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Beiträge von Ralf C. Kohlrausch

    falls doch eine Budjeterhöhung in Frage kommt: die Brother pq 1500... letzte "Station" Haushaltsnähma vor Industrienäher



    LG, Steffi


    Bei allem schuldigen Respekt, das ist eine Verfünffachung des ursprünglich genannten Budgets, die Brother kostet 1260 Euro. Sie bietet dafür 1500 Stiche/Minute, Heben und Senken des Nähfüßchens per Kniehebel, einen kleinen Anschiebetisch und einen reinen Geradstich mit Doppelumlaufgreifer. Ungefähr das, was eine Pfaff 30 für 50 Euro auch brächte. Die Frage ist ja nicht nur, ob und wie man den Nähfußdruck verstellen kann, sondern ob man auch genug davon bekommt, um mehrlagig die dicken Stoffe und-oder Gurte/Leder zu nähem. Mit den vier Lagen einer Kappnaht werden wohl auch Haushaltsnähmaschinen fertig. Gegen die erhöhte Reibung dickeren und festeren Materials die Nadel hochzuziehen und das Nähgut unten zu lassen ist dann die Herausforderung. Dafür haben die Profigeräte doppelte Federn, auswechselbare Federn, dicke Blattfedern etc.


    Brother weicht in den technischen Daten jeder konkreten Angabe aus:
    - Stufenloser Nähfußdruck - wie stark?
    - Freie Einstellung der Fadenspannung - wie stark?
    - Motorleistung wie stark?
    - Durchgangsraum mit mehr Höhe und Breite - na wieviel denn nun?
    Das kann man doch alles messen und in cm, kW, Nm angeben. Brother wird wissen, warum sie das nicht tun.


    Dagegen setze ich eine Sieck Kl 267/373 mit Dreifachtransport, Industrietisch, Flachnähmaschine für 1450 Euro oder eine Typical GC 2603 für 1500 Euro als Freiarm-Näher mit 14 mm Füßchenhub. Dann ist das wenigstens gleich richtig. Ab etwa 1000 Euro bekommt man bei Händlern wie Sieck auch gebrauchte deutsche Marken-Sattlermaschinen. An der Grenze zu vierstelligen Preisen bekommt man jede Menge nachgebauter Polsterer-und Schneider-Klassiker aus dem Weitweitwegland sowie nüddelige kleine Halbstarke wie die Sailrite. Aber für den Einstieg ins Zeltnähen ist das finanziell heftig.


    Meine Pfaff 138 hat im Tisch mit Motor 70 Euro gekostet, um 100 sehe ich die öfter. Ich glaube, ich würde erstmal 'ne 100-Euro-Maschine kaputt machen ehe ich eine 1500 Euro-Maschine auf Verdacht kaufe.


    Gruß
    Ralf C.

    Einen unwissenden wie mir war es jetzt auch nicht wirklich möglich viele Informationen aus diesen Texten zu holen.


    Moin,


    es gibt vom Nadehersteller Schmetz das Taschenbuch der Nähtechnik - pickepackevoll mit so ziemlich allem, was man als Anwender über Nähmaschinennadeln wissen möchte. Das veschenken die einfach so. Email mit der Adresse und der Bitte um Zusendung und ein paar Tage später steckt das Büchlein im Briefkasten. Da lernt man 'ne Meeenge über die richtige Anwendung der Nadeln.


    Vom Fadenhersteller Amann gibt es im Downloadbereich umfangreiche Infos zur Fadenauswahl http://www.amann.com/service/downloads/naehfaden/.


    Und hier steht mehr über Nähmaschinen, als Du wahrscheinlich wissen wolltest - besonders über die heute gelegentlich so genannten Eisenschweine. http://www.occaphot-ch.com/ber…artseite/ma-32-industrie/ Eddy hat der Näh-Community unschätzbare Dienste mit seinen downloadbaren Literatursammlungen erwiesen. Besonders ans Herz legen möchte ich Dir die drei Renters-Bände "Der Nähmaschinenfachmann". Wenn Dir eine ältere Maschine vor die Füße fällt kannst Du bei Renters alles Relevante dazu nachlesen. Ist auch sonst sehr nett, weil Renters auch Maschinenarten beschreibt und typische Verschleißteile und Einsatzgrenzen benennt.


