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Beiträge von kledet

    Was haltet ihr von den kleinen Industrienähmaschinen von Juki oder Jack?


    Einen separaten Maschinentisch würde ich daher sehr begrüßen.

    Einen Maschinentisch bekommst du bei einer alten Haushaltsnähmaschine dazu, oft sogar zusammen mit der Maschine kostenlos, weil viele den Platz für so einen Nähmaschinenschrank nicht mehr opfern wollen.


    Die o.g. Industriemaschinen sind eigentlich Schnellnäher, aber sie sind so robust gebaut, dass sie Jeans meist ganz locker und Leder in Grenzen auch nähen können, wobei gerade bei Leder eine Maschine mit Zweifach oder Dreifachtransport einen nähtechnisch in eine andere Liga befördern würde.

    Hallo,


    Edit: Bianchifan ist es als einzigem aufgefallen, dass ich da einen Fehler eingebaut und die physikalischen Einheiten Kraft und Leistung durcheinandergeworfen habe.

    Verwirrenderweise wird in Formeln "Arbeit" mit dem Symbol "W" für work verwendet. Die Einheit ist Joule oder Newtonmeter.

    Dagegen hat Leistung das Formelsymbol "P" für power und die Einheit Watt, abgekürzt W.

    danke schön - da hatte ich wohl wirklich einen denkfehler...... dachte watt=kraft

    Watt bedeutet Leistung.
    Leistung bedeutet Kraft x Weg.

    edit: Leistung bedeutet Kraft x Weg pro Zeit.

    Wenn ein starker Mensch in 10 Sekunden 50 L Wasser mit einem Betonkübel in einen hochgelegenen Speicher heben kann und ein schwächerer Mensch in der gleichen Zeit fünf 10l Eimer heben kann dann haben beide die selbe Leistung erbracht.


    Bei unseren Motoren ist Kraft das Drehmoment und der Weg die Drehzahl und die Zeit die Drehzahl.

    Ein Motor, der wenig Kraft hat, aber sehr hohe Drehzahlen schafft, hat genauso viel Leistung wie ein kraftvoller Motor, der aber langsam dreht.

    Beim Nähen ist meist ein langsamerer, kraftvoller Motor angenehmer.


    Man muss dann noch unterscheiden, ob man einen einfachen Universalmotor hat, wie er in den billigeren Nähmaschinen verbaut wird, oder einen elektronisch geregelten Gleichstrommotor, wie er in teureren Maschinen verwendet wird.

    Ein Universalmotor braucht Drehzahlen, um Leistung zu haben.

    Wenn du mit Vollgas durch Leder und Jeans jagst, dann schafft das jede noch so billige Nähmaschine - zumindest so lange, bis die Mechanik nachgibt (z.B. Nadelbruch, verschobene Nadelstange, verstelltes Greifertiming). Aber schön langsam nähen geht halt nicht.


    Ein Gleichstrommotor kann schon bei niedrigen Drehzahlen (=Nähgeschwindigkeiten) viel Drehmoment (=Kraft) liefern.


    Ein 70W Universalmotor hat i.A. weniger Kraft als ein 90W Universalmotor, aber es kann sein, dass eine Maschine mit 30W Gleichstrommotor kraftvoller näht.


    Bei billigen Maschinen wie Veritas Power Stitch oder Necchi Q132A, Singer Heavy Duty wird ein billiger Universalmotor genommen, der durch eine starke Untersetzung hoch drehen kann (also viel Leistung hat), bei dem an der Nadel aber doch noch eine einigermaßen angenehme Geschwindigkeit ankommt.


    Dazu kommt dann die Leichtgängigkeit der Maschine.

    Eine hochwertige Mechanik hat weniger Reibungsverluste als eine billige, kann also mit einem schwächeren Motor ausgestattet werden als eine billige Mechanik, bei der ein Teil der Leistung in Reibungswärme umgewandelt wird.

    @Durchgangsraum: Danke für die Aufklärung. Wobei meine Billig-AEG im Keller 16 cm Durchgang hat. Die älteren Pfaff kommen da auf 18-20 cm.

    @Durchgangsraum:
    Die drei kleinen Maschinen deiner Auswahl liegen alle bei ca. 16 cm Durchgangsraum rechts der Nadel, das schaff(t)en deine drei Billigsdorfer doch auch, oder?

    befürchte, dass die echt hinüber sind... waren

    eine 'privileg' (hab aber leider keine ahnung, welche maschine da relabelt wurde),

    eine 'INOTEC' (auch keine konkretere bezeichnung mehr möglich) und

    eine 'AEG' (allerdings nur eine 'hofer'-variante)

    OK, bei AEG und Inotec bewegen wir uns am unteren Ende der Nähmaschinenskala.

