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Beiträge von Foucault

    Zur Ehrenrettung des Nähmaschinenmechanikers sei gesagt, das die vermutlich empfohlene Gritzner 1067 DFT keine schlechte Wahl ist, mit dem integrierten Obertransport und dem Doppelgreifer und der rein mechanischen Stichauswahl bekommt man eine sehr solide Nähmaschine, die leicht ihre 10 bis 15 Jahre und länger funktionieren wird. Aber es fehlt natürlich der Luxus von Zierstichalphabeten und einfacherer Bedienung.
    Der Greifer selbst stellt heute kein wirklich einschränkendes Verkaufsmerkmal mehr da. Für mich entscheidender wäre, soll die Maschine eine kleine Ewigkeit halten und reparierbar sein, oder kann / will ich vielleicht in 3 oder 5 Jahren die nächste modernere Maschine haben. Was brauche ich wirklich? Die meisten Ateliers und Designer arbeiten mit einfachen Geradstich und ZickZack-Maschinen, weil hier das Augenmerk auf der Qualität des Stiches liegt. Die ganzen Zierstiche, Muster und anderes werden von speziellen genau dafür gebauten Maschinen genäht oder gestickt und fallen eher unter den Bereich Textilveredelung.


    Im übrigen schliesse ich mich hier Stefan an und sage nur ausprobieren, eine Nähmaschine muß einem auch liegen und das kann man im Internet nicht erfühlen.

    Man wird mit einer alten Riccar mit Sicherheit nicht die Knopflochqualität einer Bernina oder Brother hinbekommen, aber die oben gezeigten Bilder zeigen ja kein Knopfloch mehr.
    Da ich auch einige Riccars in meinem Bestand habe, weiß ich aber, was in etwa an Qualität erreichbar ist. Die Frage ist natürlich wieviel Zeit bzw Geld, will man in so eine Reparatur investieren, da sind schnell 2 Stunden Arbeitszeit beisammen.

    Ok, also ich bleibe dabei, probier die 287 ohne irgendeine weitere Kennzeichnung. Wenn die Länge deiner 287WH gestimmt hat und nicht auf den Greifer aufgeschlagen ist, dann geht das mit der 287.
    Ich kann Dir aber gerne auch eine 287er und eine 134R schicken zum testen, wenn die 134 auch von der Aufnahme passt, wäre das die bessere Alternative, da die stärker belastbar ist.

    Also die entscheidende Aussage von Dir ist "dann allerdings eine längere Nähpause eingelegt". Die Mechanik Deiner Automatik wird vermutlich verklebt sein, das heißt, Maschine öffnen und an den richtigen Stellen reinigen und ölen bzw. fetten.
    Ob Du das alleine hinbekommst, kann ich Dir leider nicht sagen und ob eventuell dabei noch Teile ersetzt werden müssen leider auch nicht. Wobei die Riccar an sich ja keine schlechte Maschine ist.

    Die Stecker kommen an so nen Teil dran ( Ich bin ne Frau und Null Ahnung ) keine Ahnung wie das heißt. Das passt aber alles, wenn die halt nur so geht dann ist es so. Für mich zählt die Hauptsache das sie näht.


    Mmhhh ich denke bald wenn die auseinander geschraubt wird dort, das keine weiteren Zahlen oder Wörter kommen. Ich probiere es Morgen trotzdem mal.


    Die hier sieht ja fast genauso aus wie meine: http://commons.wikimedia.org/w…%C3%A4hmaschineSinger.JPG


    Nee Nee, das ist eine ganz andere Maschine...


    Du brauchst nix auseinanderschrauben, nur das Bild vom Greifer hätte mir gereicht. Aber ich habe Dir ja jetzt das vermutlich richtige Nadelsystem schon genannt, damit wird es zu 98% sicher funktionieren, wenn Deine WH bis auf das Einstechen des Kolbens funktioniert hat.

    Also ich wage einmal eine vorsichtige Prognose. Es ist wahrscheinlich das Nadelsystem 287. Wichtig ohne das WH. die WH-Variante ist mit verlängertem Kolben für schweres Material. Alternativ dementsprechend das Austauschsystem 690.
    Es könnte von der Nadellänge auch die gängige Nadel 134 passen, aber die 134 hat einen dickeren Kolben, wenn also die 287WH die Du hast, gut gepasst hat und keine Fehlstiche aufgetreten sind, dann nimm die 287er ohne WH Kürzel. Das Kürzel WH steht für Wäsche, langer Kolben mit Hohlkehle.

