Beiträge von Thalie

    Ich hatte lange eine Mottenpest in der Küche, bis ich raushatte, dass die Viecher sich in den seitlichen Löchern in den Schränken (dienen der Fixierung von Regalen) einnisten. Ich habe daraufhin alles leergemacht, mit einem starkem Sauger jede Ritze und jedes Loch ausgesaugt, die Löcher gestopft (bei Ikea gibt es in der Küchenabteilung extra so kleine Stöpsel, da Möbel normiert sind, dürften die in die meisten passen) und Klebefallen seitlich angebracht (sie werden direkt auf die Seitenwand geklebt. Voller Erfolg! Die Motten haben keine Nistplätze mehr, die Klebefallen haben alle neuen Motten abgefangen, Problem einfach und günstig gelöst. Ich trockne übrigens auch im Zimmer, habe allerdings dauernd das Fenster auf und das meiste wandert in einen Warmepumpentrockner, der frisst nicht so viel Strom und vereinfacht die Arbeit sehr.

    Ich nähe viel mit Materialien, die auch nicht zu markieren sind, bzw. auf denen die Striche schnell verschwinden. Gut geht da die ganz normale Kreide aus Schultagen, anschliessend reihen (per Hand oder Maschine, auf den grossen Berninas ist da ein netter Stich :) ). Schau mal nach, ob auf deiner Maschine nicht ein extra Stretch-Stich ist. Es handelt sich um einen feinen Zickzack, der funktioniert auf solchen Stoffen sehr gut. Viele Maschinen haben auch den Stretch-Overlock, damit lässt sich wunderbar versäubern, was bei diesen Fusselfleece ja sein muss. Viel Spass damit!

    Nähtest mit feinstem Voile


    Heute bin ich zufällig beim Räumen auf ein Stück feinsten Voile gestossen und hab mir direkt gedacht, den muss ich doch mal einfach so durchjagen, Geradestich und Zigzag in klein und sehr breit, nur um zu schauen, ob ich einen Fresser bekomme, da die 9 mm Platte drauf ist und erschwerend dazu, die 90er Nadel. Durchsichtiger Fuss drauf, Stoff um die Sache noch extremer zu machen nur einfach unter die Nadel und los geht's.


    Was soll ich sagen? Perfekter Geradestich und das auf beiden Seiten, mit den Standardeinstellungen. Der Zickzack hätte ein wenig Einstellungen am Zug des Unterfadens nötig, aber trotz allem: kein Einzug in die Stichplatte, keine Probleme. Bei angepassten Bedingungen (feine Nadel, entsprechender Faden, Fadenzug) kann ich mir sehr gut Zigzag auf feinster Seide damit vorstellen und schon bekomme ich Lust darauf, lach.

    Der 10D ist ein absolutes Muss, damit kannst du auch wunderbar richtig schmal absteppen. Ich arbeite auch sehr viel mit dem 57 D, der hat einen fest installierten Abstandshalter, der einen 6 mm breite Absteppung ermöglicht. Trick 17 für ultra nahe und kontrollierbare Absteppungen an den Kanten ist, den beigefügten Reissverschlussfuss zu nutzen (4D). Den Jeansfuss 8 D nutze ich gerne, weil er vorne offen ist und eine bessere Übersicht bietet, bei sehr dicken Stoffen hilft er enorm. In der Packung dabei ist allerdings der 97D Patchworkfuss und der dürfte dir gefallen, er ist rechts deutlich schmaler und vorne sehr offen, das ermöglicht präzises Arbeiten. Ich nutze viel den offenen Applikationsfuss, er ist dabei in der C Version, nutzen tue ich ihn allerdings eher in der Obertransportversion D, das hängt jedoch mit meinen Stoffen zusammen.


    Alles in allem würde ich in den 10D investieren, statt Jeansfuss kannst du durchaus den Patchworkfuss benutzen.

    Supi, freue mich auf deinen Testbericht.


    100% einverstanden, die Anleitung ist ein Highlight, ist fast schade, dass man sie so wenig benötigt.


    Sieht dann wohl aus, als hätte mein Einfädler eine Macke... Leider kommt es aktuell gar nicht in Frage, das überprüfen zu lassen, aber gut zu wissen.


    Bin gespannt, wie es auch mit dem Stickmodul funktioniert und wie dein Ölkonsum ausfällt, lach.

