Nina0310
Jetzt hatte ich dir geantwortet und vergessen es abzusenden. Jetzt hat mein doofes Tablet die Seite neu geladen und weg war alles.
Zu den Handwerkerkosten, die finde ich auch berechtigt sind und dem Staubproblem:
Mit Computern rennst du bei mir offene Türen ein, denn ich bin ITlerin und mein Mann ist auch Informatiker. Sein Spleen ist das Sammeln von alten PCs, Schwerpunkt Commodore. Inzwischen machen wir auch zeitweise beim Aufbau des Computermuseums hier mit. Da sind Großraumrechner, die noch mit Lochkarten arbeiten und mit Leichtigkeit einen 30 qm-Raum füllen - sie gehen heute noch. Auch wenn heute jeder billigste Taschenrechner mehr Rechnerleistung hat als die, aber das waren damals teilweise unglaubliche Techniksprünge.
Mein Mann besitzt die beiden ersten tragbaren PCs, den Osborne 1 und Commodore SX64. Sozusagen die Vorgänger der Laptops. Der SX 64 hat sogar schon ein Farbdisplay. Mit über 10 kg kann man sich vorstellen, warum auch heute Laptops teilweise noch Schlepptos genannt werden.
Wir haben zu unserem SX64 sogar noch die Dokumentation, wo die Voreigentümer damals überall mit dem Kasten waren, wo er beruflich mit hinflog, etc. Und er geht heute noch. Unserer wurde im Dezember 1984 gekauft und er läuft heute noch. Wir schalten in 1x pro Woche mindestens 1/2 Stunde an und arbeiten damit, um ihn, wie man das nennt, geschmeidig zu halten.
Mein erster PC mit Windows 3.0 geht auch heute noch. Mein erster Laptop von 2001 geht auch heute noch. Gut, die Akkukapazität ist auf etwas über 10 Minuten herunter, aber mit Netzteil läuft er noch einwandfrei.
Auch wenn die PCs heute nicht mehr wie in den 90er Jahren alle halbe Jahre in eine neue Dimension stießen, sondern immer längere Zeiträume für eine neue Dimension haben. 10 Jahre Haltbarkeit für einen PC ist doch eher für Freaks etwas, denn im Homebereich, wenn man mehr als Office und reine Browser-Sachen benötigt, geht man heute von 3-4 Jahren bis zur nächsten Dimension aus.
Übrigens ist Staub an sich auch nicht der Killer, sondern man muss seine Rechner eben entsprechend pflegen. Natürlich hängt sich der Staub in den Lüfter und viele halten dann die Staubsaugerdüse ran.
Dazu kommt, dass heute viele Rechner so kompakt und geschlossen gebaut sind, dass gar kein Staub mehr herankommt, wie z. B. Tablets.
So und nun kann ich den Bogen zu digitalen Nähmaschinen machen.
Es sind Maschinen, sie haben einen Zweck. Die Rechnerleistung, die selbst für die kompliziertesten Stickmaschinen benötigt wird, ist minimal. Damit ist auch die reine benötigte Hardware sehr günstig. Was es teuer macht, ist die Software on Board. Denn da ist einfach im Computerbereich die Stückzahl lächerlich gering und damit wird es teurer. Sprich wenn eine Maschine so enorm viel kostet und ich sage ganz klar, so ein Nähmaschinchen, das über 1000 Euro kostet, ist in meinen Augen richtig teuer. Denn was die mehr oder vielleicht besser kann ist so minimal zu anderen Maschinen um die 600 bis 700 Euro, dass es diesen enormen Preisunterschied nicht ausmacht.
Jetzt muss sich die Umsetzung anschauen: Die Maschinen arbeiten mit Stoff, sprich natürlich fällt da viel Staub an. Wenn die digitalen Teile nun in einem geschlossenen System sind, sagen wir Größe eines Smartphones, dann ist es vollkommen egal, ob ich nun viel Staub habe. Wenn ich das nun aber offen mache und alle Verbindungen zu den mechanischen Bereichen der Maschine so um die digitalen Teile baue, dass es sehr kompliziert ist, sie bei einer Reparatur zu trennen und etwas auszutauschen, dann hat man hohe Reparaturkosten und auch eine weit höhere Reparaturanfälligkeit. Und ich habe teilweise das Gefühl, das wird ganz bewusst mit eingeplant. Wenn nun alles offen ist und schwer zu erreichen, kann ich meine Maschine dann auch nicht richtig pflegen, denn ich komme einfach nicht hin, aber Staub, am besten noch elektrisch aufgeladene Staubteilchen finden ihren Weg.
