Hallo,
es gibt schon regelrechtes Schrottgarn, das flust ohne Ende und reißt auch viel schneller als gutes Garn, da wäre ich bei einer modernen Maschine auch vorsichtiger als z.B. bei den "alten Allesfressern".
Meiner Meinung nach gibt es 3 Kriterien für schlechtes Garn:
- es flust sehr stark
- es ist unregelmäßig gesponnen (hat dickere und dünnere Stellen)
- es reißt sehr leicht. Letzteres muss nicht unbedingt (nur) an der Qualität liegen, es liegt auch mal am Alter oder falscher Lagerung.
Mittlerweile erkenne ich schlechte Garne sehr schnell und sortiere sie aus, wenn mir eines auffällt.
Daneben habe ich auch ältere Garne (sehr viele aus der Auflösung einer Näherei, No-Name) in meinen Beständen, die noch ganz hervorragend funktionieren und billige, die auf die keines der genannten Kriterien zutrifft und die sich prima verarbeiten lassen. Gerade für Ziernähte nehme ich auch gerne aus meinen Altbeständen, weil die im Ernstfall nur schön sein und nichts aushalten müssen.
Und heute z.B. hat mich eine Freundin in einen Stoff-Fabrikverkauf-Ausverkauf abgeschleppt, die sehr schöne Farben No-Name-Garn anboten.
Dann bin ich immer hin- und hergerissen, (weil keine Marke) habe aber doch 4 Rollen mitgenommen, weil ich die Farben so genial fand.
Und weil ich mit ähnlichen Garnen vom Kurzwarenstand am Warenmarkt auf meiner Pfaff keine Probleme habe.
Meine Pfaff Performance 5.0 ist eine Vorgängerin der 720, aber durchaus eine "moderne Maschine", und die ist sehr unkompliziert, was Garn anbelangt. Da hatte ich bisher nur mit 1-2 wirklich brüchigen und offensichtlich sehr reißwilligen Spulen ein Problem und da lag die Ursache völlig klar.
Ich denke, man kann von so einer Maschine auch erwarten, dass sie sowohl mit Organ als auch mit Schmetz-Nadeln arbeitet. (Meine tut es.)
(Billige China-Nadeln hingegen zerreißen meiner Erfahrung nach auch das beste Garn.
Bei den Nadeln bin ich persönlich mittlerweile sehr markenaffin!)
Allerdings habe ich festgestellt, dass es (im Gegensatz zu meiner alten Pfaff 362, auf der ich mit genau 3 Nadeltypen je nach Stoff bestens ausgestattet war: Universal, Jersey, Jeans) tatsächlich einem sauberen Nahtbild sehr zuträglich ist, wenn ich je nach Anwendung auch Quiltnadeln, Sticknadeln oder Microtex benutze. Neulich habe ich eine Sticknadel eingesetzt, um meinen Namen zu schreiben und anschließend mit der gleichen Nadel weitergemacht, um die Einfassung an einem Quilt zu befestigen (gleiches Garn). Das gab tatsächlich Fehlstiche (Stichauslassungen wie auf Deinem Foto).
Mit der Quiltnadel gings dann.
Und andererseits habe ich neulich bei einer Ziernaht an einer schwierigen Ecken-Stelle die Nadel ziemlich verbogen (schäm) und das erst ganz am Ende gemerkt, als die Naht fertig war. Das Muster war wegen der versetzten Einstichstellen etwas verzogen, aber es gab keine Stichauslassungen! Da war ich sehr beeindruckt und muss wiederum von meiner Maschine sagen: Die kann ganz schön was ab!
Nix mit Zicke oder Diva.
Also ich finde nach wie vor, dass auch eine moderne Nähmaschine mit normalem Garn und normalen Nadeln nähen können sollte.
(Ich hatte einen ähnlichen Zirkus wie Du auch schon mal mit einer Nähmaschine (Janome). Das macht dann wirklich keine Freude. Ich habe mich von der wieder getrennt, weil es bei 2 Mal einschicken immer hieß, es gäbe kein Problem.
Meine Nähfreundin musst ihre Pfaff P 5 allerdings auch 2x zum Nachbessern geben.
Jetzt näht sie einwandfrei.
Manchmal gibt es wohl auch Montagsmaschinen.)
Ich hoffe, Du findest eine gute Lösung.