Sind Beanies nicht auch was für Jungs?
Gruß von Karin
Beiträge von Fruehling
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Ab 10.00 Uhr. Du findest ein Nachtlager bei mir!
Gruß von Karin -
Oh ja, der ist total schön!
Gruß von Karin -
Hallo zusammen,
vergangenen Mittwoch war bei uns Party:DSC_0708.jpgDSC_0712.jpg
Die "ältere" Kurdin legte zum ersten mal seit Wochen ihr Kopftuch ab, und mit den hennaroten Haaren kam eine mindestens 10 Jahre jüngere Frau zum Vorschein. Das junge Mädel hat dann sie und Barbara zum Tanzen animiert, und die Stimmung war richtig ausgelassen.
Auch sonst war es wieder ein richtig netter Nachmittag, mit 7 bis 8 Frauen arbeitet es sich doch etwas entspannter.
Fatime hat für sich ein Kleid genäht
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und für ihre Tochter Maso eine Leggins, hier leider noch nicht ganz fertig
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Zusammen machen die beiden jede Menge Taschen. DSC_0698.jpgDSC_0699.jpgDSC_0703.jpgIch wundere mich darüber, aber Barbara meint, ein Mädchen kann nie genug Taschen haben! Okay, in der Hinsicht bin ich eben kein richtiges Mädchen. Als Bubenmama war das bei uns nicht so sehr gefragt, und außerdem habe ich ja auch das Shopping-Gen nicht geerbt.Eine junge Frau kam neu dazu und wollte nur Nähgarn mitnehmen, aber wir haben sie an den Tisch plaziert und sie "durfte" sich ein Nadelbuch"nähenDSC_0706.jpg
Sie sprach Eglisch und erzählte mir, dass ihre Mutter eine gute Schneiderin sei. Da die Mutter auch in unserem Lager ist, fragte ich, warum sie ihre Mutter nicht mitbringt. Die Mutter würde nur zu Hause sitzen und nirgenwohin gehen. Ich habe versucht sie zu überzeugen, die Mutter beim nächsten Mal mitzubringen, weil doch Nähen für sie sicher besser ist als nur zuhause zu sitzen.
Es hat sich für mich sehr traurig angehört. Die Mutter sei etwa 50 Jahre, und ich habe mir versucht vorzustellen, wie das so sein mag, in unserem Alter, wenn du die Heimat, deine Freunde und Nachbarn, alles was du kennst verlassen musst, um in ein ganz fremdes Land zu gehen.
Ich hoffe, die Mama kommt nächstes Mal mit und lässt sich ein bisschen auf andere Gedanken bringen.Die junge Tänzerin hatte wahrscheinlich noch nie eine Nähnadel in der Hand, aber auch sie hat erstmal ein Nadelbuch genäht, und dann ein rotes Haarband.DSC_0704.jpg Sie war total gut drauf und hat alle fröhlich gemacht.
Eine andere junge Frau aus Dagestan möche gerne mehr nähen lernen. Da sie aber erst spät gekommen war, mussten wir das Lernen aufs nächste Mal verschieben. Ich muss mir noch etwas Nettes für sie ausdenken.
Fahriya, die Dame im Leopardenkleid, hat sich auch wieder ein Kleid genäht. DSC_0719.jpgFür das nächste Mal fragte sie nach "Pantalon", was ich mit meinen rudimentären Französichkenntnissen gerde noch so verstehe.
Christiane, noch mal zu deiner Frage: uns wurde erzählt, dass die Neuankömmlinge eigentlich nur für maximal 6 Monate in der Erstaufnahme bleiben sollten, dann sollten sie ihr "Interview" haben und auf die Kommunen verteilt werden. Allerdings haben mir Frauen aus unserem Lager erzählt, dass sie schon 7 Monate dort waren. Das hat wohl alles nicht so geklappt wie geplant. Aber mittlerweile, nachdem die großen Anstürme "abgearbeitet" sind, geht es offenbar schneller. Einige Frauen waren auch wirklich traurig, die Erstaufnahme verlassen zu müssen, sie hatten sich gerade wieder etwas eingelebt.
