Vielleicht interessiert es manche, was eine Longarm überhaupt ist. Darum möchte ich das mal beschreiben.
Eine Longarm ist eine Nähmaschine ohne eingebauten Stofftransport mit großem Durchlass und einem großem Abstand zwischen Nähkopf und Näharm.
Mit einer Longarm kann man auf zwei Arten Quilten:
Sie steht fest auf einem Tisch und die Quilterin führt den Stoff genau wie beim Freihandquilten mit der Nähmaschine. Der Vorteil gegenüber der Haushaltsnähma sind der große Durchlass und bessere Sicht. Man nennt das dann "Sit Down Longarm", weil der Quilter sitzt.
Bei der zweiten Möglichkeit steht die Longarm auch auf einem Tisch, aber nicht fest, sondern beweglich. Der Tisch ist sehr lang und auf ihm liegen Schienen. Diese Schienen ermöglichen eine Bewegung von rechts nach links. Diese Bewegung ermöglicht ein Wagen, der auf Rädern über die Schienen auf dem Tisch fährt. Auf dem Wagen sind wieder Schienen montiert. Auf diesen Schienen steht die Longarm auf Rädern und kann darauf von vorne nach hinten fahren.
Vorne am Tisch ist der Rahmen angebracht. Er besteht aus mehreren Stangen. An den vorderen Stangen werden die Quiltrückseite und das Quilttop fixiert und aufgerollt. Dann wird die Rückseite des Quilts an eine hintere Stange unter dem Maschinendurchlass gesteckt, so dass eine Art "Schriftrolle" entsteht. Vlies und Quilttop werden an die Rückseite geheftet und die Quiltfläche ist entstanden. Über die kann die Longarm frei bewegt werden. Das Quiltsandwich befindet sich wie bei einer Nähma auch zwischen Nähfuss und Freiarm. Ist ein Bereich fertig gequiltet, wird er auf die hintere Stange aufgerollt und von den vorderen Stangen rollen Rückseite und Quilttop ab. Und so geht es dann weiter, bis der Quilt fertig ist.
Diese Version nennt man "Stand up Longarm" weil die Quilterin steht. Die Maschine wird dann auch nicht mehr über ein "Gaspedal" angeworfen, sondern über Knöpfe an der Maschine bzw. ihren Griffen.
Zur Veranschaulichung hier ein Bild von meiner Maschine mit einem Übestück auf dem Rahmen. Ich habe das Top nicht aufgerollt, sondern nur an die Rückseite geheftet und es hängt nach vorne über den Rahmen. Das nennt man "floaten". Ein Wort, dass es auch beim Sticken mit der Stickmaschine gibt.
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Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten mit der Longarm zu quilten:
Freihand: Die Maschine wird an den vorderen Griffen über den Quilt geführt. Meine Maschine hat vier Griffe, weil ich meist sehr dicht quilte und das im Sitzen mache. Das geht mit den unteren Griffen besonders gut. Die kann man an- und abschrauben.
Pantographen: Dabei wird die Maschinen mit der Hand an Griffen am hinteren Ende der Maschine geführt. Auf dem Tisch liegt zwischen den Schienen eine lange Papierrolle, auf die ein Quiltmuster aufgedruckt ist. Dieses Muster wird mit einem Laserpointer abgefahren, der sich an der Maschine befindet. Vorne näht es die Maschine auf den Quilt. Die Pantograph Rollen kann man kaufen oder selber machen.
Computergesteuert: Eine Longarm kann mit einer Computersteuerung ausgestattet werden und funktioniert dann wie eine riesige Stickmaschine. Einziger Unterschied: Nicht der Rahmen bewegt sich, sondern die Maschine. Die Muster liegen als Datei bereits im Computer oder können gekauft werden. Die Maschine führt sie dann aus. Der Quilter sorgt für die richtige Platzierung, muss den Quilt bewegen usw. Damit kenne ich mich aber nicht aus.