Beiträge von Fruehling

    Hallo, Patchwork- und Quiltfreunde und alle, die es noch werden wollen,


    die Patchworkgruppe Hanau veranstaltet wieder den Tag des Quiltens in der Öffentlichkeit in Hanau-Wilhelmsbad in den Arkaden vor dem Puppen-und Spielzeugmuseum. Termin ist der 25.Juni 2017nvon 11.00 bis 17.00 Uhr.
    Wir wollen einen schönen Tag miteinander verbringen, unsere Patchworkarbeiten zeigen, Anregungen geben und kleine Mitnähktionen machen, es gibt Kaffee und Kuchen, eine Tombola und einen quiltigen Flohmarkt. Wir bringen auch noch viele Bücher zum Anschauen mit. Der Erlös der Aktion geht an das hessische Puppen- und Spielzeugmuseum.
    An diesem Sonntag findet übrigens auch ein Stoffmarkt auf dem Marktplatz in der Hanauer Innenstadt statt.
    Warum also nicht über den Stoffmarkt bummeln, und dann raus in den grünen Wilhelmsbader Park zum Kaffeetrinken und einem Schwatz mit Gleichgesinnten. Das hört sich doch nach einem gelungenen Sonntag an.


    Liebe Grüße von KarinIMG-20170401-WA0000.jpg

    Hallo zusammen,


    weil das Forum ja ein paar Tage nicht da war, habe ich heute Bilder von zwei Näh-Mittwochen.
    Die letzten Wochen waren wir wieder sehr gut besucht, es waren immer so zwischen 12 und 15 Frauen da. Die Nationalitäten waren gut gemischt, der nahe Osten vertreten durch Afghanistan, Syrien und die Türkei, und Afrika mit Eritrea und Äthiopien.
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    Die Damen aus dem Osten haben allgemein die besseren Nähkenntnisse und können oft auch ganz selbständig nähen, wobei wir beim Bedienen der Nähmaschinen, Spulen und Einfädeln, trotzdem immer gefragt sind. Die Somalierinnen und Äthiopierinnen haben weniger Kenntnisse an der Nähmaschine, sie sind sehr darauf aus, sich vorhandene Kleidung abzuändern.



    Am beliebtesten ist zur Zeit das Engernähen von Hosenbeinen. Was ich dabei schon gelacht habe, wenn eine der Frauen eine Hose anprobiert und kaum noch mit dem Fuß durchkommt, und ich mich frage, wie wir sie da wohl wieder rausbekommen sollen. Das scheint aber ihrem Schönheitsideal zu entsprechen, denn sie sind immer sehr zufrieden.


