Das Thema lässt mich seit gestern nicht mehr los. Ich denke, Kleidung hat für Menschen eine sehr vielfältige Bedeutung. Sie ist sein "Fell", also Schutz, aber sie ist auch Teil seiner Identität. Und ich denke, sie dient auch der Stabilisierung seiner Identität. Nicht umsonst spielt Kleidung bei Jugendlichen, deren Identität erst im Entstehen begriffen ist, eine große Rolle. Und auch später fühlt man sich in mancher Kleidung wohl, in anderer "wie verkleidet". Mit den Jahren lässt die identitätsstützende Funktion der Kleidung sicher nach. Aber auch mit 50 ist mir noch nicht komplett egal, was ich anziehe. "Geltungssucht und Gier" sind sicher Aspekte beim Konsum von Modeartikeln, aber eben nur Aspekte. Klar, als ich Kind war, haben wir maximal zweimal im Jahr ein wenig neue Kleidung gekauft. Und heute mache ich das immer noch so. In den Geschäften hingen ewig lange die gleichen Sachen, dann kamen die schnell wechselnden Kollektionen. Heute schleppen die Leute am Wochenende mindestens zwei Tüten von einem bekannten Billigstanbieter mit Kultcharakter durch die Stadt und ich frage mich, wo die all das Zeug Zuhause lagern. Die Zustände, unter denen die Artikel hergestellt werden, sind Grauen erregend. Ein wenig eigenartig finde ich es, wenn diese grauenvolle Zustände in ästhetisch ansprechende Photos umgesetzt werden. Die nächste Frage betrifft die Stoffindustrie. Wie und wo und unter welchen Bedingungen werden die Stoffe hergestellt, die wir Hobbynäherinnen kaufen? Bei Stoffen kann man ja durchaus auch in einen Kaufrausch verfallen. Und gekauft wird auch aus so vielen Gründen. Nicht alle davon sind verwerflich. Ein so komplexes Thema!
Beiträge von Birgitt
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Ja, das "andere Nähbuch" habe ich auch und mag es sehr. Toll finde ich auch: "Thread Magic Garden" von Ellen Anne Eddy. Von dieser Künstlerin finden sich auch einige Arbeiten im Internet. Vom Ansatz ein wenig ähnlich zum "anderen Nähbuch" ist "Appliqué Art" von Abigail Mill. Sie hat auch eine eigene Internetseite, wo man sich ihre Arbeiten anschauen kann. Bei den Quiltern habe ich gestern viele Anregungen gefunden. Besonders bei quiltingdaily.com. Das ist offenbar die Internet-Seite von mehreren Handarbeits- und Nähzeitschriften auf dem US-Markt. Entsprechend viel Werbung wird dort gemacht. Dort kann man sich aber auch viel kostenloses Material herunterladen, muss allerdings eine Emailadresse als Gegenleistung angeben, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist.
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Hm, für einen Fachmann klingt das vielleicht idiotisch, aber meine Fadenspannung ist auf knapp über 0 eingestellt und es bilden sich korrekte Stiche ohne seltsame Schlingen auf der Rückseite des Stoffs. Die Lehrerin im Kurs erklärte es so, dass manche Nähmaschinen die Fadenspannung nicht wirklich auf 0 stellen, auch wenn der Mensch davor, das Rädchen auf Null dreht. Weil das saubere Stichbild im Vordergrund steht, egal welchen Unsinn der Benutzer anstellt. Sie führte das im Kurs an einer Bernina aus der 500er Reihe vor und empfahl außerdem, die Stichlänge auf den größtmöglichen Wert einzustellen, um die Maschine zu einer lockeren Fadenspannung zu bewegen. Ich kann nur sagen: ich habe am Anfang sehr viel Unterfaden auf der Stoffoberseite gesehen, als ich die Fadenspannung an meiner Bernina auf 3 und dann 2 gestellt habe. Und je näher ich der Null kam, desto mehr glich mein Stichbild dem der Lehrerin. Von unten sieht der Stoff auch okay aus, allerdings ist es gewünscht, dass der Unterfaden eine höhere Spannung hat.
