertung, sondern spielerisch, neugierig, offen, wie sich die Sache entwickelt.

    Ich drücke dir die Daumen: Zuerst, dass es dir gelingt die Situation ohne Gefühle wie Frust oder Ärger zu nehmen. Und dann, dass du in dem Tempo, den dein Gefühl dir vorgibt, wieder zurück zu deinen Stöffchen findest: Alles kann, nichts muss. :)

    Sabine, ich möchte Marions Rat noch um eine Sache ergänzen.

    Wenn du das Maschinchen mit zum Händler nimmst, dann nimm auch Stoff-Stückchen mit, die du typischerweise mit der Cover nähen willst. Also auch die Stoffe, bei denen du jetzt zuhause Probleme hattest.

    Manchmal haben Händler Stoffproben da, die relativ unkompliziert zu verarbeiten sind - z.B. nicht zu dünnen, aber auch nicht zu dicken Interlock. Wenn du aber z.B. dünnen Lycrajersey oder dicken Sweatshirtstrick covern möchtest, würde ich im Laden testen oder mir von der Verkäuferin zeigen lassen, wie gut die Maschine damit zurecht kommt. Viel Erfolg! :)

    Aktuell nutze ich die Puppe nicht (s.o.) und als ich sie früher benutzt habe, habe ich v.a. Kleidung an ihr abgesteckt; da wurde sie auch meistens von Nadeln verschont, weil man ja in den Stoff sticht, nicht in die Puppe.

    Drapiert habe ich nur 2-3 Mal, das hat sie formbeständig überlebt. Die Kissenfüllungen, die ich noch aus Studententagen übrig hatte, sind diese kompakten, nicht die fluffigen. Mitv diesen habe ich die Puppe fest ausgestopft. Sollte ich eine neue Puppe zum Drapieren anfertigen, würde ich es wieder mit den Füllungen versuchen.

    Meine Puppe habe ich mit preisgünstigen Kissenfüllungen (SB-Möbelmärkte) gestopft.


    Das Kleben mit Duct Tape erfordert eigentlich keine besonderen Fähigkeiten, außer dass darauf geachtet werden muss, dass die bei uns allen vorhandenen loseren Gewebegruppen nicht verformt (= gestrafft oder an eine andere Stelle gedrückt) werden.

    Wenn man die Puppe zum Abstecken engerer Oberteile nutzen möchte, ist es für regelmäßige BH-Trägerinnen empfehlenswert, beim Kleben einen anzuhaben. Er sollte logischerweise möglichst typisch für die Art und Form sein, die man sonst auch trägt. Beim Aufschneiden muss man dann etwas vorsichtig sein, um das gute Stück nicht zu zerschnipseln. :)

    Ich schließe mich Kreuzschnabel an.

    Wie bei Jersey gilt zwar auch bei Sweatshirt-Stoff, dass jeder etwas andere Eigenschaften hat. Aber ein 1cm-Rocksaum bei Sweat ist mEn viel zu schmal und hätte bei keinem der Sweats, die ich in meinem Leben verarbeitet habe, funktioniert.


    Zum einen haben viele die Eigenschaft, sich auch an horizontalen Schnittkanten zu rollen - und zwar nach außen. Jedenfalls ist mir noch kein sich nach innen horizontal rollender Sweat untergekommen. Was nicht heißen soll, dass es ihn nicht geben kann; nur dass ich noch nie solchen unter der Nadel hatte.


    Zum anderen gilt für Gestrick wie auch für Gewebe, dass mit zunehmender Stoffdicke logischerweise beim Umklappen die benötigte Rollweite (so heißt der Fachbegriff, glaube ich) zunimmt. Also die Strecke Stoff, die der Knick bzw die Rolle benötigt. Dadurch ist ein gewisser Zug auf dem Knick/der Rolle. Bei einem Batist ist die Strecke ebenso zu vernachlässigen wie der Zug. Bei einem dicken Wollverlour kann die Strecke der Rolle schon mal einen Zentimeter betragen und nach draußen ziehen, wenn der Saum zu schmal ist. Denn damit der Zug nicht die Oberhand gewinnt, braucht man mehr Gegengewicht, ergo eine breitere Saumtiefe. Sweat ist i.d.R. relativ dick; einen knappen cm würde ich schon alleine für den Knick einkalkulieren plus mindestens 2 cm für den Saum.