    Beim vorletzten Treffen waren allerdings dann zwei Äthiopierinnen dabei, denen ich die Nutzung der Maschinen letztlich verbieten musste. Sie gingen ganz beherzt an die Sache heran, und hatten es dann mehrmals geschafft, nach ca. 2 cm Naht die Oberfäden hoffnungslos mit den Spulfäden zu verknuddeln. Nachdem ich eine der Maschinen einpacken musste, weil ein Faden mehrfach um die Fadenheberstange gewickelt war (um das zu entwirren, habe ich zuhause über eine Stunde gebraucht) musste ich dann leider ein Machtwort sprechen.
    Einer der beiden, sie ist schwanger, habe ich Stoff, aus dem der Elefantenschnitt schon vorgezeichnet war, und eine Schere in die Hand gedrückt und sie aufgefordert, die Teile auszuschneiden, um einen Elefanten für ihr Baby zu nähen. Dabei musste ich allerdings feststellen, dass sie nicht wusste, wie sie die Schere richtig halten soll. Sie war dann den Rest des Nachmittags vollauf mit dem Ausschneiden beschäftigt. Zuhause habe ich den Elefanten für sie fertig genäht , und beim nächsten Mal haben die beiden Freundinnen ihn dann gemeinsam ausgestopft und fertig gestellt.DSCI0341.jpg So waren alle zufrieden und unsere Maschinen blieben verschontDSCI0347.jpg
    Die beiden afghanischen Schwestern Hasina und Wahida, die ich nicht richtig ausseinander halten kann, sie haben nur ein Jahr Altersunterschied und sind etwa gleich groß, haben die gleiche Figur und sehen sich sehr ähnlich, nähen begeistert lange Kleider.
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    Mariam, eine junge Frau mit einem Baby und einem Kleinkind, kommt immer mit ihrer Schwiegeroma. Die Oma näht rechts schöne Sachen, nimmt aber am liebsten den Stoff mit und näht dann zuhause mit der Hand. Mit den Maschinen ist sie nicht so recht Freund. Die alte Tretmaschine kann sie allerdings auch nicht bedienen, da sie immer Schmerzen in den Beinen hat. Aber ihre handgenähten Sachen sind recht ordentlich, und stricken kann sie auch gut.
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    Meine geliebte Pfaff „Tante Elsbeth“ wird eigentlich nur angenommen, wenn alle elektrischen Maschinen besetzt sind,
    DSC_0141.jpg oder ich setzte mich selber dran, um mal schnell ein paar Nähte zu machen. Zwei junge afrikanische Mädchen wollten(natürlich) Hosen damit enger nähen, aber sie kamen mit dem Tretrhythmus überhaupt nicht klar. Dann reisst leider sofort der Faden, und es gibt ein Riesengeknuddel, deshalb musste ich sie auch von der Maschine verscheuchen, sonst hätte sicher Tante Elsbeths letztes Stündlein geschlagen. Sara, die eigentlich mit „Tante Elsbeth“ ganz gut zurecht kam, hat sich dieses Mal eine elektrische Maschine, eine Singer 404 (Jahrgang 1959) gesichert und war nicht mehr davon wegzubekommen. Ich musste ihr irgendwann den Stecker ziehen und ihr erklären, dass mein Mann an diesem Tag Geburtstag hat und ich mit ihm noch feiern wolle. Das hat sie dann überzeugt.DSCI0343.jpg
    Hana aus Äthiopien ist eine ganz fleissige und ungeheuer lernbeflissenen junge Frau, die auch überall im Lager freiwillig mitarbeitet und in nur vier Monaten schon recht viel Deutsch gelernt hat. Sie hatte beim letzten Mal etwas Wolle, die ich auf dem Flohmarkt „geschossen“ hatte, bekommen, leider reichte es nicht für einen Pulli. Gemeinsam haben wir aus dem Strickteil eine Tasche genäht, die aber noch nicht fertig gestellt ist.DSCI0344.jpg


    Bei uns bleibt es also spannend, denn unserer Frauen wechseln ja so häufig und schnell, dass eigentlich jedes Mal neue Gesichter dabei sind. Echte Lernfortschritte erzielen sie also bei uns eigentlich nicht (wir dafür schon!!!), freuen sich aber über die selbst gemachten Sachen.
    Ich kann allerdings von mir stolz behaupten, dass ich jetzt fast jede Nähmaschine zwischen Baujahr 1954 und heute blind einfädeln kann :D


    Ich wünsche allen Mitlesenden ein frohes Osterfest, viele bunte Eier und eine schöne Zeit mit euren Lieben,