    Gruß
    Ralf C.

    Hallo!


    Ja, wie der Titel sagt......:eek:
    meine w6 braucht Gesellschaft bzw. Unterstützung für meine neuen Projekte!
    Bisher hat sie bis auf wachstuch alles geschafft, ich möchte sie aber nicht über den Jordan schicken mit meinen wachsenden Ansprüchen :D
    geplant ist es zelte mit dicke baumwolle 400-500g/m2 zu verarbeiten - also Lagerplane.


    Hmmm..... wenn man von dem Budget eine Null wegstreicht und das verbliebene Geld in Jeansnadeln investiert packt die W6 das wirklich nicht? Ich hatte meine N 1233/61 vom Jeansstopfen noch eingefädelt und habe sie gerade mal auf vierfach gelegten Original Klepper Faltboot-Verdeckstoff losgelassen - der hat auch etwa 480 Gramm/Quadratmeter und ist ein äußerst dich gewebter wetterfester Leinwandstoff. Beim Verriegeln habe ich am Handrad gedreht, beim ersten Stich mit angeschoben bis die Nadel durch den Stoff war, dann hat die Maschine das ganz locker und ohne komische Geräusche weiter genäht. Wegen des sehr festen Stoffes nehme ich an, dass die Nadelspitze schneller als sonst verschleißt, aber das scheint mir auch schon das einzige Problem.


    Gruß
    Ralf C.

    Mal gucken ... kann ich die römischen Zahlen noch? Pfaff 138 ;)


    Da schmeiß ich mal meine (nun doch schon ein paar Jahre zurückliegende) Zeit in den Raum, in der ich in einem Nähmaschinenladen gearbeitet habe.


    Da hatten wir als Kunden eine Pfadfindergruppe, die auch mit einer Pfaff 138 ihre Zelte geflickt haben. Das ging ...... ABER nur weil, die Maschine dann auch ausgesprochen regelmäßig von uns gewartet und instandgesetzt wurde. So super easy und problemlos war das auch mit der 138 nicht.



    Jaaaaa, aber.... da ist ja auch die Sache mit dem Budget. Und der Verfügbarkeit. Die US-Army hat im WWII mit Singer Class 7 ihre Baumwollzelte genäht: http://www.industrialsewmachin…used-brochures/7class.htm https://www.youtube.com/watch?v=2SbzCOu5PnY


    Die Bundeswehr hat ähnliche Geräte, aus dieser Quelle ist sowas auch auf dem deutschen Gebrauchtmarkt gelegentlich zu bekommen. Aber nicht für 250 Euro.


    Ich denke auch hartnäckig, dass es vielleicht gut wäre, mal mit ein paar Umhängen, Taschen, Vorzelten, Vordächern anzufangen über Schabracken zu kleinen Beistellzelten zu kommen und mit der dann gewonnenen Erfahrung an die großen Zelte zu gehen.


    Gruß
    Ralf C.

    HAllo.
    Meine Antwort hat etwas gedauert aber ich wusste echt nicht was ich zu diesen Diskussionen hier sagen sollte.
    Sind das indirekte Beleidigungen weil jemand, der sich auf NEuland wagt, nicht über 100%iges Fachwissen verfügt?


    Moin,


    hier treffen mindestens drei Laiengruppen aufeinander: Erfahrene Larper mit fehlenden Nähkenntnissen, erfahrene Näher mit fehlenden Larpkenntnissen und dazu Doppellaien wie ich, die weder nennenwert nähen können noch ohne Google wissen, wofür genau Larp steht, dafür aber leidenschaftlich und sogar manchmal erfolgreich mit Gummihammer und Brechstange an Nähmaschinen rumwerkeln. Dazu die erfahrenen Kräfte, die auch ohne Brechstange auskommen. Das waren keine Beleidigungen, das war ein Brainstorming.


