Beiträge von hinzpem

    Hi!


    Long time no see :)

    Nachdem ich arbeitsbedingt und aufgrund der Versorgung meiner 70+ Eltern an den Wochenenden meist nicht zum Nähen gekommen bin, hat sich das Projekt etwas gezogen. Ich habe mittlerweile etliche Versuche durch, bei ultra-dünnem und mega-knitteranfälligem Stoff die richtige Kombination zum Besticken zu finden und habe am Wochenende die Hosenteile (fast) fertiggestellt.


    Hier zum einen meine Erfahrungen, aber auch noch eine Frage an Euch, da ich niemanden habe, die/der über a) die notwendige Erfahrung verfügt und b) das ästhetische Verständnis hat. Beides finde ich bei Euch sicherlich viel eher :)


    Erfahrung:

    • Der zu bestickende Stoff ist ein poly-irgendwas coated Stoff, eine Seite dezent glänzend, die andere Seite matt. Der Stoff dürfte irgendwo um die 50 Gramm / qm liegen, ist also extrem fein, aber auch sehr reißfest. Normalerweise wird er z.B. für Winter-Daunenjacken als Außenstoff verwendet. Beim bloßen Anschauen bekommt der Stoff Falten.
    • Markieren: Prym Aqua Trickmarker weiß. Hinterläßt zwar eine leichte Spur nach Entfernung mit Wasser, aber da muss man schon wissen, wo man vorher gezeichnet hatte, um das nachträglich zu erkennen. Der Verschleiß ist allerdings relativ hoch (speziell wird die schöne Spitze schnell stumpf), und auf gestepptem Stoff zeichnet er nicht mehr so umwerfend in bereits gebrauchtem Zustand. Vertikal lagern soll die Lebendauer verlängern.
    • Bügeln: Bügeln mit Dampf: No Go. Stoff zieht sich an den Stellen mit Dampf zusammen. Bügeln mit einer Philips Bügelstation mit einer nicht einstellbaren Temperatur: Ebenfalls no go, das Coating wird matt (auch wenn man auf der linken Seite bügelt). Absaugbügeltisch mit kleinen Löchern kann man auch vergessen, da man dann die Abdrücke der kleinen Löcher sieht. Also: alles extrem empfindlich. Mit einem alten Bügeleisen knapp unterhalb von Stufe 1 zwischen zwei Lagen glattem Backpapier habe ich den Stoff allerdings gut gebügelt bekommen. Vermutlich wäre hier eine Cricut EasyPress optimal gewesen, da hier die Temperatur genauer regelbar und gleichmäßiger verteilt ist. Zur Not ging es aber auch so.
    • Sticken: Ich habe so ziemlich alles an Stickvlies-Arten ausprobiert, was es am deutschen Markt zu kaufen gibt. Schneid-, Reiß-, Wasserlöslich-, aufklebbar-, Folie, you-name-it. Geworden ist es ein aufklebbares Stickvlies von Madeira in der Großhandelsaufmachung auf Rolle, 50 cm breit. Das wird dann vollflächig verklebt (Unterseite), man stickt das gewünschte Motiv, und zieht dann später auf der gesamten Fläche wieder das Vlies ab.
    • Stickmotiv: Die Art, wie das Stickmotiv aufbereitet ist, spielt eine wesentliche Rolle, ob der Stoff nach Entfernung des Stickvlieses anfängt nur ganz leicht Falten zu werfen, oder quasi direkt in die Mülltonne wandert. Sowohl die darunterliegende Struktur (Zick-Zack), als auch die Stickdichte und Breite der jeweiligen Stiche ist entscheidend für ein gutes Ergebnis. Insgesamt habe ich je nach Motiv bis zu 8 Versuche gebraucht, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dabei habe ich mir Hilfe von einer Freelancerin geholt, die sich auf Embroidery Design spezialisiert hat. Ging hin und her: Sie hat optimiert, ich habe es auf finalem Material gestickt, dann Foto gemacht, dann hat sie weiter optimiert, etc.
    • Stickrahmen: Einspannen konnte man aufgrund der Empfindlichkeit des Stoffes vergessen, daher habe ich den Creative Metal Hoop von Pfaff mit Magneten verwendet. Leider kommt der Rahmen nur mit relativ wenig Magneten, daher habe ich weitere bestellt, so daß ich mit insgesamt 8 Rundmagneten befestigen konnte. Um den Druck auch an den Stellen auszuüben, wo kein Magnet sitzt, habe ich aus dünnem Plastik einen Rahmen zugeschnitten, der genau die Größe des Metal Hoops hat. Eingespannt wird dann wie folgt: Metal Hoop, Stoff dazwischen, dann der Plastikrahmen on top, darauf die Magneten. Diese drücken nun den gesamten Plastikrahmen auf den unteren Rahmen, so daß der Stoff gleichmäßig über die gesamte Fläche gehalten wird.
    • Sticknadeln: Organ Embroidery Anti-Glue / 75. Faden ist kein einziges Mal gerissen, Motive sind super geworden.
    • Stickfaden: Gütermann Sulky Rayon 40.
    • Quilten: Hier habe ich das Baumwoll-Volumenvlies 277 von Vlieseline verwendet, das ich mit Sprühzeitkleber aufgeklebt habe. Darunter habe ich Seidenpapier gelegt, damit der Transport gleichmäßig erfolgt und sich nicht im Volumenvlies "verbeißt". Das Seidenpapier wird nach dem Steppen einfach abgerissen. Ein erstes Hosenbein konnte ich nach dem ersten Steppen wegwerfen - die Nähte waren zu ungleichmäßig, mal zu kurz (Mini-Stiche), dann wieder gleichmäßig. Auf einem kleinen Teststück war alles super (30x30), beim Hosenbein dann nicht mehr. Des Rätsels Lösung: Auflagefläche vergrößern, mit beiden Händen gleichmäßig führen, möglichst wenig Stoff überhängen lassen, damit das Gewicht nicht runterzieht. Also größten Quilt-Anschiebetisch gekauft, nochmal probiert, Nähte werden perfekt.
    • Generell: Loch-Stichplatte - ich bilde mir ein, dass die Nähte etwas besser aussehen, als mit der Standardplatte (die Creative 4.0 hat einen 9mm Zick-Zack-Stich, die geraden Nähte sehen im Vergleich zu meiner alten "einfacheren" Maschine m.E. nicht ganz so schön aus, mit der Loch-Stichplatte aber etwas besser).
    • Weiteres Learning: Immer etwas mehr Stoff kaufen, als man braucht. Aufgrund der Stick-Versuche mit unterschiedlichen Vliesarten habe ich garantiert einen guten Meter (1 x 1,40 m) Stoff für die Tests verbraucht, eventuell auch etwas mehr. Hatte ich glücklicherweise eingeplant.


    Und zu meiner Schande muss ich gestehen: Die gestickten Schriftzüge liegen bei mir jetzt auch unter der anschließenden Quiltnaht, wie beim Original. Eigentlich wollte ich die Quiltnähte quasi als "Fake" vor den Stickereien aufbringen, dann Sticken, dann das Vlies druntersetzen und mit transparentem Garn nochmal über die Quiltnähte drübernähen, aber das wird aus 2 Gründen nichts: 1. ist es schwierig, mit dem transparenten Faden exakt jedes vorherige Einstichloch zu treffen, 2. zieht sich durch die Quiltnähte das gesamte Design etwas zusammen, weshalb man bei nachträglichem Quilten (Transparentfaden) mit vorher aufgebrachten Quiltlinien (weißer Faden) nicht mehr die exakten Maße beibehält.


