Hallo Heidi,
ich habe Embird Studio, nur ich war eben etwas enttäuscht, weil ich bei der Demo nicht wusste, dass Vektorgrafik importieren nicht in Studio dabei ist, sondern man die Font Engine benötigt und die wohl auch nicht alle Schriften optimal nutzt. Ich war einfach überrascht, als ich nach dem Kauf in Studio auf Muster > Vektordatei importieren ging und dann hieß es, ich hätte dazu keine Berechtigung und bräuchte die Font Engine. Das finde ich schon etwas irreführend. Da sollte man in der Demo darauf hingewiesen werden, dass man dazu die Font Engine benötigt.
So sehr mir bisher die Software zusagt, aber sehr transparent ist die Vermarktung nicht. Dazu schreibe ich gerne am Ende noch etwas. Jetzt erst einmal zu deiner Frage.
Also mit Studio kann man nur eine Pixelgrafik in eine Stickdatei umwandeln. Das ist in Ordnung, nur für Verformungen, starke Größenanpassungen, etc. ist eine Vektorgrafik viel genauer.
Nachdem ich nun recherchiert habe, bekam ich gesagt, dass die Font Engine, mit der man nicht nur Schriften, sondern eben auch Vektorgrafiken als Stickdatei erstellen kann, nicht immer so präzise ist. Bei Schriftarten, die wie diese Snap ITC aus meinem Beispiel solche dicken und dünnen Bereiche hat, also viel schmalere Serifen im Vergleich zu dem eigentlichen Buchstabenkörper, wird z. B.empfohlen, nicht unter zwei Inch Größe zu gehen und als Füllung den normalen Füllstich mit Umrandung zu wählen. Es gibt dazu ein englisches Video, das sehr gut zeigt, was da in der Font Engine zusammen mit dem Studio passiert und welche Ausfälle es gibt.
Ich finde schon gut, was man mit der Font Engine machen kann und bin auch am Überlegen, ob ich sie mir doch kaufe, nur wollte ich eben auch Alternativen erleben und schauen, ob man die Schwächen der Font Engine irgendwie umgehen kann.
Man kann sozusagen mit Inkspace über eine Hintertür genauer arbeiten. Also mit einer Vektorgrafik in dem Vektorgraphikprogramm Inkspace arbeiten, die Größe z. B. verlustfrei anpassen. Das dann in einem Vektorgrafikformat speichern, das eben mit einer Erweiterung oder sogar dem Onlinetool in eine Stickdatei umrechnen lassen und als Stickdatei dann mit Studio öffnen und anpassen. Der Vorteil zur Font Engine ist die Größenunabhängigkeit und die leichtere Bearbeitung der Form. Bei der Font Engine hat man mehr Möglichkeiten der automatischen Gestaltung.
Also könnte man einerseits das Einbeziehen von Inkspace als weitere Möglichkeiten für Embird sehen. Das ist für die Leute, die mindestens Studio haben, also wie mich.
Nur dann wurde mir klar, dass dies auch für Leute, die eben nur Embird Basic haben, interessant sein könnte.
Mit dem Editor benötigt man fertige Sachen, die man dann in einem gewissen, nicht so großen Umfang anpassen kann. Wenn da jetzt jemand ist, der sich vielleicht mit einem Vektorgrafikprogramm auskennt, z. B. durch seinen Beruf, dann könnte der auf die Weise in Inkspace sogar komplette Stickmotive fertigen, also jede Schrift verwenden, die man z. B. für Word auf dem, Rechner hat, ein Bild verformen, in der Größe anpassen, auch an einer Linie entlang laufen lassen, etc. Eben alles, was Embird Studio kann. Das dann wie ich das gemacht habe, in eine Stickdatei umformen und schon kann man es auch mit Basic anschauen, eventuell noch etwas mit dem Editor anpassen und dann mit seiner Maschine sticken. Und das ist alles kostenlos.
Ich will aber den Haken nicht verschweigen: Die Füllstiche und z. B. auch den Satinstich muss man sich erst einmal erstellen. Da gibt es zwar auch eine Inkscape Erweiterung, da muss man aber etwas nacharbeiten. Aber auch dazu gibt es Tutorials.
So, nun abschließend wie angekündigt zu der in meinen Augen mangelnden Transparenz bei Embird:
Wenn ich Embird austeste, würde ich schon gerne wissen, dass etwas, was offensichtlich in Studio ist, extra bezahlt werden muss. Ich arbeite mit viel Software auch gekaufter Software und da hat man eigentlich immer eine gewisse Basis dabei. Bei Embird steht, bei den Schriften sind in der Demo nur ein paar Buchstaben aktiv. Ist auch in Ordnung. Nur denkt man dann doch, dass dann in der gekauften Software auch ein oder zwei Schriften dabei sind. Das ist es aber nicht.
Nächster Kritikpunkt: Wenn man sich die Font Engine anschaut, dann ist der Schwerpunkt immer, dass man Schriften, die man auf dem PC hat, als Stickdatei ausgeben kann. Nur bei Embird direkt auf der Webseite ganz unten steht, dass Font Engine auch für den Vektorbilddateien gedacht ist. Aber da steht dann wieder nicht, dass dies nur geht, wenn man auch noch Studio hat.
Letzter Kritikpunkt: Zumindest nach Aussage meines Händlers ist es nicht möglich, sich später eine Embird-Modul noch einmal im Testmodus anzuschauen. Ich hatte dort nachgefragt, nachdem ich es selbst nicht hinbekommen hatte. Sprich ein Kunde, der sich nur Basic und Studio angeschaut hat, kann nicht die Font Enginge oder Sfumato testen. Man muss es blind kaufen oder sich durch Youtube-Videos wühlen. Oder man müsste vorher in der Demo ganz klar sagen, dass man alles ausprobieren soll, weil man nach dem Kauf eines Embird-Moduls nicht mehr andere über die Demo austesten kann.
Das ist heute bei Kaufsoftware eigentlich unüblich, weil es eben kundenunfreundlich ist.
Das klingt jetzt so negativ. Soll es aber nicht, dann ich bin nach dem Tipp durch euch nicht nur dankbar sondern auch ziemlich happy mit Embird. Was ich hier schreibe, ist Kritik auf hohem Niveau, mal abgesehen von der Tatsache, dass nicht klar ist, dass man sobald man irgendetwas von Embird kauft, die anderen Module nicht mehr ausprobieren kann. Das finde ich schon etwas ärgerlich. Denn mal schnell rund 150 Euro zahlen und dann feststellen, dass die Font Engine doch nichts für einen ist, finde ich schon etwas hart.