    Update nach 3 Wochen täglichem Einsatz (2-3 Stunden am Tag):


    - Die 770QE verarbeitet hervorragend schwere schwierige Stoffe, auch mehrlagig, sie hat richtig Kraft. Die Stiche sind immer sehr sehr (ja, zweimal sehr, ich habe nämlich andere Maschinen getestet und das sah anders aus) sauber und lassen sich so einfach anpassen, dass es einfach ein Traum ist. Ich habe jedenfalls mit den richtigen D-Füssen und gespeicherten Stichen, sowie korrekt eingesetzter Automatik (vernähen, abschneiden usw auf Tasten und Fussschalter programmiert) meine Arbeitszeit enorm verkürzt.
    Ganz wichtig: ich habe keine Naht mehr öffnen müssen wegen irgendeinem Fehler in der Naht, keine Fehlstiche, nichts dergleichen. Selbst die Knopflöcher werden (unter Einsatz der Spezialschiene von Bernina) einfach fantastisch auf dickem Walk (ohne Einlage, Vlies o.ä.).


    - Ich habe auf Bitte einer Schneiderin des Forums mit sehr feinem Baumwollstoff, einlagig und rutschig experimentiert. Schwierige Stiche wie diverse Zickzacks auf feinem Stoff und mit der 9 mm Stichplatte, gar keine Probleme, kein Einzug durch die grosse 9 mm Oeffnung (dabei habe ich sogar eine 90er Nadel drauf, eigentlich völlig überdimensioniert). Gerne teste ich andere Stoffe nach Wunsch, wer möchte, kann mir was gewünscht ist zuschicken, ich probiere es mit den gewünschten Stichen aus und berichte.


    - Der Obertransport ist genial, sehr einfach zu nutzen und wenn man die entsprechenden Füsse hat, nicht mehr wegzudenken.


    - Auch toll: die sehr einfache Anpassung des Fussdrucks, meinen Loden nähe ich mit 10er Druck - normal ist 50, ich wünschte mir nur, ich könnte den mit meinen Stichen speichern, das wäre wirklich sinnvoll (bitte Update).


    - Die Stiche sind per Nummer anwählbar, über die kleine Lupe lässt sich die Nummer angeben, leider funktioniert das nicht mit den persönlichen Stichen. Wenn diesen eine Nummer zugewiesen würde und sie dadurch ansteuerbar (und voneinder gut trennbar) würden, wäre es toll.


    - Nach 3 Wochen schaffe ich es zwar öfter als vorher, den Fadeneinfädler erfolgreich einzusetzen (30-50% Erfolg beim ersten Versuch, ein Trauerspiel), trotzdem bleibt es dabei: der an der Aurora ist angenehmer und war von Anfang an 99% erfolgreich, also liegt es nicht an mir.


    - Ein kurzer Druck auf den Fuss-hoch Knopf bei Benutzung des Kniehebels sollte den Fuss oben fixieren, das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl an Bernina, vielleicht liesst ja einer mit. Ansonsten fände ich es wirklich besser, den alten Hebel anstatt des Elektrolifters zurück zu bekommen, der ist nämlich nicht veraltet, sondern in der Praxis deutlich praktischer...


    - Ich habe gar keine Fadennester mehr, seitdem ich die Vernähfunktionsautomatik (lässt sich leider nur mit den 5 Stichen auf der Stelle einsetzen, ich konnte sie nicht auf Stiche hintereinander einstellen) abgestellt habe. Selbst wenn sie mal kein Fadenchaos produziert, ist das Vernähen auf der Stelle unpraktisch, denn es wird ein dickerer Knoten produziert, der sich nicht nur bei feinsten Stoffen spätestens beim Bügeln durchdrücken würde. Nicht gerade brauchbar. Diese wurde durch folgendes ersetzt: Vernähen mit 4 Stichen hintereinander auf die Vorderseite des Pedals (für Nahtanfang) und die gleichen Stiche gefolgt von schneiden und Fuss hochstellen auf den Schneiden Knopf. Achtung: wenn dann anschliessend direkt losgenäht wird ohne den Unterfaden rauszuziehen, passiert es öfter, dass der Oberfaden Murks produziert. Wenn das keinesfalls passieren soll, besser ohne automatisches schneiden arbeiten.


