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Beiträge von hinzpem

    Frau Elster:
    Das Pleating Board erzeugt andere Falten. Ich habe mal auf die Schnelle ein Reststück Nesselstoff genommen, dies in das Pleating Board "eingespannt"...
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/23_falten_zps82lkmjzk.jpg]


    ... und gebügelt. Die entstehenden Falten sehen so aus:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/24_falten_zpsvdboli4i.jpg]


    Du siehst, daß die entstehenden Stoffbahnen immer dem Muster kurz-lang-kurz-lang folgen. Zwar sind die sichtbaren Bahnen auch nur jeweils 1 cm breit, in Wirklichkeit aber eigentlich 2 cm.
    Ich benötige aber für das Seidenteil Falten, die exakt im Zick-Zack laufen und bei denen jede Bahn nur 1 cm breit läuft, egal ob sichtbar oder unsichtbar.


    Wenn Du Dir das oben verlinkte Video von dem Pleater in Paris anschaust, können solche Falten auch mit einem Pleating "Board" erzeugt werden. Das Pleating Board wäre aber dann kein Board, sondern man würde zwei Pappen erstellen, die beide so aussehen:


    /\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\ Pappe
    - - - - - -S-T-O-F-F- - - - - - - - - -
    /\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\ Pappe


    und würde dann die beiden Pappen aufeinanderlegen und den Stoff dazwischen zusammendrücken, so daß er sich an den Zick-Zack der Pappen anlegt...
    //\\//\\//\\//\\//\\//\\//\\//\\//\\//\\/


    und dann würde man die Pappe entweder zusammenrollen oder zusammenschieben
    - - - - - - - - - - Holzblock - - - - - -
    |||||||||||||||||||||||||||||||||||| <-- ehemals Zick-Zack Pappe, zusammengeschoben
    - - - - - - - - - - Holzblock - - - - - -


    ... und zwischen zwei Holzblöcken fixieren. Das käme dann in einen Backofen mit einer Temperatur von (geschätzt) 80 - 150 Grad, für ? Minuten.
    Die Gradzahl, wie lange, ob man anfeuchtet oder nicht, welche Pappe man idealerweise verwendet, etc. ... das ist das Betriebsgeheimnis des Pleating Betriebs in Paris. Sicherlich könnte man das auch selbst ausprobieren, aber bevor irgendwas in meinem Backofen in Flammen aufgeht, oder ich eine 60 € / Meter Seide für Probezwecke "verheize", bügele ich lieber nach dem alten Prinzip ;)


    Abgesehen davon würde aber im Backofen vermutlich der Kleber wieder flüssig werden, und somit auf der rechten Stoffseite sichtbar.

    Wie schon oben gezeigt, fange ich mit dem wohl aufwändigsten Teil an: Der in Falten gelegten Seide.


    Der geklebte Saum (rechts im Bild) ist ganz ordentlich geworden:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/20_saum_zpsq2zirvhp.jpg]


    Die Arbeit bzgl. Faltenlegung ist immer gleich: 2 cm anzeichnen (um flach das Geodreieck auflegen zu können, arbeite ich dafür an der Tischkante), dann umschlagen und bügeln.
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/21_falten_zpsarfw4v3n.jpg]


    Ist aber eine saumäßige Arbeit. Die ersten paar Falten waren relativ einfach, da man alle Falten übereinanderlegen konnte und dann einfach mit dem Bügeleisen drübergegangen ist. Nach mehr als 10 Falten klappt das nicht mehr so gut, d.h. man muss die Falte einzeln bügeln... und sieht dabei, wie sich durch den Dampf die nächstgelegene Falte gerade mal wieder "entspannt". Ist also eine ziemliche Frickelei.
    Trotzdem habe ich heute Abend ein paar weitere Falten geschafft und werde das in den kommenden Tagen so weitermachen.


    Wenn der Seiden-Part erstmal geschafft ist, dürfte der Rest einfacher ausfallen. Der Wollstoff sollte mit dem Pleating-Board schnell zu bügeln sein, und auch die restlichen Falten sind breiter, somit von der Anzahl und dem Aufwand bzgl. Bügeln deutlich kleiner.


    Hier schonmal die ersten Falten im Seidentaft... gefühlt liegen jetzt nur noch 150 Falten vor mir :rolleyes:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/22_falten_zps9h6b2cce.jpg]

    Seide
    Vor zwei Tagen hatte ich die Falten im Satin auch schon mal Polyestersatin probiert. Abgesehen von dem "Plastik"glanz, der mich einfach gestört hat, hatte der Polyestersatin auch viel zu wenig Stand, um die Falten zu halten. Ein Polyestertaft hingegen hat die Falten quasi "zu gut" gehalten - dort waren sie so messerscharf definiert und standen wenig auf.


    Also habe ich am darauffolgenden Tag die Stoffhändler in Köln abtelefoniert. "Führen Sie Seidentaft?" - "Geht auch Polyester?" war eine der häufigsten Antworten. Leider sind die hochwertigen Stoffe immer seltener zu finden. Ein Laden hatte glücklicherweise einen Taft mit einem Mix aus 50% Seide und 50% Viskose, der auch einen guten Stand hatte. Den habe ich dann gekauft.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/17_seide_zps3x2krc4n.jpg]


    Für die vielen kleinen Falten habe ich zunächst eine lange Bahn des Seidentafts rechteckig zugeschnitten und per Overlock mit einem 180er Garn versäubert.


    Bleibt noch die Frage: Wie kriege ich einen glatten Saum hin, ohne einen Lasercutter zu besitzen? Umschlagen und festnähen? - ergäbe eine blöde Naht, die ich nicht haben will. Umschlagen und per Blindstich festnähen? Wäre möglich, aber ganz unsichtbar kriege (zumindest ich) auf dem Taft solch eine Naht nicht hin.


