Ich habe in den 70-iger und 80-iger Jahren viel für andere - meine Oma und meine Mutter - genäht, trotz Vollzeitjob. Beide haben es mir gedankt, mich auf andere Art entlastet: Wäsche gewaschen, gekocht, usw.. Es war einfach notwendig, in Neu-5-Land gab's für bestimmte Größen nichts an Chic. Und ich habe meiner Schwester 1979 das Hochzeitskleid genäht als mein Geschenk für den großen Tag - sie wollte es selber machen, aber unsere Oma meinte, dann hält Deine Ehe nicht - vielleicht hatte Omi sogar Recht, ihre Ehe ist bis heute glücklich. Ansonsten nur für mich, oder Geschenke für Menschen, die meine Arbeit schätzten.
Heute nähe ich nur noch für mich. Und meinen Nichten gebe ich 'Nachhilfe', sie sehen so, wieviel Arbeit gut passende Kleidung jenseits vom Discounter wie "Pri…k" macht. Wenn ich von Freunden gefragt werde, auch für Änderungen, sage ich "Nein" mit dem Hinweis, daß Schneider auch ihre Brötchen verdienen wollen. Eines mache ich allerdings, Hilfestellung zu Schnitten, Zuschneiden, Nähtechnik - aber Nähen "Nein".