Beiträge von rufie

    Hallo Barbara,


    kannst du das noch etwas genauer ausführen? Was näht sie/würde sie gerne nähen? Auch Jersey? Braucht sie komfortabel zu nähende Knopflöcher und wie viele verschiedene möchte sie mindestens haben?
    Braucht sie Schmuckstiche? Will sie eine computergesteuerte oder mechanische Maschine?


    Also so ganz ins Blaue hinein kann ich die W6 N 5000 empfehlen. Da stimmt für mich das Preis-Leistungs-Verhältnis wie bei keiner anderen Maschine.

    So, dann zeige ich euch einmal so allererste Bilder zur Einstimmung - und bitte sagt mir, wo ich meinen Weißquilt als Projekt einstellen soll. Hier bei Werkzeuge und Materialien geht das am Thema vorbei.


    Das ist die nicht museale Spitze, die ich für meinen Quilt verwenden kann.


    weissquilt01.jpg
    Links die drei sind sehr alt und waren früher für die Bretter in Bauernschränken und Vitrinen. Die bekommt man relativ weiß, die drei Rosen sind der Rest von der Spitze, die in der schönen alten Vitrine meiner Mutter ist.
    Die 50er-Jahre daneben finde ich irgendwie auch klasse.


    weissquilt02.jpg
    Die vier in der Mitte liebe ich, das ist Tüllspitze, aber Baumwolle mit Baumwollspitze kombiniert. Angeblich sind sie Ende der 20er Jahre. Ihr seht in der Box ist noch mehr Spitze.


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    Jetzt der Inhalt einer anderen Box: Spitzenkragen unterschiedlichen Alters und wohl teilweise Bückware in den alten Zeiten für Reizwäschespitzeneinsätze. So hat mir das zumindest meine Oma erzählt, die in der direkten Nachkriegszeit für ein Wäschegeschäft diese BH-Körbchen nähte und sich diese Sachen mitnehmen durfte.


    weissquilt04.jpg
    Die Spitze ganz links liebe ich und ich denke, die ist genau richtig für den Quilt, denn sie ist so filigran. Immer wenn ich sie in die Hand nehme, habe ich Angst, sie reißt. Ich denke das ist Occhi-Spitze. Wenn ich sie nun auf den Quilt aufnähe, ist sie wenigstens sicher und wird gesehen. Daneben Häkelspitze, ich denke die hintere ist ein ganz gängiges Muster, denn das habe ich schon auf vielen Kissen gesehen. Rechts die Baumwollspitzen sind auch sehr alt. Beider vorletzten zur Mitte hin sieht man sogar noch Markierungen, damit die Stickerin sich orientieren konnte. Sie sieht genau aus, dass ich erst auf der Rückseite sah, dass sie wirklich handgestickt ist.


    weissquilt05.jpg
    Das ist der Rest von diesem zweiten Karton. Nichts Spektakuläres, so 60er bis 90er Jahre, aber trotzdem schöne Sptize.


    weissquilt06.jpg
    Jetzt kommen wir zu einer weiteren Spitze, die Emotionen weckt. Wenn mein Patenonkel für seine Firma unterwegs oder auf Messen war, hat er immer geschaut, ob er irgendwo etwas für meine Patentante findet. Er fragte und redete wohl ununterbrochen auf die Leute vom Nachbarstand ein, die ganz viel dieser Spitze als Wanddeko in ihrem Stand hatten. Schließlich hatte er sie weichgekocht und am Ende der Messe bekam er für seine Frau die Spitze. Meine Patentante liebte sie und nähte sich entliche Sachen. Das sind die Reste. Ok, Reste ist gut. Wenn ich alles zusammennähen würde, wäre das auch eine Bettdecke. :D


    weissquilt07.jpg
    So, das ist jetzt nur ein Blick, denn die Stoffe hole ich erst raus, wenn es losgeht. Unteres Fach, alles besagte Stoffe, oben im Fach die zwei Stöße: der Rechte sind nur Stoffe mit Handstickerei, Paradekissen, etc.


    Nicht fotografiert habe ich meine geerbten Leinengeschirrtücher mit wunderschönen Mustern. Es sind 57. Also ich denke 2-3 kann ich da "opfern". Die sind sowieso viel länger als die heutigen. Eines mit Jugendstilmustern und eines mit mehreren verschiedenen Mustern werde ich sicher nehmen.

    Keine Angst, ich nehme immer Flüssigstärke. Von Sprühstärke halte ich nichts. Zumindest, wie sie damals vor gut 20 Jahren war. :D


    @dimeline:
    Also wenn es dann um die Blöcke geht, lasse ich mich auch von Block zu Block überraschen. Da ich aber das Kuvert eines Kuvertbezugs mit einarbeite, habe ich nicht nur quadratische Blöcke. Einmal habe ich die Raute in der Mitte und außenherum um die Raute sollen ja die quadratischen Blöcke, nur da muss ich mir eben auch überlegen, wie ich den Übergang vom Quadrat in die Schräge des Kuverts mache.

    Ich bin da eher schon jemand, der viel tüftelt und designt. Weil ich auch ein Symmetriefanatiker bin, aber nicht links und rechts sowie oben und unten zwei- oder viermal die gleichen Blöcke haben will, muss ich auch schauen, was da von Stil her ähnlich ist. Einfachstes Beispiel: Ich brauche vier Blöcke mit Herzen. Deshalb habe ich hier gefragt, was es noch für Möglichkeiten für Blöcke mit Herzen gibt. Jedes Herz wird anders sein, deshalb auch meine Frage. Der Aufbau der verlinkten Herzen sind ist für mich Inspiration, da ich bisher mit Quilts nichts am Hut hatte. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ich beim Herangehen an die Herzen eine ganz eigene, spontante Idee habe, aber ich habe vier Herzen in der Decke, sprich die Symmetrie ist gewahrt. :dance:


    Das Lustige ist, ich bin eigentlich der komplett kreative Typ, der auch mal alle Viere gerade sein lässt, aber sobald ich irgendwo gerade, strenge Linien sehe, bricht der Symmetriefanatiker aus mir heraus. Da ich weiß, ich würde mich jedes Mal ärgern, wenn der Quilt irgendwann einmal fertig ist, falls irgendwo etwas nicht meinen Symmetriekriterien entspricht, plane ich das lieber richtig. Na gut, ärgern ist der falsche Ausdruck, mehr so ein nicht so zufriedenes Gefühl irgendwo im Hinterkopf. Das ist ein Tick von mir. :o
    Meine Freundin könnte z. B. das Träum süß einfach irgendwo seitlich hinmachen und fände es spannend. Und das Interessante: Wenn ich das bei ihr sehen würde, fände ich das klasse. Aber auch mit dem Hintergedanken: Das passt 100%ig zu ihr.
    Bei mir muss es mittig oben oder unten sein.


