Hilfe! Mir wird ganz schwummrig bei den Listen! So viel Planung. Für mich ist meine Bekleidung immer Gefühl. Auch wenn ich ab und zu beruflich in Schablonen gepresst bin.
Aber ich finde es gut, wenn jemand so planen kann.
Mir fällt nur etwas zu Jogginghose ein. Da gab es einmal einen Schnitt, bei dem Vorder- und das rückwärtige Bein zusammen waren, es also keine Seitennaht gab. Ich durfte dann bei eine Freundin bei der angezogenen Hose die Seitennaht aufzeichnen und sie hat dann dort geschnitten und als sie abnahm die Seitennaht immer weiter angenäht. Das ging einige Größen lang ganz gut, denn so fesch um den Po herum muss so eine Hose nicht sitzen.
Also ich hatte auch einmal eine längere Abnehmzeit, nachdem ich zuerst krankheitsbedingt wie ein Krapfen aufging, dann aus Frust darüber noch mehr fraß und schließlich wollte weder mein Geist noch mein Körper eine Zeitlang das Fett hergeben.
Als es dann klappte, war ich nicht bereit für den Übergang ständig neue Kleidung aus meinen schönen Stoffen zu nähen und schon gar nicht irgendwelche Fetzen, denen man die Größenskalierbarkeit ansah. Es war allerdings auch eine Zeit, da fiel legere Mode auf.
Bevor ich da meine Stoffe verschwendete oder Geld für neues "kauf, näh, zieh kurz an und weg" ausgab, bin ich ins Ulla Popken Outlet und zu Adler gegangen. Ich sah einfach nicht ein für Wegwerfen oder besser nur Kurzzeitkleidung für das Material teils mehr auszugeben, als es im Laden kostete.
Ja, Adler hat im große Mode-Bereich gar nicht so üble Sachen. Vor allem auf unterschiedliche Körperformen angepasste Jeans und teilweise auch Stoffhosen. Beide habe glücklicherweise nicht nur Kleidung für die laufenden 1,65m Kugelformen, sondern auch Oberteile die eben unterhalb des Pos enden, was für nicht wenige, meist größere Dicke viel vorteilhafter ist.
Und das Beste: wenn ich aus einem Größenbereich heraus war und neue benötigte, dann habe ich die Kleidung mit ganz geringem Verlust gebraucht weiterverkaufen können. Einmalhatte ich sogar einen Gewinn.
Einzig Abendkleidung nähte ich mir, weil da nichts Brauchbares zu bekommen war. Und die konnte ich dann auch bei den gebrauchten Sachen immer einiges über den Materialwert verkaufen.
Ich verlagerte in der Zeit mein Nähen auf Accessoires und Home.
Als es dann so weit war, freute ich mich auf meine Bekleidungsstoffe und das Nähen damit. Ich habe hier sogar noch ein Heftchen, da habe ich immer, wenn ich während der Abnehmphase Stoffbekuschelungsbedürfnis hatte, skizziert, was ich daraus nähen werde, wenn ich mein Gewicht erreicht habe. Ich finde das interessant, dass es Stoffe gibt, bei denen es in den 2 1/2 Jahren gleich blieb und andere, wo ich nach einiger Zeit dann mehrfach immer etwas anderes machen wollte.
Es ging bei mir sogar soweit, dass Bekleidungsnähzeit in der Abnehmphase dann bewusst zusätzliche Bewegungsphase war. Nicht Sport im eigentlichen Sinne, aber lange Spaziergänge, maximal walken. Das war noch mehr Ansporn und Belohnung, als ich dann endlich stattdessen meine schönen Stoffe nähen konnte.
Übrigens, die Jeans kaufe ich bis heute bei Adler. Die sind die einzigen, die dauerhaft gleichbleibend eine Jeans für jemanden mit einem gewissen Holzkreuz haben.