    - Die Dame ist sehr empfindlich, was die Qualität des Oberfadens betrifft. Ich habe Overlock Faden (aus Frankreich, meiner Heimat), der ohne Probleme durch die Bernina Overlock (MDC1300) geht, aber hier horrende Fadennester produziert und das mit 100%tiger Sicherheit. Als Unterfaden keine Schwierigkeiten, sobald er oben eingefädelt wird, peng. Wer also Schwierigkeiten dieser Art hat, sollte unbedingt seinen Faden wechseln. Trojalock ist getestet und für gut befunden, auch gut Gütermann, Madeira und Amann Rasant (sehr empfehlenswert).


    - Wie bei der kleinen Aurora hat der Kniehebel eine deutliche Tendenz, sich "frei" zu machen, heisst er wandert regelmässig aus der Maschine raus und muss immer wieder reingedrückt werden. Das darf bei einer Maschine in dieser Preislage einfach nicht sein.


    - Über den Anschiebetisch kann ich mich nicht äussern, meine Maschine ist in einem Nähmöbel eingelassen, er ist abgebaut. Ich habe ihn nur länger im Geschäft getestet und fand ihn sehr gut, wegen der Wölbung, welche komfortables Arbeiten ermöglicht. Nur zwei Sachen fand ich weniger günstig: der Zugriff auf die Spulenkapsel erfordert durch den grossen Tisch gutes Feingefühl. Ich fand es schwierig, den Tisch runterzuschieben, Knopf drücken und runter... Lieg vielleicht an mir.


    - Die Beleuchtung der Arbeitsfläche ist toll, lässt sich auch sehr gut regulieren (bei hellen Stoffen runterdrehen). Ich habe hier und da gelesen, dass es blendet, das stimmt, doch das Licht lässt sich anpassen und dimmen, die Einstellung speichern, perfekt.


    Fazit:


    Nach 3 Wochen täglichem Einsatz kann ich sie wirklich empfehlen, sie hat kleine Macken, die über die Software zu korrigieren sind (Update erwünscht), ihr grösster Makel ist für mich (ausser dem nervigem Einfädler) der verschwundene Nähfusshebel. Die Ingenieure meinen wohl, alles elektrisch wäre besser, sie nähen allerdings sichtlich nicht... sonst wäre es ihnen aufgefallen.


    Um alles aus der Maschine zu holen, empfehle ich, die entsprechenden für die eigenen Arbeitsprozesse nützlichen D-Füsse zu besorgen.


    Keine Bange, das Gerät ist sehr gross und fast komplett über den Bildschirm zu steuern, aber das System ist erstaunlich einfach zu benutzen, man muss nicht Informatiker sein, in den meisten Fällen erübrigt sich die Bedienungsanleitung (welche übrigens gut gemacht ist) und die Hilfe ist auch auf dem Bildschirm abrufbar, sogar mit Animationen (z.B. Spule einfädeln).


    Das Stickkit habe ich nicht, werde es eventuell dazuholen.

    Über den überraschenden Oelverbrauch habe ich ja bereits geschrieben. Nachdem ich die Nina das erste Mal 9 Tage nach Erhalt auffüllen musste, habe ich jetzt wieder genau 9 Tage später ein klackerndes Geräusch wahrgenommen, welches klar macht, dass die Dame nach nur 20 Stunden Näharbeit durstig ist. Reinigen tue ich sie ja ständig, weil das mit Walkstoffen nicht anders geht. Da ist das auseinandernehmen der mobilen Teile schon eine Angewohnheit. Ich bin allerdings ein böses Mädchen und ziehe dabei nicht den Stecker, wie von Bernina empfohlen, grins. Heute habe ich mir mal die Zeit genommen und die Prozedur gefilmt. Tip für das Einsetzen der Kapsel, welche heute nur noch wenig Oel bedurfte: in der Kapsel befindet sich ein eingeprägtes Dreick, die Spitze muss nach oben zeigen, ausserdem muss die Kapsel gekippt werden und zuerst der untere Teil rein, dann reicht der Platz und sie bleibt wenn richtig eingelegt perfekt am Platz, im Gegensatz zu einer Aurora kann man sie loslassen, um die Klappe zu schliessen.


    Hier geht es zum Film, dabei war besonders das Nähgeräusch interessant, denn es sollte nicht gewartet werden, bis die Maschine was anzeigt, sondern per Gehör das Problem diagnostiziert werden.


    Müsst ihr auch eure 7er und 8er Serien so oft auffüllen?

