Beiträge von Foucault

    Probier es aus, den Koffer kannst Du immer noch nachbestellen. Mal abgesehen davon ist so ein Unterteil auch schnell aus ein paar Holzleisten selbst zusammengebaut. Das mache ich öfters, da viele alte Maschinen ohne Schrank oder Koffer bei mir ankommen.
    Keine Hexerei dabei.

    So Madam Anker durfte heute ein ausgiebiges Fußbad nehmen, sprich Maschine raus dem Schrank, rein in die alte Entwicklerschale und auffüllen bis Unterkante Maschinenbett mit Petroleum. (Nicht nachmachen, 1. stinkt es erbärmlich, sprich nur draußen möglich und 2. diese Anker hat weder Schnurkette, noch Riemen noch Kunststoff).
    Fräulein Pfaff habe ich gestern Abend noch den ganzen Greiferarm zerlegt, da kam neben sehr viel Dreck auch noch Altmetall in Form von Nadelspitzen raus, danach war die Geräuschkulisse weitaus freundlicher und leiser. Heute habe ich ihr erstmal komplett neue Kabel verpasst und Schutzkontakt-Erde eingebaut. Danach haben wir einen kleinen Nähversuch gestartet und konnten uns darauf einigen, das sie eben ein feines Fräulein ist und vom Schiffchen bis zur Nadel nur Feintäschnerin war.
    Damit erklärt sich dann auch der Motor, der mit knapp 120 Watt über Untersetzung zwar ca 1600-1800 Stiche ermöglicht, aber mit wirklich dickem Leder nichts zu tun haben möchte.
    Als ich ihr dann das gewünschte Nappa und Kalbsleder spendiert habe, war das Fräulein ganz lieb und hat mit einer Brillianz ihre Stiche gezaubert, echt bewundernswert.


    Nebenbei ist eine Stöver mit wunderschönem Dekor, eine Dürkopp Nr.4 und eine Mundlos 250Z neben der Pfaff und der Anker bei mir eingezogen, verlassen haben uns am Freitag meine Anker RZ (bei Eva zu Besuch) und am Samstag eine Singer Curvy 8763, die ich aus Gefälligkeit nach einem Nadeldisaster neu eingestellt habe. So ein "schöner Wohnen Wochenende":D (sprich Frau war auf Bildungsreise) hat doch auch mal seine Reize.


    Noch schnell die Näheprobe von Fräulein Pfaff mit 1-5mm Stichlänger, 2-3lagig etwa 8mm gesamt:
    Scan.jpg

    Hallo,
    darf ich mal schnell dazwischen huschen?
    Ich habe heute auf dem Flohmarkt eine alte Naumann-Tretnähmaschine gesehen. Es sind 60 Euro angesetzt. Morgen schaue ich sie mir an. Worauf sollte ich achten, was ist ein Ausschlusskriterium und sind 60 Euro ein realistischer Preis?
    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir da helfen könntet.
    Liebe Grüße
    Löwenmama


    Das lässt sich pauschal nicht sagen, man muß sich persönlich eine finanzielle Obergrenze setzen. Dann was so als Sammelanfänger schwer fällt, ist die zeitliche Einordnung und Bewertung von zB Lackierung und Lack, Greifersystem, Zubehör, usw.
    Ist der evtl. Schwergang auf Dreck und verharztes Öl zurückzuführen oder mechanische Probleme. Oberfadenspannung komplett oder nicht?, Fadenhebel verbogen oder gar abgebrochen, gleiches gilt oft für den Spuler.


    Also wenn ich kein definitives Rücktrittsrecht aushandeln kann, was auf einem Flomarkt wohl selten möglich ist, dann wäre mein Limit (mit Ausnahmen) um die 10€ als Deko, wenn ich eine funktionsfähige erwarte eher weniger.

    Über die Preisgestaltung kann ich nichts sagen, ich habe die ZickZack-Variante baugleich von Kayser. Und wie oben schon mehrmals gesagt, für den Preis bekommt man eine sowohl von Technik als auch Design robuste Maschine mit dem Charme eines Ural-Traktors.
    Bei knapp 300€ sollte man die Erwartungen aber bitte auch auf diesem 300€-Niveau halten. Mehr dazu wird Euch dann Feendrache berichten können.
    Die nächste Klasse stellen dann die Juki-Klone der 0628 dar, die es derzeit zwischen 700-800€ von Typical, Zoje etc gibt. Dreifachtransporter mit Tisch und Motor für richtig schweres Material. Alles eine Frage von Geld und Anspruch.