    Zu meiner Frage an Euch:

    Das Original (Bild hier) hat neben den weißen Stepplinien etwas ober- und etwas unterhalb der Knie noch horizontale Abnäher in schwarzer Farbe (typische Coverlock Doppelnaht, 4mm Abstand). Im Original hat Chanel die Vorderseite des Hosenbeins aus mehreren Teilen (oben, Mitte/Knie, unten) zusammengesetzt - warum hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Die Covernähte dienen dort vermutlich dem Umnähen/Festhalten der innenliegenden Nahtzugabe.

    Mein Hosenbein-Vorderteil besteht nur aus einem Teil, so daß auch die Stickereien nicht mittendrin aufhören und andere Stickereien anfangen.


    Jetzt überlege ich, ob ich trotzdem quasi als Stilelement nochmal horizontale Steppungen wie beim Original auf Kniehöhe anbringe, oder lieber lassen sollte. Gibt es dafür irgendwelche "technischen" Gründe, dass man hier nochmal absteppt? Werden durch solche horizontalen Quernähte die Kräfte auf das darunterliegende Vlies bei der Bewegung des Beins reduziert?


    Würdet ihr nochmal zusätzlich zu den weißen Linien solche Absteppungen vornehmen, oder lieber nicht? :/


    Liebe Grüße,

    Marc

    ... und willst du dann "Chanel" oder "hinzpem" sticken :confused::pfeifen::rofl:?

    Bisher habe ich bei meinen Kopien immer meinen Vornamen anstelle des Brand-Namens verwendet, also "MARC" - sofern ein Brand-Name sichtbar war. Als Logo - wenn überhaupt - "MH". So hatte ich bei den "Bag Charms" des Dior-Bags z.B. auch "Marc" verwendet und diese im 3D-Druck mit chemischer Glättung produzieren lassen:


    [Blockierte Grafik: http://www.qezzy.de/bag2.jpg]


    Die rechtliche Situation beim Kauf/Einführen von Fakes aus dem Ausland ist für Privatpersonen bekannt; sofern es für den "Eigenbedarf" ist (Menge = 1), darf selbst der Zoll nichts sagen. Wobei ich persönlich zwar schon mehrfach vor guten Fakes im Ausland stand, aber letztlich nie gekauft habe.

    Sollte ich mich dieses Mal für den Brand-Namen entscheiden, würde es jedem sowieso sofort auffallen: Bei mir würde bei den Stickereien nichts durchblitzen, und die Quilt-Stepplinien würden nicht über den Chanel Schriftzug laufen ;). Aber ich lasse mir mit so etwas auch mehr Zeit, als die ArbeiterInnen, die Chanel irgendwo im Ausland dafür einsetzt... unabhängig davon wandele ich das Design sowieso etwas ab, da eine Latzhose für mich am Rücken meist noch zumindest etwas Stoff hat, was beim Original aber nicht der Fall ist. Am Rücken schließt die Chanel-Latzhose wie eine reguläre Jeans ab, und es läuft ein Y-förmiger Träger von hinten bis zur Schulter, um dann vorne den Latz-Teil zu halten.

    Wow! Vielen Dank für Eure Antworten. Ich hatte primär auf die roten Schriftzüge geschaut, und da läuft ja der weiße Faden eher unter der Stickerei. Aber beim "H" von Chanel ist wirklich über die Stickerei genäht worden (danke Annika!).


    Kreuzschnabel & Ulla: Ist mir auch aufgefallen, teilweise recht unsauber gearbeitet. Eventuell ist der CHANEL-Schriftzug Glitzergarn (das Modell gibt es nochmal mit weißem Stoff, da sieht man das deutlicher), aber bei den roten Schriftzügen gehe ich auch fast davon aus, dass es Durchblitzer des Unterfadens sind.


    Chanel (und Dior, etc.) stellt den Stoff ja nicht in Handarbeit her, auch wenn viele KundInnen das wohl sicherlich noch glauben. Ich habe selbst mal die bekannte Lady Dior Tasche nachgebaut (während des ersten Lockdowns, habe die Zeit zuhause sehr gut genutzt ^^), und da habe ich die Steppung komplett selbst gemacht (ohne Stickaggregat) - war extrem aufwendig. Habe erst danach festgestellt, dass man auch Steppmuster als Designs registrieren kann, sonst hätte ich mal ein Video mit der Entstehung und dem Ergebnis hier gepostet. Da ich nicht in Serienproduktion gehe (Stückzahl = 1), eigentlich kein Problem, aber im Internet poste ich eben keine Bilder davon. Wen es interessiert, gerne PM an mich.


    Zurück zu Chanel: In der Produktion kommen eher solche Maschinen wie die hier zum Einsatz, teilweise auch rollenbasiert ohne Stickrahmen, so daß dann gleich ein paar Meter fix und fertig vom Band rollen. Trotz Kleinserie kommen dann die Hilfsmittel der Massenproduktion zum Einsatz, so daß vermutlich keiner auf den Unterfaden achtet...


    Das ist wohl aber auch des Rätsels Lösung: Die große Chanel Stickerei wird ggf. mit stabilisierendem Vlies vorher aufgebracht, so daß es praktisch nicht zur Einkräuselung kommt. Dann wird der gesamte Oberstoff auf das Volumenvlies gesteppt, und danach die kleineren Motive, die evtl. insgesamt weniger zu Wellen im Stoff führen.


    Trotzdem Wahnsinn. Als Designer wäre ich nie auf die Idee gekommen, einfach mal über ein "Chanel" Logo eine Naht drüberlaufen zu lassen. Nicht bei Chanel (auch wenn es Prêt-à-porter ist) und auf gar keinen Fall bei einem Preis von über 6.000 Euro für das gute Stück. Mal schauen, ob ich das besser hinbekomme ;)

    Hallo Schneiderpuppe,


    wenn Du das Bild hier öffnest: Link zum großen Bild


    ... sieht man bei den weißen Quiltlinien (nicht die Kniepartie, da gebe ich Dir natürlich Recht, da wurde einfach drübergenäht), dass die Stickereien erst nachträglich entstanden sind. Bei dem großen Bild kann man auch sehr schön erkennen, daß es sich um Stickereien und keinen Druck handelt. Die Frage bleibt also noch... ;)

    Hi,


    da hier im Forum sicherlich mehr als 10.000 Stunden Stickerfahrung angesammelt sind, stelle ich mal eine auf den ersten Blick einfache, aber dennoch nicht triviale Frage.


    Chanel hat in der diesjährigen Herbst/Winter-Kollektion eine Latzhose vorgestellt, die - ähnlich wie ein Skianzug - wohl leicht gefüttert ist.


    Bild gibt's hier, ich setze das Bild aus Copyright-Gründen hier nicht rein.


    Ich möchte so etwas in der Richtung nähen und ebenfalls mit Stickereien arbeiten, die ich auf meiner Pfaff Creative 4.0 ausführen möchte.