    Hört sich gut an GlückSachen, ich schaue es mir mal an. Erst einmal den Umgang mit nähen auf der neuen üben finde ich gut, wenn die blind beherrscht wird, ab zu Stufe 2, das geht bestimmt ganz schnell. Ich bin gespannt auf einen Bericht über die Sticksoftware und deine ersten Erfolge, ich sticke ja meine Teile für Hunde per Hand, das ist meine Spezialität. Für den Hausgebrauch würde ich aber gerne mal sticken per Maschine können.


    Vielen Dank für den Tip Birgitt, das wusste ich tatsächlich nicht, dass mit The Unarchiver eine EXE auf dem Apfel zu entpacken ist, wenn es soweit ist, gebe ich mir mal die Kante und mache gleich ein Tutorial daraus, das wird bestimmt auch anderen helfen. Ich meinte übrigens nur, dass ein Stick mit einer .exe bei Apple eine Fehlermeldung hervorruft, grins.


    Jetzt dürfen wir mal hoffen, dass die Ingenieure die Kinderkrankheiten ausmerzen. Ich habe mittlerweile schon herausgefunden, warum der Einfädler weniger gut ist als der von der Aurora: die Oberfläche ist stark geriffelt und ich empfinde sie als sehr unangenehm runterzudrücken. Bei näherem ansehen habe ich auch festgestellt, dass das Kunststoffteil nicht sauber abgeschnitten ist, an der Seite befinden sich scharfe Grate, denen ich morgen mit der feinen Feile zu Leibe rücken werde (bei einer Maschine in dieser Preislage eigentlich ein no-go). Selbst bei mehrmaligen Versuchen, geht der Einfädler bei meiner 90er Nadel nicht in Position, es ist ja wirklich eine Präzisionssache und da wo der von der Aurora immer gefunzt hat, ist dieser hier bei einem von fünf Durchgängen erfolgreich. Die restlichen Sachen könnten per Update korrigiert werden.


    Ansonsten habe ich heute zum ersten Mal mit ihr appliziert (Loden auf Loden), ich stelle morgen mal Bilder ein, mit dem offenem Stickfuss war das genial einfach :)

    Das Problem sehe ich weniger in den Updates, dafür gibt es immer Lösungen (wobei die unverschämten Preise der Bernina USB Sticks schon zu denken geben, gut dass man die nicht braucht) sondern eher in der Unmöglichkeit, die Sticksoftware auf dem MacBook laufen zu lassen. Gut aufgelistet sind die diversen Softwares und die Kompatibilitäten auf dieser Händlerseite.


    Bezüglich der selbst von Bernina angegebenen Möglichkeiten für das Firmware Update habe ich mal hier ein Dokument für das Update an einer anderen 7er Maschine, es gibt klar und deutlich die empfohlenen Kompatibilitäten an, anders gesagt, für andere Versuche ist der User selbst verantwortlich, wenn es schiefgeht. Ich würde mich persönlich nicht amüsieren, dass über einen Mac zu versuchen, denn ich habe in der Informatikwelt einiges gesehen, was nicht unähnlich war und gehörig daneben ging. Daher habe ich mich ja an Bernina gewandt und warte gespannt auf deren Antwort, die können es ja gerne für uns mal ausprobieren, hehe. In der Zwischenzeit habe ich einen Freund mit PC und er hilft da gerne weiter.


    Wenn du eine Möglichkeit hast, nach Erhalt deiner schönen Maschine zu prüfen, ob du eine Mac kompatible Software für das sticken findest bzw. hast, fände ich das top. Ich würde gerne in das sticken einsteigen, eilt allerdings nicht.

    Das formatieren in Fat 32 mit einem Mac geht nicht liebe Birgitt, es ist wie bei Software, du kannst Software für Windows nicht auf Mac aufspielen und hier das Update einen mit einer relativ neuen Windows Version (so ein altes Teil hätte ich hier ja rumfliegen, hat aber ein zu altes Windows). Gut für dich also, dass du noch einen Windows PC hast, hoffentlich in der richtigen Windows Version. Die alten Versionen habe ich mal gelehrt, habe aber schon lange nichts mehr damit zu tun, aber das formatieren über im Explorer über die rechte Maustaste dürfte tatsächlich noch funktionieren.
    Ich habe Bernina angeschrieben und warte noch auf die Erklärungen, denn so eine Firma kann sich ja nicht von einem nicht geringem Teil der User verabschieden. Viele Kreative sind Mac-affin und haben nicht zig Systeme zuhause.

