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Beiträge von Birgitt

    Ich quilte in allen Farben. Manchmal passend zum Stoff, manchmal bewusst als Kontrast. Ich quilte auch nicht den ganzen Quilt in einer Farbe. Mit dem Quilten kann man zusätzliche Farbmuster erzeugen, wenn man das möchte. Das finde ich spannend. Aber natürlich kommt es immer auf den Quilt und den eigenen Geschmack an.

    Ich quilte mit jedem Garn, das mir gefällt. Am schönsten finde ich persönlich Madeira Rayon 40. Aurifil mag ich auch sehr gerne. Es ist nicht so matt wie das Baumwollgarn von Gütermann.


    Leah Day empfiehlt Isacord für das Freihandquilten, weil es sich mit ihrer Maschine gut verarbeiten lässt. Sie quiltet häufig sehr dicht und in komplizierten Mustern, die viel Zurücknähen erfordern. Da habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass Baumwolle leichter reisst. Jedenfalls 50er Baumwolle. Sehr gut möglich, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt und mit mehr Erfahrung besser damit zurecht komme. Aber diese Erfahrungen muss ich erstmal sammeln.

    Ich bezweifele, dass der extra Anschiebetisch wirklich viel hilft. Habe ihn allerdings noch nie ausprobiert. Ich persönlich finde den Obertransportfuss fürs Quilten besser als einen normalen Fuss mit dem in der Maschine eingebautem Obertransport. Der Obertransportfuss schiebt weniger Stoff vor sich her. Und er transportiert rings um die Nadel und nicht nur hinter der Nadel. Vielleicht kannst Du an einem Probestück ausprobieren, wie du mit dem eingebautem Obertransport zurechtkommst. Ich habe ja auch die 550, bei der war der Obertransportfuss als Zubehör dabei. Darum brauchte ich seinen stolzen Preis nicht extra zu zahlen.

    Der Kurs von Ann Peterson ist super. Daher habe ich auch den Bügel-Tip! Aber wenn man klebt, verschiebt sich der Stoff eigentlich nicht, weil er ja großflächig fixiert ist. Also, jedenfalls bei mir. Ich glaube, Ann Petersen benutzt diese Teppichstopper-Dinger, um den Quilt leichter bewegen zu können. Als Alternative zum Handschuh.

    Es gibt bei Craftsy übrigens zwei schöne Kurse: quilten mit dem Obertransport. Dort gibt es nicht nur Anregungen für Muster, sondern auch die Erklärung, wie man am besten vorgehen muss. Wenn Du nämlich z.B. die schönen Diagonalstreifen quilten möchtest, kann es ungünstig sein, eine Naht neben der anderen zu quilten. Besser ist es oft, erstmal jede vierte Naht zu quilten und dann die Zwischenräume aufzufüllen. Es gibt in dem Kurs auch Tips, wie man lange Linien gerade quilten kann. - Und ja, ich bin Craftsy süchtig.

    Ich habe als erstes den von Prym genommen. Aber ich finde, der macht Flecken auf dem Stoff. Jetzt nehme ich den von Odif. Ich finde, der verteilt sich auch feiner. Meinst Du mit halten, wie lange er klebt? Laut einem Craftsy Kurs lässt sich die Klebewirkung mit Bügeln wieder beleben. Bis jetzt hatte ich jedenfalls nie das Problem, das mir etwas wieder auseinander gefallen ist.


    Ich quilte zu Beginn immer im Nahtschatten, um das Sandwich schonmal zu fixieren und auch späteres Verziehen des Patchworkmusters zu verhindern. Weil ich eher zur Fraktion "sehr dicht quilten" gehöre.


    Ich baue mir immer mit Garnkartons und anderen Sachen in passender Höhe zum Anschiebetisch eine Erhöhung um die Maschine, weil der Quilt doch arg zieht, wenn er irgendwo runter hängt. Er lässt sich dann viel schwerer bewegen.


    Handschuhe trage ich auch keine. Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen. Ich brauche den Stoff unter den Fingern. Außerdem wird mir mit Handschuhen zu warm. Aber ich benutze eine Teflon-Unterlage beim Freihandquilten. Die erleichtert das Bewegen des Quilts wirklich sehr.

