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Beiträge von Foucault

    Auf dem Stichlängenhebel sitzt eine Rändelschraube, wenn Du die gegen den Uhrzeigersinn drehst, ist dieser Hebel immer weiter nach unten oder nach oben bewegbar.
    Bewegst Du den Hebel über die Null an der Skala nach oben, näht die Maschine Rückwärts. Mit der Rändelschraube begrenzt Du den Maximalausschlag des Stichlängenhebels.


    Auf der Rückseite neben/oberhalb des Füsschenlüfters ist ein kleiner Hebel, der sollte nach der anderen Seite liegen. Im jetzigen Zustand steht er auf Stopfen, das heißt obwohl der Nähfuß mit dem Füsschenlüfter nach unten gesetzt ist, "schwebt" der Nähfuß 1 oder 1,5 mm über der Stichplatte, somit kann der Transporteur nicht richtig arbeiten. In der jetzigen Stellung wird nur Freihand gestopft oder gestickt.


    Auf dem Bild 7 sieht man den Stichlängenhebel mit der Rändelschraube
    den Zickzacksteller mit den 2 Knebelschrauben zur Begrenzung der Stichbreite
    und den Stichlagenhebel, der die Nadel von links über mitte nach rechts verstellen kann.
    Neben dem Stichlängenhebel ist noch ein kleiner Wahlhebel, mit welchem die jeweils 3 oder 4 Zierstiche des Musterblocks gewählt werden können (aber dazu später noch mehr)


    DSC01227.jpg

    Diese Regeln stammen aber insgesamt noch aus Zeiten, als Frau noch mit Mieder geschnürt in eher Kostüm zu nennenden Gewandungen recht elegant durch Zeit und Raum eilte.
    Diese Art des Schneiderns ist uns weitgehendst verloren gegangen durch einen insgesamt lässigeren Look. Von daher würde ich es heute eher von der Trägerin und ihrer persönlichen Figur evtl. auch dem Alter abhängig machen und nicht von starren Regeln aus der "Keiserzeit".
    Nur so aus unserer persönlichen Tagespraxis heraus bemerkt.:o

    Hallo Verdandi,
    danke für Deinen Videolink, hübsche Maschine. Ein kleiner Tip schon vorab, der Oberfaden sollte noch durch die Fadenführung am Nadelhalter laufen, dann läuft der Faden sauberer und etwas regelmäßiger durch das Nadelöhr.
    Dem Nähgeräusch nach sollte unter der Stichplatte der Transporteur mal gereinigt werden und ein Tropfen Öl in die Greiferbahn gegeben werden, das hört sich noch ein wenig kratzig an.
    Wenn Du noch ein paar Fotos hier einstellst, dann erkläre ich Dir auch, wie Du die Freiarm-Abdeckung abnehmen kannst und an die wichtigsten Ölstellen im Inneren rankommst. Danach wird Deine 283F nur noch ganz leise schnurren ;)

    Ich bin aber ein Hesse und wohne nur zufällig im Hunsrück :p


    Ok, ich werde keine Maschine mehr nennen, die ICH je in betracht gezogen habe und werde nur noch von meinem Ninchen schwärmen ;)


    Naja, wenn es mit Deiner Elna 860 klappt, kannst Du Deine Erfahrungen auch gerne täglich frisch servieren, Du weißt schon, wie bei Youtube, das Unboxing, Erstes Vorbereiten, Erster Nähversuch usw. Sowas interessiert uns im Forum immer :applaus:

    Die Kayser ist in diesem Fall ungeeignet, da wirklich nur für's Grobe geeignet. Recht laut und der Zangentransport, der eigentlich ein Walking Foot aber eben nur seitlich geführt ist, erlaubt kein knappkantiges Nähen. Diese Kayser genauso wie baugleiche z.B Sailrite sind als mobile, kräftige Segelnähmaschinen gedacht und genutzt. Sehr solide, aber bestimmt nicht für edles Velours oder Alcantara.