    Also: Geklebt. Mit entsprechendem Textilkleber bleibt die Klebung flexibel. Da Seide allerdings sehr empfindlich ist, habe ich eine Hitzeklebung verwendet, d.h. Kleber auftragen, 7 Minuten antrocknen lassen und erst dann umschlagen und festbügeln. So entsteht auf der sichtbaren Seite kein "Durchschlag" vom Kleber.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/18_versaeubert_zpshrudgy2h.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/19_kleber_zpsoyjjwjgz.jpg]

    Vermessung des Originals
    Wie bekommt man nun die richtigen Proportionen hin, wenn man so etwas nachnäht?
    Per Photoshop Analyse-Funktion.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/09_vermessung_zpswehe3ahm.jpg]


    Man muss lediglich einen Referenzwert haben, und schon kann man den Rest der Maße relativ einfach bestimmen.
    Ich gehe mal (sehr frech) davon aus, daß das verwendete Baumwoll-Band eine Breite von 25 mm hat. Das ist eine der Standardgrößen.
    Im Bild ist die Höhe 111 Pixel - ich gebe jetzt Photoshop einfach an, daß 111 Pixel im Bild genau 2,5 cm entsprechen. So kann man sich schnell alle anderen Größen im Bild per Vermessungs-Tool ausmessen.
    Ich habe dann mal bei mir ausgemessen, wie lang ich gerne meinen Rock hätte, und habe die Maße dann mit einem Faktor multipliziert und teilweise auf/abgerundet, so daß etwas rundere Maße entstehen. Da ich die Maße oben gleich lassen wollte (1,75 cm Wollstoff, dann 2,5 cm Band), habe ich eine kleine Rechnung durchgeführt, wie dann die restlichen Maße aussehen müssten.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/10_masse_zpsbbbdzabb.jpg]



    Vorbereitung Plissieren / Falten legen
    Um die Falten im Wollstoff so schön gleichmäßig legen zu können, wie es im Bild ersichtlich ist, habe ich etwas Research betrieben.
    Sehr sehenswert: Der Plissierbetrieb in Paris, mit dem Chanel arbeitet.


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    Die arbeiten mit Pappen und Hitze. Ein bisschen später habe ich dann noch ein weiteres Video entdeckt, wie man sich selbst ein "Pleater" aus Pappe herstellt:


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    So ein Ding wollte ich auch haben... also habe ich mir eines gebaut. Per Computer einen Ausdruck mit 1 cm Linien gemacht und als Referenz genommen, um auf Pappe 1 cm Linien mit einem alten Messer vorzufalzen:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/12_pleat1_zpsfmapxjpy.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/13_pleat2_zpstdt1ky9q.jpg]


    Wie im Video beschrieben an der Tischkante jeweils gefaltet:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/14_pleat3_zpslgfjv5g7.jpg]


    ... und dann gebügelt:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/15_pleat4_zpsj3n1ms9i.jpg]


    Ich habe dann auf die Rückseite per Sprühkleber eine weitere Pappe aufgeklebt, damit die Falten jeweils die Position halten (im nachfolgenden Bild noch nicht angeklebt):


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/16_pleat5_zps4zcmcjr4.jpg]

    Hallo!
    Nachdem ich hier schon die Entstehung der Kopie einer Celine-Tasche und einer kleinen Leder-Clutch gepostet habe, nehme ich heute mal ein Teil aus der aktuellen DSquared² Kollektion in Angriff. Dies ist wirklich "Work in progress" - ich poste jeweils dann Neuigkeiten, wenn es etwas Neues gibt. Falls mir das Teil nicht gelingen sollte, poste ich das ebenfalls.


    Worum geht es?
    Da ich nicht das Copyright an dem Bild besitze, folgt bitte folgendem Link, um das Bild anzuschauen:


    Bild: Hier klicken


    Es geht um den "Rock" oder Gürtel, oder wie man auch immer diese Falten-Dingenskirchen bezeichnen will.
    Laut Hersteller handelt es sich bei den verwendeten Materialien um Seide und Wolle.


    Analyse
    Was so einfach aussieht (quasi reine Fleißarbeit), entpuppt sich schnell als "Schwieriger-als-gedacht" Projekt.


    Falten in der Seide und Saum-Finish
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/01_satin_zpspst293t7.jpg]


    Die vielen kleinen Falten rechts oben (glänzende Seide) sind unten einfach per Laser geschnitten - keine Versäuberung nötig. Abgesehen davon wurde die Seide anscheinend plissiert - auch Seide kann man mit entsprechenden Chemikalien dauerhaft plissieren, auch wenn die gängige Lehrmeinung davon abweicht.
    Das Plissee ist ein einfaches Zick-Zack /\/\/\/\/\/\/\/\/\ , das später teilweise mehrfach übereinander gelegt wurde. Man kann zunächst den Fehler machen, manche Falten als Kellerfalte zu identifizieren. De facto folgt die Faltenlegung einem Muster: 2x übereinandergelegt, einmal übereinandergelegt, nicht umgeschlagen, nicht umgeschlagen... dann wieder auf Anfang. So sieht es etwas unregelmäßiger, aber doch noch ordentlich aus.


    Falten in der Wolle
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/02_wolle_zps36cdsnaw.jpg]


    Der Wollstoff links oben im Bild ist relativ "standardmäßig" in Falten gelegt. Der Saum wurde vermutlich mit einer Überwendlichnaht versäubert, umgeschlagen, und dann mit einer Zick-Zack-Naht umgenäht.
    Herausforderung hier sind eher die lose herunterhängenden Faltenstücke, die ebenfalls komplett ohne Versäuberung saubere Schnittkanten aufweisen. Meine Vermutung: Sowohl bei der Seide, als auch bei der Wolle war ein kleiner Poly-irgendwas Anteil drin, um die Kanten dauerhaft so glatt zu halten.



    Materialien
    Wie schon anfangs geschrieben geht es mir nur um den Rock/Gürtel, nicht um die Hose. Wichtig war mir aber, daß ich sehr ähnlich zu dem Material einer bestehenden Hose den Rock arbeiten würde.
    Also habe ich mal online gesucht und bei Escada eine schöne Woll-Leggings gefunden, die dem Original sehr nahe kommt:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/08_hose_zpsxfeoo8y7.jpg]


    Das Material ist dabei Woll-Jersey in einem sehr dunklen anthrazit-Ton:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/07_hosenmaterial_zps7nnstvyd.jpg]


    Basierend auf dieser Hose bin ich losgegangen und habe mir einen ähnlichen Wollstoff (dunkel-anthrazit) sowie Seidenduchesse (schwarz, 50% Seide / 50% Viskose) gekauft.

    Ich habe eben nochmal meinen Coutil bzgl. Dehnbarkeit in allen Richtungen getestet. Horizontal und vertikal: Keine Dehnbarkeit (wirklich null). Diagonal: minimal.


    Bei der Korsage musst Du Dir grundsätzlich überlegen, was Du eigentlich damit erreichen willst. Coutil und - wie Barbara bereits geschrieben hat - sehr fester, schwerer Köper (trotzdem nicht vergleichbar mit Coutil, da Coutil fest, aber leicht ist) - sind beides Stoffe, mit denen Du als Basismaterial letztlich die Funktion des Korsetts herstellst: Den Körper zu formen.