    Ich klebe mit Sprühkleber. Ein großes Sandwich mache ich aber nur noch zu zweit. Die Rückseite kann man mit Malerkrepp am Boden fixieren. Ich sprühe nur aufs Vlies, Stück für Stück. Ich rolle es so quasi auf die Rückseite ab. Das gleiche passiert dann mit dem Top. Wobei der Kleber wieder aufs Vlies kommt. Ich lasse das Sandwich eine halbe Stunde "ruhen", dann wird es gebügelt. Durch den Sprühkleber dellt es nämlich und das geht mit dem Bügeln sehr gut raus. Wenn es schön glatt ist, wird es gequiltet. Freihand. Auch den Nahtschatten mache ich freihand und dabei hat man dann manchmal "Ausreißer", d.h. Stiche, die nicht exakt im Nahtschatten liegen. Freihand hat halt den Vorteil, dass du weniger drehen musst, weil du ja in alle Richtungen nähen kannst. Das Quilten ist das Beste von allem!

    Ja, genau das meinte ich. Auf die Nahtzugabenangabe hab ich gar nicht geachtet. Mich nur gewundert, wie sie die Nähte daneben noch unterbringt. Jetzt wird das klarer! Ich habe bei der Leah Day Methode auch schon mit der Maschine drüber genäht. Aber das ist natürlich nicht so schön.

    Ich habe einen Craftsy Kurs, in dem Blöcke mit Batting aneinander genäht werden. Voraussetzung ist Baumwollvlies, weil man gut bügeln können muss. Im Grunde werden die Blöcke plus Batting ganz normal zusammengenäht, dann wird die Nahtzugabe aufgebügelt und rechts und links mit Nähten gesichert. Dadurch wird die Stelle auch flachgedrückt und es bleibt kein "Wulst" zurück. Bin mir nicht sicher, ob ich das ganz richtig erinnere. Hier ist der Blog der Kursleiterin http://maureencracknellhandmade.blogspot.de . Da gibt es auch Tutorials. Maureen Cracknell macht im Grunde eine Art Foundation Piecing mit Batting. Aber es geht bestimmt auch so, dass man den Block erst ganz normal zusammennäht und dann mit dem Vlies quiltet.


    Dann gibt es noch eine Methode, die ich bei Leah Day gelernt habe. Da näht man im Grunde ein Binding an die Blöcke, aber auf beiden Seiten. Über diese Streifen Binding werden die Blöcke dann miteinander verbunden. Man hat dann allerdings einen schmalen Streifen zwischen den Blöcken. Schau mal auf der Leah Day Seite, ob sie dazu ein Tutorial hat. Wenn ich mich richtig erinnere, schneidet man einen 1 1/2 inch Stoffstreifen und einen 1 inch Streifen. Der 1 1/2 inch Streifen wird gefaltet und gebügelt, so dass er dann 3/4 inch breit ist. Dann wird der 1 inch Streifen unter die untere Blockkante gelegt und der gefaltete Streifen auf die obere Blockkante mit der gefalteten Seite nach links wie beim Binding. Diese drei Schichten werden zusammengenäht mit Nahtbreite 1/4 inch. Dann legt man die Blöcke, die man zusammennähen möchte rechts auf rechts und näht sie am 1 inch Streifen mit einer 1/4 inch Naht aneinander. Den gefalteten Streifen muss man dabei ein wenig aus dem Weg räumen. Der gefaltete Streifen verbindet die Blöcke dann auf der anderen Seite. Man kann ihn wahlweise wie beim Binding per Hand fixieren oder mit der Maschine drüber nähen.


    Man muss nur aufpassen, dass man die einzelnen Teile mit vergleichbarer Dichte quiltet, weil sie sich sonst verschieden stark zusammenziehen und nicht mehr aneinanderpassen.

    Andrea, ich habe mich auch gefragt, ob das typisch Frau ist. Frau muss/ möchte/ sollte nützlich sein? Etwas nützliches Tun? Jedenfalls wurde ich so erzogen. Was nicht heißen soll, dass ich dieser Ansicht mein Leben lang verpflichtet bin.


    Mein Mann ist mathematischer Physiker. Er forscht mit dem Mitteln der Mathematik auf einem Gebiet, das ungefähr 0,99999% Prozent der Menschen interessieren dürfte. Wirtschaftlicher Nutzen: 0%. Anwendungsmöglichkeiten vermutlich 0%. Okay, er lehrt sehr leidenschaftlich und gibt Wissen an Studenten weiter. Aber als ich ihn fragte, warum er eigentlich Physiker ist, sagte er ohne jedes schlechte Gewissen: "Weil mir das total viel Spass macht." Nun hat er das Glück, für diesen Spass auch noch bezahlt zu werden. Es gibt allerdings schon Länder, in denen eine derart theoretische Forschung nicht mehr staatlich finanziert wird und entsprechende Stellen gestrichen werden. In Deutschland sagt man sich (glücklicherweise) immer noch: Es ist ein Teil des Menschseins.