    Wenn Dein Schneider eine professionelle Maschine benützt, wird er auch wissen, welche Nadel und welches Garn zu benutzen ist. Und die passenden Nähfüsse sollte er auch kennen, Rollenfuß oder Teflonfuß.
    Ich kann Dir nicht sagen, ob 1,4mm dünn sind, für eine Jacke oder einen Rock ist es eher dick. Für einen Gürtel ist es dünn. Muß es fest sein, oder eher weich, sollen Prägungen eingearbeitet werden ?
    Das sind Fragen, die Du mit Deinem Schneider besprechen mußt.


    Nö, ich habe da außen nicht viel geputzt, da ist Eva schon mit dem Feudel drüber.

    So die ersten Bildchen von Eva's Anker RZ. Gestern war ja Eva bei mir und hatte ihren Infotag. Letztlich hat Eva jetzt erstmal meine Anker RZ mitgenommen und ihre habe ich heute schon einmal begutachtet und die ersten Maßnahmen ergriffen.


    P1000189.JPG
    P1000190.JPG
    P1000191.JPG


    Optisch steht sie schon gut da und dank der 35°C war sie auch gut vorgewärmt. Also alle Deckel, Klappen, Handrad, Nadel, Stichplatte/Greiferabdeckung, Greifer, Nadel, Spuler mal weg und runter damit.
    Und weil die Schrauben zwar fest aber lösbar waren, habe ich natürlich die Doku-Fotos vergessen. War einfach zu fix dabei, sorry.


    Nach 3 Stunden habe ich dann alle Petroleumreste wieder aufgenommen mit Lappen und Q-Tipps und die Süsse wieder teil zusammengebaut zwecks ersten Lauf und Nähtest.
    Mit folgendem Ergebnis:
    Scan.jpgScan-001.jpg
    Schwarzes Garn ist Oberseite, rotes Garn ist Unterseite, genäht auf doppelt liegendem Canvas, da die Maschine ja später in Richtung schwerere Stoffe optimiert werden soll.
    Wie man sieht vor allem beim Geradstich, stimmt die Fadenspannung noch nicht, da werde ich nochmal die komplette Oberfadenspannung auseinandernehmen und evtl. auch die Rückholfeder erneuern.
    Der ZickZack ist schon ganz gut für das erste Nähen nach 20 Jahren, hat aber noch Stichfehler, das wird aber noch besser nach dem Einstellen des Stichstellers, Stichlage, Nadel und Greifer beim Feintuning.


    Da die Anker ja eine Rundkolbennadel vom Typ 287 benutzt, kann man durch minimales Verdrehen der Nadel, sozusagen selbst als Anwender die Schlingenqualität für jedes Material anpassen.
    Soweit einmal die erste Runde vom Projekt Eva' Anker

    Sandra, das ist ja klasse und 120,- sind immer einen Versuch wert.


    Ich durfte heute auch mehrere Pfaff im Probelauf sehen und bin nach wie vor erstaunt, wie leise die alten Damen nähen. Da kann sich mein Plastikmonster nur verstecken, aber das ist ja nichts Neues ;) und sie wird in dem Punkt soag von der W6 N5000 meilenweit übertroffen.


    Bei mir entwickelt sich die Sache aktuell so, dass Martin die Anker meiner Oma wieder flott macht - hoffe ich ;), die Schustermaschine bei ihm verbleibt, ich für das Taschennähen sowohl die Anker!!! als auch für "schlimmes" Leder eine Juki ins Sortiment nehme und mir für die Taschenecken eine Nähahle (=Handnähmaschine) besorge. Natürlich ist auch das Martins Idee, wobei mein Mann mich mit der Aussage überrascht hat, dass wir mindestens eine dieser Ahlen im Haushalt haben.
    Ein Anwendungsvideo gibt's HIER!


    Oh Gott, ein echter Vollprofi oder besser Vollpfosten. Mit was für genialen Kenntnissen die Leute heute Tutorials machen. Neuer Fremdschamrekord!


    @ Stefan: Du weißt ja, ich und die schwarzen Eisenschweine. Aber im Gegensatz zur Adler 30-1 ist die 28 echt leicht, bestenfalls die Hälfte an Gewicht.


    Stefan, nicht nur Dein Halsband sondern auch der Strick um Deinen Hals :D:rofl: wo ich doch Deine Vorliebe für Pfaff's liebreizende, zur Weisglut treibende ZickZack-Technik kenne. ;)

    Danke für die Blumen, aber der Experte bin ich wirklich nicht. Ich denke, da gibt es mit Stefan und Heinz durchaus gleiche oder sogar bessere Kaliber. Wobei jeder von uns natürlich seine Favoriten hat, meine sind meist schwarz und immer schwer. Wenn ich leichtgewichtige Reisenähmaschine meine, kommt mindestens 8 eher 12kg Eisen im Koffer bei raus.:o;)

    da hab ich direkt noch ne Frage... braucht man den Koffer, oder kann man die Maschine auch ohne Koffer auf ihren drei? Füsschen benutzen...