    So, jetzt warte ich noch auf mein Baumwollgarn und Ende der Woche bekomme ich mein ganzes Vlies gebracht. Das ertränke ich dann in 60° heißem Wasser und lasse es trocknen. Bis dahin hat meine Waschmaschine Dauereinsatz samt Bügelmaschine.

    Kann einem ein Weißquilt den Schlaf rauben? JA!
    Nachdem ich mich gestern bei Quilterscache verloren habe, bin ich aufgewacht und habe noch einmal nach Weißquilts gesucht. Nach diesem Bild ist jetzt für mich klar, ich mache in der Mitte wirklich Crazy Quilt. Denn wenn ich Besticktes quadratisch für Blöcke herausschneide, z. B. Blüten, bleibt noch so viel Stickerei übrig. Das sind Schnippsel, die ich gleich verwenden kann. Außerdem habe ich auch noch so kleine Spitzenteile, die wohl früher auf diese weißen Krägen, die man sich umband genäht wurden. Die sind wunderbar und passen da hin.
    Ich werde das aber wohl nicht über die Größe des Kuverts machen. Dank Quilterscache bin ich auf rautenförmige Blöcke gestoßen. Da muss ich nun schauen, was besser ist: Innen eine besondere Raute, außenherum Rautenblöcke, dann Crazy Quilt oder innen Crazy Quilt und außen herum Rautenblöcke. Allerdings stoßen dann die Rautenblöcke nur getrennt durch das Kuvert an die normalen Blöcke und ich denke, das sieht nicht so gut aus.


    Zu den Blöcken habe ich auch noch eine tolle Seite gefunden: 41 kostenlose Anleitungen zu Fabric Manipulation - gut, da habe ich eigentlich noch verrücktere Sachen in Shadow Folds, aber es sind auch Blöcke mit Fabric Origami dabei und da werde ich welche machen.


    So, jetzt muss ich erst einmal Unmengen von Stärke kaufen für die gröberen Stoffe, dass sie nicht ausfransen und Fabric Origami. Ist das spannend! Ich hätte nie gedacht, dass ich mich freue, bald loslegen zu können und in meine Schätze zu schneiden.
    Vor ein paar Tagen hätte ich jeden für verrückt erklärt. Danke für die Unterstützung hier!

    Zitat

    Mehr als du jemals brauchen wirst, geordnet nach Größen, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, findest du z.B. hier http://www.quilterscache.com/QuiltBlocksGalore.html .
    Schöne Herzblöcke gibt es auch bei Ula Lenz http://www.lenzula.de/pattern/free-p...de/herzen.html , aber du könntest auch ein Herz auf einen Hintergrundstoff applizieren.


    Hilfe, ich gehe in dieser Menge von Blöcken gleich unter! Wahnsinn! :eek: ;)
    DANKE!
    Mit den Herzen habe ich nun wirklich genug. Ich wollte nur so vier davon machen.

    Ihr seid echt lieb und wenn es etwas zu zeigen gibt, mache ich das gerne.
    Wo soll ich das dann machen? Im Bereich Fickenkunstwerke? Wird er, wenn er einmal fertig sein sollte, dann in den Bereich Quit fertig verschoben oder laufen die Quilts, wenn sie gemacht werden, schon dort?


    Nachdem ich nun den Bleistift geschwungen habe, kamen bei mir noch ein paar Fragen auf. Da weiß ich auch nicht, ob ich das nun hier machen soll, man das in den Quilt-Bereich des Forums verschieben lassen kann oder ich dort die Fragen separat stellen soll.


    Meine Fragen wären:

    • Wie sichert man die Stoffränder beim Quilten?
      Ich habe einige Quilter gesehen, die nehmen eine Zackenschere. Eigentlich halte ich nicht so viel von Zackenscheren, auch wenn ich eine gute habe, aber meine Schneiderschere nehme ich viel lieber.
      Die endgültige Frage kam dann auf, als ich die Technik Disappearing Quilt Blocks gesehen habe. Also man näht Quadrate, teilt sie dann mit dem Rollschneider z. B. diagonal und setzt die Teile wieder anders gedreht zusammen.
      So, wie sichere ich dann diese geschnittenen Ränder? Für Blöcke, die "nur" aus verschiedenen Stoffen sind, also nicht mit aufwendiger Stickerei oder Spitze ist diese Technik meiner Meinung nach klasse.
      Ich nehme an einzäckeln wie bei Bekleidung fällt auf. Gar nicht sichern, weil Rückseite wattiert ist? Ist das dann wirklich sicher? Denn gerade einige der Stoffe mit Leinen fransen nicht schlecht. Auch die Sickereien, wenn geschnitten, muss man sichern.
    • Was sind richtig alte, traditionelle Quilt Blocks?
      Ich habe schon gegooglet, aber da kommen dann immer mehr ganze Decken heraus. Gibt es eigentlich überhaupt irgendwelche Urformen? Ich finde, wenn so alte Stoffe, sollten auch ein paar alte Blockmuster mit hinein.
    • Herzen. Ich suche noch Blocks, die ein Herz bilden. Ich habe den aus dünnen Streifen gefunden, dann den, was man wohl auch Heart Block nennt. Gibt es noch andere Möglichkeiten, dass ein Herz entsteht?
    • Wie setzt ihr euere Muster dann um? Macht ihr die Blöcke irgendwie mit dem Computer, damit sie mit der Größe auch zusammenpassen? Wenn ja, womit?


    Ich habe nun meine Blöcke in verschiedene Themen unterteilt, fällt euch noch etwas ein?