    Der riesige Physikerspielplatz, das CERN, wurde vermutlich auch von Männern erdacht und gebaut. (Seit kurzem wird es allerdings erstmals von einer Frau geleitet!) Es wird uns Laien immer verkauft als die Stelle, wo man furchtbar wichtige Erkenntnisse über unsere Welt, das Universum, wenn nicht gar die ganze Schöpfung gewinnen kann. Denn irgendwie muss man ja aus den Politikern das viele Geld dafür raus holen. Die Wichtigkeit der Erkenntnisse, die in dieser riesigen und teuren und unglaubliche Mengen Strom schluckenden Maschine gewonnen werden, liegt sicher auch im Auge des Betrachters. Der "Physikerspielplatz" gehört aber vermutlich ebenso zum Menschsein wie das "sinnfreie" Quilten.


    Der Tristan Quilt ist unglaublich!!!! Und der von Andreas Wolf auch!


    Ist eine tolle Diskussion geworden, finde ich! Danke dafür!!!

    Ach, das ist doch jetzt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Wenn man ehrlich zu sich selber ist und anerkennt, dass man etwas macht, um sich zu üben?


    Oh, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich möchte auf keinen Fall mit dem Nähen aufhören! Aber aufhören möchte ich damit, mir mit der Frage "wozu soll das gut sein?" das Nähen madig zu machen, wie es eine Freundin heute so treffend ausdrückte. "Sei lieber froh, dass Du was gefunden hast, was Dir so viel Spass macht", sagte sie. Und genauso ist es!


    Natürlich hast Du Recht. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und eine teure Nähmaschine macht keinen guten Schneider, Näher, Quilter. Übung ist das A und O. Und klar möchte ich mich verbessern. Meine Maschine immer besser beherrschen lernen. Herrje, sogar Stecknadeln richtig stecken ist eine Kunst! Und noch kann man auch wirklich nicht von einem Quiltstapel in meinem Zuhause sprechen. Das wird wohl eher Jahre dauern.

    Ich habe auch eine lange Krisenzeit hinter mir. Eine Zeit lang ging es dabei auch um Leben oder Tod. Und ich war tot, auch wenn ich geatmet habe. Irgendwie führte diese Krise zur Anschaffung der Nähmaschine. Ich erinnerte mich irgendwann, dass mir das Nähen als junge Erwachsene viel Freude gemacht hat. Und das Nähen gibt mir Energie, anstatt sie mir zu nehmen. Es ist wie ein Wunderbrunnen. Es führte mich zurück zu mir und zum Leben.


    Ja, ich habe auch mal geschrieben. Gedichte als Jugendliche. Und ein Buch wollte ich auch immer schreiben. Aber wie ich zu meinem eigenem Erstaunen feststellen musste, fliesst meine Kreativität beim Nähen und Quilten wie von selbst, während das Schreiben immer sehr bemüht war. Das Quilten erfüllt mich im wahrsten Sinne des Wortes.


    Das Nachdenken über "wozu braucht man das" würgt meiner Kreativität und der Energie, die mir das Nähen schenkt, sofort die Luft ab. Und darum sollte ich es einfach sein lassen.


    Noch einmal ganz vielen Dank für Eure Beiträge!!!

    Danke für Eure vielen Beiträge. Sie helfen, den eigenen Standpunkt deutlicher zu sehen.


    Ich stelle fest, dass ich zur "der Weg ist das Ziel" Fraktion gehöre. Ich nähe keinen Quilt, um einen Quilt zu haben, um die Wohnung damit zu dekorieren, mich damit zuzudecken, ihn an die Wand hängen zu können, sondern um einen zu nähen und zu quilten. Massen kommen dabei nicht zustande, denn auch ich brauche sehr lange für einen Quilt.


    Das Nähen und Quilten macht mich lebendig. Ich weiss, das klingt wahlweise verrückt oder armselig, aber anders kann ich es nicht auszudrücken. Ich brauche nicht den Quilt, sondern das quilten. Vielleicht schon so, wie ein Schriftsteller das Schreiben braucht oder ein Maler das malen oder ein Musiker das musizieren. Da entsteht ja auch nicht immer, sondern eher selten hohe Kunst. Und der Schriftsteller liest nicht sein eigenes Buch, der Maler hängt sich vielleicht auch nicht immer seine eigenen Bilder auf, der Komponist komponiert nicht, um seine Musik hören zu können. Trotzdem schreiben, malen, komponieren manche Menschen einfach immer weiter.


    Warum es jetzt ausgerechnet das quilten ist? Da habe ich selber keine Ahnung. Ich hab es aus einer Laune heraus angefangen und - peng - das war es.