    Falls Dein Modell allerdings nicht als Korsett, sondern als reine Korsage dienen soll (im Gegensatz zum Korsett ist die Korsage weniger steif und nicht geeignet, den Körper zu formen), kannst Du auch weniger feste Materialien nehmen. Der Formeffekt ist aber dann gleich Null. Zudem geben andere Stoffe - auch Jeansstoff ohne Elasthan - nach (glaub's mir, mein erster Versuch war aus festerem Jeansstoff in Köperbindung). Insofern verstehe ich auch nicht, warum in der Fashion Style Coutil für eine Korsage verwendet wird - vermutlich wollte das Redaktionsteam nicht "Korsett" schreiben, weil das zu altbacken wirkt. Sie verwenden aber Coutil, was eher für ein Korsett spricht.


    Zum Verhunzen ist Coutil zu schade, Deine Zeit aber auch: Wenn Du Stunden in ein Kleidungsstück investierst, was dann über ein paar Mal tragen so ausleiert, daß Du keinen Spaß mehr daran hast. Ich würde an Deiner Stelle ein Probeteil nähen, und dann Coutil kaufen.


    Nahezu alle anderen Stoffe kannst Du dann als Überzug nehmen.


    Wichtig noch bei der Verarbeitung - Du hattest geschrieben, daß Du Spiralstahl bekommst:


    - Bei der Verwendung von Spiralstahl benötigst Du auch Endkappen. Andernfalls schlitzt der Spiralstahl durch die Bewegung beim Tragen den Stoff auf und kann Dich verletzen.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/Foto%201_zpsicutegeh.jpg]


    - Für das Schneiden / Kürzen von Spiralstahl am besten eine Drahtschere verwenden (gibt's im Baumarkt). Einen Seitenschneider machst Du mit dem Stahldraht kaputt (gibt Kerben in den Schneiden), Schere & Co. erst recht...


    - Alternativ gibt es auch fertig konfektionierten Spiralstahl mit fertigen Endkappen. Wenn Du genau weißt, welche Länge Du benötigst, ist das eine einfachere Lösung.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/Foto%202_zps3aibvzss.jpg]


    - Für die Rückseite, dort, wo die Ösen zum Binden sind, würde ich keinen Spiralstahl, sondern einen Stab ("Federstäbchen") verwenden. Habe eber nochmal in der FashionStyle geguckt, da machen die das genauso. Durch Verwendung eines Stabes vermeidest Du, daß sich die Rückseite zu stark verdreht - der Stab hält das Korsett an der Stelle komplett gerade.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/Foto%203_zpsjznjmppa.jpg]


    Hier nochmal in rot eingezeichnet, wo ich die Stäbe bei dem von mir genähten Korsett gesetzt hatte:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_1740_zpsyxjgyenq.jpg]



    - Neben den ganzen Stäben benötigst Du aber auch eine Korsettschließe. Diese ist aus Metall gefertigt. Hier beachten: Je länger das Korsett vorne ist desto schwieriger wird es, sich mit angezogenem Korsett hinzusetzen (ist dann eher etwas für eine Cocktailparty im Stehen). Die Länge von 36 cm in der Fashion Style ist der längste Verschluss, den ich bei einem Onlineversender gefunden habe - ist also schon SEHR lang.


    - Beim Nähen des Verschlusses (vorne) musst Du bei dem Metallteil mit den Ösen (Abb. 4 in der Zeitschrift) relativ nah am Metall nähen, damit die Ösen nicht später wieder in dem Stoff verschwinden. Wenn Du allerdings zu nah nähst, trifft Deine Nadel auf das Metall - das überlebt die Nadel nicht. Insofern hier sehr vorsichtig arbeiten.


    - Für die Ösen ist eine Zange sehr hilfreich (z.B. Prym Vario-Zange).


    - Zum Schnüren ist 100% Baumwollkordel besser als Polyester-irgendetwas, da die Knoten bei Baumwolle nicht wieder von selbst aufgehen. Wenn Du Dir eine etwas längere Schnur bestellst, kannst Du die Enden versäubern, in dem Du Schrumpfschlauch nimmst (dafür benötigst Du aber einen Heißluftföhn). Hier lieber 2 cm anstelle von 1 cm für die Enden nehmen, da der Schrumpfschlauch sonst gerne mal abrutscht.


    LG,
    Marc

    Hi,


    ich habe auch schon mehrere Korsetts genäht, hatte allerdings den Schnitt von einem Original (d.h. kein Schnittmuster, sondern in England produziertes, custom tailored Korsett) übernommen und darüber auch gelernt, wie die Verarbeitung funktioniert. Die Stäbchen sind bei dem Original auch nicht aufgenäht (wie in der Fashion Style beschrieben), sondern zwischen dem Innenfutter und Außenstoff in Tunneln gearbeitet. Hier mal ein Bild des letzten Exemplars, das ich vor ein paar Jahren genäht hatte:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/corset_zps96e419bc.jpg]


    Ich bin nicht sicher, ob die Fashion Style wirklich so viel bringt - der Sitz eines Korsetts ist neben der Verarbeitung ausschlaggebend für das Ergebnis, und ich hatte nicht wirklich gute Instruktionen in der Fashion Style gesehen, wie der Schnitt des Korsetts angepasst wird. Die Zeitschrift habe ich derzeit aber auch nicht hier, hatte die wegen des Schnitts der Lederjacke gekauft, den ich nutzen / modifizieren will.


    Wichtig ist aber auf jeden Fall, daß Du Dir als Basisstoff Coutil besorgst, da dieser sehr fest und wenig dehnbar ist. Einfach mal danach googeln, einer der ersten Links (nach Wikipedia) ist der Anbieter, bei dem ich auch mein Coutil damals bestellt hatte.

    Also nach etwas Recherche ist der Fadenlauf normalerweise wirklich in Längsrichtung, nicht parallel zur Webkante.
    Bzgl. Elastizität bei meinem Stoff meine ich folgendes:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_1508_zpsmhnt5qv5.jpg]


    Entlang der "Webkante" (wobei diese als solche nicht wirklich zu erkennen ist) ist der Stoff wenig dehnbar, quer dazu jedoch sehr stark.
    Ich habe mir mal zwei andere, gekaufte Jersey-Röcke angeschaut, wie der Stoff da zugeschnitten wurde. Bei dem einen (Skaterrock) ist der Stoff diagonal zugeschnitten worden, bei dem anderen so, wie ich es mal händisch (sorry, bin mit der Maus wirklich kein guter Zeichner) auf dem Foto eingezeichnet habe.
    Insofern hat Anouk doch Recht: Ich werde wohl oder übel den Rock nicht aus einer Stoffbahn fertigen können...