    Bei genauer Analyse des Chanel-Modells kann man folgendes erkennen:

    • die jeweils quer angeordneten Steppnähte wurden vor dem Besticken aufgebracht, da die Nähte nicht über die Stickereien laufen (was ja auch Sinn macht)
    • das bedeutet aber auch, dass die Stickereien (Logos etc.) anscheinend aufgebracht wurden, obwohl bereits ein Volumenvlies dahinter lag. Trotzdem sind die Stickmotive perfekt geworden. Ggf. sieht man allerdings in manchen Buchstaben ein Hervorblitzen des weißen Volumenvlieses.
    • Der genutzte Stoff ist ein sehr leichter Stoff, was man an den Kräuselungen z.B. im Taillenbereich sieht. Trotzdem sind rund um die Stickmotive keinerlei ausgeprägten Kräuselungen zu sehen.


    Meine Frage daher: Wie bekommt Chanel es hin, daß sich der Stoff rund um die Stickmotive nicht wie irre kräuselt?:confused:

    Das Volumenvlies scheint nicht am Stoff zu kleben (sonst würde dieser vermutlich die Falten anders werfen), aber gleichzeitig bildet ein Volumenvlies ja vermutlich eher eine schlechte Unterlage, um eine Stickerei auf einem super leichten Stoff vernünftig zu stabilisieren.

    Wash-Away zwischen Stoff und Volumenvlies und anschließendes Waschen nach dem Stickvorgang dürfte auch keine Lösung sein, da das Wash-Away sich ja nicht magisch komplett auflöst, sondern so ein leichter Glibber beim Kontakt mit Wasser übrigbleibt, der aber dank der Steppnähte keine Chance hat, durch das Volumenvlies oder den Oberstoff weggespült zu werden.


    Morgen kommt der Oberstoff an, ein Poly-basierter, sehr SEHR dünner (schätzungsweise 60 Gramm/qm), leicht glänzender Stoff, der auch z.B. für Daunenjacken eingesetzt werden kann. Dürfte dem Original sehr nahe kommen. Als Volumenvlies habe ich Vlieseline Cotton 277 bestellt, da ich kein dickes Vlies zur Wärmedämmung, sondern nur ein leichtes Vlies für den Steppeffekt haben möchte. Die Latzhose im Original wird ja vermutlich auch nicht für Skifahrten benutzt, sondern - wenn überhaupt - eher für Apres Ski. Eventuell wäre hier auch ein Polyester-basiertes Vlies besser - bin nicht sicher. Beim Cotton-Vlies stand als Eigenschaft, das es relativ stabil ist, was Grundvoraussetzung für eine Stabilisierung des Stickmotives z.B. beim Einspannen im Rahmen ist.

    Bevor ich jetzt unzählige Versuche starte, möglichst optimale Kombinationen aus Vlies, Rahmen, Sprühzeitkleber o.ä. zu finden - hatte jemand von Euch schon mal diese Herausforderung? Falls ja, was ist das optimale Vorgehen, um hier perfekte Stickergebnisse zu erzielen? Gibt es evtl. noch bessere Volumenvlies-Varianten, die ich testen sollte? Die Latzhose soll ja insgesamt sehr flexibel bleiben und nicht starr werden, daher muss das Vlies auf der einen Seite sehr weich sein, sich ggf. aber auch als Stickunterlage/vlies eignen.


    Als Stickrahmen kann ich entweder die normalen Hoops (Plastik zum Einspannen) einsetzen, oder aber den Metal Hoop, mit dem ich gerade bei empfindlichen Stoffen eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht habe. Insgesamt habe ich dort 8 Magneten, um den Stoff von allen Seiten genügend fixieren zu können.


    Für Eure Antworten bereits jetzt herzlichen Dank!


    Viele Grüße,

    Marc

    mucneko: Ich glaube, es kommt einfach auf das jeweilige Setting an. In München oder Stuttgart fällt so etwas deutlich mehr auf, als in Köln oder Berlin. Leider kann man wohl in den letztgenannten Städten eigentlich alles anziehen, ohne daß man auffällt. In Düsseldorf hingegen sieht man öfters mal Stücke, die definitiv von Designern stammen, und die man normalerweise als "untragbar" auf der Straße definieren würde. Hier wird man dann auch eher mal angesprochen, von welchem Designer das Stück stammt, und wo man es noch kaufen kann (ist mir schon mit einem anderen Teil passiert ;) ).
    Neben der Stadt ist natürlich auch interessant, wozu man das Teil trägt. Supermarkteinkauf und Tanken? Eher nicht. Abends mal weggehen, Galeriebesuch, Vogue Fashion Night? Unbedingt.


    Aber ich gebe Dir Recht, es ist definitiv kein Stück, das man jeden Tag wie eine Jeans o.ä. tragen kann. Je mehr ich mich allerdings mit Fashion und Design beschäftige, desto weniger messe ich danach, was als "straßentauglich" angesehen wird. Im Moment sind Bomberjacken der letzte Schrei, man findet sie überall. Also: Definitiv straßentauglich. Gekauft habe ich trotzdem keine. Ich setze lieber einen Trend, als ihm zu folgen. Wenn alle mit solchen Faltenröcken in der Art des hier gezeigten rumlaufen, hänge ich meinen in den Schrank... :D

    Hallo,


    auf den letzten Metern habe ich nicht mehr so viele Bilder gemacht. Für die Vorderseite waren ja alle Faltenteile fertig, allerdings fehlte noch für die Rückseite eine Weiterführung des Seidenfaltenteils. Daher habe ich hier nochmal fleissig Falten gebügelt...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/70_zpszyvenxmu.jpg]


    Die Seide lief aber nicht ganz so breit, so daß ich zwei Faltenteile miteinander verbinden musste. Dies habe ich in einem "Tal" der Falte gemacht, so daß man das später nicht sieht. Insgesamt war die Höhe des Teils eigentlich etwas zu hoch, daher habe ich später die Höhe einheitlich auf 9,5 cm mit meiner Ovi gekürzt / versäubert.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/71_zpsfinpxfgr.jpg]


    Da das Seidenteil von vorne nach hinten um den Rock herumläuft und die Oberkante teilweise sichtbar ist, habe ich diese noch einmal mit dem gleichen Stoff als Schrägband veräubert:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/72_zpscnfyyrkk.jpg]


    So sieht es dann beim RV so aus...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/73_zpsi5tlm3je.jpg]


    ... allerdings kam genau an der Stelle noch das zweite Ripsband drüber (hatte ich in dem Moment nicht bedacht), insofern sieht man von der schönen Arbeit eigentlich gar nichts mehr. So oder so ist es aber ganz schön, auch wenn man es später nicht mehr sieht.


    Hinten hängt am Rock noch ein Faltenteil runter, das quasi am Rock baumelt. Damit man das bequem nachbügeln kann, habe ich das Teil mittels Klett fixiert.