    Da ich mich in den Foren überwiegend lesend bewege ist mir aufgefallen, dass öfter nach derart robusten Nähmaschinen gefragt wird, die Threads verlaufen aber oft im Sande - leider nur selten gibt es ein Feedback mit anschließendem Erfahrungsbericht. Such Dir doch mal die Threads zusammen und frag die Interessenten gezielt ab. Ich würde jetzt auf die Larpforen verweisen, aber die Zeltnähdiskussionen, die ich da gesehen habe, liefen auch nicht besser.


    Vielleicht erfährst Du am meisten, wenn Du direkt bei den Veranstaltungen Leute ansprichst, die Ausrüstungen haben, die Dir gefallen.


    Zum Thema Kappnähte und Nahtkreuzungen hat mir mal eine Schneiderin den Tipp gegeben, an den kritischen Stellen ein Stück Naht auszuschneiden, damit nicht unendlich viele Lagen aufeinanderstoßen sondern der Stapel beherrschbar bleibt.


    Ansonsten bin ich ein großer Freund der Methode: Wer billigt kauft, kauft zwei mal, weil man dann beim ersten Mal nicht viel Geld ausgegeben hat und beim zweiten Mal eigenen Erfahrungen hat. Ich würde für Kleingeld die nächstbeste robust aussehende Nähmaschinen kaufen und damit anfangen zu experimentieren.


    Cererum censeo: Pfaff CXXXVIII esset bonum satus.


    Salve
    Ralf C.

    Moin,


    hier findest Du das Vorgängermodell SSZ:
    http://www.ebay-kleinanzeigen.…schine/346762842-240-9056


    Hier Bedienungs- und andere Anleitungen auf Französisch:
    https://www.manualsdrive.com/results.php?lang=fr&search=GRITZNER%20SSZ%20K#.VcG6hPmnCXB


    Gritzner-Kayser wurde 1957 von Pfaff übernommen. Deine Gritzner SSZ-K hat - vorsichtig formuliert - gewisse Ähnlichkeiten mit der Pfaff 138. Du wirst mit Pfaff 138-Anleitungen gut zurecht kommen.


    Gruß
    Ralf C.

    Es gab zu jeder Zeit gute und schlechte Nähmaschinen. Was sich aber dramatisch geändert hat, sind die Materialien. Seit der Siegeszug der technischen Stoffe in den 60er Jahren begonnen hat, sind viele alte Nähmaschinen schlicht überfordert, wenn es über den Geradstich hinaus geht. Pfaff hat als einer der letzten damals noch exististierenden deutschen Hersteller Ende der 50er Jahre darauf mit der Einführung des genähten Zickzackstiches reagiert, der dann als Trikot oder Stretchstich bekannt wurde. Dieser Stich wurde mit einer geänderten Steuerscheibe bei der Pfaff 260 Reihe realisiert. Aber diese Lösung half zwar ein wenig beim Thema Elastizität bei den neuen Geweben, gegen das Rutschen und das seifige Verhalten untern Nähfuß brachte das allerdings nicht viel. Und so kam dann 1968 die Pfaff 1222 mit dem IDT auf den Markt, die nachhaltig eine Verbesserung mit diesen Materialien brachte. In den folgenden Jahren kursierte bei den Nähmaschinenhändlern der Spruch, versuche nie einer Pfaff-IDT Kundin eine Nähmaschine ohne Obertransport zu verkaufen, sie bringt sie garantiert zurück. Das mag übertrieben gewesen sein, doch ein wahrer Kern ist dabei.


    Moin,


    ich habe derlei schon oft in Foren gelesen und ein paar Mal in Nähmaschinengeschäften gehört und ich habe jedesmal ein Verständnisproblem, weil ich einfach mit dieser Näherei nicht groß geworden bin und das jetzt lerne wie ein Erwachsener die vierte Fremdsprache in Businesskursen.


    Stretchstoffe sind meiner Ansicht nach ein paar Jahrzehnte älter als es zur Nähmaschinenverkäuferlegende gehört. Strickstoffe gibt es schon ewig, Fein- und Doppelripp auch, und auch technische Elastikfäden mindestens seit den 20er Jahren. Zum Nähen war offenbar immer gerade das nötig, was die Nähmaschinenindustrie serienfertig auf dem Markt hatte. Anfangs hat man den Stoff ein bisschen gestreckt beim Nähen, da ging das mit dem Steppstich. Dann wurde es einfacher mit dem Zickzack. Als Zickzack mit Zwischenstepp möglich wurde wurde das auch augenblicklich unverzichtbar. Und jetzt lassen sich Stretchmaterialien nicht mehr ohne dreifach genähten Steppstich verarbeiten.