    Hallo Anouk,


    vielen Dank für die Antwort - die beantwortet genau meine Frage! :applaus:


    Hmm.. Wahnsinn, ich habe mich mit dem Fadenlauf nie beschäftigt. Also höchstens im Sinne von "wo ist der Stoff elastischer?", aber dabei nie überlegt, was es mit dem Fadenlauf auf sich hat. Ich habe bereits im Laden getestet, entlang welcher Richtung der Stoff weniger elastisch ist (damit er nicht zu stark beim Bund und den Falten nachgibt), und daher nach grobem Überschlag knapp über 3 Meter des Stoffes gekauft. Mit 7,25 cm x 12 Falten x 3 = 261 cm komme ich also noch ganz gut hin ;) ... somit müsste der Rock auch im Fadenlauf in einem Stück machbar sein.


    Nochmals ganz herzlichen Dank für Deine Antwort!

    Hallo !


    Nachdem ich neulich im Stoffladen einen tollen Scuba-Stoff in grau gefunden habe, möchte ich gerne den (überall ausverkauften) "Ten Pleat Skirt" von J.W. Anderson nachnähen -- allerdings mit 12 Pleats.
    Da im Forum ja keine Bilder eingestellt werden sollen, die man nicht selbst gemacht hat (Copyright), verlinke ich mal auf eine Search-Engine, in der man noch die Bilder des Originals findet:


    Bilder hier


    Der Rock ist in Falten gelegt und ausgestellt in A-Linie gearbeitet.
    Von der Schnittkonstruktion her handelt es sich quasi um einen Wickelrock, bei dem per (nicht sichtbarem) RV und Hakenverschluss die letzte Falte mit der ersten Falte verbunden wird.
    Wenn man genauer schaut, sieht man, daß der Rock aus einem Stoffstück gearbeitet wurde. Damit der Rock jetzt auch ausgestellt wirkt, bin ich davon ausgegangen, daß die Faltenbreite am Bund geringer ist, als die Faltenbreite am Saum.


    Ich habe dann mal ausgemessen, wie viel Zentimeter ich an Umfang benötige (ca. 87), was bei 12 Falten pro Falte 7,25 cm sind. Ich möchte ein großes Volumen, daher würde ich die Falten genauso tief legen, wie der sichtbare Stoff (d.h. Faltentiefe ebenfalls 7,25 cm). Der Rock in der Zeichnung ist 55 cm lang. Bei leichtem Ausstellen des Rocks nach unten hin ergibt sich aber jetzt ein gewaltiges Problem:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/pleats_zpskn7nxvnz.jpg]


    Wenn ich den Rock aus einem Stück arbeiten möchte, läuft er über die 1,40 m Stoffbreite (gelb markiert) DEUTLICH hinaus.
    (dunkelgrau: sichtbarer Stoffteil, mittelgrau: Falte, die beim Gehen ggf. sichtbar wird, weiß: rückwärtige Falte, normalerweise nicht sichtbar)


    Jetzt stelle ich mir die Frage, was ich falsch mache... :confused:


    Wirkt der Rock jetzt nur dadurch "ausgestellt", daß das Material einen gewissen Stand hat, und die Falten eigentlich einfach Rechtecke sind? Oder wie schafft man es, diesen Rock aus einem Stück herzustellen?


    Auf dem Foto wirkt es so, als würden die Falten nach unten hin breiter werden...


    Bin für jede Hilfe dankbar!

    Dafür hast du aber auch eine ganze Menge dabei gelernt.


    Zunächst einmal vielen Dank für die Glückwünsche - da Du ja anscheinend sehr viel quiltest mal eine Frage: Haben eigentlich dedizierte Quilt-Nähmaschinen einen höheren Nähfusshub? D.h. hat der Nähfuss mehr Platz für Material, das unter dem Nähfuss durchgeführt wird?


    Ich habe mir die Frage gestellt, als ich fast am Verzweifeln war - würde eine "Quilt Nähmaschine" hier mehr bringen?
    So eine Pfaff "Quilt Expression" sieht für mich nämlich erstmal nach einer ganz regulären Maschine aus, nur eben mit speziellen Quiltstichen, aber eben nicht mit mehr Durchstichkraft oder höherem Nähfußhub. Was verwendest Du denn zum Quilten?

    Allerdings habe ich noch eine Verständnisfrage: Wo sind die 70° Winkel? Für mich sieht das nach gekippten Quadraten im 45° Winkel zur Kante aus :confused:.


    Hi,


    Du hast völlig Recht, es sind (knapp über) 45 Grad. Ich hatte in Corel teilweise Objekte gruppiert, hin- und hergedreht, usw. und beim Schreiben der Anleitung einfach auf die Objektgruppierung in Corel geklickt - und er hat mir 70° angezeigt. Vielleicht der frühmorgendlichen Zeit geschuldet, aber eigentlich hätte mir das beim Schreiben direkt auffallen müssen. Sorry für die Verwirrung! Ich habe den Text oben jetzt editiert, damit dort 45 Grad stehen.


    @dark_soul: Händlerlinks habe ich entfernt, kein Problem!

    Das Endergebnis sieht jetzt so aus:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3846_zpsbmzxialp.jpg]
    Wie man sieht, ist rechts oben die Tasche etwas "abgerundet" - hier hatte ich den notwendigen Abstand der Naht zum Zipper aufgrund des Volumenvlieses falsch eingeschätzt.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3847_zpsdvpvgqsn.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3848_zps6asx0bch.jpg]
    Innen relativ unspektakulär. Ich hatte hier aber auch einen Fehler beim Anbringen des Innenfutters gemacht (genau falsch herum, so daß die Nahtzugabe in die Tasche gezeigt hätte - man sollte nie Nähen + einen Krimi gucken gleichzeitig). Da ich aber nicht auftrennen konnte, da man sonst eventuell die Einstiche im Leder gesehen hätte, habe ich einfach an die Nahtzugabe das Futter angesetzt. Sieht man ganz leicht rechts unten.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3849_zpsgi6r8zl7.jpg]
    Schön geworden ist aber die Symmetrie der Tasche.