    Ich habe mal nachgemessen: vom Tisch bis Oberkante Maschinenbett hat sie 8,5cm inklusive Koffer, ohne Koffer ca. 6,5cm. Die Differenz von 2cm geht aber fast komplett für die Gummifüsse drauf. Und ohne rutsch- und geräuschhemmende Unterlage würde ich sie nicht benutzen wollen. Sie ist eh nicht die leiseste Nähmaschine. Aber für knapp 300€ sollte ich vielleicht auch nicht unbedingt einen geschmeidig laufruhigen RollsRoyce erwarten, sondern eher russischen Traktor. Du kannst aber bis Morgen warten, ich zeige Foxiline heute nachmittag auch diese Maschine und sie kann Dir dann ihre Meinung dazu sagen.

    Erstens wird hier wohl nicht mit einer 75 oder 80 Nadel genäht werden, sondern wenn ich dem Demobild vertraue, eher 100er oder sogar 110er Nadel also 30er Garn.
    Zweitens habe ich wegen der Stabilität ja auch zur Jeansnadel mit etwas stabilerem Schaft geraten.


    Und da vermutlich eine Haushaltsnähmaschine verwendet wird, ist die übliche Schneidspitzenform der "Haushalts" Ledernadel sehr mit Vorsicht zu geniessen. Die passende Industrie-Ledernadel ergibt einen Stich der fast hohlnadelartig rund ist, um ein Ausreissen der Naht am Einstich zu vermeiden. Diese Nadeln (eher unwahrscheinlich das Valentin 100 oder 1000 als VE bestellt) sind aber einzeln kaum zu bekommen, ungeachtet der Tatsache des falschen Nadelsystems.

    Feendrache, glaub doch mal den "alten" Männern, für den Preis wirst Du kaum eine neue stabile Maschine mit Zangentransport, so heißt der bei der Ledero für den Obertransport bekommen.
    Und wenn es Dir um die Seriösität von Sewtex geht, habe ich bisher nur gute und faire Erfahrungen gemacht. Da ist Dein Nähma-Händler kritischer zu betrachten, wenn er Dir die Bernina 530 empfiehlt.
    So ganz privat mal meine Meinung. :daumen:

    Ohne es zu schwierig zu machen, als Nadel schlage ich eine Universalnadel oder Jeansnadel vor. Die Jeansnadel ist etwas stabiler, was in Deinem Fall von Vorteil ist. Wichtig ist das die Nadelgröße, also das Loch in der Nadelspitze zur Fadenstärke (Dicke des Fadens) passt. Als Nähfuß ist ein Rollenfuß oder ein Teflonfuß empfehlenswert. Das hängt aber auch von der Nähmaschine ab. Bei der geringen Produktionsmenge solltest Du mit dieser Empfehlung gut zurecht kommen.


    Ergänzung: Natürlich werden Leder und auch Alcantara im industriellen Bereich mit speziellen Leder-Nadeln genäht, aber zum einen haben diese Industrie-Leder-Nadeln ganz unterschiedliche an das jeweilige Textil angepasste Schneidgeometrien, zum anderen werden diese Nadeln auch hinsichtlich der Nähgeschwindigkeit auf Erwärmung und mögliche Abkühlung durch Öl etc. optimiert. Sonst laufen im wahrsten Sinne des Wortes die Nadeln heiß. Immerhin wird hier mit 3000 und mehr Stichen pro Minute genäht.

    Ich würde mal sagen das Timing stimmt nicht, bei beiden Videos bildet sich die Schlinge erst, wenn die Greiferspitze schon vorbei ist. Beim zweiten Video noch deutlicher zu sehen.
    Wenn man das Video auf Autowiederholung stellt, sieht man es ganz gut. Der Greifer läuft vor. Wenn es noch ein Tick mehr wäre, würde beim Rausziehen die Nadel anschlagen oder brechen.

    Bin ja generell auch für die Trennung von Stickmaschine und Nähmaschine. Aber um einmal einen anderen Namen ins Spiel zu bringen, schaut mal die Janome an und ob die Leistungen / Features eventuell ab der Janome MC 9900 schon ausreichen.
    Der Nähmaschinenteil entspricht weitestgehend der MC8900, die meiner Meinung nach zur Zeit eine der besten Nähmaschinen ist, bei der MC9900 kommt das Stickmodul noch hinzu. Und für die Differenz zur Bernina kann frau sehr, sehr viel Spielsachen dazukaufen. Alternativ gibt es auch bei Janome noch einige teure Modelle.

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