    Bei Privileg gab es einige recht gute, aber auch einige ziemlich schlechte Modelle, ohne Modellbezeichnung komme ich da nicht weiter.

    Eine Reparatur der AEG und Inotec macht wenig Sinn, dazu sind die Maschinen zu billig. Erst recht nicht, wenn du sie danach wieder mit Leder oder Jeans traktieren möchtest.


    @Motor: Vergiss die Wattangaben!

    Ein Trecker mit 15.000 Watt (15 kW) zieht dir einen Anhänger den Berg hoch, an der ein Sportwagen mit 300.000 Watt (300 kW) scheitern wird.


    Die Tipptastenmodelle von Pfaff haben nur 58 bis 70 Watt Motoren verbaut und schaffen trotzdem mehr als viele andere Maschinen mit stärkeren Motoren.


    keine halsbänder/gürtel/.... aber jetzt aktuell einen sitzpolsterbezug aus 1,7 od 1,8 starkem veganen (?) leder - das halt x zwei bzw x vier, wobei ich da mit dem handrad gearbeitet hab

    und eben auch x jeans

    Zweilagig geht noch mit vielen auch preiswerteren (also unter 1.000 Euro!) Maschinen, aber vierlagig ist zu viel.

    Hast du nur an den Übergängen drei, vier Stiche auf vierlagigem Material, dann würde ich da auch diese per Handrad machen und darauf achten, dass der Nähfußdruck und die Oberfadenspannung hoch genug eingestellt werden kann.

    Sind die Strecken länger, dann würde ich eher nach einer Polsterermaschine Ausschau halten, die dann auch einen besseren Transport als Haushaltsmaschinen hat.

    Hallo,

    du schreibst von großem Durchgangsraum und wirfst dann drei Maschinen ins Rennen, die überhaupt keinen großen Durchgangsraum haben, lediglich die W6 N9000 bietet da überdurchschnittlich viel Platz.


    Wie/womit hast du deine Billigsdorfer geschrottet?
    Könnte dir das selbe auch mit einer neuen Maschine passieren?

    Was für Modelle sind es und ist da vielleicht noch 'was zu retten?


    Für Leder ab einer gewissen Stärke brauchst du ein anderes Kaliber an Maschinen. Welche Lederarbeiten hast du vor?


    Eine gute Gebrauchte aus der 800 bis 1.500 Euro Klasse kann man vielleicht für unter 500,- bekommen, da würde ich mich mal umschauen.


    Oder auf zwei Maschinen gehen: Eine kleine mit 1-Stufen Knopfloch für die feineren Stoffe und etwas großes, robustes für Jeans und Leder.

    Aktuell wird hier eine gebrauchte W6 N3300 für gute 100,- angeboten, dazu dann eine Pfaff 138 für ein paar Euro aus den lokalen Kleinanzeigen, die man mit einem neuen Motor ausstattet, dann bleibst du sogar unter 300,- Euro.

    Abgesehen davon kann man einen angeschraubten Obertransportfuß nicht mit einem in die Mechanik integrierten IDT/DFT vergleichen.


    Eine Pfaff 75x0 ist eine Computermaschine und war damals das Highend-Gerät. Auf Grund des Alters machen inzwischen die Platinen Ärger, die würde ich keinem Anfänger empfehlen. Dazu kommt, dass man sie für 150,- nur in defekt bekommt.


    Die einfacher aufgebauten Tipptastenmodelle Made in Germany sind dagegen eine echte Empfehlung, da sie auch nach 30/40 Jahren immer noch gut funktionieren und die Mechanik nur sehr, sehr selten kaputt geht.

    Ein entscheidender Vorteil der computergesteuerten Maschinen ist, dass man die Nähgeschwindigkeit sehr gut regulieren kann, während billige mechanischen Maschinen oft eher digital (aus/Vollgas) funktionieren. Das ist gerade am Anfang ein nicht zu unterschätzender Vorteil.


    Das gilt aber nicht für die Pfaff-Tipptastenmodelle, diese lassen sich mit dem elektronischen Anlasser sehr gut regulieren, kosten in neu aber auch deutlich mehr als das aufgerufene Budget.

    Ein bisschen Öl an die Nadelstange schadet auch nichts.

    Unsterstellt, dass dieses Modell ebenfalls aus einer Happy Fabrikation entstammt, wäre das absolut kontraproktiv!

    Einzige sinnvolle Möglichkeit: ein, zwei Tropfen Öl auf ein sauberes Mikrofasertuch und damit die Nadelstange abreiben.

    Wo ist jetzt der Unterschied zwischen "ein bisschen Öl" und "ein, zwei Tropfen"?

    Ich nehme ein Wattestäbchen und gebe darauf einen Tropfen Öl und reibe damit die Nadelstange ab.