    • Quiltblöcke aus geschnittenen und zusammengesetzten Stoffen, die die verschiedenen Stoffe zur Wirkung zu bringen.
    • Quiltblöcke, in denen die Spitze/Stickerei im Mittelpunkt steht.
    • Dann Blöcke mit solchen Stoffmanipulationen wie in dem Buch Schadowfolds. Ich will nicht verlinken, aber wenn man shadowfolds oder fabric manipulation in Google eingibt, sieht man, was darunter zu verstehen ist. Das dann aus den etwas dünneren einfachen Baumwollstoffen.
    • Schließlich noch Blöcke, bei denen ich den Sticktisch meiner Maschine arbeiten lasse. Ich meine als Motive Quilt blocks und Continuous Lines. Irgendwo muss ich noch alte Stoffe, die fast in Satinbindung sind, haben. Also welche mit einem leichten Glanz. Die wären dafür ideal.

    Needles, ganz herzlichen Dank für deine Worte. Du hast es komplett erfasst. Aber wie gesagt, nun geht es los.


    Dein Projekt mit den Kissen, Hut ab. Das war sicherlich nicht leicht, hat aber sicher ganz viele Herzen erwärmt, als sie in einer ganz schlimmen Zeit waren.


    Zu wild gemustert: Ich bin schon mehr der geometrische, symmetrische Typ bei solchen Decken. Ich würde keinen Quilt hinbekommen, der keine Symmetrie hat und wenn man mich fragt, würde ich sagen, so etwas mag ich nicht. Wenn ich dann aber welche sehe, bin ich schon begeistert.


    Ich hatte mir überlegt, ob man in der Mitte des Cuverts, also nicht den ganzen Ausschnitt, den Stil bricht und eine kleinere Raute in der Mitte so im Stil des Crazy Quilt macht. Meine Einrichtung ist je nach Zimmer modern mit einem antiken Teil oder antik mit einem ganz modernen Teil. Das könnte man im Quilt auch machen.


    Aber wie schon geschrieben, der Boden ist nun voll, ich tauche ab und dann schauen wir mal, was ich mache. Das ist für mich immer die spannendste Zeit. Ich freue mich, dass ich nun auch bei dem Weißquilt dieses Gefühl habe.

    An alle, die mir noch Tipps und Hinweise gegeben haben (Rosenfreundin, deimeline, Glückssachen, Ulli - ich hoffe, ich habe nun niemanden vergessen) und mich motivieren.


    Ich habe nun einmal meine Vliesreste ausgepackt, das sind natürlich Polys bzw. reine Wolle für Bekleidung und ein wenig experimentiert - mit einem aktuellen Baumwolllaken, dass einen dummen Fleck hatte, der sich gegen jede Fleckentfernnung erfolgreich wehrte :p
    Also plastischer wird es natürlich mit 2 cm hohen Vlies, allerdings hat das einen Haken:
    Wenn ich solche Blöcke nähe wie deimeline, wo die verschiedenen Muster und Stickereien im Vordergund stehen, sieht der 2 cm Vlies viel schöner aus, weil einfach plastischer. Bei der Baumwolle des Lakens sieht auch ein maschinengesticktes Ornament schöner aus.
    Wenn ich nun aber solche Blöcke nähe wie Ulli, wo gerade die keinen Teile wichtig sind und Faltungen, dann sehen die auf 2 cm Vlies, wenn man sie quiltet (zumindest mit der Maschine), nicht so edel aus. Also das mit der Hand zu quilten, nein, das ist nicht meines. Auich wenn ich so eine Handarbeit extrem bewundere. Aber ich bin nun mal Nähmaschinensüchtig und wenn meine Vorfahren von wo auch immer zuschauen und mich handquilten sehen würde, die würden laut lachen und wissen, dass ich den nie fertig bekäme.


    Das Dumme ist nur, ich will beides in dem Quilt haben. Also Blöcke in Richtung deimeline und Ulli. Aber ich denke, ich muss mich für ein Vlies entscheiden. Es wird wohl das dünnere werden, denn auch die Streifen zum Verbinden der Blöcke gehen mit dem dünneren Vlies einfacher.


    Heute kommen mir Ideen. Die Streifen werde ich mit einem Zierstich in der Mitte nähen. Übrigens, der sieht auf dem dünneren Vlies besser aus und vor allem ist er leichter zu nähen. Ich habe nun ein Cuvert hier liegen und nehme das wohl als Ausgangspunkt. Sprich schneide die Raute mit der Stickerei als Streifen aus und integriere das in den Quilt. Das innere der Raute könnte ich mir aktuell so vorstellen, dass ich die Raute immer wieder aufgreife. Außen dann quadratische Blöcke und vielleicht auch Rechtecke.


    Wo ich im Moment noch überlege, ist wie und wie viele der "Träume süß" - Teile ich integriere. Ich habe so viele, teils eingewebt in Bettlaken, teils gehäkelt/gestickt aus Paradekissen, dass ich einen Rand um den Quilt damit machen könnte. Andere Alternative: Ich suche mir den schönsten aus, das wäre ein gestickter und platziere ihn oben in der Mitte oberhalbt dem Cuvert. Aktuell gefällt mir das besser, denn eine Tagesdecke mit so vielen Träume süß/süss am Rand ist vielleicht etwas unpassend. Außerdem hätte ich da Träume süß von Jugendstil bis 50er Jahre, mal gerade, mal schräg geschrieben uns das wirkt dann irgendwie unruhig.
    Außerdem würde ich in Richtung von zwei Ecken gerne die gestickten Engel mit der Trompete nehmen.


    Auf jeden Fall kann ich sagen, jetzt bin ich im Lauf. Wäsche und Spitzen sind über den Boden verteilt, dazu Bleistift und Papier, der Papierkorb in Wurfnähe. Dazu meine geliebten Bücher The Art of Manipulatin Fabric, Shadow Folds und ein altes geerbetes Buch von 1882: Gestalten mit textilem Material.


    Sprich jetzt gehts los. Aktuell macht das Designen Spaß und wenn ich nun ein Stück in der Hand halte, überlege ich, was ich nun am besten ausschneide und nicht mehr, da kannst du doch nicht reinschneiden. :D
    Ich tauche dann mal in die Tiefen meiner Kreativzimmerbodens ab. Ich bin einfach ein Bodenkind. Da habe ich einen 2,50 x 1,20 großen Zuschneidetisch, aber planen und vorarbeiten kann ich am besten, wenn ich am Boden sitze.
    Ich habe jetzt 1 1/2 Tage Zeit, da wird schon was draus.