    @ Liebe Kerstin, es erhöht enorm die eigene Authentizität, wenn man die Erfahrungen, die man mit eigenen Gerätschaften gemacht hat, weitergibt. Empfehlungen, von Nähmaschinen, die man selbst nicht besitzt oder benutzt, helfen dem Fragesteller wenig. Es ist nichts gegen einen Tip einzuwenden "Schau Dir doch einmal diese oder jene Maschine an, die könnte Dir vielleicht helfen.", aber bitte nicht mit aus Internet und Prospekten zitierten Weisheiten. Der Fragesteller möchte Erfahrungen aus erster Hand, um darauf hin eine unter Umständen nicht unerhebliche Investition zu tätigen, schließlich möchte man auch keinen Fehlkauf riskieren. Es liegt also auch in Deiner persönlichen Verantwortung hier keine Empfehlungen zu geben, wenn auch sicherlich gut gemeint, die letztlich zu einem Fehlkauf führen können.


    Ich bitte Dich also in Zukunft mit Deinem Wissen über Deine Bernina hier zu glänzen und um ein wenig Zurückhaltung bei Deinen Empfehlungen. In den letzten Tagen hast Du diesbezüglich mehrmals andere Empfehlungen kritisiert, die in gewisser Weise düpierend für die Ratgeber sein konnten. Viele User und die meisten Moderatoren haben deutlich mehr als eine Nähmaschine oder kommen als Schneider, Textiltechniker, Mechaniker und Ingenieure ständig in Berührung mit neuesten Techniken und Oldtimern.


    Versteh dies bitte nicht negativ, ich weis im Hunsrück wird ein offenes Wort geschätzt, und nimm es als freundlichen Hinweis.
    Glänze mit Deinen Stärken und lerne bei den Schwächen, in diesem Sinne auf eine fruchtbare und höfliche Zusammenarbeit.

    Aber generell werde ich in Zukunft viel mit Alcantara arbeiten. Da gibt es ja ganz verschiedene Qualitäten. Ich habe jetzt den vermeintlich echten Alcantara, der wirklich nur mit einer Ledernadel zu nähen ist und generell ähnliche Eigenschaften wie dickes Veloursleder hat. Da die Kanten nicht ausfransen, kann man auch mal beispielsweise Taschen so nähen, dass man den Stoff links auf links näht und dann die Näht auf der rechten Seite sichtbar ist. Ich habe jetzt kein Foto von mir, aber ich meine es ungefähr so, wie bei der braunen Tasche unter dem folgenden Link:


    http://www.theatelierblog.com/…iy-monogrammed-pouch.html


    Da sieht man halt die Naht und ich möchte, dass sie so hübsch wie möglich ausschaut. Da der Nähfussdruck bei meiner Maschine (eine alte Bernina 830 eine wirklich einfache Haushaltsmaschine, aber besser und kräftiger als man glaubt) so gar nicht einstellbar ist und die Materialdicke, die man verwenden kann, sehr begrenzt ist, muss jetzt eine professionelle Maschine her. Meine Maschine fängt mit dem Alcantara logischerweise an ein wenig zu schnaufen. Das ist einfach zu viel! Sie ist ja auch nicht dafür gemacht. Und wenn sie schnauft, kann es passieren, dass an dickeren Stellen die Stiche kürzer werden, weil sie das mit dem Transport nicht mehr so sauber schafft. Also alles zusammen ein logisches Problem, was ich nur mit einer kräftigeren Maschine lösen kann. Da ich all die anderen Stiche nicht brauche, und eine Geradstichmaschine halt den Stich perfekt macht, habe ich mich auf diese Maschinen eingeschossen.


    Auch wenn Alcantara zunehmend in anderen Bereichen eingesetzt wird, wurde es speziell für die Autoindustrie entwickelt. Neben den bekannten Vorzügen beinhaltet das Material aber auch einige der Schwierigkeiten bei der Verarbeitung ähnlich dem Leder.
    Deswegen möchte ich einige Erkenntnisse mal zusammenfassen:
    Von der mechanischen Arbeit empfiehlt sich eine Medium/HeavyDuty Maschine.
    Von der Sauberkeit des Stichbildes eine Geradstichmaschine oder ZickZack im Industriebereich.
    Vom Transport eine Walkingfoot oder Nadeltransportmaschine. (was bei Alcantara/Leder, die einzige vernünftige Lösung ist, da nur so ein gleichmäßiger Transport des Materials gegeben und somit auch eine gleichbleibende Stichlänge garantiert.)
    Von der Geschwindigkeit sehe ich nicht unbedingt den Bedarf für einen Schnellnäher.