    Macht nichts. Selbstverständlich kann eine Pfaff 30 oder eine Singer 15 mehrfach genähten Zickzack. Oder eine Singer 12. Oder... Jeder Hersteller hatte seine eigenen Zubehörsysteme, und wenn die Technik grundsätzlich gleich war (low shank, vertical shaft) dann war der Krempel auch herstellerübergreifend austauschbar. Sich heute antiquarisch das Grundgerät zu beschaffen, das System wegzulassen und dann Einsatzmöglichkeiten zu vermissen ist natürlich auch möglich. Allerdings gibt es auch das Zubehör antiquarisch.


    Pfaff IDT kenne ich als unstabile bröselige Plastikangelegenheit, die bei dünnen Stoffen nicht mehr bietet als jeder x-beliebige Obertransportfuß zum Nachrüsten wie sie seit mindestens 70 Jahren angeboten werden und heute ab 6 Euro zu haben sind. Bei dicken Materialien und/oder kräftigem Zupacken zerbröselt IDT umstandslos, weil die Plaste zu dünn und ohne Elaste sind. Kein Vergleich zum robusten Obertransport einer 145 oder einem Puller.


    Wenn ich mir das historische Nähmaterial anschaue mit Seide, Vorhängen, Samt, Brokat, Wollstoffen, Leinwand- und Köperbindung, Helanca, Batist (wie ich inzischen gelernt habe kein südamerikanischer Diktator), Organza (keine Volksbefreiungsfront), Vorhangstoffen, Sackleinen, Weißwäsche et und cetera glaube ich nicht, dass die Anforforderungen an eine Nähmaschine zu irgend einem Zeitpunkt schlagartig zugenommen haben. Abgenommen haben allerdings die Zubehörangebote. Vergleicht mal die Singer attachments mit heutigen Angeboten. Klar kann fehlendes Zubehör das Anwendungsspektrum einschränken.


    Die aktuellen Modelle sind vielseitiger und/oder besser für dünne Stoffe geeignet? Wo jedesmal frenetisch bejubelt wird, wenn irgendwo der Nähfußdruck einstellbar ist? Wenn Hersteller sich über die fehlende Einstellmöglichkeit verbal hinwegschummeln mit Formulierungen wie "Nähfußdruck über Feder angepaßt"? Diese Einstellmöglichkeit war mal selbstverständlicher Standard. (Nicht dass die Prospektschummelei ganz neu wäre: Im Prospekt der Elna 1 wird auch sehr anschaulich mit Foto gezeigt, wie elastisch eine Zickzacknaht in Trikotstoffen ist. Die Maschine hat aber gar keinen Zickzack.)


    Im 19. Jahrhundert sind doch die Geräteturner nicht nackt vom Hochreck abgegangen, weil die unelastischen Nähte ihrer Turnhemden bei schwungvollen Kunstturnfiguren jedesmal aufgerissen sind.


    Ich glaube, dass die Marketingabteilungen alle paar Jahre den Interessenten die gleichen Möglichkeiten mit immer neune Geräten anbieten. Logisch, mit Geräten, die 120 Jahre halten und dann mal abgestaubt werden müssen ist nur einmal Geld zu verdienen. Mit einem Plastik-IDT immer wieder.


    Ist doch hypsch: Die Ideal von 1891 ist jetzt einmal gründlich durchgeölt und mit neuem Riemen voll einsatzfähig, und bei neuen Geräten heißt es Öl könne den Kunststoff angreifen, die müssen zum Service in die Werkstatt.


    Gruß
    Ralf C.,


    der historische Nähbücher als Begleitlektüre zu neuen Nähprospekten empfiehlt.