    Die breitere Saumtiefe kann deine Freundin wie von Kreuzschnabel angeregt durch einen falschen Saum (einen Beleg) erreichen. Oder sie kürzt den Rock entsprechend oder verlängert ihn. Ob weitere Absteppreihen auf dem Saum was bringen, würde ich bezweifeln, aber ggf. ausprobieren, wenn der Sweat nicht ganz so dick ist und eher lappig ist. Dann könnte ggf. das Gewicht des zusätzlichen Garns auf dem Saum ausreichen, aber nicht bei dicken, "voll im Saft stehenden" Sweats.

    Was anderes fällt mir nicht ein, aber vielleicht hat jemand noch andere Ideen. :)

    Nina, ich finde es ehrlich ganz toll, wie uneigennützig du deine Nähzeit zuteilst. Gerade für Eltern (und Kinder) macht man das ja gerne! Dennoch besitze ich die Dreistigkeit, dich ganz sachte an den letzten Teil deines Thread-Titels zu erinnern: "ich nähe nur für mich was Ecke"


    Bitte vergiss dich selbst nicht vor lauter verspäteten Geschenken von 2017 und neuen Geschenken in 2018 und räume dir immer wieder ein bisschen Zeit für deine eigenen Nähprojekte ein ... :)

    Wenn du nicht so viel Unterstützung für die Oberweite brauchst, erleichtert es die Sache. Dennoch würde ich definitiv eine Unterkonstruktion machen, nicht nur ein dünnes, flutschiges Futter, da das Kleid trägerlos ist.

    Hast du dir schon einen Stoff ausgesucht? Rigilene finde ich persönlich nicht optimal, ich finde es etwas spillerig, v.a. für ein trägerloses Kleid: Die Stäbchen müssen hier den Stoff gegen die Schwerkraft nach oben halten. Die weiten Rockbahnen des Modells, die am Oberteil ziehen, erschweren das zusätzlich - mit waistline stay weniger stark, ohne ziemlich doll.


    Wenn du die Chance hast, besorge dir eine je kleine Menge Rigilene, Fischbein aus Kunststoff und Metallstäbchen (Spirale und/oder geflochten) und probiere aus, was am besten funktioniert. Wenn du magst, beschreibe Form und Anzahl der Schnittteile des Bustiers und wo Burda Rigilene vorsieht (manchmal nur in den Seitennähten ...); ein Foto der Schnitteil-Übersicht dürfte wegen des Copyrights schwierig sein.

    Muriel79


    Ich kann leider auch nicht mit einer zündenden Idee aufwarten, habe aber eine Frage. Hoffentlich kann ich ausdrücken, was ich meine. :/


    Sind die echten Drehkleider (oder -röcke) nicht diejenigen, bei denen die Taille noch relativ schmal geschnitten ist, aber dann Richtung Rocksaum recht schnell Volumen hinzukommt? Was man nur durch mehrere Schnitteile mit Nahtlinien in mehr oder weniger schräg geschnittenen Fadenlauf erreicht (Richtung Glockenrock oder sogar im 90°-Winkel ein Tellerrock) oder (angeschnittene oder eingesetzte) Godets?