    Insgesamt würde ich sagen: "ok", aber nicht umwerfend. War meine erste komplette Ledertasche, und meine erste mit Volumenvlies. Ich sollte vielleicht doch lieber dabei bleiben, Klamotten aus Stoff zu nähen - die verzeihen auch mal, wenn man eine Naht wieder auftrennt ;)


    Mit den ganzen Fehlern wollte ich aber trotzdem mal das Posting hier machen, vielleicht könnt ihr ja etwas für Eure Projekte davon mitnehmen.

    Hallo!


    Nachdem mein gestern abgeschlossenes Projekt jetzt nicht unbedingt meinen an mich gesetzten Qualitätsstandard erfüllt, ich aber dabei ein paar Learnings gemacht habe, wollte ich mit Euch gerne diese Learnings teilen. Leider habe ich nur am Anfang Bilder gemacht, weil das Projekt zwischenzeitlich auf der Kippe stand.


    Worum gings?
    Ich habe bei einem Onlineshop eine Clutch von YSL gesehen, die mir ganz gut gefiel:


    BILD ENTFERNT DURCH ADMIN


    EDIT: Sorry, ja, Bildrechte beachten. Tut mir leid. Und möglichst keine Links zu Onlineshops posten. Uff, das macht die Sache ja richtig schwierig. :confused:
    Hmm... googelt mal nach "Clutch Monogramme aus Matelassé-Leder", um die Clutch von YSL zu finden.


    ... hatte mich doch der Shop gerade angeschrieben und mir 30% off auf "alles" angeboten. Natürlich nicht auf alles, die Clutch war davon ausgenommen. Das hat mich dann doch etwas geärgert und führte dazu, daß ich mir die Clutch genauer angeschaut habe. Hmmm... Griff dran brauche ich eigentlich nicht bzw. würde ich ohnehin abnehmen, Steppung ist jetzt nicht umwerfend kompliziert, aber der Schriftzug in Metall... das wird schwierig.


    Also mal bei ein paar anderen Designern geschaut. Aha, Chanel macht das anders, die sticken ihr Logo einfach auf:


    BILD ENTFERNT DURCH ADMIN


    EDIT: Hmm... habe noch ein vergleichbares Bild auf pinterest gefunden. pinterest müsste verlinkbar sein, oder? Hier.

    ... das müsste zu schaffen sein.



    Leder nähen...
    Ich hatte noch eine Haut relativ dünnes, sehr weiches Lammnappaleder da, welches ich ursprünglich mal zu einer Jacke o.ä. verarbeiten wollte. Eigentlich war mir das Leder aber für eine Jacke zu dünn, daher habe ich das Projekt nicht weiter verfolgt, das Leder lag rum. Damit sich das Leder an die Steppung anpasst, muss es aber relativ dünn sein - insofern hatte ich genau die richtige Sorte hier.


    Weiterhin benötigt man ein Volumenvlies. Ich habe mir mehrere Vliessorten bestellt. Für meine Zwecke befand ich das Vlieseline Thermolam 272 für das beste, da es nicht so schnell nachgibt. Eigentlich für Topflappen, aber für eine Clutch geht es auch :)


    Ich habe dann zunächst mit meiner Pfaff Creative 4.0 und einem Teflonfuß versucht, eine Lage des Leders + Thermolam zu nähen. Das Ergebnis war: Ungleichmäßiger Transport und kein schönes Stichbild. Teilweise verhedderte sich auch der Oberfaden in dem Vlies, so daß der Unterfadenloop nicht mehr richtig gebildet wurde. Ich habe so ziemlich alles bei der Maschine probiert: Lochstichplatte, Rollfuß, Ledernadel, Fadenspannung oben und unten justiert... das Ding wollte einfach nicht.


    Dann habe ich meine alte Pfaff 130 genommen. Für diejenigen, denen das nichts sagt, hier mal ein Bild von meiner Maschine, Baujahr 1952:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…pfaff_130_zpsupwlwqpu.jpg]


    Mit der Maschine habe ich dann auch etwas rumprobiert. Nahtbild war von Anfang an sehr schön, aber der Transport - ebenfalls eine Katastrophe. Die Maschine hat kein IDT. Rollfuß und Teflonfuß gibt es auf ebay aus den USA mit mehreren Wochen Lieferzeit. Na super.


    Nach etwas Grübeln kam ich darauf, daß die Maschine beim Thermolam bzgl. Transport wohl nicht genügend "Grip" hat, und das Leder wiederum am Nähfuss "kleben" bleibt. Also was tun?


    Nach einigen Versuchen kam ich dann zu einer (für mich) optimalen Lösung:
    Ich verwendete das sonst für Stickprojekte eingesetzte, selbstklebende Stickvlies von Madeira, und klebte dies auf das Leder. Das Stickvlies hat eine etwas raue Papieroberfläche, und verhindert das Anhaften des Leders am Nähfuß. Unter das Thermolam habe ich dann einfach etwas Seidenpapier gelegt.


    Und siehe da: Plötzlich hatte ich eine saubere Naht, mit perfektem, gleichmäßigen Transport.


    Das Stickvlies hatte zudem einen weiteren Vorteil: Ich konnte darauf exakt meine Nahtlinien aufzeichnen und das Leder darunter würde aufgrund der Klebung nicht verrutschen.



    Design
    Nachdem ich die Chanel-Steppung ansich schöner als die von YSL fand, habe ich mal anhand der zugänglichen Fotos versucht zu bestimmen, welchen Winkel eigentlich die Chanel-Steppung aufweist (ca. 70 45 Grad -- EDIT: Ich dachte, es seien 70°, weil Corel mir das anzeigte, es sind aber knapp über 45. Da ich eine Linie mehrfach gedreht und bearbeitet habe, stimmte die Gradangabe nicht mehr). Mittels CorelDraw habe ich dann Linien im 45° Winkel gezogen und in die Mitte meine Initialen gesetzt.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…clutch-v2_zpsrabtkyum.jpg]


    Da mein Tintenstrahldrucker sich genau an dem Tag entschied, seinen Geist aufzugeben, habe ich das Design mittels Laserdrucker ausgedruckt, den Ausdruck hinten mit Bleistift schraffiert und dann auf das Stickvlies durchgepaust. Hätte man aber mit einem Tintenstrahler auch einfach auf das Stickvlies aufdrucken können.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3805_zpsqqqkonsf.jpg]


    Dann habe ich das Stickvlies vorsichtig auf das Leder aufgeklebt. Dabei muss man darauf achten, daß das Leder absolut plan liegt und man keine Falten, etc. verursacht.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3806_zpsxxwscfgl.jpg]


    Nachdem ich den plastischen Effekt von einer vs. zwei Lagen Thermolam-Volumenvlies ausprobiert hatte, habe ich mich für zwei Lagen entschieden, um den Effekt zu erhöhen.