Wo sie danach hinkommen, erfahren wir in der Regel nicht.Nächste Woche bin ich mit meinem Mann in Hamburg, daher ist eine Woche vorweihnachtliche Pause. Danach noch zwei Termine, und dann machen wir eine wohlverdiente Weihnachtspause bis ins neue Jahr.
Übrigens war auch die ältere Georgierin nicht mehr da, aber die ausgeliehene Schere hat sie brav wieder einer Betreuerin zurückgegeben. Nachdem uns immer wieder mal Sachen einfach verschwinden, anscheinend "Füße" bekommen, freut das um so mehr!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende von Karin -
Was jetzt geschlossen wird, sind die Erstaufnahmeeinrichtungen, die ja seit letztem September sozusagen aus dem Boden gestampft werden mussten.
Wenn die Menschen dann ihr "Interview" bei der Aussenstelle des Bundesamtes hatten, werden sie nach einem Schlüssel (in Hessen heißt der "Königsteiner Schlüssel") auf die Kommunen verteilt.
Ich habe allerdings von Frauen aus unserer Einrichtung gehört, dass sie nicht gleich in eine neue feste Unterkunft kamen, sondern vorher noch mal 2 Wochen woanders untergebracht wurden.
Wenn sie bei uns auf "Transfer" gehen, wissen sie vorher nie, wohin sie kommen. die Reise geht also weiter.
Die Erstaufnahmeeinrichtungen werden nicht mehr so dringend gebraucht, weil ja durch Politik (z.B. Schließung der Balkanroute) nicht mehr so viele Flüchtlinge nachkommen.
Die wurden deshalb aus Kostengründen seit dem Frühjahr so nach und nach zusammengelegt. Hanau hat die verhältnismäßig guten Gebäude, deshalb wurde die Einrichtung noch aufrecht erhalten, die Neckermann-Unterkunft in Frankfurt ist ja schon seit dem Sommer zu, da wurden einige der Bewohner zu uns nach Hanau verlegt.
Ich hoffe für unser Frauen ja auch immer, dass es nach dem Transfer besser wird, weil sie dann endlich integrative Maßnahmen bekommen, aber es sind ja auch viele dabei, die kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht bekommen, weil sie aus sicheren Herkunftsländern stammen (das möchte ich hier nicht diskutieren), da wissen wir auch nicht, was mit ihnen wird.
Ausländer- und Asylrecht ist ein sehr weites und kompliziertes Feld.Gruß von Karin
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Liebe Tina, das ist total lieb von Dir, und das sind auch genau die Sachen, die wir brauchen, Polytierchen und Jerseys. Allerdings bin ich im Moment aufgrund schöner Spenden noch gut ausgestattet, und in den letzen beiden Wochen hatten wir ja auch viel weniger Frauen, da die Erstaufnahme sich ziemlich geleert hat. Sollte die Erstaufnahme geschlossen werden, wollen wir uns zwar eine neus Betätigungsfeld suchen, aber da wissen wir im Moment noch nicht, wie es weiter geht. Sicher wird es nicht an Interessenten mangeln, aber ev. an Räumlichkeiten.
Ich würde deshalb Monika den Vortritt lassen, denn ich habe nicht viel Lagerplatz. Und ich will den Stoff nicht einfach so zum Mitnehmen hinstellen, sondern sicherstellen, dass er auch sinnvoll verwendet wird.
Vielleicht meldet sich ja auch Keinhölzchen nochmal, die ja im Wetteraukreis mit Flüchtlingsfrauen näht. Eine dankbare Abnehmerin findet sich sicher noch, wir lassen ja keinen Stoff zukommen
Lieben Dank udn herzliche Grüße von Karin -
Monika, mir ist ja neulich noch eine ältere Brother zugelaufen, die ich aber noch nicht ausprobieren konnte, weil der Anlasser fehlt. Wenn ich einen auftreiben kann und sie funktioniert,könnte ich sie an dich weitergeben. Ich arbeite noch dran.