    Bei weiten, eingereihten Röcken im geraden Fadenverlauf bauschen sich beim Drehen die Rockbahnen zwar auch, aber so richtig fliegen tun sie nicht. Ich weiß nicht, ob ich rüberbringen konnte, was ich meine. Und es ist selbstverständlich möglich, dass die unterschiedlichen Flugbewegungen der Rockbahnen ihrer Trägerin piepegal sind! ^^

    Hast du damit Erfahrung, Nina? ;)

    Ob es so, wie ich es machen würde, nach deutschem Damenschneidermeister-Curriculum ist, weiß ich nicht. Vermutlich nicht. ^^ Aber so hat es mir eine Schneiderin mit Erfahrung in Kostümbildnerei erklärt. Die genaue Ausgestaltung kommt auf die Oberweite und die Schnittführung des Oberteils an, doch im Prinzip schneidet man die Schnittteile des Oberteils aus Unterkonstruktionsmaterial zu, aber passt diese beim Nähen so knackig wie möglich an den Körper an:

    Atmen und kleinräumige Bewegungen sind gerade noch so eben möglich, Essen und Trinken werden zur Herausforderung. :S Auf der Unterkonstruktion lastet quasi die ganze Verantwortung, dass nichts rutscht: Daher muss sie so eng wie möglich sitzen. Aber auch nicht so eng, dass frau zum Michelin-Männchen wird.


    In bzw. auf die Unterkonstruktion werden die Stäbchen eingearbeitet. Bei Oberweite, die etwas mehr Unterstützung braucht, arbeitet man auch einen Extra-Verschluss mit Hakenband in die Unterkonstruktion ein. Oberstoff und Unterkonstruktion werden an den Kanten verstürzt, falls Stoff und Schnitt es zulassen auch an den Nahtzugaben vorhandener Teilungsnähte fixiert. Wenn man mag kann man auch ein Futter einarbeiten.

    Hallo Stephi, schicke Kleider hast du dir ausgesucht!


    Zur Frage des Druntertragens: Das hängt meiner bescheidenen Meinung auch immer etwas davon ab, wieviel Oberweite man hat. Die meisten spärlichen Fähnchen, die man an weiblichen VIPs auf roten Teppichen sieht, haben in der Regel Unterkonstruktionen, die Ommas Korsett Konkurrenz gemacht hätten. ;) Nicht ganz, aber so ungefähr die Richtung. Mit Stäbchen, Powernet-artigem Gewebe und meistens auch BH-Schalen. Ich würde als Minimum Stäbchen verwenden und auch etwas anbringen, was im Englischen "waistline stay" heißt; kA, wie es auf Deutsch heißt. "Taillen-Bleibe"? 8o

    Es ist aus Ripsband, geht einmal rum um die Taille, sitzt innen und knackig-eng, also unsichtbar für die Umwelt. Der Sinn ist, dass das Gewicht des Rocks vom Band abgefangen wird und nicht das Oberteil südwärts zieht - was bei trägerlosen Kleidern oder welchen mit zarten Spaghettiträgern ausgesprochen sinnvoll ist.


    Zum RV: Es ist wie immer Geschmackssache und persönliche Vorliebe, aber beide genannten Alternativen zum RV würden mich in den Wahnsinn treiben, weil es ewig dauert, sie auf- und zuzumachen. Wenn es kein RV im Rücken sein soll, würde ich einen nahtverdeckten RV in die von dir aus gesehen linke Seitennaht machen.

    Die Ränder des Beutels habe ich zwei mal umnäht mit Geradstich und dann mit der Hand „geovercastet“ ... craftsy Kurs „couture sewing“ sei Dank.

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    Schönes Hemd! Und gute Besserung!


    Der von mir fett markierte Teil verwirrt und interessiert mich. ;) Wie hast du von Hand "geovercastet"? Hast du die Ränder mit einem Überwendlings- oder Festonstich umstochen oder was ganz anderes gemacht? Tappe im Dunkeln und bitte um Erhellung meiner Nähtechnik-Finsternis, lieben Dank! :)

    Wow! Das ist wirklich ein Schätzchen. Ich habe schon oft gedacht, dass SMs von heute den Näherinnen in 80-100 Jahren optisch nicht so viel Freude bereiten werden wie uns heute die Altertümchen ........


    Viel Spaß mit der Schönheit! :)

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