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Die Lehrerin im Kurs hat darauf hingewiesen, dass die Fadenspannung von Maschine zu Maschine und je nach verwendetem Faden sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Wenn ich auf Null stelle, ist je nach Faden immer noch ganz gut Spannung da. Bei manchen Fäden bilden sich aber auch große Schlingen unter dem Stoff. Da hilft wohl nur ausprobieren.
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Liebe Neko, kann sein, dass der Oberfaden zu stark nach unten gezogen wird. Dann würde ich die Oberfadenspannung doch wieder etwas erhöhen. Wenn die Schlaufen vom Oberfaden zu lang werden, können sie sich in der Öffnung vom Stofftransport verhaken. Das hatte ich auch schon.
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Die Fadenspannung beim Vogel ist Null. Zickzackstich habe ich gar nicht verwendet. Anscheinend unterscheiden manche Leute zwischen Fadenmalerei (ohne Zickzackstich) und freiem Maschinensticken (mit Zickzackstich). Der Kurs, den ich gemacht habe, war zur Fadenmalerei. Die Lehrerin hat auch Stickvlies verwendet. Ich mache das seit zwei Monaten. Meine ersten Versuche waren nur Gekrakel. Aber mittlerweile kann ich den Stoff unter der Nadel schon um einiges besser kontrollieren. Vor allem macht es riesigen Spaß! Ich habe jetzt auch mal ausführlich das Heft zu meinem Vlies-Probepaket gelesen und festgestellt, dass es Vlies für eine hohe Stichdichte gibt. Darauf habe ich vorher gar nicht geachtet.
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Danke Needles! Im Moment überlege ich, den Vogel auszuschneiden und auf ein neues Stück Stoff zu applizieren. Und dann werde ich nochmal versuchen mit Rahmen und Vlies die anderen Teile arbeiten.
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So, das ist mein Werk. Die Garnrolle habe ich als Größenorientierung dazugelegt. Madeira Spule 200m.
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Das Motiv ist nur bei mir so großflächig. Das Original der Lehrerin ist deutlich kleiner. Allerdings dennoch sehr dicht bestickt. Spannst Du auch Stickvlies in den Holzrahmen? Der Stoff alleine läßt sich gut einspannen. Aber sobald ich das Vlies dazutue, kriege ich Probleme. Vielleicht ist mein Vlies aber auch zu fest und dick. Im Kurs hat die Lehrerin gezeigt, Flächen entgegen der geplanten Stickrichtung mit Linien sozusagen grob auszufüllen. Das soll den Stoff zusätzlich stabilisieren. Das meinte ich mit den Unterfäden. Danke für die Antwort Needles!
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Ich habe eine Frage an alle freien Maschinensticker: Ich habe einen online Kurs besucht und die Vorlage sehr großzügig - was die Fläche betrifft - auf meinen Stoff übertragen. Dann habe ich losgelegt und das Stickresultat gefällt mir bis jetzt sehr gut. Das drumherum weniger, denn ich habe enorme Probleme mit verzogenem Stoff. Im Internet habe ich einige Recherchen angestellt und festgestellt, dass Sticken eine Wissenschaft für sich ist. Ich habe das zuvor nie gemacht. Weder mit der Hand noch mit einer Stickmaschine. Bin also sehr naiv und unwissend an die Sache herangegangen. Mit Stickrahmen stehe ich auf Kriegsfuß. Sowohl ein konventioneller Holzstickrahmen als auch der Madeira Stickring erweisen sich als sehr widerspenstig, besonders wenn ich versuche, Stickvlies mit einzuspannen. Der Madeira Metallring springt dauernd wieder aus dem Rahmen und den Holzring kriege ich gar nicht fest genug gespannt. Ohne Stickrahmen mit zwei Lagen starkem Vlies als Unterlage verzieht sich der Stoff sehr stark. Meine Frage an erfahrene Stickerinnen und Sticker: Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Hilft es zum Beispiel Madeira Ultra auf den Stoff zu legen? Laut Infos aus dem Internet eignen sich lockere Stoffe besser zum Besticken als sehr feste, weil sie mehr Platz für zusätzlichen Faden lassen. Manche sagen, dass Polyestergarn den Stoff stärker verzieht als Viskosegarn. Könnt ihr weiterhelfen? Ich wäre sehr dankbar! Mein Motiv ist sehr großflächig. Ich versuche, mit Unterfäden, der Verzerrung des Stoffs entgegenzuwirken. Aber das funktioniert nur sehr begrenzt. An einige Stellen muß ich auch im 45° Winkel zur Fadenrichtung sticken. Da dehnt sich der Stoff natürlich besonders. Und wie packt ihr so ein Paket aus Stickvlies plus Stoff fest in einen Stickrahmen?