    Endergebnis


    Tada - Vorderseite (rückwärtige Vlieseline innen ist beim Tragen nicht sichtbar):
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/01%20Front_zpsxcxbo8ny.jpg]


    Rückseite:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/02%20Back_zpsugcxp3xb.jpg]


    Detailaufnahmen:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/03%20Detail_zpsmx9e3b1p.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/04%20Detail_zps8yz0fwul.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/05%20Detail_zpssmr2cimh.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/06%20Detail_zpsslz0z02x.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/08%20Detail_zpstkjh3441.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/07%20Detail_zpsgu1mz0pi.jpg]


    Und das Outfit-Bild, das leider aufgrund der Selbstauslöser-Funktion nicht ganz scharf geworden ist. Mit dem Model kann ich leider nicht ganz mithalten, da ich auch gerne mal etwas Schönes esse... :kochen:
    Die genau dazu passenden Stiefel sind im Moment noch bei meinem Schuhmacher und bekommen eine schützende Gummisohle, bevor ich sie das erste Mal trage.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/Outfit_zpspuoqhham.jpg]



    Ich habe übrigens genau diesen Rock / Hose bisher nirgendwo gefunden. Es kann gut sein, daß DSquared² diesen zwar in der Prefall-Kollektion gezeigt, aber nie produziert hat. Gefunden habe ich einen anderen Rock und ein Kleid in dem Stil, die preislich bei ca. 900 (Rock) und 1400 Euro (Kleid) liegen.
    Dieser Rock hat jetzt an Material schätzungsweise 140 Euro gekostet. ~ 50 Euro für die Seide (1,20 m), Rest für Wollstoff, Trägerstoff innen (fester Stoff mit Köper-Bindung), RV, Schnalle, Ripsband, Vlieseline und Garn. Einzig das Ripsband ist exakt aufgegangen, von den Stoffen habe ich jeweils noch etwas übrig, da ich meist etwas mehr Stoff zur Sicherheit kaufe, als ich letztlich brauche.


    Ich hoffe, Euch hat das Zuschauen genauso viel Spaß gemacht, wie mir das Nähen! :D

    So - ich bin wieder aus dem Krankenhaus zurück und mir geht es schon besser, obwohl sie nicht alle Steine entnehmen konnten. Einer ist noch drin, aber der bereitet im Moment glücklicherweise keine Schmerzen. So konnte ich mich heute wieder voll dem WIP widmen.


    Hier nochmal das Übersichtschart:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/49_zps8nghn5wt.jpg]


    Diesmal gar nicht sooo viele Bilder. Viel Zeit geht mit dem Vorbereiten der Faltenteile drauf, und ich habe heute zunächst die Falten für Nr. 7 und Nr. 8 vorbereitet.
    Für Nr. 7 habe ich 5 cm breite Falten verwendet, und da ich bei Nr. 8 etwas unschlüssig war, da ich hier ohne Chemie längerfristig wieder die Zick-Zack Falten des Originals verloren hätte, habe ich der Symmetrie wegen einfach die Faltenbreite von Nr. 7 halbiert und 2,5 cm breite Falten gelegt. Das sieht dann so aus:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/60_zpsaezyrftm.jpg]


    Nachdem alle Faltenteile für die Vorderseite und einige auch für die Rückseite fertig sind, besteht jetzt die Hauptherausforderung darin, die Teile so anzubringen, daß es dem Original möglichst nah kommt, gleichzeitig aber auch mir persönlich passt.


    Ich habe dazu zunächst mit Reihgarn die Teile 4, 5 und 6 angebracht, anprobiert, wieder abgenommen, etwas anders gesetzt, wieder provisorisch aufgenäht, wieder anprobiert, usw. ... bis die Teile 4 - 6 ganz gut saßen.


    Dann habe ich allerdings gemerkt, daß ich bzgl. der anderen Teile mit dieser von-unten-nach-oben Taktik nicht gut weiterkomme, da ich zunächst wissen muss, wie viel durch Teil Nr. 3 von Teil Nr. 8 verdeckt wird.


    Daher habe ich zunächst mit dem linken Teil des Rippsbands angefangen und dieses zunächst nur oben festgenäht:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/61_zpsieb9yfwa.jpg]


    Somit konnte ich Faltenteil Nr. 3 erstmal unter das Ripsband schieben und mit dem Seidensatin-Faltenteil Nr. 8 ausprobieren, wie es letztlich zum Schluss aussehen würde.


    Dabei fiel mir auf, daß später ein sehr kleiner, per Ovi versäubert Teil von Nr. 3 in der silbernen Schnalle sichtbar sein wird. Daher habe ich hier die obere Kante auf einem kleinen Stück nochmal mit einem Ripsband versehen, was später hinter der Schnalle sichtbar ist.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/62_zpsc12hhyak.jpg]


    Zum Schluss für heute habe ich Teil Nr. 3, 4, 5 und 6 festgenäht und das Ripsband von links bis zu Schnalle ebenfalls festgenäht.


    Legt man die anderen Faltenteile schon alle mal auf den Rock, bekommt man schon eine ungefähre Vorstellung, wie der Rock später aussehen wird:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/63_zpsssdlocjx.jpg]


    Natürlich ist beim Tragen der hintere Faltenbereich nicht sichtbar, daher sieht man dann auch die Vlieseline nicht mehr wie oben auf dem Foto. Wie man in dem Foto aber sieht: Sobald man keine Vlieseline verwendet, bleiben die Falten nicht wie gewünscht erhalten. Ich hatte bei dem Wollteil direkt am Ripsband ganz links die Vlieseline etwas entfernt, um die Schnittkante nach hinten umzuklappen, zu bügeln und festzunähen, damit das Wollteil kurz vor dem RV schön endet. Die Falten sind dabei allerdings leider nicht in der exakten Breite geblieben, wie man in dem Foto sieht. Je mehr ich versucht habe, das übers Bügeln wieder geradezubiegen, des schlechter wurde es. Daher lasse ich es jetzt so... :rolleyes:


    Morgen werde ich zunächst das umlaufende Ripsband anbringen, und dann noch Woll- und Seidenfaltenteile für die Rückseite anfertigen. Sobald das geschafft ist, kann ich den Rock final zusammenfügen. Wenn nichts dramatisch schief geht, sollte das noch übers verlängerte Wochenende klappen :D

    Tiniwini: Hm, ja, da hast Du schon einen Punkt, wobei der primär die Faltenteile 4, 5 & 6 betrifft, also die, die von der Bewegung stärker betroffen sind. Nr. 3 wird stark durch das Ripsband gehalten, bei der Seide (2 + 7) verwende ich keinerlei Vlieseline, da die Seide selbst einen ziemlich guten Stand hat.


    Bevor ich das alles am Rock festnähe, werde ich das zunächst mit Reihgarn festmachen und dann mal schauen, wie es in Bewegung aussieht. Zur Not entferne ich einen Teil der Vlieseline. Wäre dann zwar durch meine Längssteppungen wieder etwas Arbeit zum Auftrennen, aber Du hast schon Recht... Nr. 6 arbeite ich erstmal ohne Längssteppungen und nehme nur mal bei 40% der Länge Vlieseline, damit ich genau das unterschiedliche Verhalten bei Bewegung mal ausprobieren kann. Ganz ohne die Vlieseline werden die Falten aber irgendwann wieder verschwinden - da stoße ich an die Grenzen dessen, was ich mit Haushaltsmitteln machen kann...