    Liebe Anne, ich probiere das mal aus und komme auf dich zurück, kann es mir aber auch nicht vorstellen. Die Maschine wird mit einer 9 mm Platte ausgeliefert (da könnte eventuell feiner Stoff eingezogen werden), aber auch eine Geradestichplatte ist dabei. Ich habe damit schon sehr feine flutschige Stoffe getestet, problemlos und das trotz 9 mm Platte. Muss mal gucken, wo ich dünne Baumwolle habe, die jage ich mal durch.

    Mitte November ist die Bernina 770 QE bei mir eingezogen. Es ist meine 3. Bernina nach der grossen Overlock und der meiner geliebten Aurora 430. Da ich mit schwierigen Stoffen arbeite (dicker Walk, englisches Wachstuch, zähe Möbelmicrofaser, Filz in diversen Stärken) und präzise Nähergebnisse benötige, kam nur eine Maschine in Frage, die stark genug ist, um durchgehend perfekte Ergebnisse zu liefern, schliesslich sollen meine Kunden vollends zufrieden sein.


    Dafür liebe ich die Bernina 770 QE


    Ihr Design - Es ist bestimmt nicht für jede etwas, aber ich mag nunmal geradlinige Designs ohne unnötigen Schnickschnack und mädchenhafte Farben und Gedöns. Am liebsten ist mir Industriedesign, ich würde also noch extremere Zurückhaltung wunderbar finden, lach. Es sollte allerdings jedem klar sein, der Interesse an ihr hat, wie riesig sie ist, da ist die erste Begegnung mit ihr schnell von einem staunenden «*ufff*» begleitet.


    Sie ist sehr leise - Meine Aurora hat schon ziemlich geklackert und es hat mich gestört. Hier ist das Laufgeräusch angenehm, es nervt nie, ich denke oft, dass sie schnurrt wie eine zufriedene Katze.


    Sie läuft absolut ruhig und sehr kraftvoll - Egal, was ich ihr zumute (das können schonmal 6 Lagen dicken Walk plus eine doppelte Schicht fieser fester Möbelmicrofaser sein oder gemeine Wärmevliese in 2 cm zusammengepresster Dicke und zweifache dichte Fleeceschichten plus benannte Microfaser sein), sie ist nicht zu beeindrucken und läuft sauber weiter. Dabei bewegt sie sich nicht, was natürlich auch ihrem Eigengewicht von 15 kg gutzuschreiben ist. Das ist nicht gerade wenig, aber sie lässt sich zumindest im Haus noch ganz gut bewegen, ein Griff ist oben eingebaut (das vergisst man schnell, denn man bekommt ihn selten zu Gesicht). Wer allerdings oft unterwegs ist und dabei die Nähmaschine mitnehmen möchte, sollte eine kleinere dafür parat haben. Ich habe die Aurora deshalb behalten.


    Ihr Obertransport - Er war das wichtigste Argument für mich, denn immer wieder gab es Schwierigkeiten bei vielschichtigen Projekten und speziellen Stoffen (gewachste Baumwolle ist eine näherische Herausforderung, die nach gusseisernen Industriemonstern schreit…). Ich habe mir eine kleine Sammlung von sogenannten D-Füssen zugelegt (funktionieren mit dem Obertransport), die genau meinen immer gleichen Bedürfnissen entsprechen und siehe da, der Zeitgewinn ist enorm, denn ich muss nicht mehr verpatzte Nähte auftrennen, sie treten gar nicht mehr auf. Das ein- und ausschalten des Obertransports ist so einfach wie genial gelöst.


    Sie nimmt viel Platz ein aber bietet dafür unglaublich viel Platz rechts der Nadel - Endlich kann ich meine kleineren und grösseren Projekte so plazieren, wie ich es möchte und nicht, wie es der Platz vorgibt. 25 cm rechts der Nadel vereinfachen die Arbeit.


    Sie ist leicht zu bedienen - Denjenigen, die befürchten, davor zu sitzen und nichts zu verstehen kann ich die Angst nehmen, sie ist sogar intuitiv sehr einfach zu erfassen und mit ein wenig Uebung ist es ein Kinderspiel. Die Anleitung habe ich so gut wie gar nicht benötigt.