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Hallo liebe Plus Frauen! Habe mir gerade die neue Burda Plus gekauft und bin begeistert, weil praktisch alle Modelle, die ich mir auf der Burda Style Schnittmusterseite vorgemerkt hatte, darin enthalten sind. Für mich haben sich die 6 € also echt gelohnt. Es sind einige figurbetonte Schnitte im Heft, dazu Empireschnitte, eine geniale Hemdbluse (für deren Produktion man aber viel mehr können muss als ich zur Zeit), Tops, T-Shirts, Jacken und Hosen. Alles in den Größen 44-54 und ein paar Modelle in Kurzgrößen 22-26. Vielleicht lohnt sich das Heft für andere ja auch, vor allem wenn sie wie ich noch eine Schnittmustersammlung aufbauen.
Liebe Grüße
Birgitt -
Ich möchte mich für den tollen Bericht bedanken! Er hat mir sehr dabei geholfen, mich zwischen der 550 und der 710 zu entscheiden - für die 550 (Ich wollte unbedingt den BSR-Fuss). Der Händler hatte mir eine wirklich verlockende Finanzierung für die 710 angeboten, aber nach der ersten Begeisterung darüber zogen mich mein Bauch und dieser Bericht dann doch zur kleineren Maschine. Und ich bin immer noch froh über diese Entscheidung.
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Ich finde auch: Jeder wie er mag. Solange er/sie sich mit seinem Partner/ seiner Partnerin einigen kann, dass beide das aushalten. Ich habe mal einen Wollmantel gekauft, den ich super schön fand. Er war sehr, sehr stark heruntergesetzt und stammte aus einer teuren Boutique. Dann bin ich damit durch die Stadt gegangen und viele Passanten starrten mich an. Irgendwann hörte ich das geflüsterte Wort "Bademantel". In meiner Jugend vor plus 30 Jahren nähte ich mir New Wave Klamotten. Mein Anblick hat manche Menschen damals verwirrt. Ich, in meinem Mantel, dachte also, "da musst Du jetzt durch". Als ich meinen Bruder besuchte und der mir auch mit den Worten die Tür öffnete "Kommst Du gerade aus dem Bett oder warum trägst Du einen Bademantel?", hab ich den Mantel nicht mehr getragen. Eigentlich blöd von mir. Ich mag Leute die verrückte Sachen anziehen. Oder häkeln. Und ja, meine Mutter bekam von meiner Oma auch gehäkelte Bikinis und Tops geschenkt, als ich Kind war.
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Könnte man ja zum Anlass nehmen, sich geeignetere Schnitte einfallen zu lassen. Mein ja nur...