    herzliche Grüße von Karin

    Hallo, zusammen,
    nur ein kurzer Bericht vom letzten Mittwoch. Mit zwölf Frauen war es wieder saehr gut besucht, aber im Gegensatz zu den Frauen aus Syrien, Afghanistan oder Iran haben die jungen Frauen aus Afrika (Somalia und Eritrea) nur wenig Handarbeitserfahrung. Das ist wohl so ähnlich, wie wenn ich meine jungen Arbeitskolleginnen zum Nähtreffen zusammen holen würde. Auch habe ich den Eindruck, dass sie die Nähmaschine überschätzen. Sie bringen Kleidung zum Abändern mit, und manchmal glaube ich, sie erwarten, die Maschine macht das dann von alleine. Aber so Sprüche kennen wir ja auch von den lieben Bekannten oder Nachbarn, nicht wahr? Hosenbeine enger nähen ist sehr beliebt. Eine junge, etwas kräftige Frau hatte sich die Hosenbeine einer Jeans so eng abgenäht, dass sie aussah wie hineingeschossen. Zum Glück hatte der Stoff etwas Elasthan, sonst wäre sie wohl ohne fremde Hilfe nicht mehr herausgekommen. :)
    Jedenfalls waren wir überwiegend damit beschäftigt, die Maschinen immer wieder neu einzufädeln und zum Laufen zu bringen. Und zu zeigen, dass man nicht am Stoff zieht, sondern die Maschine transportieren lässt.
    Eine syrische Oma hat zuhause, von Hand, ein paar schöne Sachen für das kleinste Enkelkind gemacht, aber irgendwie kam ich dieses Mal überhaupt nicht zum fotografieren. Und mit einiger Hilfe von Barbara und mir, aber auch von den Frauen untereinandern, sind ein paar Taschen entstanden.
    Das einzige Foto, das ich zustande gebracht habe, war allerdings ein wunderschönes Kleid, das eine von den beiden afghanischen Schwestern genäht hat. Leider erinnere ich mich nicht mehr, von wem dieser wunderschöne rote Stoff war, eine Art crepe de chine aus Polytierchen. Steht der jungen Dame hervorragend. DSC_0117.jpg
    Es ist ja schon wieder Montag, ich muss schon wieder schauen, was ich zum nächsten mal mitnehme.
    Viele liebe Grüße von Karin

    Hallo, Monika, was für schöne Täschchen.
    Ja, das sieht bei uns doch ziemlich anders aus. Wir haben ja den "Heimvorteil", alle leben auf dem selben Gelände und sind nie weit weg. Und die Frauen haben relativ wenig zu tun, weil sie ja weder selbst kochen noch ihre Wäsche machen, dafür gibt es ja Gemeinschaftsverpflegung und eine Gemeinschaftswäscherei. Anscheinend arbeiten einige unserer derzeitigen Besucherinnen in der Wäscherei, feiwillig, ich nehme an, gegen einen kleinen Obulus.
    So haben wir zwar meistens mehr Besucherinnen als ihr, aber einen zu schnellen und häufigen Wechsel, als dass man sehr viele Details erklären könnte.
    Nachdem ich erfahren habe, wieviel Chaos man schon beim Einfädeln relativ einfacher Nähmaschinen anrichten kann, habe ich einen Heidenrespekt davor, dass ihr sogar mit Overlocks arbeitet. Das würde ich mich nicht trauen, allerdings bestand bei uns auch noch kein Bedarf nach Overlocks, denn auch das Versäubern empfinden viele der Frauen als nicht nötig.
    Ich wünsche ein schönes Frühlingswochenende, vergesst die Uhr nicht!
    Liebe Grüße von Karin

    Und seit der Monteur mal einen seit 1,5 Jahren vermissten Schlüssel (der Anhänger war mittlerweile pulverisiert) plus 2-€uro-Münze aus der Laugenpumpe geholt hat, glaube ich der Behauptung, die Waschmaschine würde nicht "fressen", schon gar nicht mehr.
    Gruß von Karin

    Hallo,


    diese Woche kein Bericht, da unser wöchenlticher Nähtreff leider wegen grippalen Infekts ausfallen musste. Oh mann, so platt war ich schon lange nicht mehr. Bin zu nichts im Stande, liege seit drei Tagen nur auf der Couch und schaue mir fragwürdige Sendungen im Nachmittagsprogramm an. Wer denkt sich nur solchen Sch....aus. Aber es geht aufwärts, vielleicht schaffe ich es heute schon mal, mein Strickzeug näher anzuschauen.
    Liebe Grüße von Karin