    Bernina bietet eine grosse Auswahl an Füssen, auch speziell für Obertransport - Oft fragt man sich, wie jemand z.B. eine perfekte Kappnaht hinbekommen kann, weil die Aufgabe schwierig erscheint. Dabei geht es nicht selten nur darum, den richtigen Fuss zu haben und schon geht es fix und perfekt. Bernina Füsse sind teuer (und sehr solide), aber es gibt die Möglichkeit, sie günstiger im Set zu kaufen, ich hatte das Glück ein tolles 5er Set mit genau den Obertransportfüssen zu bekommen, die ich andauernd brauche, ein wenig suchen lohnt sich, nicht jeder bietet die gleichen Mischungen an. Toll ist es auch, dass die Füsse der kleineren Aurora verwendet werden können. Der besondere BSR-Fuss für Freihandquilten ist auch dabei, den habe ich damit doppelt und gebe einen davon ab, wenn jemand Interesse hat bitte melden, ich setze den noch in das dafür gedachte Forum.


    Die Programmierung der meist genutzten und geänderten Stiche - Schnell sind sie gespeichert und genauso schnell aufgerufen, das ist einfach und sehr praktisch. Allerdings habe ich da zwei Anmerkungen: wieso kann nicht der Fussdruck auch gleich mitgespeichert werden? Das wäre wirklich nützlich. Ausserdem sollten die Stiche benannt oder zumindest mit Nummern für den direkten Zugriff versehen werden können, denn es ist sonst schwierig, sie auseinander zu halten.


    Die Knopflöcherauswahl ist grandios und die Ergebnisse auch - Ein bisschen Experimentieren ist da schon Pflicht, aber was die Aurora nie konnte - Knopflöcher auf dickem Walkstoff - ist nun ein Kinderspiel (allerdings nur mit entsprechender Hilfsschiene, die bei der Aurora keine Besserung zeigte).


    Viele Stiche, mit besten Ergebnissen - ich brauche nicht 1000 Stiche, aber perfekt und anpassbar sollen die, welche ich nutze sein. Darin ist die 770 sehr stark. Die Stiche können bis zu 6 mm in der Länge und 9 mm in der Breite verändert werden und sie sind sehr sauber ausgeführt. Bisher konnte ich sie nicht in Verlegenheit bringen, selbst der Problemstich der Aurora, der Heftstich, wird hier zum Kinderspiel. Die Veränderung in Länge und Breite geschieht übrigens sehr einfach und schnell durch die grossen Drehknöpfe an der Fassade.


    Das B-Hook Greifersystem - Laut von mir eingeholten Informationen gab es Probleme mit dem vorhergegangenem Greifersystem genannt B9, dies soll eine Weiterentwicklung sein. Fakt ist, die grossen Spulen sind leicht einzufädeln, wenn man es einmal raus hat (das schaut man sich am besten direkt am Bildschirm der Maschine an). Ihr Fassungsvermögen ist ein vielfaches der kleinen Metalspulen und endlich muss ich nicht mehr dauernd aufspulen. Vertun kann man sich beim einlegen in den Greifer kaum, es reicht, wenn man sich merkt, dass die Fläche mit den Silberstreifen immer in der Spulenkapsel sein soll und die schwarze Fläche immer nach aussen zeigt. So wickelt sich der Faden auch immer richtig ab.


    9 mm Stichbreite - Damit kann die Nadel leicht 5 Positionen nach links oder nach rechts verschoben werden, das ist sehr hilfreich. Verpatzte Möglichkeit: auf der Kipptaste zum verschieben der Nadelposition befindet sich die mittlere Position. Darauf drücken bringt nichts, dabei wäre es perfekt, wenn dies die Nadel wieder in die normale Mittelstellung bringen würde.


    Hilfe am Bildschirm - Falls man zwischendurch mal Fragen hat, kann man sich kleine Demos direkt am Bildschirm ansehen (z.B. wie die Maschine eingefädelt wird). Die Suche nach dem Handbuch entfällt.


    Die Abdeckhaube - Für diejenigen, welche die Maschine nicht in einem Möbel versenken, wird es von Interesse sein, dass eine Abdeckhaube in hervorragender Qualität beigefügt ist.


    Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten und ja, es gibt Punkte, die mich nicht gerade begeistern…


    Der Oelverbrauch ist horrend - Ich arbeite mit stark fusselnden Materialien und reinige regelmässig meine Maschine. Dass sie nach 9 Tagen lautstark klackernd nach Oel verlangte, hat mich schon geärgert, ich hatte hier und da gelesen, dass die neuen 7er da sichtlich übertreiben, aber so habe ich es mir nicht vorgestellt, vor allem da ich in der Zeit nicht übermässig viel genäht habe. Ich folgte den Empfehlungen von amerikanischen Bloggerinnen und habe eine volle Ladung eingefüllt. Das ist eine Woche her, abwarten wann sie wieder lauter wird (man merkt den Oelbedarf am veränderten Laufgeräusch und sollte dann sofort handeln). Geölt wird über eine rot markierte Oeffnung unter der Nähplatte (es soll Oel reingetropft werden, bis der Spiegel zu sehen ist) und in zwei Oeffnungen im Spulenhalter, bis das Fliess nichts mehr aufnimmt (mit einem Wattestäbchen verschmiertes Oel entfernen, bevor weitergenäht wird). Korrektes ölen ist ohne den spitzen Bernina Oelstift so gut wie unmöglich, wer zittert, sollte andere bitten, es für ihn zu tun.


    Mehr Knöpfe schauen weniger edel aus als die glatte, leere Oberfläche, aber sie sind deutlich besser, als alles über Bildschirm einzugeben. Ganz ehrlich, ich war deutlich schneller, die Hauptstiche über eine Nummer oder einen direkten Knopf auf der Aurora anzuwählen, als jetzt wo ich auf dem Bildschirm suchen muss. Die Herren Designer sollten sich klar werden, dass Handhabung über Design geht. Eine Möglichkeit, die Stiche über Nummern anzuwählen fehlt, das ist in meinen Augen ein Fehler.


    Den halbautomatischen Einfädler kenne ich von meiner Aurora, ich habe ihn immer mit Freude benutzt und nie damit Probleme gehabt. Gerne wüsste ich, wieso der von meiner tollen 770 so nervt. Der Hebel ist schwieriger herunterzudrücken, weniger ergonomisch, sogar unangenehm verglichen mit der Aurora, der Erfolg ist selten und das obwohl ich vorher nie mit diesem System ein Problem hatte. Es nervt auch, das jedesmal der Fuss schön langsam runtergefahren wird, wohl die Schweizer Ruhe… ich habe leider zu tun und keine Zeit zuzuschauen. Das Ergebnis: ich fädle die Nadel mittlerweile per Hand ein, indem ich den Faden von vorne direkt reinschiebe, das geht deutlich schneller als zigmal mit dem Teil zu kämpfen. Da ist etwas gründlich misslungen oder meine Maschine hat einen Defekt (was ich keinesfalls glaube, eine gesteste Maschine im Laden hatte genau die gleiche Macke).


    Wenn der Faden eingefädelt ist und unten die Spule gewechselt wurde, gibt es bestimmt viele Leute wie ich, die den Unterfaden hoch holen. Wer dabei auf den Nadel runter und wieder hoch Knopf drückt, darf zusehen, wie sich der Fuss automatisch in aller Ruhe senkt und dann unten bleibt, wenn die Nadel wieder hoch fährt, er muss dann noch per Knopf wieder hochgeholt werden, das braucht kein Mensch. Endergebnis: wie in alten Zeiten drehe ich am Rad und bin schneller damit. Das passiert wohl, wenn Ingenieure designen aber sich nicht im klaren sind, dass ihre tollen «*Verbesserungen*» die Arbeitsabläufe verschlechtern. Ich wünsche mir eine Software-Aenderung, bei der ein längeres Drücken auf die Nadel hoch/runter Taste diese runterfahren und direkt wieder hochfahren lassen würde, wobei der Nähfuss oben bleiben sollte.


    A propros früher war einiges praktischer: ich fordere den Fusshebel zurück! Den Nähfuss nur per Motor hoch und runter zu befördern und die Automatik, die einem den letzten Nerv raubt, weil der Fuss einfach hoch und runterfährt, obwohl man es nicht möchte, ist und bleibt ein Krampf. Besonders übel ist es bei Abläufen mit dem Kniehebel: vorher war es beim Freihandsystem möglich, den Nähfuss oben zu fixieren, indem man den Kniehebel nach rechts drückte, kurz gehalten hat und den Nähfusshebel ein Stück hochdrückte. Das geht nun nicht mehr. Entweder man drückt durchgehend den Kniehebel nach rechts oder man darf zuschauen, wie der Fuss runterfährt und muss ihn per Knopfdruck hochfahren. Ich habe keine Lösung gefunden, wäre sehr dankbar wenn jemand eine hätte, mit den Settings habe ich es erfolglos probiert. Mein Aenderungswunsch: Wenn der Kniehebel mehr als 1 Sekunde bis zum Anschlag nach rechts gedrückt wird, sollte der Nähfuss oben einrasten.