    Meine Lieblingsmaschine (siehe Avatar) hat keine 50 Euro gekostet und bereitet viel Spaß. :biggrin:


    Die W6 1235-61 bzw. die praktisch baugleiche Privileg 1233-61 sind in dieser Preisklasse schon recht gute Maschinen, sofern sie sauber justiert (!) sind, aber da ist nach oben noch sehr viel Luft.

    Hmm, bei 150,- bekommst du nur Billig- und Discounterware in neu. Die Gefahr, dass dir der Spaß direkt am Anfang vergeht ist recht hoch.


    Falls die eine Flachbettmaschine reicht würde ich dann eher zu einer guten alten (in manchen Augen hier: sehr alten) Maschine raten.

    Du bekommst z.B. eine Pfaff 260, die früher einen Monatslohn gekostet hat, meist zwischen 0 und 100 Euro und bist qualitätsmäßig in einer Region, die heute dick vierstellig kostet.

    Die Maschine kann zwar nur geradeaus und Zickzack, aber damit kannst du nahezu alles nähen, was anfällt.


    Manchmal findet man auch gut erhaltene gebrauchte Pfaff-Tipptastenmodelle, die in deinem Budget liegen, mit denen kann man auch gut anfangen.


    Solltest du in meiner Nähe wohnen könntest du gerne mal auf einer wirklich guten, alten Maschine probenähen.

    Meine heutige hat ein kleines Köpfchen und ist ein laufendes Modell mit Komfortfunktionen, aber ohne den Motor für den Füsschen-Heber. Der kleine Kopf ist eine tolle Sache, das merkt man erst nach dem Umstieg.

    Du meinst bestimmt die Elna 720 pro. Ja, die hat echt einen schlanken Kopf u.a. weil die Oberfadenspannung nicht schamhaft versteckt wird sondern offen sichtbar ist. Ist halt auch eine (semi-) professionelle Maschine.

    • Ein Punkt der mich allerdings etwas verunsichert ist, dass ich keine direkte Sicht auf die Nadel bzw. mein Nähgut von oben habe.

    Darum gab es mal von Singer die Schrägnadelmaschinen, die sich aber nicht durchsetzen konnten. Bei denen war die Sicht auf den Nähfuß hervorragend.

    Manch ältere Maschinen, die noch keinen "dicken Kopp" haben, um Schrittmotoren und andere Technik dort unterzubringen, bieten bessere Sicht. Aber dann fehlen die Komfortfunktionen der modernen Maschinen.

    Hallo,

    hast du denn schon etwas Näherfahrung?

    Oder jemanden in deiner Nähe, der dir eventuell mal über die Schulter gucken kann. Das ist gerade am Anfang sehr hilfreich.


    Die W6 bekommt durchwachsene Kritiken, aber zumindest die Videos sind sehr gut gemacht und helfen Anfängern weiter und notfalls kann man ja auch vom Rückgaberecht gebrauch machen.


    In Frankfurt selber gibt es anscheinend (google Maps) nur noch einen Nähmaschinenhändler (es waren früher bestimmt mal zwei oder drei Dutzend), aber die Nähwelt Flach in Aschaffenburg ist weniger als eine Stunde Fahrtzeit entfernt, vielleicht kann man sich dort mal einen Überblick verschaffen und wird eventuell auch fündig.


    PS: Und natürlich würde ich dir zu einem "Eisenschwein" raten ;)

    Hallo,

    Wenn demnächst mehr Zeit ist möchte ich das gute Stück auseinandernehmen und mal gründlich reinigen.

    die Maschine sieht doch toll aus, da würde ich nicht viel machen.


    Am besten nach Anleitung eine Petroleumkur machen, also alle (alle!) Ölstellen mit Petroleum/Lampenöl oder auch WD40 versorgen und dann die Maschine ohne Nadel und ohne Stoff ein, zwei Minuten durchlaufen lassen.

    Zur Schonung des Nähfußes kann man Papier oder Stoffreste unterlegen und dabei dann gleich mal das Treten üben.

    Wenn sie dann schön leicht läuft die Petroleumreste abwischen und alle Ölstellen mit einem Tropfen Nähmaschinenöl versorgen.


    Und dann einfach mal loslegen und Spaß haben.

    Den Maschinenkopf würde ich auf jeden Fall aus dem Tisch herausheben. Die Tischplatte (meist ca. 50x100 bis 60x120 cm groß) ist mit vier groben Schlitzschrauben am Gestell befestigt und dementsprechend schnell abgebaut. Das Gestell selber passt dann in den Kofferraum eines Kleinwagens, bei dem man die Rücksitzbank umklappen kann.


    Eigentlich ist die 138 eher eine "Männer"maschine, wundert mich, dass er noch nicht begeistert ist: Sie ist groß, schwer, vollmetall, Feinmechanik in höchster Präzision.;)

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