    Needles, danke, du sprichst so wahre Worte.


    Also wenn ich Bekleidung nähe geht das so: Ich sehe oder fühle einen Stoff, habe sofort eine Idee, dann wird sie umgesetzt. Ganz egal, ob ich früher wusste, wie man das machte. Raffungen, Wendejacken, ein Corsage-Abendkleid für eine gute Freundin, die eine natürliche, riesige Oberweite hat, das sie ohne jeden BH sogar auf einem Ball anziehen konnte. Oder zu Studentenzeiten mein Schlafsofa aufmöbeln, sprich neu beziehen. Knallrot und dann Knöpfe eingezogen, so Richtung Chesterfield-Sofa. Alles lange vor Internetzeiten und dem damit verbundenen schnellen Wissen.


    Ich denke einfach auch der Respekt vor den Stoffen meiner Vorfahren lässt mich tausendmal grübeln. Ich will das nicht verpfuschen. Mein aktueller Gedanke: Wie mache ich das mit den Paradekisseneinsätzen? Wirklich nur Weißquilt, oder diese Teile dann rot hinterlegen, wie die Inlets der Paradekissen auch waren, gut, auch rosa, aber diese Farbe mag ich nicht.
    Dann das grundsätzliche Design. Sollte ich solche Teile quilten, dass in der Mitte dann in Anlehnung an früher das Kuvert so eine Raute entsteht? Wild durcheinander oder genau geplant? Irgendwie macht mich das langsam hibbelig, denn normalerweise habe ich ganz schnell ein Bild vor Augen, können auch mal zwei oder drei sein. Dann da rüber schlafen und am nächsten Tag weiß ich, wie es aussehen soll.
    Hier stochere ich noch im Nebel. Eigentlich will ich lieber heute als morgen anfangen, doch vielleicht sollte ich nun einfach etwas ganz anderes machen und darauf vertrauen, dass es irgendwann im Gehirn blitzt und dann weiß ich, was ich will.


    Ich habe den Bekannten nun gefragt, ob ich Teststücke haben kann. Das geht. Also werde ich es nun einfach einmal probieren.


    Zu deiner Frage, ob man als Normalsterblicher das Vlies kaufen kann: Die haben leider weder einen Werksverkauf noch kann man ihre Sachen sonst irgendwo als Privatkunde kaufen. Es gibt wohl nur die Möglichkeit für Leute, die dort arbeiten, Material zu kaufen, allerdings auch begrenzt. Da gibt es wohl irgendeine betriebliche Vereinbarung.

    Ich finde die Diskussion hier sehr spannend. Für jemanden, der seit der Kindheit nähnt, hauptsächliche Bekleidung, dem es egal ist, ob dicksten Wollmantel oder Brautkleid samt passenden Anzug für den Bräutigam, Skibekleidung, seine Schnitte seit dem Teenageralter selbst entwirft, etc. ist ein Quilt komplettes Neuland.


    Wenn man so einen Weißquilt als Tagesdecke fürs Bett macht, wie dick sollte da das Vlies sein?


    Baumwollvlies ist so 8 mm (Hobbs) - 13 mm (Freudenberg 277) dick. Jetzt hat sich eine Freundin, die in Amerika lebt und selbst mit Quilts nichts am Hut hat, bei einer dauerquiltenden Nachbarin erkundigt und dort ist wohl ein Vlies aus 80% Baumwolle und 20 % Kunstfaser der Hit. Aber das wäre nur umgerechnet 4 mm dick. Ich habe daraufhin noch einmal geschaut und es gibt bei uns das Vlieseline 279 80% Baumwolle, 20 % Polyester auch als Packung 220 x 270 cm aber es ist nur 3 (!) mm dick.
    Dann gibt es noch etwas von der Warm Company, Warm and Blush, da habe ich die Dicke noch nicht gefunden.


    Nächstes Mysterium für mich: Da heißt es immer Schonwaschgang und maximal 30° Wäsche beim reinen Baumwollvlies.
    Da bin ich nun doch etwas irritiert. Ich muss meine alte Baumwolle immer wieder einmal waschen, damit sie nicht wieder vergilbt. Ganz egal, ob Gilb durch dunkle Lagerung oder Gilb durch Sonne. Nach Buttermilch und Salzbad sind die Stoffe nun schon länger stabil gegen Vergilbung, nur werde ich nervös, wenn ich mir die Arbeit eines Weißquilts mache und dann weiß, dass ich ihn nur bei maximal 30 Grad waschen kann. Da braucht man nämlich mindestens 60°. Das Bett steht so, dass da schon viel Sonne auf die Tagesdecke fällt.


    Ein Bekannter von meinem verstorbenen Patenonkel aus der Textilindustrie meint, sie stellen Baumwollvlies her. Es ist eigentlich ein technisches Vlies. Aber nicht wenige Frauen, die dort selbst arbeiten oder deren Ehemänner, nutzen es für Quilts und sind begeistert. Es wäre leichter als das von Freudenberg, allerdings ein wenig fester, das würde man aber nicht spüren, sondern hätte etwas mit der Herstellungsweise zu tun. Man kann es bedenkenlos kochen.
    Das gibt es nun in 10 mm und 20 mm.


    Jetzt werden einige sicherlich schmunzeln, aber meine bisherige Vlieserfahrung beschränkt sich auf Steppjacken und Skimode. Ich würde nun sofort den 20 mm dicken Vlies nehmen und jubeln, weil ich denke, dann wird die Tagesdecke so richtig dreidimensional.
    Also er ist 160 g/m² schwer, das 3 mm dicke Vlies 279 aus BW/Poly hat 140 g/m², Warm and Blush sogar 180 g/m².


    Irgendwie werde ich aus dem Ganzen nicht schlau. Welche Dicke/welches Gewicht nimmt man nun für einen Quilt, der als Tagesdecke dienen und möglichst plastisch sein soll?


    Nachtrag: Ich würde nämlich gerne die Materialien bestellen und mich dann todesmutig :D ins Zuschneiden und Nähen stürzen. Ich würde gerne wie Ulli 13 das gemacht hat, in der Quilt as you go Methode nähen.