Mein Patenkind hat in der der Schule ein Tablet, wie jeder in seiner Klasse. Das kostet 100 Euro und hat mehr Rechnerleistung und mehr eingebaute Hardwareteile, als man für eine Computernähmaschine benötigt. Wenn es defekt ist, wird nicht lange herumgefackelt, da gibt es ein Neues. Sie haben 5 Jahre Garantie, da wird nichts repariert, sondern ausgetauscht. Klar, vom Ökologieaspekt ist das für mich erschreckend.
Nur: Wenn man nun nachdenkt, dass ein Defekt an eine digitalen Nähmaschine im digitalen Bereich im Regelfall ihr Tod bedeutet, und das bei über dem 20-30fachen des Preises, dann ist das in meine Augen Leuteveräppelung.
Würde man die Maschinen so bauen, dass die digitale Einheit eben mit Kabeln mit den mechanischen Teilen verbunden sind, dann könnte man die abstecken, die Einheit austauschen und fertig. 100 Euro, das wär das Maximum. Auch ein Netzteil wäre ganz leicht auszutauschen. Auch wenn im mechanischen Teil etwas kaputt geht, muss man sich nur darum kümmern und nicht erst den mechanischen von dem digitalen Teil trennen.
Natürlich muss die Arbeitszeit bezahlt werden. Nur sollten eben die Maschinen so gebaut werden, dass sie auch leicht zu reparieren sind. Es sind keine Maschinen auf Gemüsehobelpreisniveau. Das ist für mich so, wie teilweise bei Autos heute der Lampenaustausch nicht mehr selbst machbar ist, im Gegenteil in der Werkstatt das Auto zerlegt werden muss, dass man eine defekte Lampe tauschen kann.
Hat auch Spaß gemacht, als ich in den Autohäusern beim Kauf des neuen Autos wissen wollte, ob man den Lampenaustausch selbst machen kann und was es in der Werkstatt kosten würde. Das war für mich mit ein Entscheidungskriterium, nachdem ein Bekannter gerade eine hohe Rechnung bekommen hatte, weil man bei ihm die Lampe eben nicht so einfach austauschen kann.
Ich habe Frühling so verstanden, dass der genannte Betrag die Kosten für das Netzteil waren plus dann noch Arbeitszeit.
Deshalb ist für mich auch wichtig, dass ich die Nähmaschine von innen sehen kann. Mir ist es vollkommen egal, ob der Spritzguss an den nicht beweglichen Teilen nicht so super geschliffen ist. Ich will sehen, wie die Maschine aufgebaut ist, weil ich dann einschätzen kann, was ich selbst machen kann, was in den anderen Bereichen die Reparaturkosten sein werden.
Ich weiß, da bin ich eigen. Aber so habe ich es bisher weitgehend geschafft, auch bei Maschinen mit digitalen Komponenten, z. B. auch meine Waschmaschine oder beim Kaffevollautomaten Reparaturkosten kalkulierbar zu halten und nicht übers Ohr gezogen zu werden.
Manchmal muss man leider auch erst fast hereinfallen, aber dann weiß man wenigstens, woran man ist und zu wem man sein Gerät nicht mehr bringt. Meine Freundin gab ihre Nähmaschine zum Service. Dann der Anruf, zwei Teile müssten ausgetauscht werden. Da war man dann auch über 300 Euro. Da rief dann ihr Mann dort an und meinte, er hätte gerne wie bei der Kfz-Werkstatt die ausgetauschten Teile gesehen.
Als sie dann die Maschine abholten, stotterte der Händler etwas von man hätte festgestellt, dass das eine Teil doch nicht hätte ausgetauscht werden müssen und auf einmal war alles viel günstiger. Ihr könnt euch vorstellen, wo die Maschine nicht mehr hingegeben wird. Was mich allerdings nervös machen würde, der Händler hat nämlich keine Reparatur vor Ort, sondern die Maschine wurde zu einem Service der Marke verschickt. Es war also auch ein Markenprodukt.