    Also Merilli, wenn ich Deine Daten mal zusammen fasse, komme ich etwa auf folgende Parameter: Zeltplane (Deine schwere Baumwolle ca 500gr/m² ). Und nur als Beispiel: Gehen wir mal von einem üblichen Pavillion mit einer Grundfläche von 3x3m aus, und einer Seitenwandhöhe von ca. 2,50m wiegt allein die Seitenwand schon 3,5kg. Willst Du 2 Seitenteile zusammen nähen, bzw. das Dach (rund 10m² mit den Seitenvolants) liegst Du schon bei 5-8kg. Dieses Gewicht muß von einem kleinen Nähfuß geführt und gehalten werden, verschiebt sich dabei der Stoff nur um 1-3 mm wird die Nadel brechen.


    Moin,


    ich habe im Urlaub ein paar Werkstätten von Planennähern, Segelmachern und Lederverarbeitern besucht. Die haben ihre großen Stücke ganz normal mit dem Untertransport vernäht. Nadel- oder gar Obertransport hatten die Maschinen nicht, die an den Maschinen eingesetzten Puller wurden nicht zugeschaltet - bei Werkstücken die etwa Zimmergröße hatten.


    Aber - die hatten auch zimmergroße Anschiebetische, so dass das Gewicht des Nähgutes auch beim Abrutschen nicht an der Nadel ziehen konnte. Die Methode eines Segelmachers scheint mir hier anwendbar: Das Nähgut wird links und rechts der Naht aufgerollt. Auf dem Nähtisch gibt es seitliche Anschläge, damit die Rollen nicht unkontrolliert wieder abrollen können (dafür wurden Stahlpickel in den Tisch gehauen, auf dem Wohnzimmertisch nur nachmachen, wenn keiner zuschaut). Die Rollen dienten auch als Griff zum Mitschieben des Nähgutes. Als Werkstatt hatten die jeweils umgenutzte Scheunen.


    Man müsste sehen, wie weit man sich dem in den eigenen vier oder wieviel Wänden oder im Garten annähern kann. Vielleicht eine Bierzeltgarnitur als Anschiebetischverlängerung, vielleicht eine Nähmaschine auf dem Fußboden, vielleicht eine Tischtennisplatte, vielleicht ein Tapeziertisch, vielleicht...


    Gruß
    Ralf C.


    P:S: Mehrfachtransportmaschinen hatten die auch, aber die Größe des Werkstückes war für deren Einsatz nicht ausschlaggebend.

    Eisenschweinen aus? Sind die gut zu bedienen bzw Ersatzteile noch zu kaufen, Nadeln usw?


    Moin,


    Eisenschwein, das ist ein Zeitraum von bummelig 120 Jahren und nur eingeschränkt pauschal zu beantworten. Wenn Du Dich auf die gängigen Typen der gängigen Hersteller konzentrierst, wirst Du die üblichen Verschleißteile aus Nachfertigungen und Ausschlachtungen bekommen können. Beides mit dem Risiko des Einbauaufwandes und der unbekannten Qualität.


    Du willst überdurchschnittlich dickes Material verarbeiten, das heißt, die wenigsten Verkäufer von gebrauchten Maschinen werden vergleichbare Erfahrungen haben. Ein bisschen Mut zum und Lust am Risiko würde für Dich dazu gehören und die Bereitschaft, eine längere Bastelstrecke durchzustehen. Gründlich gereinigt, durchgeölt, eingestellt und eingenäht sind die alten Maschinen oft belastbarer und leichter instandzusetzen als heutige, wenn's mal geknallt hat.


    Als typische Nadeln kommen IMHO die Systeme 130/705H (Flachkolbennadeln, Haushaltsmaschinen), 1738 (Rundkolbennadeln, Haushaltsmaschinen, Gewerbemaschinen) und 134 (Gewerbemaschinen, Industriemaschinen) in Frage, die gut zu bekommen sind. Eventuell müssen die Nadelstangenhöhe und die Greiferposition neu eingestellt werden beim Wechsel des Nadelsystems, das gehört aber eigentlich ohnehin zum Überholen der Maschine.


    Nähtempo, Temporegulierung und Stichkraft hängen großenteils von der Motorisierung ab. Pauschal würde ich sagen, dass die Einstellung von Füßchendruck, Fadenspannungen, Stichlängen oder -breiten bei den alten Maschinen mehr nach Gefühl erfolgt. Skalen gibt es bei den Einstellungen oft gar nicht oder nur sehr grob eingeteilt.