    Hui, da ist man am Wochende weg und schon wird hier ganz viel gepostet. Sehr interessant.


    zu Ulli:
    Dein Quilt ist klasse und deine Worte motivieren mich. Ich habe schon bei der Frage nach dem Garn geschrieben, dass ich es nun anpacken werde und hoffe, ich bleibe weiter mutig.


    zu Cornelia:
    Ich habe im August Zeit und bin dann immer zwei Wochen in meiner alten Heimat, da werde ich einmal die Sache mit den Museen vor Ort anpacken. Ich denke, ich werde vorher schon einmal per Mail/Telefon Kontakt aufnehmen.


    Die Frage die mit dem Waschen/Bügeln eine Weißquilts aufkam und die Diskussion danach finde ich interessant. Also generell halte ich mich da an meine Patentante, die immer meinte, wenn man solche Sachen wäscht, immer mit ganz viel Wasser. Das ist ein Sie hatte damals in ihrer Waschmaschine die Möglichkeit, mehr Wasser einzustellen. Meine heutige hat zwar auch eine Taste, aber es ist trotzdem viel weniger Wasser. Glücklicherweise habe ich für solche Sachen noch eine ältere Maschine stehen. Dort habe ich die alte Weißwäsche schon hin und wieder gewaschen. Ich weiß gar nicht, ob es wirklich nötig wäre, denn ich habe sie auch schon einmal in den Trockner gegeben (Sachen nur einfacher Stickerei). Ganz wichtig ist, dass man die Wäsche wirklich noch feucht herausnimmt und ich habe immer Tennisbälle, bzw jetzt sollche schwereren Noppenbälle im Trocker bei solcher Wäsche.
    Dann ist es eigentlich egal, ob ich sie doch die Heißmangel laufen lasse oder ich habe auch einmal etwas mit Hohlsaumstickerei, da war sogar Leinen mit dabei, mit der Dampfbügelstation bearbeitet. Das bekommt man wieder glatt.


    Jetzt allerdings der Haken: Das war noch die Weißwäsche, also noch nichts Gequiltetes.
    Ich weiß aber, als ich damals die schönen Reste zu Oberteilen zusammenstückelte und nähte, damit habe ich schon in meiner Teeniezeit begonnen, hatte meine Mutter nur ein Dampfbügeleisen von Braun. Da sah man dann zwar, dass es gebügelt war, aber es war eben nicht so schön glatt. Sie hat dann meine genähten Teile immer mitgenommen, wenn wir meine Patentante besuchten. Feucht gemacht, durch die Heißmange meiner Patentantel, alles war wieder wunderbar glatt.


    Jetzt kommt hier auch die Diskussion mit dem Vlies auf. Ich muss sagen, diese alten Stoffe werden natürlich nur wieder richtig schön, wenn man sie sehr heiß behandelt und deshalb dachte ich sofort an ein Baumwollvlies, denn die anderen Vliese werden diese Termperaturen nicht aushalten. Oder wie seht ihr das?
    Irgendwie widerstrebt es mir auch ein bisschen, wenn man hochwertigste, geliebte, alte Baumwolle, vielleicht noch hin und wieder Baumwolle/Leinen hat, dass dann innen Plastik ist.


    Übrigens, auch wenn ich weiß, dass man immer verpönt angeschaut wird. Es lohnt sich alte Weißwäsche wirklich zu kochen, und zwar dann, wenn die 95° bei heutigen Maschinen erreicht sind, die Maschine auszustellen, zu warten, etwas zurückzustellen und dann mit dem Programm weiterzumachen. Die Wäsche kühlt etwas ab, wird dann noch mal auf 95° erhitzt. Das können heute leider nur noch wenige Waschmaschinen, bei meinem letzen Waschmaschinenkauf erinnere mich noch gut an das irritierte Gesicht der Verkäufers, aber ich habe dann einen Einzelhändler gefunden, wo die Senoirchefin noch verstand, was ich wollte und mir sogar zwei Maschinen anbieten konnte, die trotz all dem Computer in der Maschine das noch konnten.


    Wenn man sich überlegt, dass früher Weißwäsche per Hand einen Tag bearbeitet wurde und vor allem auch immer Temperaturschwankungen da waren, wundert es mich nicht, wenn man heute nach 2 Stunden angeblich 95° Programm, wobei heute viele die 95° oft nicht mal mehr erreichen, nicht dasselbe Ergebnis herauskommt.
    Es ist halt keine chemisch veredelte Baumwolle, sondern noch Natur. Das hat mit der heutigen Bio-Baumwolle auch nichts zu tun. Das weiß ich von einer Freundin, deren Mann bei einem großen Deutschen Textilhersteller in dem Bereich arbeitet.


    Mir stellt sich jetzt auch die Frage, auch wenn man Baumwollvlies hat, also moderne, bearbeitete Baumwolle, kann man dann da dieselben Sachen mit machen, die man nur mit der Weißwäsche machen würde, also beim Waschen/Bügeln?

    Herzlichen Dank für die Tipps. Aurifil hört sich gut an. Ich habe jetzt mal geschaut. Ist es richtig, dass es das 40er und 50er in keinem Shop gemeinsam gibt? Oder gibt es Händler, die beide Garnstärken besorgen können, wenn man dort anruft?


    Als ich durch die von euch genannten Shops stöberte, sah ich bei machmer ein Baumwollvlies von Luna.
    Ich kannte bisher nur das von Freudenberg. Gibt es da einen Unterschied?

    Ich habe mich entschlossen, ich bestelle nun das Freudenberg Volumenvlies 277 Cotton und mache einen Weißquilt. Eure Postings zu meiner Schneidehemmung haben mich etwas lockerer gemacht.


    Da fiel mir dann ein, es wäre doch genial, wenn man auch passendes Nähgarn aus Baumwolle nimmt. Allerdings muss ich sagen, ich habe das letzte Mal mit Baumwollgarn vor Jahrzehnten genäht und das ging gewaltig schief, weil es aufrauhte und auch oft riss.


