Das sind ja interessante Hypothesen, die du hier aufstellst.
Ich stricke schon lange, und -falls irgendwie und so weit wie möglich- in Runden. Dass meine Stricksachen schräg sind, ist mir noch nicht aufgefallen. Vielleicht bin ich aber auch bloß betriebsblind. Den Effekt kenne ich nur von Schlauchware, bei der bei industrieller Fertigung mehrere Reihen "gleichzeitig" gestrickt werden.
Die maschinelle/automatische Rundstrickerei ist technisch eine viel größere Herausforderung als die Flachstrickerei. In Westdeutschland kam sie erst nach dem zweiten Weltkrieg langsam in Schwung.
Die hochgeschätzten Nylons mit Naht der Kriegszeit sind deshalb so begehrt gewesen, weil es keine gegeben hat auf dem deutschen Markt.
Die Fair-Isle-Strickerei entstand nicht zum Verkauf, sondern zum Gebrauch. Die Strickkleidung sollte wind- und wasserabweisend, wärmend und strapazierfähig sein. Diese Eigenschaften werden durch die Art und Weise der Herstellung, damit meine ich nicht nur das Stricken, verbessert. Vielleicht interessiert es dich wirklich, dann kannst du im Netz auch Informationen finden.
Übrigens sieht Rundgestricktes auch bei den meisten Handstrickerinnen ebenmäßiger aus, als in Reihen Gearbeitetes, von knubbeligen, überflüssigen Seitennähten ganz abgesehen .....
Mit Übung braucht man auch kein Hilfswerkzeug zum Führen des zweiten Fadens ;).