    Die Knöpfe über dem Fuss sollten deutlich getrennt werden, da erwischt man schnell den falschen. Zumindest der «*Schneiden*» Knopf sollte sich woanders befinden, blind drücken kann man nicht, die Gefahr sich zu vertun, ist zu gross. Dadurch entsteht wiederrum ein Zeitverlust, man muss sich umpositionieren, den Kopf zurücknehmen…


    Kleine Warnung: Die Vernähfunktion hört sich ja sehr gut an, aber beim Nahtanfang lässt sich die Vernähfunktion nicht auf automatische hintereinanderfolgenden Stiche programmieren. Bei den grundsätzlichen eingestellten Vernähstichen auf der Stelle gibt es öfter Fadennester, ich rate dazu, die Vernähautomatik abzuschalten und statt dessen das Pedal so zu programmieren, dass bei Druck auf die Vorderseite 4 Stiche hintereinander ausgeführt werden zur Sicherung des Fadens. Dies funktioniert tadellos und bereitete bisher keine Fadennester und feststecken der Nadel. Wenn die Vernähstiche auf der Stelle funktioniert haben, hat sich übrigens herausgestellt, dass eine Art dickerer Knoten produziert wird, der stört bei normalen Stoffen sehr. Demnach sollte die Software so korrigiert werden, dass die automatischen Vernähstiche auch auf hintereinanderfolgende programmiert werden können, das wäre deutlich besser.


    Die Möglichkeit sich die Nähfüsse am Bildschirm anzeigen zu lassen ist absolut nutzlos. Wer darauf geht, bekommt einen erklärenden Text, was der Fuss so kann, aber das war es schon. Eigentlich ist wohl der Sinn darin, dass man den Fuss auswählt und er auf dem Home-Bildschirm links erscheint, dazu sollte dann auch bei manchen Stichen gewarnt werden (Fuss nicht kompatibel). Dumm nur, dass es nicht funktioniert, egal worauf ich drücke, es erscheint immer nur der 1C Fuss auf dem Home-Bildschirm.


    Die Unterfadenüberwachung nervt gewaltig. Ich hatte schon etliche Fehlanzeigen, daher habe ich sie mittlerweile ganz abgeschaltet. Bei der Oberfadenüberwachung ist das allerdings nicht zu empfehlen.


    Ich habe Bernina angeschrieben, weil viele Kreative zu denen ich auch gehöre ausschliesslich am Mac arbeiten und Updates lassen sich nur über PC und Windows durchführen. Das ist nicht kundenfreundlich und für viele ein Argument, z.B. kein Stickkit zu kaufen. Die 770 ist eine vollwertige Stickmaschine, wenn man das Kit dazu hat, ich habe es nicht geholt, weil ich keinen PC habe und keinen möchte.


    Das Schränkchen für Zubehör ist ja eine schöne schicke Sache, darin lassen sich vor allem die Füsse gut aufheben. Allerdings ist es deutlich zu klein für die grossen Füsse (es hängen nur 3 nebeneinander ggü. der 5 im gleich grossem Schrank der Aurora). Die Spulen dürfen nur in einer Richtung eingelegt werden, weil sie sonst verkratzen und sie nehmen unnötig Platz weg. Mein Tip: Spulenhalter raus, Füsschenhalter dafür rein und einen Spulenring für Jumbospulen besorgen. Darin lassen sich wunderbar auf kleinster Fläche und mit bester Uebersicht und Entnahmemöglichkeit bis zu 20 Spulen unterbringen, nie wieder ohne! PS: gibt es in 2 Grössen, auch für die üblichen Metalspulen. Das Schränkchen ein wenig zu verbreitern wäre nicht falsch.



    Fazit


    So, ich hoffe, diese lange Liste an positiven und weniger positiven Ansichten nach einigen Wochen Gebrauch kann helfen, sich für oder gegen diese nicht gerade billige Maschine zu entscheiden. Fragen beantworte ich natürlich gerne. Ich wünsche mir, dass die bemängelten Seiten ausgemerzt werden, so manches liesse sich über ein Software-Update regeln (wofür ich dann zu einem Freund fahren muss, der einen Windows PC hat). Die verpatzten Möglichkeiten und Fehlfunktionen fallen umso mehr auf, da die 770 QE so hochqualitativ arbeitet. Für mich steht fest: ich werde sie nicht wieder hergeben, meine Nina bleibt!

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