Zum Kopieren für Schnittmuster verwende ich verschiedene Materialien, abhängig vom Projekt.
Wenn ich einen Schnitt durchpausen will, dann muss das Material durchsichtig sein, d.h. Seidenpapier oder Folie sind hier die Mittel der Wahl.
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Seidenpapier lässt sich besser falten, man kann evtl. Falten herausbügeln, und es lässt sich schön mit Bleistift beschriften. Dafür reisst es gerne mal ein.
- Durch die Folie kann man noch besser durchschauen als durch Seidenpapier. Das ist von Vorteil, wenn man beim Auflegen des Schnittmusters auf das Muster, z.B. ein Karo, achten möchte. Ich kaufe immer die extradicke Baufolie. Es gibt sie mit matter Oberfläche und mit glatter. Durch die glatte kann man besser hindurchschauen.
- Beim Anprobieren eines Schnittes geht der Seidenpapierschnitt leichter mal kaputt, aber Folie lädt sich dafür gern mal statisch auf.
Wenn ich Schnitt neu zeichne, d.h. z.B. nach dem Lutterlohsystem oder ähnlichem, oder selbst konstruieren, dann braucht's nicht durchsichtig zu sein, sondern lieber schön steif, da sind Packpapier oder das spezielle Schnittmusterpapier besser. Diejenigen, die mit Kopierpapier arbeiten, nutzen auch oft Packpapier.
Zum Selbst-Konstruieren finde ich das Rasterpapier von Burda super, dann muss ich nicht mit Winkelmaß und langem Lineal hantieren, wenn ich konstruiere, sondern kann mich am Karo orientieren.
Wenn ich einen Schnitt durchpause, dann möchte ich natürlich Folie und Schnittbogen miteinander fixieren. Dazu gibt's mehrere Möglichkeiten:
- Wenn ich beides auf den Teppich lege, kann ich von oben Stecknadeln in den Teppich stecken und alles damit fixieren.
- Gewichte, mit denen man das ganze beschwert funktionieren auch.
- Oder man arbeitet so sorgfältig, dass man darauf verzichten kann. Dazu darf man aber nicht auf einem Tisch arbeiten, an dessen einer Seite alles herunterhängt, denn dann verschiebt's sich garantiert.
Einen zusätzlichen Tip hab' ich noch für die Nahtzugaben. Ich zeichne ja gern Nahtzugaben an meinen Schnitt an. Dazu verwende ich einen Zirkel.
Nehmen wir mal an, ich habe die Nahtlinien eines Schnittes durchgepaust. Nun nehme ich meinen Schulzirkel mit Bleistiftmine in der einen Seite und Metallspitze in der anderen Seite. Jetzt stelle ich die Breite meiner Nahtzugabe im Zirkel ein (bei mir meist 1 cm), und dann fahre ich einmal um mein Schnittteil herum.
- Wenn ich auf Papier arbeite, dann läuft die Metallspitze leicht über die Nahtlinie und die Bleistiftspitze zeichnet in 1cm Abstand eine parallele Linie zur Nahtlinie.
- Wenn ich auf Folie arbeite, dann läuft die Bleistiftmine weich über die Nahtlinie, während die Metallspitze in 1cm Abstand parallel zur Nahtlinie die Folie anritzt. Wenn ich mich halbwegs geschickt anstelle, dann kann ich sogar so ritzen, dass ich das SChnitteil anschließend einfach an dieser Linie heraustrennen kann.