Beiträge von Barbara Boll

    Du hast im allen Recht, Barbara, aber nicht hier:
    Selbe Geschichte, wenn ich nach Müller konstruiere.


    Nein, dann hast Du nach Tabelle konsturiert und nicht nach eigenen Maßen.
    lg
    posaune


    Naja, nicht nach Tabelle, sondern mit dem berechneten Armlochdurchmesser 1/10 Ow + 1. Aber Du hast Recht, dem entkommt man elegant, indem man auch die Brustbreite misst.

    Als erstes verwirrte mich Kathleen Chetham in ihrem Craftsy-Kurs „Adjust the Bust“. Sie sagt ebenfalls, man solle nach der Oberbrustweite das Schnittmuster aussuchen, aber dann von der Differenz zur Oberweite noch 2“ abziehen, da diese 2“ ja bereits im Schnittmuster enthalten seien (dies sei der legendäre B-Cup, nach dem die meisten Schnittmuster konstruiert seien). Wie seht Ihr das?


    Damit nicht genug: Ich las beim Curvy Sewing Collective (http://curvysewingcollective.c…es-and-a-handy-reference/), dass verschiedene Schnittmusterhersteller verschiedene Körbchengrößen als Referenz nehmen, also z. B. simplicity-Schnitte auf B-Cups basieren, Burda-Schnitte auf C- und Burda plus-Schnitte auf D-Cups.


    Dein Gefühl trügt Dich nicht. Es ist kompletter Schwachsinn, was hier behauptet wird.
    Zum einen ist das Oberbrustmaß KEIN Konstruktionsmaß. Bei keiner einzigen Konstruktionsmethode (und ich kenne alle englischen, deutschen, italienischen und französischen Systeme).
    Soviel ich weiß, hat Beverly Johnson damit angefangen, allerdings nur als Daumenmethode, um auf halbwegs vernünftige Größen von Fertig-BHs zu kommen. Das hat sich dann verselbständigt. Bitte vergiss das.


    Zum zweiten liegt das CSC bezüglich Burda völlig falsch. Ich kenne zwar keineswegs die hauseigenen Konstruktionsmaße von Burda, aber diese detaillierteste Maßtabelle, die im Netz abrufbar ist, zeigt, dass Größe 36 nur AAA hat, Größe 38 AA und Größe 40 bis 60 Cup A!
    Bei Burda kann es auch so sein, allerdings ist es aufgrund der Bequemlichkeitszugaben nicht genau feststellbar. Ich weiß ja nicht, ob eine Bluse mit 4 oder 6cm Mehrweite konstruiert ist. Und der Unterschied entspricht ja schon einer Cupgröße.
    Ich habe daher Burda Korsagenschnitte vermessen und die sind ein wenig großzügiger. Sprich: sie gehen vermutlich von B-Cups aus und zwar konstant bis Größe 60.


    Ich selbst nehme daher immer die Schnitte, die mir von der Rückenbreite passen, und gebe dort Volumen zu, wo es tatsächlich sitzt. Sprich: ich habe eine Größe 50 mit Bauch/Hüfte 52, aber ich nehme den Schnitt in Größe 48, mache eine FBA und gebe die fehlenden Centimeter auf der Höhe von Taille und Hüfte an der Seitennaht dazu.
    Zur Berechnung der FBA in dieser Methode habe ich gerade ein eigenes Thema erstellt.

    Diese Anleitung ist zwar eine Antwort auf einen anderen Thread, aber wegen der leichteren Auffindbarkeit poste ich es als Einzelthema.


    DAS Problem, das Besitzerinnen von größeren Cups haben, ist die falsche Weitenverteilung innerhalb der Schnitte. Suche ich als D-Cup einen Schnitt nach der Oberweite aus, dann schlackert mir der Rücken, ist das Armloch zu breit und klafft trotzdem vorne die Knopfleiste zwischen den Brustpunkten. Selbe Geschichte, wenn ich nach Müller konstruiere.
    Ich bin daher dazu übergegangen, bei Fertigschnitten zu jener Größe zu greifen, die mir im Rücken passt, und die Mehrweite nur dort zuzugeben, wo sie hingehört: VORNE.


    Und hier die Schritte:
    1) Miss Deine Rückenbreite. Das ist die Breite zwischen den Armansätze, gemessen über den Schulterblättern. Such DANACH die Schnittgröße aus, NICHT nach der Oberweite und schon gar nicht nach der Oberbrustweite.
    2) Zieh von Deiner Oberweite die Oberweite der Schnittgröße ab. Halbiere diese Differenz. Das Ergebnis ist der Betrag, um den Du den Schnitt vorne an der Brust aufdrehen musst.
    3) Um denselben Betrag musst Du vorne auch noch Länge zugeben. Miss bei dieser Gelegenheit auch gleich nach, ob die Brusttiefe stimmt (Abstand von der Schulter zum Brustpunkt).


    Hab keine Angst, wenn Du zum Beispiel vom Umfang her eine OW und ein TW wie Größe 42 hast, aber trotzdem einen Schnitt in Größe 40 oder noch kleiner zum Ausgang nimmst. Es ist sehr viel leichter in der Taille oder an der Hüfte fehlende Centimeter an der Seite dazuzugeben als einen Rücken samt Armloch zu verschmälern und das Vorderteil nur um den Busen aufzusperren.

    Elastische Spitzen können aus zwei Gründen ein Vorwaschen benötigen.
    1) Um eventuelle Farbreste zu entfernen. Nichts ist so überflüssig wie eine Reklamation, weil beim ersten Waschen die Spitze auf einen kontrastierenden Hintergrund ausgeblutet ist. Detto BH-Verschlüsse.
    2) Spitzen werden oft erst nachträglich koloriert. Dabei kann es vorkommen, dass sie beim Trocknen leicht verziehen, und dann wird ein symmetrisches Zuschneiden schwierig. Im gewaschenen Zustand lassen sie sich leichter recken.

    An und für sich ist das ein echtes Korsett und Du lernst damit auf jeden Fall Herstellungstechniken. Was Du vermutlich nicht lernen wirst, ist die Anpassung an Deinen Körper. Die Korsettanprobe ist nämlich um einiges schwieriger als z.B. die Anprobe einer Bluse oder auch einer Korsage. Daher kannst Du mit der Passform Glück haben oder einen Abend lang leiden, wenn Du es trägst.
    Und BITTE korrigiere den Verlauf der oberen Kante. Einfach grauenhaft, diese Zuckerhutform... :mad:

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]