Generell Socken stricken mitmachen, bin ich immer dabei. Auch außergewöhnliche Formen.
Nur keine glatt gestrickten, zusammengenähten Socken. Da habe ich schon rumprobiert und war bisher nie zufrieden.
Die Nähte gefallen mir nicht und dann hatte ich ein Muster, da wurde dann das zweite Teil gleich beim Stricken mit dem ersten verbunden. Aber auch diese Naht war für mich nicht zufriedenstellend. Dazu kommt, dass die meist eine ähnliche Passform haben wie Socken mit einfacher Bumerangferse. Sprich wer einen hohen Rist hat, ist damit nicht so glücklich.
Allerdings bietet diese Strickweise auch lustige Möglichkeiten, wenn man eben Reste verwertet und das dann zusammennäht, dann hat man ganz unterschiedlich gefärbte Socken seitlich.
Ich liebe die Gumgum-Technik. Ganz egal ob Sockenwollreste oder ein durchgehendes Garn und das andere Reste, oder neue Knäuel. Manchmal mache ich das auch mit bis zu fünf Farben gleichzeitig.
Zu Jaquardsocken: die Fair Isle-Technik war die erste Sache, für die ich Ravelry zu schätzen gelernt habe. Eine Strickerin aus Norwegen zeigte, wie sie die Muster stricken. Nämlich beidhändig. Sprich links wie wir das im Regelfall in Deutschland kennen und mit der rechten Hand die andere Farbe, die dann wie in England die Wolle gehalten wird.
Das war für mich so faszinierend. Endlich relativ dehnbare gemusterte Strickteile, mehrfarbig und keine gespannten Fäden, die ich Socken gar nicht mag. Ich habe immer das Gefühl, meine Zehen verwurschteln sich beim Anziehen darin. Das damalige Standardvideo gibt es leider nicht mehr, weil die Strickerin gestorben ist und das Video auf ihrer Webseite war - das war noch vor dem Youtube-Hype.
Leider habe ich auf die Schnelle kein Video gefunden, das es erklärt, aber zwei, wenn man die zusammensetzt, ist es die Technik.
Erst einmal die beidhändige Stricktechnik - ist leider ein qualiativ schlechtes Video, aber man sieht, wie es geht. Ich halte allerdings bei der linken Hand weiterhin den Faden ganz normal, nur rechts eben die englische Art. Die Art mit dem Umwickeln des kleinen Fingers war bei mir erfolgreich. Es gibt auch andere Arten, wie man den Faden auf englische Art gut hält, aber da waren irgendwie meine Finger zu doof dazu und der Faden war immer zu locker.
Und bei dem Video sieht man, wie man den Faden jeweils führt, dass auf der Rückseite die Fäden wunderbar verwebt sind. Leider fängt das Video vorne mit dem Linksstricken an, warum auch immer. Der Link geht gleich zum Rechtsstricken, wie wir das im Regelfall für die Socken benötigen.
Eine andere Art hier, vorsicht extrem langes Video, wie man die Fäden auch beim Stricken einwebt, ist hier. Das ist mir aber zu aufwendig. Ich steche lieber wie im Video vorher unter- und oberhalb des nicht gestrickten Fadens ein, als dass ich den Faden jeweils vor und hinter die Nadel lege. Aber wie gesagt, es gibt viele Wege, das beidhändige Fair-Isle-Stricken mit der Fadeneinwebung zu erreichen. Das muss man einfach selbst ausprobieren, was am besten geht.
Auf jeden Fall ist mir dadurch auch klar geworden, warum auch die farbigsten echten Fair-Isle-Muster nur jeweils zwei Farben gleichzeitig nutzen.
Irgendwie hat Stricken da einen Vorteil gegenüber Nähen. Man lernt die ganz unterschiedlichen Techniken auf der ganzen Welt kennen. Egal ob japanische Strickmuster, beidhändiges Fair Isle, türkische Sockenmuster, unterschiedliche Socken- und Anschlags-/Abketttechniken.
Da ist Nähen irgendwie fast langweilig - nein, keine Angst, so fühle ich das nicht, aber irgendwie ist Nähen meiner Meinung nach auf der ganzen Welt gleich, oder die Techniken sind einfach schon viel früher über die ganze Welt ausgebreitet worden. Kann natürlich auch sein, dass ich sie nicht kenne.