    Puuh, Du bringst mich schon ziemlich ins Grübeln, wie ich das noch verbessern kann ;)

    Und weiter geht's ...


    Nachdem das Fray Check abgetrocknet war, habe ich die Falten nochmal mit der Maschine fixiert, damit sich diese beim Herunterhängen nicht "aushängen".


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/50_zps1tgbtkc5.jpg]


    Dabei ist mir eine Idee gekommen, die ich eventuell bei den anderen herunterhängenden Teilen einsetzen werde: Da man diesen Rock ja nicht jeden Tag trägt, könnte man eigentlich die herunterhängenden Teile mit einem kleinen Kletthalter versehen (verschwindet hinter den anderen Faltenteilen), so daß man die herunterhängenden Teile kurz vor dem Tragen nochmal bequem aufbügeln kann. So könnte ich auch ohne Naht auskommen und würde den Look erzielen, der auch im Original verwendet wurde. Muss nochmal suchen, ob ich hier noch Klettband rumliegen habe...


    Kurzer Check, wie weit ich eigentlich bin. Bei all den Falten kann man schnell den Überblick verlieren:


    Hier nochmal der Link zum Foto.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/49_zps8nghn5wt.jpg]


    Die grünen Teile habe ich bereits fertig, allerdings teilweise nur für vorne, d.h. ich muss teilweise die gleiche Arbeit nochmal für hinten erledigen.
    - 1 - Unter(Träger-) Rock ist fertig
    - 2 - Seiden-Faltenteil (nur vorne)
    - 3 - Woll-Faltenteil, Zick-Zack (nur vorne)
    - 4 - Woll-Fatenteil, Zick-Zack (vorne + hinten, läuft nach hinten rum)


    Teil Nr. 5 zeige ich Euch gleich im Anschluss.


    - Nr. 6 ist wie Nr. 4, aber ohne Einschnitt, muss ich noch machen, und läuft dann nach hinten um den Rock rum und trifft dort auf Nr. 4. Ich werde hinten wahrscheinlich nicht nochmal ein Teil Nr.5 machen, da ich hinten lieber einen nicht ganz so unterbrochenen Verlauf der Faltenstücke haben möchte.


    - Nr. 7 ist (gefühlt) die einfachste Arbeit, da es sich um breite Falten handelt, die man sehr gut in die Seide legen kann.


    - Nr. 8 wird dann nochmal schwierig. Im Original sind das Zick-Zack Falten, die aber auseinandergezogen und dann festgenäht wurden. Da ich ohne Chemie arbeite, würden diese über die Zeit wieder aus dem Stoff verschwinden, ich muss also mit irgendeiner anderen Faltenart arbeiten... weiss noch nicht, was ich da mache.


    - Nr. 9 wäre der Kandidat für die Klettband-Fixierung.



    Kommen wir zu Nr. 5:
    Im Foto des Originals kann man nicht richtig erkennen, wie die Falten dort gelegt wurden. Ich habe mir ein paar andere Modelle der Designer angeschaut, wo auch Kellerfalten Verwendung finden - daher habe ich mich für dieses kleine Teil für Kellerfalten entschieden.
    Zunächst wollte ich diese einfach per Hand legen, feststecken und bügeln, aber das Ergebnis war nicht so präzise, wie ich es gerne wollte.
    Also das nächste Pleating Board angefertigt, diesmal mit einem kleinen Kniff...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/51_zpssv5lbypj.jpg]


    Damit die Falten halten, habe ich jeweils im "Keller" der Falte noch ein Pappstreifen erstellt, der genau so breit ist, wie die Breite der Kellerfalte:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/52_zps7lzcqaiu.jpg]


    Beim Bügeln habe ich damit den Stoff in das Tal der Falte gedrückt und dann mit kleinen Clipsen fixiert, damit er beim Bügeln auch hält.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/53_zpsk8wvwctn.jpg]


    So verrutscht der Stoff nicht und das Bügeln liefert ein super Ergebnis.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/54_zpsfi4wetp5.jpg]


    Nach dem Bügeln sah das dann so aus:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/55_zpskkxoyutx.jpg]


    Dann habe ich die noch nicht versäuberten Seiten (im Bild links und rechts) mit meiner Ovi versäubert, umgebügelt und vor dem Aufbringen der Vliseline nochmal die Falten mit Plastikklammern fetsgesteckt, damit beim Aufbügeln die Falten nicht verrutschen:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/56_zps63fknyzt.jpg]


    ... und Vliseline drüber:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/57_zpsnlshgl3s.jpg]


    Da das Teil relativ klein ist, habe ich die Vliseline nicht zusätzlich mit Nähten gesichert. Bin noch unentschlossen, ob ich das noch mache.


    Dann die obere Kante mit der Ovi versäubert und noch eine Sicherungsnaht nahe der Versäuberung mit der Nähmaschine gesetzt, da ich zu faul war, die Ovi von 3-Faden-Überwendlich auf 5-Faden Sicherheitsnaht umzubauen :D


    Ergebnis:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/58_zpsxyd9cgov.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/a…c-1975/59_zps0dxpcpff.jpg]


    Das Teil ist nicht besonders breit, da es ja links und rechts von den anderen Faltenteilen (Nr. 4 + Nr. 6) überdeckt wird.

    Hallo,


    leider bin ich zwischenzeitlich erkrankt, daher kam kein Update mehr. Bei mir wurden Nierensteine diagnostiziert (notfallmäßig ins Krankenhaus), die allerdings in einer ersten OP nicht beseitigt werden konnten - so sitze ich jetzt mit einer Schiene zuhause, die ziemlich starke Schmerzen verursacht :weinen:, und habe in den letzten Tagen immer nur ein bißchen weiterarbeiten können. Nächste Woche folgt dann nochmal eine OP, d.h. die Fertigstellung zieht sich leider.


    Mein Backofen-Versuch war leider nicht von Erfolg gekröhnt, da meine Pappe etwas zu starr ist, und sich nicht um das (relativ kleine) Nudelholz so legt, daß die Falten nicht abstehen. Entweder man benötigt einen größeren Durchmesser (= größeres Nudelholz) oder eine flexiblere Pappe, die gerade so stabil ist, daß sie die Falten hält, aber so flexibel, daß sie sich an das Nudelholz anschmiegt. Da ich im Moment keine Möglichkeit habe, auf Einkaufstour zu gehen (jede Bewegung ist eine zuviel), habe ich den traditionellen Weg gewählt und ein neues Pleating Board für die größeren Falten im unteren Faltenteil erstellt.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/381_falten_zpswxx0csv9.jpg]


    Wie schon zuvor bei der Seide habe ich dann vorsichtig die Wolle "eingespannt"...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/39_falten_zpsodpx0lzb.jpg]


    ... und damit sie beim Einspannen der jeweils nächsten Falte nicht gleich wieder rausrutscht mit einem weiteren Stück Pappe jeweils die davorliegende Falte fixiert:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/40_falten_zpsp2okabga.jpg]


    Dann drübergebügelt ... sehr, sehr lange drübergebügelt und dann auf der Rückseite die Vliseline aufgebracht, die die Falten hält:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/41_falten_zpsthcgr6pp.jpg]


    Dann habe ich das Teil schon mal an den darunterliegenden Trägerrock zur Probe gehalten und so "abgemessen", ab welcher Stelle ich die Falten einschneiden muss, um das (wie im Original) runterhängende Faltenteil zu erstellen.
    Das habe ich dann mit Kreide markiert und dementsprechend die Vliseline etwas kürzer geschnitten:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/42_falten_zps3etz9zkc.jpg]


    Dann habe ich nochmal bei jeder einzelnen Falte eine unsichtbare Längsnaht in die Falte gesetzt (hab' kein Bild davon gemacht und der Stoff muss jetzt erstmal trocknen, siehe weiter unten), so daß die Vliseline zum Schluss nicht nur durch ihren eigenen Kleber hält, sondern auch durch Nähte gehalten wird, was die Klebung entlastet. So muss die Vliseline im Prinzip nur noch die Falten auf Form halten, wird aber bei Bewegung nicht zu sehr beansprucht.