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Ja genau, es gibt sehr, sehr beleibte Frauen, die eine große Oberweite, eine echte Taille und sehr breite Hüften haben. Die sehen super in figurnaher Kleidung aus. Aber mein Bauch sitzt in der Körpermitte und da ragt rechts und links nichts mehr raus. Mit einem ordentlichen BH kann ich den Busen so schieben, das er zumindest ein wenig weiter als der Bauch vorragt. Ich glaube ja, das viele, die Mode für beleibte Frauen machen, gar keine beleibten Frauen mögen. Jedenfalls erwecken sie den Eindruck. Die Modells haben meist die kleinstmögliche Konfektionsgröße, dünne Arme, schlanke Beine. Ulla P. Katalog war heute in meinem Briefkasten. So sehe ich in den Sachen aber niemals aus. Warum nehme die keine Modells mit Größe 50? Sind solche Frauen zu peinlich, um in Katalogen abgebildet zu werden? Und wenn man solche Modells nähme, sähe man auch ziemlich schnell, warum die Schnitte nicht funktionieren.
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Hier noch die Info zu den Schnittmustern. Die dem Buch beiliegende CD habe ich noch nicht angeschaut, weil ich im Moment kein Lesegerät dafür zu Hause habe. Im Buch steht, dass die Schnitte auf A4 Papier ausgedruckt und zusammengeklebt werden können. Das soll nicht immer so einfach sein, habe ich in einem englischen Forum gelesen. Die Schnitte im Buch kann man auch per Fotokopierer vergrößern. Es wird mit jedem Schnitt angegeben, wie stark vergrößert werden muß. Der "sackartige" Look mancher Modelle erklärt sich sicher auch daher, dass manche Schnitte für einen riesigen Größenbereich vorgesehen sind. Die Größen sind englisch, eine Maßtabelle ist leider nicht angegeben. Hier eine kurze Übersicht über die verfügbaren Größen per Schnittvergrößerung: Tunika 14-20, Tunika 12-30, Tunika 12-30, Tunika 20-26, Kleid/Tunika 12-30, Kleid 20-22, Kleid 16-18, Jacke 20-22, Weste 20-30, Kimono Jacke 20-30, Jacke 12-22, Mantel 12-22, Rock 16-18, Harems Hose 16-18, weite Hose 20-22. Ich denke mal, dass eine Tunika, die jedem zwischen Größe 12 und 30 passen soll, bei den meisten Leuten unvorteilhaft aussieht. Locker sitzende Kleidung muss nicht sackartig aussehen, wenn man eher fließende Stoffe verwendet und die Figur darunter noch zu erahnen ist. Ich sehe dann oft schlanker aus als bei figurnaher Kleidung. Meine Kleidergröße ist zur Zeit 48, eine echte Taille habe ich nicht mehr und der Bauch ragt auch ziemlich raus. Ebenso der Po, weil ich ein sehr starkes Hohlkreuz habe. Mit schlanken Beinen kann ich auch nicht punkten. Ich werde die Schnitte eher als Anhaltspunkte verwenden und dann versuchen, sie an meine Figur anpassen.
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Hier im Forum habe ich den Hinweis auf das Buch Bold and Beautiful von Habibe Acikgoz gefunden und es mir gekauft. Ich habe es hauptsächlich als Anregung für Schnitte für große Größen angeschafft. Abgesehen davon, dass ich Harems-, Pump und verwandte Hose an mir selber nicht mag und daher auch nicht nacharbeiten werden, bin ich von den Kleidern und Röcken begeistert. Das Buch enthält außerdem viele Anregungen für kreativ gestaltete Taschen an Textilien. Sowas lenkt immer den Blick vom Bauch ab... Ich persönlich mag den Stil im Großen und Ganzen. Wer sich den angucken möchte: Habibe Acikgoz verkauft ihre Mode, die zum Teil mit den Schnittmustern aus dem Buch genäht ist, im Internet. Einfach mal googeln. Die Schnittmuster sind auf einer CD als PDFs enthalten und im Buch als vergrößerbare Schnitte auf Rasterpapier. Sie umfassen einen zum Teil riesigen Größenbereich. Das Buch enthält außerdem kurze Anleitungen zu verwendeten Nähtechniken. Ich würde sagen, es ist geeignet für alle, die Lagenlook mögen und eine eher runde Figur haben. Fragen zum Buch beantworte ich gerne.
Liebe Grüße, Birgitt