Gruß von Karin -
Hallo zusammen,
letzten Mittwoch hatten wir wieder ein relativ kleines Grüppchen von 8 Damen, die es aber trotzdem geschafft haben, uns in Atem zu halten.
Vor allem, weil wieder ein Wechsel drin war, ein paar von den uns schon bekannten Frauen waren weg, dafür drei neue, die erst mal wieder mit den Gepflogenheiten vertraut gemacht werden mussten. Ich bin dann auch mal richtig sauer geworden, weil ich eigentlich sehr deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass Selbstbedienung an der Stoffkiste und am Schrank nicht gewünscht ist. Dann musste ich kurz weg, um mein Auto umzuparken, und als ich zurück am, standen doch drei Damen um die Kiste rum und suchten sich Stoffe aus, obwohl Barbara noch sagte, wie habe sie mehrfach weggeschikt.
Das ist halt manchmal das Problem bei Sprachschwierigkeiten, hätte ich gesagt, bitte bedient Euch, hätten mich garantiert alle verstanden, aber in diesem Moment waren sämtliche Ohren auf Durchzug und keinerlei Sprachkenntnisse, auch bei den Englisch sprechenden, mehr vorhanden.
Allerdings glaube ich, das Donnerwetter, dass ich dann losgelassen habe, haben alle verstanden.
Erinnert mich ja ein bisschen an meine Oma. Die hatte auch ein selektives Gehör. Wenn sie etwas nicht verstehen wollte, dann hat sie uns immer darauf aufmerksam gemacht, dass sie doch schwer hört, aber wenn sie etwas nicht unbedingt hören sollte, da hat das Gehör komischerweise recht gut funktioniert.
Eine junge schwangere Frau wollte sich ein Kleid für die Schwangerschaft nähen, die pakistanische Frau hat ihr beim Zuschnitt geholfen. Ich bin gespannt, was nächste Woche dabei herauskommt.
Außerdem wollte sie noch eine Babydecke machen, da habe ich sie aber vertröstet, sie soll sich erst mal das Kleid machen. Ich will mal schauen, ob wir da nächste Woche so eine Art Quilt machen können.
Fahriye, eine ältere Kurdin, hat sich eine Hose aus einem schönen schwarzen Stretchcord genäht. Leider hat sie die Strichrichtung nicht beachtet, und die Hosenbeine sind jetzt unterschiedlich schwarz. Damit muss sie jetzt leben, sie ist immer so schnell und dabei anscheinend nicht besonders sorgfältig. Es schien ihr aber nichts auszumachen.DSC_0696.jpg
Die georgische Oma wollte auch diese Mal selbständig zuschneiden, ihre Kreation sieht recht eigenwillig aus, ich bin aus das Endergebnis noch sehr gespannt.DSC_0697.jpgDSC_0694.jpg
Die pakistansische Dame wollte unbedingt einen Taschenstoff, der nicht aus Baumwolle ist. Diesen Stoff hatte ich von einer Kollegin bekommen, er stammt aus uralt-Beständen ihrer Mutter und ist ein absolut reissfestes Polydingsda-tierchen, damit war sie hochzufrieden. Die Tasche erinnert mich an die Dederon-Beutel, die ich im Ostshop in Leipzig gesehen habe. Und eigentlich ist der Stoff perfekt für diesen Zweck, die Tasche ist wahrscheinlich unverwüstlich.DSC_0695.jpg
Die 14 –jährige Mosa ist unsere Taschenqueen, sie hat sich schon viele Beutel und Täschchen genäht, die Mama macht jetzt Kleider für sie beide.DSC_0693.jpg
Eine andere junge Dame möchte warme Pyjamas für sich und ihre Kinder nähen. Sie hat dann aber leider einen Anruf ihres Ehemannes bekommen, dass sie nach Hause kommen soll, weil ihr Kind krank sei. Die Papas haben doch noch etwas Nachholbedarf.