    In dem Onlineshop, in dem ich das Vlies kaufen will, gibt es Madeira Cotona No. 50 und Mettler Silk Finish Cotton No.50. In der Beschreibung steht auch zum Sticken und Quilten geeignet.
    Hat jemand mit den Garnen Erfahrung? Kann man da genauso problemlos losnähen oder ist da die Gefahr, dass es reißt, schon höher? In den Bewertungen zum Madeira Garn steht einmal, es würde beim Sticken die Maschine zufusseln. Overlock geht wohl nicht, da reißt der Faden - gut, das brauche ich auch nicht. Nur könnte es ein Hinweis sein, dass der Faden eben doch nicht so fest ist. Beim Mettler steht nichts in die Richtung, allerdings sind da auch viel weniger Bewertungen.


    Ich würde auch gerne Stickstiche der Maschine verwenden und wenn ich Stücke aus reinen Bettlaken verwende auch einmal Motive (CL, Swirly) sticken.
    Da stellt sich mir nun die Frage, kann man das Garn als Ober- und Unterfaden nehmen?
    Hat einer von euch vielleicht das Madeira Coton Garn zu Hause und kann einmal schauen, ob da die Dicke angegeben ist. Bei dem von Mettler steht ca. Nm 53/2 (dtex 190*2). Wenn jetzt das andere etwas dünner ist, sollte man dann beide nehmen und das dünnere für den Unterfaden beim Sticken nehmen?


    Letzte Frage: Online sehe ich bei Madeira Coton drei Weißtöne, die bei mir am Bildschirm alle gleich aussehen. Nr: 502, 503 und 752. Bei Mettler gibt es nur einen Weißton: 2000, aber der sieht auif meinem Bildschirm eher wie ein gebrochenes Weiß aus. Ich bräuchte aber Reinweiß, welche Nummern sind das bei beiden Firmen?

    Herzlichen Dank Inge, Tina und Indianernessel. Kuvert, das war es.


    Inge, deine Beschreibung der abgesteppten Decke passt genau. So war es. Allerdings waren bei meinen Vorfahren keine Glasknöpfe daran, sondern Baumwollschmuckknöpfe. Also entweder in Posamentenart gewickelt und gestickt, oder ähnliche der weißen Wäscheknöpfe, nur viel aufwändiger. Bei einigen war sogar ein Monogramm im Knopf zu sehen. Ich muss allerdings auch sagen meine Patentante und meine Oma waren reine Meisterinnen und Prefektionistinnen im Handarbeiten. Besonders meine Patentante kann ich mir gut vorstellen, wie sie vor dem Bett stand und ihr die Glasknöpfe dann zu profan vorkamen. Da musste alles 1000%ig zusammenpassen. Vielleicht erklärt das auch, warum ich einen Riesenberg Glasknöpfe geerbt habe. :D


    Tina der SZ-Artikel ist auch klasse. Da musste ich schon schmunzeln, weil ich mich manchmal ertappt fühlte.

    Danke für eure Antworten. Ich fühle mich jetzt mit der Schneidehemmung nicht so alleine.


    Jetzt muss ich fast leider sagen, habe ich keine durchwetzten oder dünnen Teile. Früher bekamen doch die Bräute ihren Aussteuerschrank mit auch Bett- und Tischwäsche. Als wir damals das Haus räumten, waren nicht nur die Sachen aus der Weberei dabei, sondern eben auch noch der wunderschöne Aussteuerschrank und da waren noch nie benutzte Teile darin. Ein paar waren sogar noch mit dem Papier des Geschäfts eingeschlagen. Da ein Geschäft noch existiert, habe ich das dann einmal dort gezeigt und die haben dann einen Teil davon genommen.


    Die Idee mit dem Museum finde ich auch gut. Das werde ich einmal probieren. Mal schauen, was es da in Oberfranken so gibt. Das Plauener Spitzenmuseum, denke ich, passt nicht, denn das ist eine ganz andere Spitzenart. Zur Zeit der Wende habe ich in Oberfranken studiert und da gab es auf den Märkten dann oft Stände mit Plauener Spitze. Ich habe mir damals ein paar Sachen davon gekauft, aber es war eben ganz anders als die Spitze, die ich geerbt habe.
    Ich habe ganz aufwändige handgestickte Lockstickerei auf Baumwolle, Filetspitzen, Filethäkelspitzen und Klöppelspitze. Für die Klöppelspitze wüsste ich ein Museum, allerdings zeigen die Spitze, die dort direkt entstanden ist. Meine Spitze ist so ca. 30 km weiter weg entstanden und das war damals schon die Welt und vor allem auch oft andere Motive.
    Aber ich werde einmal schauen. Vielleicht haben sie ja Interesse.


    Danke auch für die Hinweise mit den Nachthemden. Eigentlich eine schöne Idee, aber ich weiß nicht, ob das so zu mir passt.


    Teile auf einem Markt zu verkaufen, da habe ich irgendwie auch Hemmungen. Da stelle ich mir vor, das wird gekauft und dann schneidet das jemand klein. - Ich weiß, komplett verrückt, aber es ist nun mal so. Wenn schneiden, dann darf das maximal ich. :eek: Wenn ich wüsste, das ist jemand, der das z.B. für einen Vorhang, eine Gardine verwendet oder eben ein 135er Bett hat und so alte Bettbezüge liebt, dann wäre es vielleicht anders.



    Da hier anscheinend einige sind, die sich gut auskennen, frage ich nun noch etwas:


    Wisst ihr, wie man diese ich nenne es mal "Laken" nannte:
    Meine Patentante und auch meine Oma hatten noch lange auf ihrem Bett tagsüber so eine tiefrote glänzende Decke. Um die Decke legte man ein weißes "Baumwolllaken", das oben dann umgeknickt wurde. Das Umgeknickte war reich bestickt oder in Biesen gelegt. Puh, schwer zu beschreiben. Stellen wir uns ein Laken vor, das man auf das Bett legt, dann darauf diese glänzende Decke. Unten im Fußbereich liegen sie genau aufeinander. Das Laken war aber länger als die Decke, sodass man oben das Laken sichtbar über die Decke legte und das war dann eben sehr stark verziert. Der Überschlag wurde an die Decke geknöpft. Alternativ dazu gab es noch eine Art Bettbezug für die rote Decke, nur das oben auch dieser Überschlag war und im Oberteil eine große Raute ausgschnitten war, meist in Holstichsäumung aus der dann wieder die rote Decke herausschnien.
    Wenn die Federbetten gemacht waren, kamen eben diese Decken darüber. Man könnte es wohl eine Tagesdecke nennen. Meine Patentante hatte dazu noch ein Kissen, das auf das Kopfkissen gelegt wurde, Vorderseite reine Lochstickerei, handgestickt und das Kissen darin auch rot, so dass es aus den gestickten Löchern herausschien. In einem dieser Kissen hatte sie dann noch eine handgeklöppelte Spitze.