    Learning: Ist aber totaler Blödsinn, das zu machen, weil die Bearbeitung bei zwei Lagen Volumenvlies später wirklich SEHR schwierig wird. Also: Immer nur eine Lage Thermolam Volumenvlies nehmen, wenn ihr spätere mehrere Lagen davon zusammennähen müsst.


    Hier der Aufbau:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3807_zpsliukfcml.jpg]


    Oben das Stickvlies, dann das Leder, darunter zwei Lagen Thermolam, darunter (rot) das Seidenpapier (bzw. dünnes Packpapier eines großen deutschen Kaufhauses ;) ).


    Rund eine Stunde später (der Motor an der Maschine läßt sich nicht fein von langsam -> schnell steuern, daher habe ich ihn abmontiert, d.h. ich betätige mit einer Hand das Handrad, und führe mit der anderen das Nähgut) sah dann das Stickvlies so aus:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3809_zpsxyzsrspt.jpg]


    und auf der Rückseite (ok, das "H" fehlt bei der Aufnahme noch) so:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3808_zpslpdnglpg.jpg]


    Danach habe ich mir dann eine Pinzette und sehr viel Zeit genommen, um das Stickvlies wieder vorsichtig vom Leder abzuziehen. Das Papier auf der Rückseite habe ich ebenfalls wieder vorsichtig abgezogen.


    Learning II: Obwohl mein CorelDraw Entwurf schon vorsah, etwas weiter über die eigentlich benötigte Größe der Clutch zu nähen, habe ich nicht immer ganz am äußersten Rand angefangen. Durch das Ablösen des selbstklebenden Stickvlies habe ich so teilweise Nähte wieder ansatzweise aufgelöst, so daß mir netto nicht mehr so viel "Nahtzugabe" übrigblieb. Das führte dann später zu weiteren Problemen.
    Also: Bei dieser Methode mindestens 2, besser 3 cm Nahtzugabe einkalkulieren, da man durch das Stickvlies nicht gesicherte Nähte wieder aufrubbelt.


    Das Ergebnis der ersten fertigen Seite konnte sich aber schon mal sehen lassen:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3810_zps1mk10ev1.jpg]


    Bei der Rückseite habe ich dann immer vom Rand aus genäht, so daß ich beim Abziehen des Stickvlies nicht derartige Ausfallerscheinungen hatte. Das Endergebnis der zweiten Seite sah dann so aus:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3823_zpsgor1mrv5.jpg]
    (mit dem Tesastreifen habe ich markiert, an welcher Seite später der RV angebracht wird)


    Um die Tasche aufzuwerten, habe ich einen Zipper von RiRi Meyer in der Schweiz bestellt. RiRi ist einer der ältesten RV-Hersteller weltweit und zeichnet sich durch extrem hohe Qualität, leichten, geräuschlosen Lauf des Schiebers und - bei Metallreißverschlüssen - den extrem glänzenden Ketten aus, wie man sie auch bei Designern verwendet. Sind aber auch sündhaft teuer im Vergleich zu einem Standard YKK-RV.


    Damit man nicht das offene Band am Ende des RVs sieht, habe ich an dem Ende des RV's noch ein doppelt gefalztes Stück Leder aufgeklebt (gearbeitet wie ein Schrägband). Zum Aufkleben habe ich den HT2 Textilkleber verwendet.


    Mittels Wondertape habe ich dann das Leder und das Innenfutter am RV provisorisch fixiert und mit der Nähmaschine festgenäht.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…/IMG_3834_zpsi44h4ac4.jpg]


    Ich bin dabei der Anleitung aus diesem Link gefolgt. Leider habe ich danach keine weiteren Bilder gemacht, da sich einige Probleme ergaben.


    Problem 1:
    Wenn man normalerweise Stoff an einen Zipper annäht, kann man den innenliegenden Teil der Nahtzugabe einfach umbügeln. Wird auch so in der verlinkten Anleitung gemacht.


    Das doppelte Volumenvlies erwies sich aber als zu dick. Die Nahtzugabe hatte ja nun auch zwei Lagen Volumenvlies. Und da das ja gerade NICHT nachgeben sollte, konnte man es innen nur noch stark zurückstutzen. Obwohl ich das eigentlich nicht wollte, habe ich daher nochmal nah am RV auf dem Leder eine Naht gesetzt, die das verbliebene innere Volumenvlies zurückhält.



    Problem 2:
    In der verlinkten Anleitung wird später einfach der außenliegende Stoff (in meinem Falle das Leder) rechts auf rechts gelegt, dann das Futter rechts auf rechts gelegt und in einem Rechteck drübergenäht:


    [Blockierte Grafik: http://cf.iheartnaptime.net/wp…mple-clutch-tutorial8.gif]


    Problem hierbei war: Das wollte ich eigentlich aufgrund des besseren Transports mit meiner Pfaff Creative nähen, allerdings hat die bei den 4 Lagen Thermolam-Vlies noch nicht einmal angefangen, sondern zeigte mir eine freundliche Meldung auf dem Display "Nähfussposition zu hoch."
    Super.
    In meine Pfaff 130 passte das auch nicht rein.


    Zum Glück hatte ich noch eine (noch ältere) Pfaff 130, die allerdings einen Defekt hat: Der Nähfuss ist zu hoch eingestellt. Ich habe also alles in die ganz alten 130er eingespannt und damit einen Teil des Rechtecks genäht. Als es dann aber Richtung RV ging, wo ja aus den 4 Lagen Thermolam 8 Lagen wurden (wegen der umgeklappten Nahtzugabe), gab dann auch diese Maschine auf.


    Den Rest musste ich dann wohl oder übel per Hand nähen.


    Merke: Niemals zwei Lagen Thermolam nehmen, sonst ist sehr schnell Ende mit einer heutigen Haushaltsnähmaschine.



    Leider musste ich später auch noch feststellen, daß durch die Dicke des Volumenvlieses beim Umstülpen der Tasche die Maße nicht mehr ganz passten: Der RV war eigentlich etwas zu lang, bzw. das Volumenvlies an der Seite nahm zu viel Platz in Anspruch.


    Ich habe daraufhin den RV mit einer Kombizange etwas gekürzt, indem ich einige der letzten Zähne von dem Band entfernt und neue Stopper angebracht habe.