    Ich weiß nicht ob wir das hin bekommen, ich eh nicht muss dann meinen Mann ran lassen. Die ist ja komplett in den Holzkasten verschraubt wurden. Ich sehe von oben das was beim Greifer steht, erkenne es aber nicht. Und so bekomme ich es nicht raus, kann nur den Deckel rüber schieben um an die Spule zu kommen, mehr nicht.
    Muss mal meinen Mann fragen ob er das aufschrauben kann, ohne was kaputt zu machen :D


    Das reicht wenn ihr den Deckel rauszieht und schräg reinfotografiert, vielleicht ne Taschenlampe als Lichtquelle.

    Mit Antrieb. Ich werd wahnsinnig! :D


    Vor allem dieser Motor, der gehört eigentlich als Nachrüstsatz an eine Adler oder Singer Schusternähmaschine, hat ein Getriebe und je nach Untersetzung kannste theoretisch Bretter damit nähen (schon getestet :D), nicht gerade schnell, aber sehr kräftig.


    Generell zur Maschine, genauen Typ entscheidet sich mit Greifer. Es ist oder war eine Industrieschnellnähmaschine für mittleres bis schweres Material, vermutlich ein S95 Greifer, der bis 3000Stiche pro Minute ausgelegt ist, der Seriennr. nach Baujahr 1895. Interessant das die Stichlänge durch Einstellung bis 6mm gedehnt werden konnte, normale Stichlänge ca.4,5mm.
    Da würde sich selbst nach 120 Jahren noch mal eine richtige Revision lohnen, ordentlichem Tisch mit guten Unterbaumotor und Kniehebel für die Füsschenlüftung. Und die Maschine richtig herrichten und evtl. sogar ganz modern nachlackieren.

    Du solltest mir noch mal ein Bild vom Greifer machen und den Deckel von der Greiferabdeckung abfotographieren, vielleicht erkennst Du in der gravierten Inschrift etwas, da wurde nämlich meist das Greifersystem (hier vermutlich Wheeler&Wilson 64 oder Singer 95 oder Pfaff 134, sowie das Nadelsystem eingeprägt). Dann wären bei den Nadelsystemen 133, 134, 1695, 1650, 1910, 1738(287) gelandet. Das ist jetzt schon einmal die engere Auswahl, :D
    also don´t worry, be happy!

    Grins, na da hast Du aber ein Fass aufgemacht!


    Es gibt sehr viele Rundkolbennadeln und ich kann Dir auch gerne helfen, aber mit der Seriennr. der Nähmaschine erfahre ich leider nur , wann Deine Singer ungefähr gebaut ist (ca.1895), aber nicht was für ein Modell Deine Singer ist.


    Von daher wären ein paar Fotos ganz gut, an denen ich Deine Singer klassifizieren kann. Danach kann ich Dir wahrscheinlich auch das richtige Nadelsystem benennen.


    Das schaffst Du schon, habe ich keine Bedenken.


    Zu dem Garn nochmal, ich nehme bevorzugt 30er von ATN (D-82025 Grünwald sitzt die Firma, da bekommt man auch einen Händlernachweis), das ist ein Polyester Garn und unglaublich stark. Mit der Hand nicht mehr zu zerreißen.


    Viel Spass mit Deiner neuen Maschine

    So manches mal stolpere ich über ein Stickmuster oder ein Motiv und frage mich spontan, wieso hast du das so und nicht anders entworfen?
    Neben Archimedes und Thales, kommt dann noch weit vor Leonardo mein Freund Leonardo Fibonacci ins Spiel, der sich so um 1200 mal Gedanken gemacht hat,
    ob man die Population der Kaninchenfortpflanzung irgendwie berechnen könne. Bei seiner berühmten Fibonacci Folge entsteht, wenn man es graphisch darstellt immer eine wunderschöne Schneckenform.
    Ob man nun ein Nautilus oder Schneckenhaus damit vergleicht, selbst Leonardo konnte sich dem nicht entziehen, man sofort das Gefühl eine natürliche Form vor sich zu haben.


    Bei diesem Stickmuster stand der gute alte Leonardo Fibonacci dementsprechend auch Pate.