Fahriye hat mir wieder etwas Beschäftigung verschafft, weil sie mal wieder Fäden im Greifer der Pfaff verwickelt hatte. Solange ich dabei stehen bleibe und ihr zuschaue, ist alles in Ordnung, aber wenn sie mit der Maschine allein ist, dann ist es anscheinend mit dem sanften Umgang vorbei. So sorgt sie dafür, dass es uns nicht langweilig wird.
Aufräumen war auch wieder ein kleines Drama, zwei der Damen wollten sich mit einem kurzen „Tschüss“ verdrücken, dabei lagen die Stecknadeln auf dem Tisch verstreut, Stoffschnipsel auf dem Fußboden.
Die junge schwangere Frau hat dann sehr damatisch und mitleiderregend gestöhnt, als sie die Schnipsel aufheben musste.
Ich hab mir anscheinend nicht nur Freunde gemacht beim letzten Mal. Damit kann ich aber leben.Dafür durften dann diejenigen, die brav bis zum Schluss aufgeräumt haben, sich in einer Woll- und Stricknadel-Wunderkiste bedienen. Die georgische Oma hat einen riesigen roten Konus Strickwolle mitgenommen und erzählt, dass sie für ihre Enkel Pullover stricken möchte. Da muss sie fleissig sein, die Wolle reicht bestimmt für fünf Enkel.
Mosas Mama will Wollmützen stricken.
Ich wünsche ein wunderschönes Wochenende und winke in alle Himmelsrichtungen
liebe Grüße von Karin -
Hast Du schon die Halterung der Spulenkapsel auseinandergenommen? Meine Nähgruppen-Damen haben es schon mehrfach geschafft, da Fädchen zu verklemmen, und dann rührt sich rein gar nichts mehr, auch das Handrad dreht nicht mehr.
Gruß von Karin -
Dark soul wollte ev.kommen, Du dürftest ungefähr auf ihrem Weg liegen!
Gruß von Karin -
Da könnt ihr schön aus eurer Ecke ein Sammeltaxi organisieren!
Gruß von Karin -
Ich musste das gute Stück vorhin gleich mal ordentlich testen, und ich bin begeistert.
Sie ist zwar nicht ganz leise, klingt ehrlich gesagt ein bisschen wie unser alter Deutz, aber ist ganz schön flott und hat eine ordentliche Durchstichkraft.
Und der Zickzackautomat ist echt klasse, ein bisschen gewöhnungsbedürftig zwar, aber dann wirklich brauchbar. Und dein Spruch, Detlef, hat sich mal wieder bewahrheitet. Welche heute gebaute Maschine wird wohl in knapp 60 Jahren noch so gut laufen? (Nachbar hat sich gefreut, die Maschine ist sein Jahrgang)
Gruß von Karin -
Hurra, es war der Funkentstörkondensator.
Mein lieber Nachbar, der in Elektor-Dingen ein Crack ist, hat den auseinandergeschraubten Anlasser mal lange gedrückt, da hat der Kondensator sehr schön anschaulich das schmoren angefangen. Er hat mir einen neuen eingelötet, und jetzt läuft sie! Der Nachbar war auch ganz fasziniert, vielleicht wird er jetzt vom Motorradschrauber zum Nähmaschinenflüsterer.
Liebe Grüße von Karin -
Hmh, vielen Dank für eure Beiträge. So richtig klar sehe ich nicht, aber das mit dem zlideon könnte ein Weg sein.
Ich gebe das jetzt mal so weiter, die Kollegin wird sich dann doch mal auf den Weg in die Änderungsschneiderei machen, wo man zipper aufziehen kann.