    Es gibt einige Maschinentypen, die immer wieder mal empfohlen werden, wie die Phoenix 249, die beim Zubehör Anschlüsse haben, die heute selten zu finden sind. Weil nach ein paar Jahrzehnten und mehrfachem Weiterverkaufen auch nicht unbedingt nur komplettes Originalzubehör in den Schubladen rumfliegt denke ich, es wird am besten sein, wenn Du bei Interesse nach konkreten Typen fragst.


    Bei der Kombination von Preislimit, Nähgut, Stromanschluss denke ich an die Pfaff 130 und 138, falls Kappnähte bei Zeltbahnen eine große Rolle spielen auch an die 142.


    Gruß
    Ralf C.

    Aber ich würde auch einfach sagen, damals waren die Maschinen noch anders gebaut. Zum einen eher universell einsetzbar, denn wer konnte sich schon mehrere Maschinen kaufen? Auf meiner alten Veritas Nähmaschine habe ich auch schon von der Gardine bis zur Schulmappe meiner Tochter alles genäht - mit meiner Brother kann ich nur dünne Stoffe nähen, die will schon nicht bei Nähten wo der an sich dünne Stoff dann mal mehrfach liegt.
    Na und dann waren die Maschinen früher auch einfach haltbarer7 belastbarer.


    Moin,


    ich würde in beiden Punkten widersprechen - zufällig habe ich gestern auf dieser Frage rumgekaut. Sonst wäre eine Pfaff 38 auch besser als eine 138, und Modelle aus dem 19. Jahrhundert wieder besser als die 38, und die aktuelle 938 könnte man überhaupt vergessen. Tatsächlich sind die Maschinen im Laufe der Zeit schneller geworden, haben mehr Stiche, größere Stichlängen und Zickzackbreiten, mehrfach genähte Zickzackvarianten und automatische Steuerungen bekommen, und das alles gleichzeitig.


    Oder ja, in gewisser Weise sind sie heute natürlich anders gebaut, sonst hätte dieser Fortschritt nicht stattfinden können. Ein Langschiff bei 5000 Stichen/Minute wäre mal interessant.


    Aber - in Relation zum Einkommen wird heute weniger für eine Nähmaschine bezahlt. Das Pfaff-Haushaltsnähmaschinenprogramm umfasste in den 60ern von der Zickzack bis zur Zierstich-Freiarm die Preisklasse 300 bis 950 Mark mit dem Billigmodell Dorina ohne Zickzack für 200 Mark. Das waren knapp ein Drittel bis knapp ein ganzes brutto Durschnittseinkommen, und die Dorina-Geradstich aus Fernost lag bei knapp einem Fünftel brutto Durchschnittseinkommen. Übertragen auf heute wäre das die Preisklasse 900 bis 2700 Euro, und 450 Euro für eine Geradstichmaschine. Dafür wird man immer noch ordentlich bedient. Wenn man zeitlich weiter zurück geht vom Wirtschaftswunder in die Vorkriegszeit lag eine motorisierte Pfaff 30 (Geradstich) bei zwei Monatsgehältern, eine Pfaff 130 (Zickzack) ohne Motor bei drei gut Monatsgehältern. Für heutige Verhältnisse 10.000 Euro für eine Zickzackmaschine ohne Tisch, Lampe und Antrieb. Und 6000 Euro für den Geradstich. Da könnte Pfaff Industrial auch heute noch liefern.


    Gruß
    Ralf C.


    Klar, spezielle Jeans-Modelle sind für sehr festen Stoff ausgelegt.


    Sicher, das? Ich hatte mal ein Jeans-Sparbuch, das war reines Marketing.


    Irgendwie war die Näh-Welt vor 20 Jahren noch einfacher, meine Oma hat alles auf einer Maschine genäht, Tischdecken, Gardinen, meine Abschlussballkleid aus dünnem flutschigem Stoff, Kostüme aus Wollstoff......


    Damals gab es auch noch nicht so viele Foren zum Nachfragen, da hat man einfach gemacht.


    Gruß
    Ralf C.

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