    Insofern bin ich mit dem Endergebnis auch nicht völlig zufrieden, da der RV eigentlich auf beiden Seiten noch ca. 4 - 5 mm Platz bräuchte.


    Learning: Wenn man mit nicht komprimierbarem Volumenvlies arbeitet, immer etwas Mehrweite einkalkulieren, wenn man Ränder umschlägt.

    Die Tasche ist toll! Wenn ich Leder nähe, nutze ich den Rollenfuß, den es für meine Maschine gibt. Das Leder darf allerdings nicht zu fest sein. Was für eine Lederart hast Du genommen?


    Rollfuß habe ich auch für die Creative 4.0, aber man merkt, wie die Maschine sich bei dem Leder schwertut. Ganz ehrlich, da tut mir die Maschine schon sehr leid, und spätestens wenn irgendwann "Motor überlastet" im Display steht, sagt sie es mir sogar ganz persönlich.
    Die Pfaff 130 ist so alt - da gibt es keinen Rollfuß für. Dafür geht die aber durch 5 Lagen Leder wie Butter. Problem ist aber der Transport. Leder auf Leder wird ungleichmäßig transportiert, Leder auf Stoff hingegen "ok", sofern man langsam näht und beim Transport hilft.
    Eine Ledertasche zu nähen kann man also vergessen, eine Stofftasche mit Lederapplikationen - wie man sieht - geht.


    Als Leder hatte ich zunächst Nappaleder verwendet, das aber auf der Rückseite naturbelassen war und daher entlang der Schnittkante Lederfransen gebildet hat (kann ich schlecht beschreiben, war aber nicht zu gebrauchen). Normalerweise führt man bei solchem Leder das sog. "Buggen" aus, d.h. die letzten 1 cm in der Nähe der Kante des Leders wird mit einem scharfen Ledermesser auf einen Bruchteil der Dicke reduziert und dann umgeschlagen, damit man keine Schnittkante hat. Im professionellen Bereich gibt es dafür spezielle Maschinen, die das mit einem rotierenden Messer machen, das das Leder auf 10tel Millimeter abfräst. Ich habe es mit meinem Dremel und einem Schmirgelaufsatz probiert, habe aber kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen können.


    Ich bin dann auf "Täschnerleder Sydney Soft" mit einer Stärke von 1,3 - 1,5 mm umgestiegen, das ich beim lederhaus.de bestellt hatte. Das hat dann saubere Schnittkanten zugelassen.

    Und hier die finale Tasche - zum Vergleich im Vordergrund nochmal das Original:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/celine_kopie_01_zpsphvl5bxi.jpg]


    Innen - links das Original, rechts die Tasche von mir:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/celine_kopie_02_zps5b1xu5jk.jpg]


    ... und der Boden - bei mir sind alle Nähte schwarz:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/celine_kopie_03_zpsbfru057h.jpg]


    Hier hat der Hersteller nicht ganz so schön gearbeitet, da bei Celine nochmal eine Naht an der Seite der Tasche umläuft. Hierzu hätte man aber spätestens beim Boden das Garn des Unterfadens wechseln müssen, damit man dort eine schwarze Naht hat. Wurde leider nicht gemacht, daher sind hier beim Original die beiden Nähte links/rechts beim Boden weiß:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/celine_original_boden_zps8nxtrby5.jpg]


    Die Gesamtkosten (Material) für die Tasche waren jetzt ca. 100 Euro -- ich habe natürlich noch jede Menge Faden, Ripsband und Leder übrig.
    Die Originaltasche habe ich im März 2015 gesehen, das Projekt habe ich einen Monat später angefangen, während des Sommers bei schönem Wetter pausiert und heute fertiggestellt.


    Nein, ich nehme keine Aufträge entgegen - ich glaube fast, das war meine erste und letzte Tasche. Zumindest, wenn es Lederelemente gibt, weil man dazu einfach eine entsprechende Nähmaschine braucht (jedes Mal, wenn ich ein Lederelement mit der Pfaff 130 genäht habe, war es ein Glücksspiel, ob das Leder richtig transportiert wird).


    Ich bin aber trotzdem ganz zufrieden mit dem Ergebnis :)

    Bei den Handgriffen wollte ich - nachdem mir die Nähte bei den Lederelementen wirklich gut gelungen waren - eigentlich nicht auf die Prym-Griffe mit riesengroßen "Einschusslöchern" zurückgreifen. Meine Versuche, selber Ledergriffe herzustellen, schlugen aber mangels der entsprechenden Maschinen fehl. Insofern dann doch zurück zu den Prym-Griffen, die ich per Hand mit Knopflochgarn angenäht habe:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3509_zpsly5agquc.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3501_zpss1c1lncm.jpg]


    Nach den Handgriffen folgten die Bodennägel:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3512_zps9gjquse4.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3513_zpsghzxw3te.jpg]


    Hier der Stand der Tasche ohne Innenfutter:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3532_zpsi13mq4lv.jpg]


    Danach ging's an das Innenfutter, das ich mit meinem Namen bestickt habe - hier nicht zu sehen.
    Innen habe ich eine relativ große Innentasche integriert, damit man auch seine Wertgegenstände gut unterbringen kann:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3530_zpspc2dcgi0.jpg]


    Die Verarbeitung des Innenfutters habe ich nicht nochmal extra fotografiert, sind ja nur ein paar Stoffteile.


    Problematisch war zum Schluss das Festnähen des Innenfutters oben an der Tasche, da aufgrund der Taschengriffe immer etwas im Weg war. Hier hätte ich mir eine professionelle Industrienähmaschine wie die Pfaff 335 gewünscht. Ich habe meine Pfaff dann an den Rand des Esstischs gestellt, um etwas mehr Freiraum zu haben:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3536_zpstfpq41hb.jpg]

    Das entsprechende Loch am Ende für den Schieber habe ich mit einer Lochzange erstellt:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2985_zpswxbwy8vm.jpg]


    Dank meiner treuen Pfaff 130 habe ich es nach mehreren Versuchen auch geschafft, eine halbwegs akzeptable Naht für die Blende hinzubekommen. Merke: Für Lederarbeiten ist eine Maschine mit Dreifachtransport unabdingbar.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3378_zpsmkzf3eox.jpg]


    und Ansicht von der Seite:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3379_zpsylisf8mc.jpg]


    Dann habe ich ein etwas größeres Lederstück für den Boden zurechtgeschnitten und aufgenäht. Die Nähte sind echt schön geworden:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3185_zps5gp5ltvk.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3188_zpsiii1a5li.jpg]