Gruß von karin -
Hallo,
eine Kollegin hat mich gefragt, ob das geht: In einem fertigen Wanderanorak den Reissverschluss umbauen, so dass aus dem Einwege- ein Zweiwegereissverschluss wird. Also quasi unten das Endstück rausmachen und einen weiteren Zipper auffädeln?
Ich kann mir das jetzt nicht so wirklich vorstellen. Hat jemand da Erfahrung?
Gruß von Karin -
Das habt ihr aber schön gemacht!
Gruß von Karin -
Frau Elster, ich freue mich auch darüber, dass die Frauen untereinander doch gut zurecht kommen und sich unterstützen. Wahrscheinlich ist aber auch ein Grund, warum es in der Einrichtung in Hanau relativ friedlich zugeht, dass dort viele Familien untergebracht sind. Dort, wo überwiegend junge Männer auf einem Haufen leben, ist das sicher nicht ganz so einfach. Und wenn es immer so einfach wäre wie beiden Kindern, die ungeachtet der Sprachen miteinander spielen, dann wäre die Welt sicher ein besserer Ort. Um so schlimmer, wenn man dann in den Nachrichten sieht, wie früh manchmal den Kindern der Hass auf die anderen, andersgläubigen eingeimpft wird und was für ein Schaden in deren Köpfen angerichtet wird.
Herzliche gRüße von Karin -
Hallo alle zusammen,
als wir vorgestern in die Ersteinnahmeeinrichtung kamen, waren wir ein wenig erschrocken. Das Gelände wirkte ziemlich leer, und erstmals seit Wochen haben uns keine Frauen vor dem Eingang erwartet.
Das lag zum einen wohl am ekligen Wetter, aber auch, wie wir später erfuhren, dass wieder viele in der vergangenen Woche zum Transfer gekommen sind.
Leider auch die junge Shabnaz, die so eifrig immer ihr Vokabelheft dabei hatte und alles aufschrieb und für uns versuchte, in Englisch und auch schon in Deutsch zu übersetzen.
Sie hatten sich letzte Woche ein Lehrbuch mit CD gekauft, und Barbara hatte einen tragbaren CD-Player für sie mitgebracht, damit sie ihre Lern-CD auch anhören können. Nun versucht Barbara herauszufinden, wo sie hingekommen sind, um ihr den Player vielleicht noch bringen zu können.
Es kamen dann doch noch einige, allerdings waren es diesmal dann „nur“ sechs erwachsenen Frauen, ein Teenager und ein paar Kinder. So ruhig war es seit Monaten nicht mehr.DSCI0295.jpg
Dadurch haben sich aber interessante Dinge ergeben. Die hübsche junge Frau aus Afghanistan, die schon seit ein paar Wochen mit ihrer Teenager –Tochter zusammen kommt, bisher aber nur Kleinigkeiten von Hand genäht hat, brachte jetzt den Stoff, den ich ihr vor zwei Wochen gegeben hatte, mit und schnitt sich ein Oberteil daraus zu. Und traute sich erstmals an die Nähmaschine.DSCI0294.jpg Es stellte sich heraus, dass sie sowohl schneidern als auch mit der Maschine umgehen kann. Sie hatte sich bisher nur nie getraut, weil immer ein paar von den ganz schnellen die Maschinen umlagert hatten. Sie hat sich immer ganz still und bescheiden im Hintergrund gehalten, nach kleinen Stoffstücken für Kissen und Taschen gefragt, sich immer sehr höflich bedankt und sich beim Abschied jedes mal mit Händedruck und einem Extra-dankeschön verabschiedet. So ist sie immer ein bisschen m Hintergrund geblieben. Nachdem sie ihr Oberteil so hübsch gemacht hat, hab ich ihr den dazu passenden Stoff für eine Hose mitgegeben und hoffe, sie bleibt noch lange genug, dass sie die Hose und noch etwas hübsches für die Tochter nähen kann.DSCI0303.jpg. Tochter hat derweil Täschchen genäht. DSCI0291.jpg
Die ältere georgische Dame, die bislang Tischdecken, Taschen und ähnliches gemacht hat, wollte heute auch unbedingt einen Rock nähen. Sie hat sich aber nicht so recht nicht an den Zuschnitt getraut. Ich dachte noch, gerader Rock, oben zwei Abnäher und Gummibund, das traue ich mir auch ohne Schnittmuster zu, da kam ihr die junge syrische Kurdin zur Hilfe, die immer im Wahnsinnstempo zuschneidet, näht, ändert und mich wie ein Wasserfall mit kurdischen Worten zutextet.