    Ja, mir kam auch der Gedanke an Kunst. Quilts können ja Kunsthandwerk sein. Womit ich jetzt nicht sagen will, dass meine das sind. Aber es ist sicher die Richtung, die ich anpeile. Ich kann sehr gut verstehen, dass Menschen sich und ihr Zuhause nicht mit nutzlosem Zeugs vollmüllen wollen. Es gibt bei dieser Frage auch kein gut oder schlecht, falsch oder richtig im Allgemeinen. Ich gerate da nur manchmal mit mir selber in Widerstreit. Der Gedanke an Musiker ist sehr hilfreich! Die Tochter eine Freundin spielt Geige. Drei Stunden üben pro Tag muss sie, um die Beweglichkeit der Finger und die Kunstfertigkeit ihres Spiels auf einem bestimmten Niveau zu halten.

    Liebe Hobbynäher!


    Ich merke, dass ich manchmal einen Knoten in mein Hirn mache und wollte Euch darum fragen, wie es Euch damit geht. Ich muss leider etwas weiter ausholen:


    Schon als Jugendliche habe ich gerne Dinge mit der Hand hergestellt. Figuren aus Modelliermasse, Blumensträuße aus Tauchlack (ich bin ja UHU), Collagen, Bilder, Pullover, Kleidung usw. usw. Je nachdem, in welcher "Phase" ich gerade war, überschwemmte ich unseren Haushalt mit meiner Produktion. Wenn meine Mutter nur noch stöhnte "wo soll ich denn damit noch hin", wurden Geschenke für andere draus. Eigentlich hatte ich mit meinem Tun kein Ziel. Ich machte das nicht, um ein Geschenkt herzustellen oder ein Ding zum Aufstellen. Ich wollte einfach nur machen. Weil es mir guttat. Aber ich kam immer an einen Punkt, wo mich der Gedanke "das braucht doch kein Mensch, das ist zu nix gut" davon abhielt einfach weiter zu "machen".


    Jetzt habe ich seit fast einem Jahr meine Nähma. Eigentlich wollte ich Kleidung nähen. Das gute daran: Die Frage "wozu braucht man das" ist leicht zu beantworten. Aber mich trieb es zu den Quilts hin. Patchwork und Quilten sind zur Zeit meine Leidenschaft. Dabei schwitze ich immer und brauche keine Decken. Und eine Bettdecke habe ich auch. Manchmal zeige ich Freunden etwas Gequiltetes und die erste Frage lautet meistens: "Was macht man damit?" oder "Wozu braucht man das?" Als ich kürzlich im Quiltladen stand, kam eine Frau herein und sah sich die Stoffe an. Dann fragte sie die Inhaberin: "Was macht man mit diesen Stoffen?" Die Inhaberin zeigte auf die Quilts an den Wänden. "So etwas." Die Kundin fragte: "Und was macht man damit?" Die Inhaberin gab ein paar Beispiele, aber die Kundin war nicht überzeugt. "Dafür habe ich keine Verwendung," sagte sie. "Es kann ihrer Seele gut tun Quilts zu machen," versuchte es die Inhaberin nochmal. Die Kundin krauste die Stirn und verließ den Laden.


    Ich merke, das auch in mir immer mal wieder der Gedanke "wozu braucht man das schon", "wozu soll das gut sein" den Energiehahn abdrehen will oder mir die Freude am "machen" nimmt.


    Natürlich lassen sich leicht Lösungen finden. Man kann Quilts spenden. Ich könnte alle sammeln und dann am Ende des Jahres für unsere Kirchengemeinde auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen. Oder ich stelle nur noch Geschenke her. Ich könnte ein Gewerbe anmelden und einen Dewanda Shop eröffnen und hätte das offenbar für alle Menschen unschlagbare Argument "Ich verkaufe das". Geld verdienen zu wollen scheint die beste Begründung überhaupt zu sein. Das verstehen alle sofort.


    Oder ich belasse es erstmal bei "das tut mir sehr gut" und alles weitere überlege ich mir, wenn wir unter Quilts ersticken. Das ist zur Zeit mein Plan.


    Mich würde wirklich sehr interessieren, wie Ihr damit umgeht. Ist es leichter, Kleidung für Eure Kinder zu nähen, weil die die brauchen, als "nur" für Euch? Fragen Euch Leute auch, warum und wozu ihr so etwas macht? Und wie fühlt Ihr Euch dann? Fällt es Euch leicht, etwas "nur" weil es Euch gut tut und "nur so" so tun? Ohne höheren oder finanziellen Zweck? Oder nagt das an Euch? Und wie geht Ihr dann damit um?


    Über Eure Gedanke würde ich mich riesig freuen!


    Eure Birgitt

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