Hallo zusammen,
ich bin neu hier und brauche einige Erfahrungen bzgl. Nähmaschinen, die gut geeignet sind für Schulen.
Moin,
an unserer Schule wird in solchen Situationen ein Bettelbrief mit der Bitte um Spenden an die Eltern geschickt. "Die Nähamschinen dürfen auch gern älter als die Lehrerinnen sein". Die Angabe, wie alt die Lehrerinnen sind, fehlt dann aber. Feedback bekommen die Eltern nicht, oder nicht direkt. Es gab jetzt eine zweite Bettelrunde, die Näh-AG sei wegen des Erfolges aufgeteilt worden, weshalb weitere Maschinen- und Materialspenden gewünscht seien. Welche Nähmaschinen zur Verfügung stehen und was genäht werden soll erfahren die Eltern nicht. Weil ich als Elternvertreter öfter in der Schule zu tun hatte entdeckte ich dort zufällig einen Aushang der Näh-AG. Taschen (kannte ich) und Beanies und Loops (kannte ich nicht). Wieder nur Mädchenkram, war meine Reaktion. Nähen für Jungen scheint nicht ins System zu passen.
Auf Homepages anderer Schulen oder Flüchtlingseinrichtungen habe ich bei Berichten über Näh-AGs immer weiße mechanische Nähmaschinen mit Drehrädern gesehen. Die einzigen Lesbaren Markenbezeichnungen waren Medion und Brother JS-23. Einzige Ausnahme war eine Haushaltsnähmaschine aus den (geschätzt) 80er Jahren. Die mechanischen W6 scheinen demnach kein schlechte Wahl zu sein. Die zehnjährige Garantie sollte aber mit dem Anbieter abgesprochen sein: möglich, dass die bei dieser Art der Nutzung nicht greift. (Das könnte bei allen Garantien der Fall sein, wegen der nicht bestimmungsgemäßen Nutzung).
Die DGUV hat eine Broschüre mit Sicherheitstipps, den Illustrationen nach zu urteilen auf dem Stand der Pfaff 260: http://www.sichere-schule.de/t…euge/naehmaschinen/01.htm
Wenn ich die Nähmaschinen frei zusammenstellen könnte würde ich mich für einfache mechanische entscheiden. Ein einheitliches Modell, dessen wichtigste Ersatzteile als lose Ware aus Bonbongläsern verkauft werden. Das wären dann CB-Greifer-Maschinen: Greifer, Spulenkapseln und Spulen sind Massenware. Gar nicht gingen für mich Maschinen mit einer Spulenumgebung aus Kunststoff; ich weiß schließlich aus Erfahrung, was Kinder mit Geodreiecken machen: Griff abbrechen, Griff durchbrechen. Nacheinander die drei Ecken abbrechen. Dreieck mitten durch brechen. Nie bescheid sagen. Wozu, man kann ja in der Mathearbeit die beiden Teile aneinander halten. Das wäre mit Greiferabdeckungen kaum anders. So, wie ich Schulen kenne, wird nicht repariert oder gewartet, sondern auf Verschleiß gefahren und nach Jahrzehnten neu gebaut.
Es scheint Sicherheitsüberprüfungen für Geräte zu geben, die mit in die Schule gebracht werden nach BGV A3, was auch immer das sein mag. Du solltest wahrscheinlich besser vor dem Kauf rausbekommen, wie die Anforderungen sind. Fingerschutz und LED-Beleuchtung können an allen Maschinen nachgerüstet werden; gibt es als universelle Austauschteile.
Wenn alles klappt, schreib ruhig mal einen Infobrief an die Eltern. Viele mögen gern mehr über die Schule hören als dass ihr Kind mehr mitmachen könnte.
Gruß
Ralf C.