    Ähnlich wie bei der Blende für den Zipper bin ich auch für die "Augen" bei den Henkeln vorgegangen. Zunächst in CorelDraw einen entsprechenden Entwurf gemacht, ausgedruckt, mit Tesa aufgeklebt und ausgeschnitten:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3380_zpslruwbsap.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3381_zpsvx5h8na8.jpg]


    Dann wieder aufgenäht:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3383_zpsjbghmwaz.jpg]


    So daß die Tasche bereits das typische "Gesicht" bekam:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3382_zpsrz0ld3a4.jpg]


    Danach habe ich die Seitenwände aus dem Canvasstoff ausgeschnitten und den Korpus mittels Overlock zusammengenäht:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3385_zpshtv248rb.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3386_zpslsc1xucb.jpg]


    An dem Zipper habe ich dann noch ein Lederbändchen zum leichteren Öffnen angebracht:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3390_zpsqumypnx8.jpg]


    Hier ein Bild von dem Boden der Tasche zu dem Zeitpunkt:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3391_zpslqqybysz.jpg]

    Hallo!


    Ich lese schon seit längerem im Forum, habe aber bisher nie großartig gepostet. Heute würde ich Euch gerne mal mein gerade eben abgeschlossenes Projekt vorstellen. Angefangen hat es mit einem Shopping-Trip in London, bei dem ich im Kaufhaus Selfridges eine neue Tasche des französischen Herstellers Celine entdeckt habe. Hier ein Bild, das ich damals gemacht habe:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2905_zpsm3tf6msx.jpg]


    Relativ einfacher Baumwoll-Canvas-Stoff in Köper-Bindung mit Druck (die farbigen Streifen sind nur aufgedruckt), innen nicht gefüttert, aber mit einer Innentasche, die lose hängend angebracht ist. Kostenpunkt: umgerechnet ca. 1.700 Euro.


    Gefallen hat sie mir schon, die Tasche. Irgendwie ein lustiges Design, aber 1.700 Euro? Hmm...


    Zuhause angekommen überlegte ich, wie ich wohl so eine Tasche herstellen würde. Auf jeden Fall würde ich sie innen abfüttern.
    Stoff bedrucken? Nee. Ripsband wäre ganz nett. Also suchte ich online nach einem entsprechenden Stoff... nach 3 Besuchen in Stoffläden und 2 Fehlbestellungen hatte ich dann einen Stoff, der zwar noch immer nicht dem Originalstoff entsprach, aber in einer Art Panamabindung trotzdem sehr schön war und vor allem etwas Stand hatte. Dazu bestellte ich mir dann noch jede Menge Ripsband und passendes Garn in den entsprechenden Farben. Um die Farbe möglichst genau hinzubekommen verglich ich die Farben jeweils mit dem Foto des Herstellers:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2957_zpstxvznroa.jpg]


    Hier das entsprechende Ripsband:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2959_zpsa59grv2o.jpg]


    Um die Dimensionen richtig hinzubekommen, erstellte ich zunächst ein Design am Computer per CorelDraw, das ich dann auf Karton übertrug:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2963_zpskju9cg6u.jpg]


    Auch die entsprechenden Ziernähte mit Rundung habe ich so auf eine Karton-Schablone übertragen:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2966_zpsltixvkbm.jpg]


    Danach habe ich das Design dann mittels Trickmarker auf das Canvas übertragen:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2970_zpsz1wqvqrx.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2971_zps8khdtxhf.jpg]


    Um dem Stoff noch zusätzichen Stand zu geben, habe ich auf der linken Seite noch ein entsprechendes Vlies zur Verstärkung aufgebügelt:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2975_zps0rf5kooj.jpg]


    Beim Original sind auf der Vorderseite der Tasche links und rechts zwei geschwungene Ziernähte zu sehen, die den Stoff etwas eindrücken und so zu einem plastischen Effekt führen. Hierfür war mein Stoff zu "hart" - nichts drückte sich ein, die Fadenraupen blieben einfach "auf" dem Stoff liegen. Insofern habe ich mich für einen sehr engen Zick-Zack entschieden. Meine Pfaff Creative 4.0 unterlag hierbei dem Stichbild meiner Pfaff 130 von anno 1950:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2976_zpshfkmttwk.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2977_zpsmztnhtro.jpg]


    Die einzelnen Ripsbänder habe ich dann zunächst mit Wondertape an der richtigen Position fixiert und knappkantig abgesteppt.
    Hinweis: Würde ich so heute nicht mehr machen. Nach einigen Tagen kam der Kleber des Wondertapes bei den helleren Ripsbändern leicht durch, so daß die Lage des Wondertapes jetzt zu sehen ist, wenn man genau hinschaut. Alternativ besser Sprühkleber o.ä. verwenden.


    Wondertape mit Ripsband:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2978_zpsgea0bnmy.jpg]


    Fertig aufgenähte Ripsbänder:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2979_zpsjykwew1w.jpg]


    Den Reißverschluss habe ich bei Riri in der Schweiz bestellt (sind echt viel schöner als YKK) und an der entsprechenden Position eingenäht. Leider habe ich von der Tasche keine Bilder gemacht, aber der RV ist nicht nur "fake", sondern dahinter ist eine richtige Tasche.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2991_zpsfqaodv32.jpg]


    Schwierig an der Tasche war alles, was mit Leder zu tun hatte. Hier habe ich drei verschiedene Lederarten ausprobiert, zuerst mit Buggen (Umschlagen des Leders), dann ohne, dann mit einem anderen Leder zwecks sauberer Schnittkante. Zwischenzeitlich hätte ich das Projekt fast aufgegeben, weil die Lederblende einfach nicht so wollte, wie ich sie gerne gehabt hätte. Daher auch ein paar Bilder mit unterschiedlichen Ständen, die aber das Konzept beschreiben.


    Ich wollte eine abgerundete Blende, daher habe ich mir in CorelDraw ein entsprechendes Rechteck mit Abrundung gezeichnet, ausgedruckt, mit Tesa auf ein Lederstück geklebt und dann seeeeeehr langsam und vorsichtig mit einem Cutquick-Messer ausgeschnitten:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_3194_zpsaavndgj0.jpg]


    Um den Ausschnitt für den Zipper perfekt hinzubekommen, habe ich den Zipper (vor dem Einnähen) auf einen Scanner gelegt, anhand des Scans die Konturen in CorelDraw nachgezeichnet, ausgedruckt, wiederum per Tesa auf das Leder geklebt und vorsichtig ausgeschnitten:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_2984_zpsm5zqirha.jpg]

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