    Nachdem ich ausgemessen hatte, wie hoch die Falten laufen müssen, habe ich das obere Ende der Falten mit meiner Ovi versäubert. Diesen Teil wird man später nicht mehr sehen, da er durch die anderen Faltenteile verdeckt wird.
    Mit der Schere habe ich zudem den Teil vorsichtigt eingeschnitten, der später locker runterhängen soll. Die genaue Länge muss ich noch bestimmen, im Zweifelsfall ist länger-als-benötigt sicherer, als wenn es später zu kurz wäre.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/43_falten_zpsk3bx2njy.jpg]


    Hier nochmal zwei Detailaufnahmen:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/44_falten_zpsdyook61c.jpg]


    Die jeweiligen Seiten habe ich mit der Ovi versäubert, umgeschlagen, umgebügelt und dann unsichtbar in einer Falte mittels einer Längsnaht fixiert. Hier weiche ich vom Original ab, das einfach unversäuberte Schnittkanten auch links und rechts von den jeweliigen Faltenteilen zeigt - hier ging wohl den Designern die Idee aus, wie sie den Abschluss schön hinbekommen, daher wurde einfach abgeschnitten. Fand ich nicht so schön...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/45_falten_zpsteyxdubr.jpg]


    Zum Schluss bin ich mit dem hier schon empfohlenen Fray Check einmal über die unversäuberten Schnittkanten gegangen und bin jetzt glaube ich high. Steht ja auch drauf "kann Schwindel und Benommenheit verursachen" ... mein lieber Scholli... :rasta:
    Ich hoffe, daß das jetzt die Schnittkanten im Zaum hält.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/46_falten_zpsdbrkbmxn.jpg]


    Weiter bin ich noch nicht gekommen. Ich muss jetzt quasi das gleiche Faltenteil nochmal für die andere Seite herstellen und arbeite mich dann von unten nach oben bzgl. der restlichen Faltenteile vor.

    Hier die Auflösung:


    Bei den professionellen Betrieben werden - je nachdem, welches Youtube Video man gerade anschaut - entweder große Papprollen oder große Holzrollen verwendet, um die beiden Karton-Plisseeformen platzsparend aufzubringen. Diese werden dann mit einem Baumwollband an mehreren Stellen festgebunden, so daß sie im Backofen nicht verrutschen oder sich die Kartonage wieder öffnet.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/industrie_zpsjlggjgpn.jpg]


    Für meinen privaten Einsatzzweck brauche ich eine Nutzbreite von max. 23 cm, d.h. ein Nudelholz genügt völlig:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/nudelholz_zpsfprtxbim.jpg]


    Die Griffe und die Plastikführung habe ich entfernt, es ist also nur noch das runde Holz übrig.
    Eine Hälfte des Kartons habe ich heute Abend fertig gemacht, die zweite mache ich morgen. Sofern ich morgen nach der Arbeit noch die Energie übrig habe, plissiere ich dann auch gleich den Wollstoff.


    Ich hätte nie gedacht, dass ich über dieses Projekt so viel übers Plissieren lernen würde. :nerd:

    Die Temperatur ist gleich, und mit einem bügeleisen kann man auch mehr Druck ausüben. Vielleicht ist es die Dauer, sprich, die Einwirkzeit? 30 min vs. 1 min?


    Das mit dem "mehr Druck ausüben" stimmt z.B. bei den 1 cm breiten Zick-Zack Falten nur begrenzt. Für die ersten 5 - 10 Falten stimmt das. Da schiebt man alle aufeinander (so daß sich quasi ein "Block" bildet) und bügelt dann nochmal mit Druck drüber. Aber wenn Du bei der 40. Falte ankommst, läßt sich das Paket nicht mehr übereinanderstapeln, und der Dampf für das Pressen einer Spalte "entspannt" gleichzeitig die danebenliegende. Da ich eine dieser modernen Bügelstationen habe, bei der man auch nicht mehr die Temperatur regulieren kann, entspricht die Bügelsohle quasi "Stufe 1" eines regulären Bügeleisens. Die Faltenlegung besteht somit hauptsächlich aufgrund des heißen Dampfes und nicht aufgrund der Bügeleisensohle.


    Der Druck beim Karton sollte zudem nicht unterschätzt werden: Dadurch, daß man die beiden Kartonagen ineinanderschiebt und dann (wie oben gezeigt) zu einem Paket zusammendrückt, entsteht ebenfalls hoher Druck.


    Weiterer Vorteil: Die Präzision - Die Pappe kann ich vorab sehr genau falzen, viel genauer, als ich es mit einem Stoff machen kann. Die Präzision der Pappvorlage überträgt sich auf den zu plissierenden Stoff, der mit messerscharfen Falten aus dem Backofen kommt.




    Bei Seide kenne ich mich nicht aus, aber Wolle besteht ja aus Keratin, wie menschliche Haare. Wenn man Haare verformen will, macht man sie naß, rollt sie auf und läßt sie trocknen (140°C geht leider nicht, aber 40°C geht - wobei - Glätteisen schaffen 220°C). Ich nehme an, das könnte bei Wolle genauso sein, aber waschen darf man sie dann vermutlich nicht, sonst geht alles wieder zurück in Ausgangsposition...


    De facto könnte man es auf die Spitze treiben, und die Wolle vor der Backofenbehandlung mit Dauerwellenflüssigkeit behandeln - dann müsste diese die Falten eventuell sogar nach einer Handwäsche halten.
    Die Falten verschwinden aber wieder, wenn man den Stoff nass macht oder wäscht. Auch wenn man sich draufsetzt, leiden die Falten - daher werde ich diese trotzdem noch mit einem Baumwollband so fixieren, daß sie sich nicht extrem weit öffnen oder in die Ausgangsposition zurückkehren können.



    Nach meinem Experiment habe ich allerdings etwas gegrübelt, wie ich die extrem großen Öfen der Pariser Plissierbetriebe irgendwie mit einem Haushaltsbackofen nachstellen kann. Bei besonders großen zu plissierenden Stoffen stellt sich ja auch für diese Betriebe das gleiche Problem. Hier arbeiten die Betriebe mit einer Holzwalze, auf die die plissee-Pappe + Stoff draufgewickelt und dann festgebunden wird.


