Ich wollte hier mal noch "den Deckel draufmachen"
Inzwischen ist die Decke fertig.
Ich habe dann doch den Stoff mit den Dinos gekauft, weil das derjenige war, der mich in den Laden gelockt hatte und weil er mir einfach viel besser gefiel, als die Einhörner.
Flüchtig hatte ich die Idee, den Stoff mit einem rosa Fleecestoff zu doppeln, um einen Rosafaktor zu erhalten. (Die Decke ist für ein Mädchen.) Oder einen rosa Einfassstreifen, aus Schrägband oder Fleece, drumzumachen.
Aber die Verkäuferin hat mich derart zugetextet, dass ich im Laden gar keinen klaren Gedanken fassen und deshalb keine Entscheidung treffen konnte.
Dann wollte ich einen ordentlichen Saum nähen, aber der Stoff ist äußerst rutschig und in eine Richtung sehr dehnbar. Man hätte sehr viel und sehr sorgfältig stecken (und/oder kleben) müssen. (Bügeln geht gar nicht.)
Bei der Suche im Netz nach Ideen und Lösungen stieß ich unter anderem auf ein Tutorial, wo eine Fleecedecke (fast) einfach mit der Overlock umrandet wird. (Inzwischen habe ich schon wieder vergessen, wo das war.)
"Fast einfach" deshalb, weil dort davor gewarnt wurde, dass Polyester-Fleece-Stoff das Messer der Overlock stumpf machen würde. Deshalb zeigte sie ausführlich, wie man am Messer vorbei nähen kann, wenn man vorher sehr sorgfältig geschnitten hat und beim Nähen sehr gut aufpasst.
Kurzfristig überkam mich eine Messer-Stumpf-werdungs-Panik.
Aber erstens kann ich bei meiner Maschine das Messer hoch- und damit ausstellen, wenn ich das will.
Und zweitens fiel mir ein, dass ich immer noch mit dem ersten Messersatz an meiner Maschine nähe (auch wenn ich inzwischen einen zweiten besitze, für den Fall, dass der Tausch eines Tages nötig sein und die Messer dann nicht mehr nachkaufbar sein könnten), und dass ich seit 1996 damit schon viele, viele Fleecejacken, Fleeceoveralls, - Fleecehosen und Fleecepullover für drei Kinder und einen Ehemann genäht habe und dabei bisher weder Skrupel wegen des Stoffs hatte, noch einen negativen Einfluss auf meine inzwischen fast 30 Jahre alten Messer feststellen konnte.
Also habe ich die Messer-Stumpf-werdungs-Panik über Board geworfen und meine Energie lieber darauf verwendet, mehrere Garne auszuprobieren und die schönste Kantenkombi zu finden.
Danach war es dann ganz einfach.
Aber es hat mir doch etwas zu denken gegeben, wie leicht ich mich von Zeug beeinflussen lasse, das ich im Netz lese.
Zu meiner Ausgangsfrage nach der Größe:
Der Stoff liegt 160cm breit.
Die Verkäuferin ließ auch eine Größenempfehlung vom Stapel, an die ich mich angesichts der Fülle an Text im Laden aber nicht mehr erinnern kann. Jedenfalls kam darin unter anderem vor, dass ich den Rand 40 cm abschneiden solle, damit der Rapport längs und nicht quer in der Decke verlaufe.
Da dachte ich mir, ich lass die 40 cm lieber dran, dann können die am Rand auch noch wärmen und ich habe keinen teuren Stoffrest rumliegen, mit dem ich nichts anfangen kann. Ich mach' die Decke einfach quadratisch.
Deshalb kaufte ich 160 cm Stoff.
Zuhause stellte ich fest, dass die Schnittkante deutlich vom Fadenlauf der Schussfäden abwich. Der ließ sich recht gut erkennen, so dass der Stoff einfach zu begradigen war. Am Ende hatte ich von jeder Seite einen Stoffstreifen übrig, der sich von 0 bis 12 bzw. 14 cm verbreiterte. Naja, das waren dann die Stücke, an denen ich bequem viele Nähproben mit verschiedenen Garnen machen konnte.
Die Decke misst jetzt ca. 160 x 150 cm.
Der Leuchteffekt ist nicht sehr stark ausgeprägt, aber die Decke ist schön flauschig (und ziemlich leicht.)
Mir gefällt sie trotzdem. Ich hoff, der Nichtentochter dann später auch.