    Ich würde jetzt spontan eher zu einer Schusternähmaschine mit Walkingfoot und der Möglichkeit auch richtige starke Nadeln einsetzen zu können, oder aber einer 1 bzw 2 Nadel Ständer/Säulennähmaschine empfehlen, die ebenfalls als 2 oder 3fach Transportmaschine zu bekommen ist und die Qualität einer Schusternähmaschine mit höherer Geschwindigkeit verbindet.


    Gegenüber den Flachbettmaschinen kannst Du auch sehr gut Kurven, Ecken und Kanten vernähen, da ja nicht das ganze Material auf dem Tisch bewegt werden muss, sondern nur die wenigen Quadratzentimeter um den Nähfuss. Gerade bei Taschen und Accessoires bietet dies ganze erhebliche Vorteile beim Handling. Und von den Investitionaufwendungen liegst Du immer noch im grünen Bereich.
    Im Regelfall ist der Arbeitstisch von der Grundfläche auch kleiner als der Industrienähtisch.


    Falls Dich mein Gedankengang anspricht, kann ich Dir gerne noch ein paar Links und Infos zu diesem Thema schicken.
    Das aber nur mal als Option, die sich logisch aus Deinen bis jetzt gegebenen Informationen auch anbieten würde.

    Wenn Du wirklich in erster Linie sehr saubere Geradstiche brauchst, dann würde ich mal auf etwas ganz Altes von Pfaff, Singer oder Phoenix zurückgreifen, also wirklich echte Geradstichnähmaschinen. Das kann eine Pfaff 30 sein oder eine Phoenix 50 zum Beispiel.
    Ordentlich aufbereitet mit Motor bekommst Du sowas für unter 100€, soll es moderner sein bzw. neu fiele mir spontan noch die Bernina 1008 ein, das ist die letzte klassisch mechanische Nähmaschine von Bernina, liegt so um 1100-1200€.


    Aus welcher Ecke kommst Du, evtl. lohnt sich ja ein Besuch bei mir, da ich doch einige Klassiker habe, die Du testen könntest.

    Hallo, deine Fadenspannung des Oberfadens ist zu stark eingestellt, üblicherweise sollte der Wert zwischen 3-5 liegen.
    Das heißt, Du müsstest jetzt deinen Fadenspannungsregler in Richtung der 3 drehen. Verbessert sich Dein Stichbild nicht, ist entweder der Unterfaden falsch eingelegt, die Spule nicht richtig eingelegt oder die Fadenspannung des Unterfadens nicht in Ordnung. Dann müsstest Du uns aber noch ein paar Fotos hochladen, das sehe ich von hier leider nicht.

    Meine Güte, ich finde euch grad ganz schön rührend! Was bin ich froh, Teil eines so hilfsbereiten Forums zu sein! :knuddel:


    Ich empfinde das eigentlich als Selbstverständlichkeit anderen, ob Mensch oder Tier, in Notlagen zu helfen. Und mit ein Grund hier im Forum mitzuarbeiten, ist die große Hilfsbereitschaft der meisten User anderen mit Rat und Tat, manchmal auch Mitgefühl und Trost beizustehen. :D und ich gebe die Hoffnung nicht auf, das andere davon angesteckt werden.

    Man kann natürlich für die Overlock einen kleinen Nähtisch konstruieren, ähnlich einem Industrietisch für Overlocks.
    Das Fusspedal wird dann mit einer Trittwippe über die ganze Breite des Tisches bedienbar, eine eingebaute Öffnung im Tisch mit Rutsche nach der Seite für die Abfallreste hat das ganze komplettiert. Der Vorteil ist, das jede x-beliebige Overlock benutzt werden kann ohne Veränderung an der Maschine. Ich habe das mal für einen Freund konstruiert, der durch einen Arbeitsunfall einen Unterschenkel verloren hat. Das ganze Tischchen ist etwa 60x60x80cm hoch. Das ganze Teil ist in einer Stunde gebaut.
    Also falls Interesse besteht, bitte melden.