    Weder meine Eltern noch ich erinnern uns, wie man diese Weißwäsche nannte. Es gab da einen besonderen Begriff dafür.

    Nachdem ich im Quiltbereich diesen Weißquilt gesehen habe, war es um mich geschehen, nur meine Schere will einfach nicht losschneiden. :eek:
    Irgendwie habe ich Hemmungen, so schöne große teils uralte Stücke für einen Quilt kleinzuschneiden.


    Ich habe leider keine kleinen Stücke mehr, denn die sind schon alle aufgebraucht. Ich nähte früher daraus in dem Stil, den man heute Crazy Quilt nennt, Tops. Wenn man im Sommer braun war und an manchen Stellen waren dann Spitzenstücke, man sah die Haut durch, das sah super aus und ich wurde auch immer darauf angesprochen.


    Irgendwie habe ich Hemmungen, große, so alte Teile zu zerschneiden. Bei den Bettlaken nicht, aber das ist zu wenig. Da gibt es etwas glattere und etwas gröbere und das wars. Nur bei den schönen Stoffen kann ich einfach nicht reinschneiden, weil ich immer das Gefühl habe, ich mache sie kaputt oder man könnte sie als Ganzes verwenden. Vor allem von den alten handgemachten Spitzen, da habe ich eine komplette Schneidehemmung. Diese unglaubliche Arbeit! Da kann man doch nicht einfach reinschneiden.


    Mein Patenonkel arbeitete in der oberfänkischen Textilindustrie und damit habe ich ganz viele Meterware Baumwolle, Leinen, Gemische (kein Kunststoff dabei) geerbt. Teils mit Mustern, teils glatte, teils grobe, dann wieder ganz feine. Die Stoffe sind aus den 30er - Mitte der 80er Jahre. Meine Patentante, die selber viel nähte, hat sie nämlich auch gehortet. In dem großen Haus ist das nur nicht so aufgefallen.
    Aus einem anderen Familienzweig gab es eine "verrückte Nudel" - früher schwarzes Schaf genannt, die als junge Erwachsene ausriss, weil sie nicht den ihr zugedachten Mann aus guter Familie heiraten wollte, dann in England in Adelsfamilien Kinder unterrichtete, etc. Von ihr sind auch jede Menge alte Bettwäsche mit Spitzen, Spitzen, die wohl auch teilweise sie gemacht hat und Tischwäsche vorhanden. Da sind wir jetzt so in den 1890-1920er Jahren.


    Meine Patentante machte daraus Bettwäsche, Tischwäsche, auch Vorhänge/Gardinen. Der Haken an der Sache: die Tischwäsche von ihr verwende ich heute selbst und das ist eigentlich genug. So zwei/drei habe ich mir noch gemacht, aber ich habe nun wirklich genug. Dann noch ein paar für meine Mutter. Auch wenn ich hoffe, dass es noch lange hin ist: Eines Tages erbe ich sie, sprich dann habe ich noch mehr.


    Bettwäsche geht nicht, denn wir haben 155cm breite Zudecken. Ich habe auch schon Bettwäschen genäht. Sozusagen mit breiter "Mittelnaht". Also nicht links und rechts eine Naht, sondern den nicht gemusterten Stoff gefaltet links und rechts auf 1,55 m gelegt, was dann in der Mitte frei war, habe ich gemustertes Stück eingenäht, bzw. einmal eines mit Biesen. Sieht wunderbar aus, nur diese Mittelstück hat man natürlich auch auf der Innenseite und da wäre es nahtfrei schon schöner. Auch die Verlängerung rechts und links, also Mitte glatt und am Rand die Verlängerung, war nicht viel besser.


    Vorhänge/Gardinen mag ich eigentlich nicht. Ich habe nur in meinem Handarbeitszimmer die alte Filetstickereidecken meiner Patentante als Vorhang. Wenn ich mir vorstelle, dass sie jeden Knoten von der Decke selbst geknüpft hat und als sie dann das Knotengewebe hatte, es noch ausstickte. Da hätte ich mindestens drei Leben dafür gebraucht, bei ihr waren das nicht mal zwei Monate. Nicht nur von ihr, sondern auch von anderen Vorfahrinnen habe ich Meter von Filethäkelspitzen und in Weißstickerei.
    Ein paar alte Spitzen konnte ich an die Bretter von einem antiken Schrank und einer alten Glasvitrine, auch Erbstücke meiner Familie, anbringen. Das sind die antiken Hingucker, sonst bin ich modern eingerichtet.
    Ah, mir fällt noch ein, aus einem alten, sehr dreben Leinen habe ich mit einen ganz legeren Sommermantel genäht und ihn verrückt gefärbt.


    Bin ich zu emotional? Warum schaffe ich es nicht, mir zu sagen, lieber zerschnitten einen schönen Weißquilt mit alten Familienerbstücken auf deinem Bett, das du täglich siehst, als ordentlich zusammengefaltet in einem Schrank aufgestapelt. Dort liegen sie doch eigentlich nur dumm herum. Wenn ich mir vorstelle, das sind nun auch schon wieder über 20 Jahre. Ich öffne den Schrank und bestaune die Stücke, aber das ist doch eigentlich auch Irrsinn.


    Vielleicht fällt euch noch etwas ein wofür man größere Stücke verwenden kann? Oder doch endlich Augen zu und losschneiden für einen Weißquilt?

    Hallo Puppenmutti,
    bügelst du dann die Einlagen mit deiner Mangel auf? Lässt du sie dann durchlaufen, oder stoppst du kurz?


    Auf die Idee, dass man das vielleicht machen könnte, bin ich jetzt erst hier durch diesen Thread gekommen. Ich habe hier eine geerbte Mangel, die ich liebe. Ich würde sagen 90% der Wäsche, die zu bügeln ist, wird damit gebügelt. Ich war schon als Kind fasziniert, wie meine Großtante alles mit der Maschine bügelte, während meine Mutter sich mit einem Bügeleisen herumplagte. Die letzte Maschine meiner Großtante habe ich dann bekommen.