Ich weiß nicht, in welcher Sprache die beiden sich verständigt haben, aber irgendwie schien es zu funktionieren, und in nullkommanix haben die beiden Rock und Pulli aus dem schwarzen kräftigen Jersey zugeschnitten, und die Georgierin setzte sich an die Maschine.DSCI0299.jpg
Beim Fotografieren war sie sehr skeptisch und wollte wissen, was ich mit dem Foto mache. Von de Antwort „Internet“ war sie zunächst entsetzt, hat sich ein wenig beruhigt, als ich erklärte, dass ich die Gesichter wegmache, und als ich ihr dann die Hobbyschneiderinseite mit diesem Thread auf dem Handy zeigte, fand sie das irgendwie doch toll. DSCI0302.jpg
Eine andere junge Frau mit nörgeliger kleiner Tochter hatte bislang nur bei ihrer Bekannten neben der Nähmaschine gesessen und zugeschaut. Da die Bekannte nun auch nicht mehr da war, traute sie sich endlich, auch selbst zu nähen, und hat dann für Töchterchen eine Umhängetasche nach der Zaubertäschchen-Anleitung von Hand genäht.DSCI0297.jpg Das hat die Laune der Kleinen dann doch erheblich aufgehellt.DSCI0304.jpgDSCI0305.jpg
Die Dame aus Pakistan spricht ganz passabel Englisch. Sie wollte eine Menge Stoffstücke horten, für Kissenbezüge, weil sie diese Woche noch auf „Transfer“ gehen würde.DSCI0300.jpg
Deshalb wollte sie auch eine Schere von mir ausleihen. Als ich sie aber fragte, wie sie mir denn die Schere zurückgeben wolle, wenn sie auf „Transfer“ geht, verstand sie auf einmal schlagartig kein Englisch mehr.
Wie bei allen Menschen, egal woher sie kommen und wo sie leben, zeigt das doch wieder einmal, dass wir im Grunde genommen gleich sind, und es überall die netten, sympatischen, höflichen bescheidenen gibt, und die vom Stamme Nimm. Genauso wenig, wie es „die Deutschen“ gibt, gibt es „die Flüchtlinge“ die alle so oder so sind.
Jetzt bin ich mal gespannt, was uns nächste Woche erwartet. Da es bisher immer sehr wechselhaft in der Erstaufnahmeeinrichtung war, können wir ohnehin wenig planen.
Wir machen also einfach so weiter, solange wir dort noch Nähinteressierte finden. Ein so gemütliches Treffen wie letzten Mittwoch tut uns zwischendrin auch mal gut. Sollte die Einrichtung tatsächlich irgendwann leer werden, dann suchen wir uns einen neuen Wirkungskreis.
Danke fürs Mitlesen, und ein schönes Wochenende, bei grauem Wetter gemütlich zuhause im Warmen, wünscht euch Karin -
@ Elke, auf die muss ich wahrscheinlcih auch so scharf aufpassen wie auf "Katharina", denn die hat ja schon ihre Liebhaberinnen gefunden.
Liebe Grüße von Karin -
Ich finde, nur Materialwert geht gar nicht. Das ist zwar auch bei alter Bettwäsche mehr als 20,-- €, aber einen annähernden Arbeitswert müsste man auch versichern. Und da geht bei einem Quilt in Deckenformat m.M. nach nichts unter 500,-- €. Je nach Aufwand, Muster, Quilting auch deutlich mehr.
Gruß von Karin
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