    Hallo Lischi,
    wir hatten das zwar schon mal geklärt, aber ich versuche es einmal weniger technisch zu formulieren. Die Wattzahl eines Motores gibt nur die Leistungsaufnahme aus dem Stromnetz an und sagt per se noch nicht viel aus.
    Wenn also ein uralter Traktor aus viel Stahl und Eisen gebaut mit vielleicht 25 PS und dem passenden Getriebe gegen einen Sportwagen mit 200 PS im Geschwindigkeitsrennen antreten würde, gewinnt sicherlich der Sportwagen.
    Sollte aber der Sportwagen einen 40 Tonnen schweren Anhänger anschleppen, würde sicherlich der alte Traktor den Sieg erringen.


    Bei den Nähmaschinen und den verbauten Motoren ist es genauso. Ist Dein Nähschwerpunkt überwiegend dickes und schweres Material kommst Du um eine Industrie-oder Handwerkermaschine für mittelschwere und schwere Materialien nicht herum. Ob Du nun eine gebrauchte Pfaff 138 , Bernina 217, Adler, Gritzner oder Anker kaufst, oder Dich gleich für eine neue von Sewkey entscheidest,
    diese Maschinen bestehen wie der alte Traktor aus viel Eisen, sind sehr schwer und für diese Zwecke eher geeignet.
    Die von Dir ausgesuchten Maschinen sind allesamt Haushaltnähmaschinen und eher für leichtere Materialien konstruiert.
    Es gibt sicherlich ein paar wenige alte Haushaltsnähmaschinen, die etwas besser und haltbarer mit Deinen Ansprüchen überleben könnten, aber da sollte man nicht mehr als 20-30€ investieren und muss auf den Zierstichluxus etc. verzichten.

    Eigentlich müßte man als Mechaniker Schmerzensgeld bekommen, wegen vorsätzlicher seelischer, optischer und technischer Grausamkeit im gewerbsmässigen Handel und fortgesetzten Wiederholungsfall.
    Erstaunlich ist nur das die "profunden" Kenner von TÜV und Stiftung Warentest und anderer Tester so etwas immer wieder als empfehlenswert und gut erachten, wer jetzt an den ADAC denkt, ist selber schuld :confused:

    Hallo Gordon,
    erstmal willkommen hier im Forum.
    Was ich so auf den ersten Blick sagen kann, ist, das die Maschine sehr wahrscheinlich nicht in ihrem Originalhabitat wohnt und wenn ich richtig vermute, ursprünglich als Handkurbelmaschine in einem Koffer zuhause war oder einem Gussgestell.
    Das geschwungene Fußbett ist ein deutlicher Hinweis dafür. Diese Singer wurde namentlich als "Singer-Improved Family" bezeichnet, im Normalfall für die Ewigkeit gebaut und unzerstörbar. Der Ringgreifer gehörte mit zu den solidesten Greifersystemen und sie konnte/kann als reine Geradstichnähmaschine damit von Seide bis Leder wirklich alles nähen, was irgendwie unter den Nähfuß passt. Wirklich ein schönes Stück.


    Die Maschine wurde hinsichtlich ihrer Qualität gerne nachgebaut, so zum Beispiel auch von Pfaff:


    S1020008.JPG

    Nachdem ich so einige Antworten in diesem und dem themenverwandten Thread gelesen habe, fällt mir folgendes auf.
    Natürlich kann jeder so formulieren wie er mag, und wenn man das Wort dubios benutzt, kann es natürlich sein, das zwar "fragwürdig" vom Schreiber gemeint war, der Leser allerdings vielleicht die ursprünglichere Bedeutung "zweifelhaft oder verdächtig" versteht. Das ist die allgegenwärtige Gefahr beim Benutzen von Fremd- und Lehnworten aus anderen Sprachen. Im Zweifelsfalle vielleicht doch das deutsche Wort benutzen? ;)