    Holzwalzen kriegt man nicht im Baumarkt. Aber wo hat man klassischerweise eine Holzwalze, die von den Dimensionen auch in den Backofen passt ? ... die Auflösung folgt später...:D Habe heute eine gekauft :)

    Der Wollstoff, der vorher nicht in Form bleiben wollte, bleibt jetzt plötzlich genau so, wie ich ihn haben will. Habe mal eben ein Video mit dem Smartphone gemacht und in ein animiertes GIF umgewandelt - man sieht, wie viel Sprungkraft die Falten haben.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/IMG_5072_zpsekind76a.gif]


    Ich habe gemerkt, daß sich die Seide im Vergleich vor vs. nach Backofen (logischerweise) deutlich "trockener" anfühlt. Daher habe ich bei der Wolle eine kleine Pfanne mit Wasser in den Backofen gestellt und Unterhitze + Umluft gewählt. Die Wolle fühlt sich wie vorher an.


    Change of Plans: Ich werde erstmal nicht mehr weiterbügeln, sondern mich der Erstellung von Pappformen widmen, mit denen ich die gewünschten Falten im Backofen hersteleln kann. Eindeutig die bessere Methode für dieses Projekt. Wow, das war für mich förmlich eine Offenbarung heute Abend. Bin hin und weg.

    HEUREKA!


    Ich habe das Faltenlegen im Hobbybereich gerade neu erfunden.
    Der Pleater aus Paris ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Sollte ich es nicht doch mal probieren, die Falten im Backofen zu "bügeln"?


    - Ein Bügeleisen hat auf Stufe 2 einen Temperatur von ca. 150 Grad
    - Der Flammpunkt von Zeitungspapier liegt bei 165 Grad.
    - Seide sollte man zwischen 130 - 160 Grad bügeln


    ... also dürfte sich nichts entflammen oder abbrennen, wenn man den Backofen auf 140 Grad stellt. Gesagt - getan.


    Zunächst nochmal schnell zwei sehr kleine Zick-Zack-Pleating Boards gebastelt und ein Mini-Stück meiner teuren Seide genommen.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/backofen01_zpstc1fquf8.jpg]


    ... dann die Seide zwischen die beiden Zick-Zack-Hälften gelegt, die beiden Zick-Zack-Hälften zusammengepresst und - damit sie die Form so halten - mit hitzebeständigen Toppits Bratschlauchbindern zusammengebunden. Sollte ich das in größerem Maße machen, brauche ich wohl Bratschnur, die ich gerade nicht rumliegen habe.


    Backofen auf 140 Grad Ober- und Unterhitze gestellt (nicht vorgeheizt) und diese Konstrukt auf eine Alufolie gelegt.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/backofen03_zpsa65rm7wa.jpg]


    30 Minuten gebacken. Danach aus dem Backofen geholt, auf einen Kühlakku gelegt und 15 Minuten gewartet, damit der Stoff auskühlt.


    Ergebnis:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/backofen04_zpseulxpfg7.jpg]


    Auch wenn es aufgrund des Versuchs nur 3 Falten sind... die haben es in sich. Messerscharf, absolut präzise, in einer umwerfenden Haltbarkeit (merkt man beim Auseinanderziehen... der Stoff will förmlich wieder zurück in die Falten-Form) vs. normalem Bügeln.


    W-A-H-N-S-I-N-N :applaus:


    Ok... jetzt mache ich den Test nochmal mit dem Wollstoff. Die Seide ließ sich ja ohnehin gut in Falten legen, aber wenn das mit dem Wollstoff genauso gut klappen würde, wäre das genial.

    Na dann werden wir dich hier mal ganz kräftig motivieren und anfeuern! :laola:
    Zu welchen Anlässen wirst du den Rock dann später tragen? Kann man sich darin überhaupt hinsetzen? Kann man den waschen? :confused: (ja, ich bin da eher praktisch veranlagt :rolleyes: )


    Danke für die Motivation. Tja... Anlässe... weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau. Ich war schon einmal zu so einer VIP Fashion-Show eingeladen, da könnte man so etwas anziehen. Prinzipiell ging mir es erst mal um das "schaffe ich das?" und "wow sieht das cool aus" - fernab jeder Frage, ob ich es jemals irgendwo hin anziehen würde. Vor ein paar Jahren hatte ich mal das hier nachgenäht. Alleine für die Geometrie der Panele saß ich ungefähr 30 Stunden am Reißbrett. Hatte ich - glaube ich - zwei Mal zu einem Club an, danach lange Zeit nicht mehr, und dann war es irgendwann zu klein. Kann man aber immerhin Waschen, da die Panele aus PVC sind... :D


    Kann man sich mit dem Faltenrock/teil hinsetzen? Meines Erachtens schon. Die unteren Falten sind größer und breiter. Ich habe mich etwas informiert, wie Falten früher "haltbar" gemacht wurden - meist wurde auf die Rückseite noch ein Baumwollband genäht, das die Falten in Form gehalten hat. So etwas habe ich auch mit den breiteren Falten vor: Ich werde wahrscheinlich jeweils in den nicht sichtbaren Teil der Falte eine "unsichtbare" Naht setzen und diese so auf ein Band hinter dem jeweiligen Faltenteil fixieren. Wie gesagt... geht hier eher um "schaffe ich das ?" :nerd:


    Kann man das auch Waschen?
    Hmm.. ich schaue mal gerade in meinen Burberry Rock: Nicht waschen, nicht chemisch reinigen, nicht trocknen, ... ist schon ein Wunder, dass das Ding überhaupt zum Tragen zugelassen ist ;)
    Nein, kann man vermutlich nicht waschen. Wobei ich das bei dem Original auch stark bezweifeln würde. Wäre aber ganz lustig, mal ein Etikett dranzunähen "nur chemisch reinigen" und das Gesicht von demjenigen zu sehen, der so ein Teil in der Reinigung entgegennimmt...:confused:

    chani4ndh: Hmm.... mit Fraycheck habe ich noch nie gearbeitet. Funktioniert das denn? Und sieht man dann nicht Spuren davon, die so wie Kleber-Reste aussehen?


    Vorstellen könnte ich mir das schon. Habe gerade eben nochmal ein längeres Stück in Falten gelegt und würde dann einfach mit der Schere einen geraden Schnitt machen und dann mit Fraycheck "versäubern".


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/38_faltenneu_zpsygd58h5q.jpg]

    Wahnsinn!!!
    Die Geduld hätte ich gar nicht.


    Ich hab's auch hier als WIP-Projekt eingestellt, damit ich selbst keinen Rückzieher mache. Das Ding ist schon eine Geduldsprobe, und ob ich den Wollstoff noch dazu überreden kann, sich so zu verhalten, wie ich das will... mal sehen. Rockteil ist jetzt "fertig". Alles schnell zusammengenäht, RV ist um 1 mm versetzt. Suuuuper :rolleyes:
    Passiert mir sonst ansich nicht, daran merke ich, daß ich für heute Schluss machen sollte... morgen nehme ich dann die eine Seite des RV wieder auseinander, um sie perfekt anzunähen. Gerade solche ganz offensichtlichen Fehler mag ich nicht, wenn man in den Rest so viel Mühe stecken muss.