    Natürlich habe ich dann auch mal geschaut, was eine neue kosten würde. Da fiel mir auf, dass als Standardmaschine für die Hausfrau ;) fast nur noch Bügelpressen angeboten werden und die Mangeln weit teurer sind, als sie das zu Zeiten meiner Großtante waren. Ich dachte wirklich, spinnen nun alle, was soll ich denn für meine Wäsche mit so einer Bügelpresse? Da muss ich doch wieder ständig alles ordentlich hinlegen, pressen, Teil drehen, pressen, etc.
    Gut, für Einlagen kann ich mir so eine Bügelpresse sehr gut vorstellen, aber auch wenn ich mir hauptsächlich Oberbekleidung nähe, wäre das für mich nur zum Einlageaufbügeln überdimensioniert. Mal abgesehen von dem Preis würde sie bei mir nur dumm herumstehen, weil ich sonst die Mangel nehme.
    Ich habe ein Sparschwein neben der Mangel stehen und das wird bei jedem Bügelgang gefüllt in der Hoffnung, dass dann genug Zuschuss für eine neue Mangel darin ist, wenn meine Mangel mal in den Ruhestand geht.


    Wenn ich nun hier eventuell noch gesagt bekomme, klar kann man die Einlagen auch mit der Mangel besser aufbügeln als mit dem Bügeleisen und ob einfaches Durchrollen reicht oder man stoppen muss, dann freue ich mich noch mehr über meine Mangel.

    Ich habe bisher Freezerpaper nur verwendet, um damit Stoff mit einem Tintenstrahldrucker zu bedrucken. Also Metzgerpapier bei der Methode bitte nicht verwenden - zumindest nicht das von meinem Metzger ;), damit hätte ich meinen Drucker fest geschrottet. Mein Glück war, dass es ein alter Drucker war, und man an den noch besser herankommt. Ich konnte alles Hängengebliebene entfernen. Ich hatte schon damals bei dem Freezerpaper Bedenken, aber das geht problemlos.
    Nach dem Aufbügeln des Metzgerpapiers hatte ich eigentlich keinen Unterschied festgestellt. Doch im Drucker dann das Chaos. Erst dachte ich, es hält die Wärme doch nicht so gut aus, bis ich merkte, dass ich seppelig bin, Wärme hat ja nur der Laserdrucker. :o
    Es könnte natürlich sein, dass die Rückseite, also nicht klebende Seite des Metzgerpapiers anders glatt ist, als das Freezerpapier, damit im Drucker nicht richtig transportiert wurde und damit das Chaos begann.

    Hallo Stefan,


    danke fürs Zeigen. Sieht schon erschreckend aus. Also der Guss wäre für mich nicht das Problem, ist halt hässlich, immerhin alles Metall, was man bei manchen hochpreisigen Maschinen heute nicht mehr sagen kann. Über die Qualität des Metalls kann man natürlich vom Foto her nichts sagen. Die anderen Fehler sind natürlich übel.


    Es gibt allerdings einen Satz, der mich etwas verwirrt:


    ...da hat einer mit der Flex den Aluguss "verputzt"...nein...von Aluguss kann man eigentlich gar nicht sprechen...ist ein China-Hand-Guss wie zu Singer's Ur-Zeiten...


    Ich habe hier ein altes wohl damals fast das Flaggschiffmodell von Singer von Anfang der 60er Jahre und eines, dass ich 1980 oder 1981 von meiner Patentante als Teenager geschenkt bekommen habe, auch ein solide geltendes. Ich kenne von beiden Nähmaschinen inzwischen jede Schraube. Ich mache das nur als Hobby. Meine Patentante hat mir damals gesagt, wer näht, muss eine Maschine auch kennen und in 95% der Fälle richten können. Also hat sie mir das auch beigebracht. Das erste Mal habe ich ihre Maschine mit fünf Jahren von innen gesehen.


    Wie auch immer, die Maschinen sehen von innen aber grundsolide und schön aus.
    Genauso wie die alte Singer Tretmaschine von 1908, die ich habe. Ein echtes Kunstwerk für mich.
    Ich nähe heute noch gerne mit den Maschinen, auch wenn es nicht mehr meine aktuellen sind. Besonders die aus den 60er Jahren ist ein Traum.


    Seit kurz nach 1900 zumindest bis zur Wiedervereinigung wurden doch die Singer Maschinen für den deutschen (europäischen Markt?) in Wittenberge produziert. Die haben doch, obwohl dann DDR 1983 eine der modernsten Gießereien bekommen. Ok, vielleicht haben sie die günstigen Modelle auch schon damals irgendwo in China mit herstellen lasse, bekannt ist mir das aber nicht. Sie wurden dann im Rahmen der Wiedervereinigung durch die Treuhand leider abgewickelt.


    Wann starten bei dir denn die Singer Ur-Zeiten? Seit diese blöden Heuschrecken die Marke Singer an einfach jedem geben oder schon vorher? Ich war damals auch traurig über das Ende der echten Singermaschinen, auch wenn ich ursprünglich noch etwas Hoffnung hatte, denn Husqvarna und Singer gehören demselben Konzern und ich dachte so einem lange Weltmarktführer wie Singer werden die doch nicht untergehen lassen.
    Haben sie aber. :weinen:


    Übrigens: Ich finde das Forenthema Nähmaschine aus dem Gemüsemarkt klasse. Da muss ich jedes Mal schmunzeln.


    Allerdings gebe ich zu, als ich damals eine Fernbeziehung hatte, habe ich mir auch eine Nähmaschine von Ikea zum Family-Preis geholt. Klar, ist natürlich etwas komplett anderes, aber gerade und Zickzack sowie Knopflöcher (wenn auch nicht so schöne und nur die geraden) nähte sie. Gut, sie war viel lauter. Normale Stoffe konnte man damit gut nähen. So hatte ich wenigstens keinen Näh-Entzug. Nach der Zeit habe ich sie einer Studentin aus der Nachbarschaft verschenkt. Sie näht heute noch dami, auch wenn ich ihr immer wieder einmal den Tipp gebe, sie könne sich doch nun eine gute Maschine leisten. Gut, so nähverrückt ist sie nicht, aber so alle zwei Monate näht sie sich schon etwas.

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