    Der Preis einer Leistung:
    Wenn der eine Mechaniker einen Stundensatz von 70 € zugrunde legt, der andere allerdings die Reparaturen für 25 € und 35 € ausführen kann, dann berechtigt das weder im einen noch im anderen Falle etwas als "dubios oder als cash in die däsh" zu bezeichnen. Wir leben in einer demokratischen Gesellschaft, in der jeder Unternehmer seine Preise entsprechend seiner eigenen Kostenbasis festlegen kann (mit wenigen Ausnahmen ZB Buchpreisbindung etc.). Und dementsprechend auch zu anderer Preisgestaltung kommen kann. Es gibt sicherlich überall schwarze Schafe, aber nur auf Grund eines günstigen Preises gleich eine Steuerhinterziehung zu vermuten, ist gelinde gesagt schon eine heftige Aussage, zumal fast jeder Selbstständige in den letzten Jahren immer öfters diversen Steuerprüfungen unterliegt, ob Umsatz-, Lohnsteuer oder allgemeine Betriebsprüfungen.


    Ich würde es sehr begrüßen, wenn in Zukunft sich die Beurteilungen auf die fachliche Arbeit und Kundenfreundlichkeit beschränken würden, die anderen Aussagen münden sehr schnell in Unterstellungen und übler Nachrede. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das eine der obigen Posterinnen sich selbst gerne in einer solchen öffentlichen Diskussion sehen möchte.
    Liebe Forumsteilnehmer, denkt bitte an den alten Spruch: Was Du nicht willst, das Dir man tu, das füge auch keinem anderen zu. :rolleyes:

    Martin...


    ...was meinst Du zur Frage von Dirk in Post #16 betreffend Reinigung mit Petrol wie Pfaff das im technischen Handbuch vorschlägt?...meine Erfahrungen damit sind eher negativ...


    Gruss aus der Schweiz
    Stefan


    Bei rein mechanischen Nähmaschinen verwende ich noch Petroleum, allerdings selten, vor allem wenn das ganze Innenleben verharzt ist.
    Aber neben dem extremen Geruch ist auch die nachträgliche Entsorgung zunehmend schwieriger. Es gibt mittlerweile andere Varianten, zudem sich Petroleum und viele Kunststoffe eh nicht so gut vertragen.


    Und ganz am Rande, kurz vor OT:
    Die Empfehlung die Pfaff und fast alle anderen Hersteller bis in die 60er Jahre gaben, die Maschinen mit Petroleum zu reinigen hat einfach einen historischen Hintergrund.
    Während die Aussenseite einer Nähmaschine zwar lackiert, emailliert und ähnliches war, sind die inneren Werte aus blankem Metall gefertigt. Und da die ersten Nähmaschinen aus den USA per Schiff kamen,
    teilweise sogar demontiert (siehe Georg Neidlinger, damals größter Singer-Importeur) ankamen, mußten sie auf irgendeine Weise gegen Korrosion, Seewasser etc. geschützt werden, die Lösung hieß Fett.
    Also alle zu transportierenden Nähmaschinen wurden richtig mit Fett eingesprüht. Um dieses wieder abzubekommen wurden sie mit Petroleum gespült und anschliessend mit Weisöl durchgeölt.


    Teile dieses Aufbereitens, also das Entfetten und Ölen, Einnähen und Einstellen war dann Aufgabe der Nähmaschinenhändler vor Ort.
    Ein weiterer Grund für die Säuberung der Nähmaschinen mit Petroleum war dann die Erfahrung der Hersteller, das trotz aller Hinweise keine Leinöle, Raps- und Rübenöle zu benutzen eben genau diese
    vor allem in ländlichen Gebieten ständig verfügbar waren. Während die mineralischen Öle und Spezialöle (Weisöl, Nähmaschinenöl) nur für recht teures Geld zu kaufen waren.
    Mit Petroleum liessen sich die zwangsläufigen Verharzungen und Verklebungen durch die Rübenöle recht leicht wieder beseitigen, WD40, Caramba und Co waren damals noch nicht erfunden.