    Stickerei einfarbig auf Leder


    DSCN3759.JPG


    Wenn Mathelehrer einem die Mathematik doch anhand der Natur erklären könnten :confused:

    Naja ob das wirklich spannend ist, bezweifle ich ein wenig. Und ob eine Einstufung verschiedener Greifertypen bei der Kaufentscheidung wirklich hilft, ist auch zweifelhaft. Alle heute gebräuchlichen Greifersysteme weisen ihr speziellen Vor- und Nachteile auf. Entsprechend ihrer Verwendung und dem Aufwand bzw. der Qualität ihrer Herstellung. Schaut man sich mal in der Hersteller-Ecke um, ist eigentlich nur noch BERNINA im Hochpreissegment mit interessanten Greiferentwicklungen präsent.
    Doch wieviele von uns leisten sich realistisch eine Nähmaschine jenseits der 5000 Euro?


    Für die diejenigen die den Komfort schätzen, ist sicherlich der Horizontalgreifer der Greifer der Wahl, bequem zu erreichen, kein Gefummel unter dem Tisch. Doch wie wir hier gesehen haben, Zwillingsnadel naja.
    Der CB-Greifer kann hervorragend sein, wenn ordentlich gebaut (was er selten heute ist). An sich eine robuste Lösung, verhältnismäßig preisgünstig. Nachteil auch hier Zwillingsnadel, muß sehr präzise und aufwendige Mechanik verbaut werden, wenn er wirklich auch im Zierstichbereich benutzt werden sollte, das ergibt eine erhöhte Fehleranfälligkeit, dementsprechend auch teure Reparaturen. Begrenzte Stichzahl (üblicherweise unter 950 Stichen pro Minute).
    Der berühmte Doppelumlauf-Greifer, schon einmal von vornherein sehr teuer in der Herstellung (Kosten von um die 200 Euro nur für den Greifer sind leicht möglich), wird wegen seiner robusten Bauweise häufig in Industriemaschinen eingesetzt, im Regelfall keine Einschränkungen bei Zwillings- und Drillingsnadeln, aufwendige Konstruktion je nach Lage des Greifers. Teure Reparaturen bei Schäden. Hohe und sehr hohe Nähgeschwindigkeiten möglich, größer 4000 Stiche pro Minute.


    Die ganzen Sondergreiferformen, die es im Laufe der Jahrzehnte gab bzw. die für spezielle Lösungen erdacht wurden, lassen wir jetzt mal außen vor. Aber der Greifer allein macht noch keinen (Näh-)Sommer. Nur das Zusammenspiel von Greifer, Nadelstangenführung, Transport, Kraftübertragung, Stichbildung ergibt eine Nähmaschine. Wer das beste will, muß wohl auch das meiste zahlen. Die Allgemeinheit wird sich immer mit einem Kompromiss aus persönlicher Zahlungsfähig-/Willigkeit und eigenen Ansprüchen suchen müssen. Und damit kann man nicht sagen, dieses oder jenes Greifersystem ist das beste.


    Wenn noch weitergehendes Interesse besteht, kann ich das ganze auch nochmal mit vielen Bildern und Zeichnungen auseinander klamüsern, aber ob es jetzt wirklich hilft?


    Zum Schluß noch ein kleiner Blick in eine meiner Greiferkisten ;) Das Thema kann man wirklich umfassend abhandeln :D


    S1050010.JPG

    Jaaaa, bitte! Vielleicht nicht 100e aber so 2-3??
    :wolke7:


    Ich habe mal ein bisschen gesucht und stelle voller Erstaunen fest, das das Nähen mit Zwillings- oder sogar Drillingsnadel in den 50er Jahren gerade bei den Automatic Nähmaschinen offensichtlich Standard war.
    Das wirft natürlich ein eher bescheidenes Licht auf die heutigen Maschinen, die ja durchaus in einer vergleichbaren finanziellen Liga spielen.


    Hier einmal ein paar Beispiele:


    Die Adler 489A - eine meiner Favoriten


    Adler_Duo_Zierstich.jpg


    Die Gritzner GU Zauber-Automatik mit Radioskala, einfach genial


    Gritzner_Duo_Zierstich.jpg


    Auch die Necchi hatte ganz interessante Zierstiche an Board


    Necchi_Duo_Zierstich.jpg


    Die Phoenix 283 Automatic konnte das natürlich auch


    Phoenix_Duo_Zierstich.jpg


    und so ließe sich die Liste noch eine ganze Weile fortsetzen.
    Für die Pfaff 260er Reihe habe ich leider den Prospekt nicht griffbereit, sonst hätte ich die natürlich auch noch gezeigt.

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