    So... heute habe ich mich den Falten im Wollteil gewidmet. Ich dachte ansich, daß die Seide der schwierigste Part sei, aber: weit gefehlt.
    Im Original wird bei den Wollfalten per Lasercut ein Teil so geschnitten, daß er locker herunterhängt, aufgrund des Lasercuts aber nicht ausfranst. Irgendwie haben die die Falten so permanent gesetzt, daß trotz des "Hängens" die Falten erhalten bleiben.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/29_falten_zpsw58mcaow.jpg]


    Da ich keinen Lasercutter habe, wollte ich diesen Abschnitt in zwei Stücken arbeiten, die ich beide schön versäubern wollte. Einem oberen Teil, und dem lose herabhängenden unteren Teil.


    Fangen wir mal mit dem oberen Teil an. Dazu habe ich den Wollstoff abgeschnitten, versäubert, die versäuberte Kante umgebügelt ...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/31_falten_zpswfbi9qip.jpg]


    ... und dann mittels Zick-Zack-Naht festgenäht (sie wie im Original).


    Dann habe ich den Wollstoff mit Bügelstärke besprüht. Nach dem Bügeln war mein Bügeleisen mit der Bügelstärke verschmutzt, der Wollstoff bekam Flecken, und ich konnte nochmal anfangen. Also nochmal von vorne...


    Dann habe ich den Wollstoff in mein selbstgebasteltes Pleating-Board eingespannt:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/32_falten_zps0ya17dna.jpg]


    ... was aber gar nicht so einfach war, da der Stoff beim Reindrücken in eine Pappfalte aus einer anderen wieder rausgerutscht ist. Das Ergebnis war trotzdem ganz ok.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/33_falten_zpsgiannkn6.jpg]


    Damit die Falten auch ohne Naht halten, habe ich hinten eine Vlieseline gegengebügelt.
    Schon zu diesem Zeitpunkt habe ich gemerkt, daß die Falten in dem Wollstoff nur sehr wenig halten und der Stoff relativ schnell wieder in die glatte Ursprungslage zurückkehren will.


    Das später herunterhängende Teilstück habe ich beiseitig versäubert, umgebügelt ...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/30_falten_zpsialz63jd.jpg]


    ... und den umgeschlagenen Bereich wieder mit Zick-Zack festgenäht. Schon beim "Einspannen" in das Pleating Board fiel mir auf, daß aufgrund der beiden umgeschlagenen Kanten dieser relativ schmale Stoffstreifen so gut wie keine Falten annimmt.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/34_falten_zps58vgdnui.jpg]


    Das ist etwas frustrierend, da diese "lockere Herunterhängen" so auf gar keinen Fall klappt. Ich habe dann die einzelnen Falten mal mit der Nähmaschine fixiert...


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/35_falten_zpsbpz8l8zc.jpg]


    ... was aber zum einen nicht mehr wie das Original aussieht (ok, kann ich noch verschmerzen), aber durch die fixierten Falten auch nicht mehr die Ursprungslänge aufweist, und somit das Stück zu kurz wird:


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/36_falten_zps0p4xwjjn.jpg]


    (ansich wollte ich eher 20 - 25 cm Länge).


    Insofern muss ich mal schauen, was ich mit dem herunterhängenden Stück mache. Das Versäubern und Umklappen führt dazu, daß der Stoff zu steif wird, insofern werde ich wahrscheinlich die beiden Kanten einfach nur mit der Ovi versäubern und gar nicht mehr umklappen, dann erneut in Falten legen (diesmal ein längeres Stoffstück), und die Falten dann wieder festnähen.


    Blöd ist dann aber, daß nur bei diesem Stück die Ovi-Versäuberung sichtbar ist, und bei den anderen Falten nicht. Hm... ich weiß noch nicht, ob die die anderen Falten dann generell mit der Ovi-Versäuberung am Saum auslaufen lassen soll.


    Nach vielen Falten hatte ich dann zunächst einmal genug davon und habe gerade eben angefangen, erstmal den Rockteil zu machen, auf den dann sukzessive die Faltenabschnitte genäht werden. Der Rock-Schnitt ist ein ganz einfacher Minirock von Burda mit einem seitlichen RV.


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/37_rock_zpshkdnrttb.jpg]

    Nachdem ich letztes Wochenende nicht zum Arbeiten an dem Stück gekommen bin, habe ich heute die ersten 1,40 m Seidenstoff komplett in Falten gelegt...



    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/27_falten_zpsy4odaqnj.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/26_falten_zpsgxaxzfem.jpg]



    DSquared hat im Moment verschiedene Stücke in der Prefall-Collection draußen, die alle mit diesen Falten arbeiten... aber komplett unterschiedlich bzgl. des Musters gearbeitet sind, in dem die Falten gelegt werden. Für mich ergeben manche Fotos sogar gar kein Muster, sondern sehen teilweise willkürlich aus. Irgendwas haben die sich sicher dabei gedacht...


    Hier mal ein Blick auf ein Original:
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/25_falten_original_zpsqech8q1g.jpg]


    Erste Analyse: Das sind alles Zick-Zack-Falten, die teilweise gleich mehrfach übereinandergelegt wurden. Mit meiner Zick-Zack-Vorbereitung lag ich also schon einmal richtig.
    Analyse 2: Basierend auf einem anderen Bild (wo man aber die Falten nicht so schön erkennt wie oben), habe ich folgendes "Muster" abgeleitet: 4 Falten in eine Gruppe legen, dann 3 Falten, dann 2 Falten, dann 1, dann wieder anfangen...


    So in der Richtung habe ich das jetzt auch gemacht, wobei man irgendwann den Wald vor lauter Falten nicht mehr sehen kann. Vielleicht sind die Muster bei DSquared auch deswegen willkürlich geworden, weil das den Nähern/innen ähnlich ging ;)
    [Blockierte Grafik: http://i1195.photobucket.com/albums/aa391/marc-1975/28_falten_zps3zrgniwr.jpg]


    Ich habe die Falten zunächst provisorisch oben an der Overlock-Versäuberungskante mit einem einfachen Geradstich festgeheftet. Da die Falten derzeit knapp 11 cm lang sind, ich aber nur 8 cm sichtbar verwenden werde, wird der obere Teil nochmal gekürzt. Der obere Teil der Seide verschwindet später hinter einem Ripsband (Ausfransen somit kein Problem mehr), insofern werde ich die Steppnaht nochmals etwas tiefer wiederholen und kurz vor dem Befestigen am Rock den oberen Ovi-Teil mit der Schere entfernen.


    Am Anfang hatte ich die Falten noch versucht festzustecken - mit Tesafilm klappt das Fixieren der Falten vor dem Nähen aber deutlich genauer.


    1,40 m Stoff werden so zu lediglich (ca.) 41 cm. Da das Faltenteil gut 2/3 des vorderen Rocks verdecken und bis zur Mitte hinten laufen soll, bleibt es daher leider nicht bei diesen 1,40 - ich muss nochmal die gleiche Arbeit mit einem kürzeren Stück machen und die beiden Stücke zusammenfügen - im Faltental, so daß man die Stelle, an der beide Stoffbahnen zusammengefügt wurden, nicht entdecken kann.


    Morgen mache ich aber erstmal den Wollteil, da ich von der Seide erstmal nichts mehr sehen kann ;)

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]