    Um die Jahrhundertwende (1900) wiederum hatten die hiesigen Nähmaschinenhersteller soviel Professionalität und Entwicklung in die Nähmaschine gesteckt, das die Nähmaschinen "made in Germany" der Verkaufsschlager für das Exportgeschäft wurden.
    Gerade Gritzner, Pfaff, Adler, Dürkopp und andere hatten bis in die 50er Jahre zum Teil einen größeren Export- als Inlandanteil im Verkauf. Mitte der 60er Jahre wurden die Nähmaschinen leichter, Plastik und Alu, und damit hatte sich die Verwendung von
    Petroleum als Reinigungsmittel überlebt. Überseecontainer und andere Verpackungsmittel taten ein übriges dazu, das die Maschinen doch weitgehendst Seewasser geschützt ihre Reise antreten konnten.


    Das Ironische daran ist, daß wir die oben beschriebene Entwicklung im Schnelldurchgang bei Maschinenbauprodukten aus China beobachten können, ob nachgebaute Adler/Singer Overlocks, oder Blechbearbeitungsmaschinen, vieles kommt mit einer dicken Fettschicht gegen Rost hier in Europa an und Ironie Teil II lässt sich mit Petrol am einfachsten reinigen. Geschichte wiederholt sich ;)

    Andere Länder, andere Sitten. Obwohl der zugrundeliegende SchuKo- Stecker schon um 1923 von Büttner erfunden wurde, ist die heute verwendete Variante erst einige Zeit nach dem 2. Weltkrieg entwickelt worden.
    Ich nehme mal an, das zerbombte Fabriken und Produktionsstätten für einen entsprechenden Mangel gesorgt haben dürften. Und außer Licht und eventuell Radio hat man in den Haushalten des Nachkriegsdeutschland nicht viel Strom gebraucht.
    Erst Ende der 50er Jahre mit dem beginnenden Wirtschaftswunder stieg der Luxus und somit auch der Bedarf an Steckdosen im Haushalt.


    Ich denke, auch bei Betrachtung alter Prospekte, das in Deutschland der Bedarf an elektrischen Nähmaschinen (und anderer Gerätschaften Kühlschränke, Waschmaschinen etc.) erst mal hinter den elementaren Dingen, wie Dach über dem Kopf, anstehen mußte. Die Schweiz war da sicherlich in einer besseren Lage, da doch wohl kaum Kriegsschäden zu verzeichnen waren. Zudem dürften die deutschen Nähmaschinenhersteller, beim Export in Konkurrenz zu den elektrischen Nähmaschinen von ELNA, Bernina, Turissa gestanden haben, und wahrscheinlich tatsächlich ausschließlich elektrische Maschinen für den Export geliefert haben. Interessant ist aber auch der Umkehrschluß: Ich habe einige Bernina's, die hier als Tretmaschinen nach Deutschland verkauft wurden.
    Demnach mußten die Schweizer Hersteller sich quasi an die fehlende Elektrifizierung der deutschen Haushalte anpassen. Auch wieder einmal ein interessanter Forschungsansatz zum Thema Nähmaschinen-Geschichte.

    Pfaff hat bei den 260er gerne diesen Anschluss mit dem Doppelstecker benutzt, da hier Lichtstrom und Motorstrom getrennt voneinander verschaltet waren. Das Typenschild ist auch bei den reinen Tretmaschinen mit Angabe der Motorleistung aufgeklebt und ist wohl auch als empfohlene Motorleistung bei einer eventuellen Nachrüstung zu verstehen.
    Sowohl der Motor als auch der Automatikblock war einzeln nachrüstbar ohne allzu großen Aufwand, beim Motorbausatz musste aber dann hinterher auch das Typenschild stimmen, deswegen war das Etikett immer mit der Leistung des Motors angegeben.


    Erst mit der Einführung der Pfaff 262 mit Stopmatik wurde der Doppelstecker gegen einen dreipoligen Anschluss getauscht, weil hier auch eine andere Verdrahtung erfolgte. Bei dem alten Doppelstecker wurde ein einfaches 2poliges Zuleitungskabel für den Lichtstrom angeschlossen.

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