Ich kann nicht mit Metall stricken. Seit Jahren nicht. Ich hab immer Sehnenscheidenentzündungen bekommen.
Ich bin ein ähnlicher Fall, ich kann auch nicht alle Stricknadeln nutzen, denn ich habe einen falsch liegenden Nerv in einem Finger und durch die Metallnadeln wird zu lange ein zu starker Druck auf die Stelle ausgeübt. Das fühlt sich bei mir dann an, als würde der Finger einschlafen, nur bizzelt es dann noch tagelang weiter und tut teilweise weh.
Da kann ich dann bis zu zwei Wochen nicht mehr stricken.
Ich nehme gerne die Holznadeln von Holz&Stein, aber die sind wohl augenblicklich etwas schwerer zu bekommen. Insgesamt sind die reinen Holznadeln wohl augenblicklich nicht in. Von Pony gibt es noch welche, aber nur ab Nadelstärke 3.0, für die Größen daruntern braucht man angeblich hochwertigeres Holz.
Die Knitro Symphony gehen, aber sie sind auch schon fast zu hart. Sie sind aus Birkenholz, nur irgendwie sind das ganz dünne Holzstreifen, die dann wie Laminat verklebt werden.
Lustigerweise kann ich mit den Knit Pro Cubics, die genauso hergestellt, nur anders gefärbt werden, sehr gut stricken, obwohl die
keinen Deut weicher sind. Aber der viereckige Durchmesser scheint der
Trick zu sein, dass bei mir nichts bizzelt. Es gibt auch andere, die
ähnlich wie du Sehenscheidenentzündung bekommen, die gerne damit
stricken.
Bambusnadeln sind nichts für mich, die sind zu langsan, also gleiten nicht genug. Wenn man Holznadeln kennt, fühlt sich Bambus nur stumpf beim Stricken an.
Wer mit richtig weichen Nadeln klar kommt, damit sind auch die Spitzen meist nicht so spitz - ich habe damit keine Probleme, kann auch Galalithnadeln probieren. Aber ich merke gerade, bei den beiden Firmen, bei denen ich sie gekauft hatte, gibt es sie nicht mehr. Bei Manufactum vielleicht noch im Geschäft, die haben nicht immer alles online, die Wollbox hat sie auf jeden Fall nicht mehr. Nachteil der Galaliths: Es gab sie nur in 20 cm Länge und ich stricke Socken nur noch mit den 15 cm langen. Aber sie haben einen Vorteil: Man kann sie kürzen und mit dem Spitzer dann anspitzen, die Spitze dann mit einem warmen. feuchten Lappen wieder vorsichtig in Form bringen, trocknen lassen und los gehts.
Diesen alten Kunststoff aus dem Milcheiweiß Casein fand ich irgendwie faszinierend und musste es probieren. Es strickt sich wunderbar, allerdings nie eine Nadeln mal kurz in den Mund nehmen. Wenn man danach über die Lippen leckt, das schmeckt furchtbar.
Es gibt auch Kunststoff-Nadelspiele, aber meist nicht von deutschen Anbietern. Die Kunststoff hier bei uns sind immer nur Nadelspiele in viel dickerer Nadelstärke als zum Sockenstricken. In den USA findet man einige für Sockenstrickerinnen und ich ich stricke damit auch ganz gerne..
Dann gibt es noch die Prym ergonomics, die auch aus Kunststoff sind. Die sind eigentlich klasse, nur anscheinend haben die ein Qualitätsproblem. Ich hatte die 2,5er sobald ich sie in einem Laden fand, gekauft und das Spiel lebt heute noch. Einige Zeit später hatte ich eines gekauft und da brach die eine Nadelspitze einfach ab - und zwar nicht direkt vorne die Spitze, sondern kurz dahinter. Also noch einmal gekauft, gleiches Phänomen. Aus den 8 Restnadeln wieder 5 genommen, auch wieder Spitze abgebrochen. Auf Ravelry haben mehrere die Erfahrung gemacht.
Dazu kommt, mal wieder typisch deutsch, dass sie die aktuelle Strickszene einfach nicht kennen. Nadelspiel nur in 20 cm Länge (!) - über fast 90% der Sockenstricker auf Ravelry, die Leute, die richtig Umsatz generieren, weil international und über Social Media aufgestellt, nutzen die 15er Länge, maximal die 17er, die es auch in den USA gibt. Dazu nicht die beliebten Zwischenstärken 2,25 und 2,75 mm. Ich habe denen einmal vor dem Nadelspitzenfiasko geschrieben, weil ich die Nadeln wirklich gut in der Hand liegend fand, sich auch mein Nerv nicht meldete und auch die seltsame Nadlespitzenform sich sehr gut strickte und nachgefragt, ob sie auch die 15 cm langen und die Zwischenstärken auf den Markt bringen. Nein, kein Bedarf in Deutschland (fragen die nur die 80jährigen und selbst darunter gibt es einige, die inzwischen gerne die 15er nutzen), man überlege sich das vielleicht für später.
Also auch bei Sehenscheidenentzündungsproblem gut geeignet, nur eben diese langen Nadeln bei denen man beim Stricken das Gefühl hat, man würde andere in der Nähe abstechen und das Nadelspitzenabbrechfiasko hindert mich daran, sie zu empfehlen.
Einige Metallnadeln gehen bei mir schon, die sind irgendwie weicher und fühlen sich auch wärmer an. Beispielsweise die Addi Rainbow und seltsamerweise auch die Knitpro Zing, obwohl letztere gar nicht groß biegsam sind. Die Rainbows sind bei mir inzwischen ganz schön verbogen, also jede Nadel macht so eine kleine Biegung, aber stricken sich gut.