    Oh, jetzt bin ich ein paar Tage nicht zur Schreiben gekommen, und konnte nicht berichten, dass mein Problem mittlerweile gelöst ist, dank eines online-Nähmaschinenhandels. Der Ring passt, und der Adler fliegt wieder.
    Aber trotzdem danke für den Tipp, den werde ich mir abspeichern. Die Preise ind ja ein Witz, da muss ich überlegen, was ich noch mitbestelle, damit ich auf den Mindestbestellwert von 5 € komme.
    Ich habe noch eine Maschine , die kleine "Katharina" , eine Riccar, liebe Spende von Indianernessels Mama, zum Reinigen und Ölen mit nach Hause genommen, inzwischen ist es uns gelungen, mit reichlich WD40 das Handrad zu lösen, so dass die Spulvorrichtung wieder getrennt läuft, und mit ein paar Tröpfchen Öl läuft Katharina wieder wunderschön, sie macht sogar ganz tolle Knopflöcher (obwohl die bei uns wenig gefragt sind)
    Bei einer anderen Spendenmaschine, einer netten kleinen Brother, hat sich nach dem Lösen des Handrads das Propblem ergeben, dass das Rad sich jetzt ganz abdrehen lässt und daher beim Nähen abfallen kann. Des Rätsels Lösung scheint eine kleine Schraube zu sein, die im Handrad sein müsste und das Zurückdrehen begrenzt. Da muss ich mal meinen Nachbarn fragen, der ist begeisterter Schrauber aller möglicher Teile, der hat bestimmt etwas passendes im Fundus.


    Der letzte MIttwoch war wieder sehr arbeitsintensiv. Aufgrund der "Werbung" bei der Party am Weltfrauentag waren wir wieder gut besucht, etwa 13 Frauen, die meisten aus Äthiopien und Eritrea, und zwei afghanische Schwestern, die schon länger da sind. Dazu noch eine junge afghanische Mama mit einem ganz frischen Baby und einem ca. zweijährigen Jungen nebst Schwiegeroma.
    Weil es so viele Neue waren, haben wir wieder mit Nadelbüchern angefangen, was mit gemischter Begeisterung aufgenommen wurde. Es herrschte wohl mal wieder die Auffassung vor, wenn da Nähmaschinen sind, dann erledigen sich die Näharbeiten von alleine, auch ohne alle Vorkenntnisse. Einige von den Nadelbuchnäherinnen sind dann im Laufe des Nachmittags verschwunden. Was uns aber nicht geschadet hat, denn wir waren auch so gut beschäftigt.
    Die Nähmaschinen müssen eigentlich ständig betreut werden, denn wenn neu eingefädelt wird, kommt es zu leicht zu Einfädelfehlern, die zu Fadensalat führen.Es wurden dieses mal wieder viele Kleidungsstücke aus der Kleiderkammer geändert, gekürzt, oder Hosenbeine enger genäht. Das ist übrigens sehr beliebt und sieht mitunter recht abenteuerlich aus, aber ich muss es ja nicht anziehen.


    Die afghanischen Schwestern haben sich lange Röcke genähtDSC_0098.jpg
    zumindest einer der Stoffe stammt aus der Erbschaft meinerr 96-jährigen Patchworkfreundin und wahrscheinlich aus den 70er Jahren. Retro-Look soll ja wieder sehr in sein. Der Polydingsbumsjersey fasst sich ja für meine Begriffe gruselig an, aber ist bei unseren Frauen sehr beliebt.DSC_0106.jpgDSC_0108.jpg


    Sara hat sich mit meiner alten "Tante Elsbeth" angefreundet, sie mochte sie sehr und hat sich Bettüberwürfe gemacht, das waren einige recht lange Nähte, aber das macht ja kräftige Waden
    DSC_0101.jpg,
    Rahel hat beim Zuschnitt geholfen DSC_0100.jpg


    Zwei junge Eritreerinnen haben sich aus Gardinenstücken Taschen gemacht, die beiden haben sehr selbständig gearbeitet, obwohl sie auch erst vor drei oder vier Wochen bei uns mit dem Maschinennähen angefangen haben. Sie stellten sich aber sehr geschickt an, und haben sich auch ein bisschen intensiver mit den Funktionen der Nähmaschine befasst. DSC_0104.jpgDSC_0105.jpg


    Eine süße kleine Maus hat sehr vertieft mit der Schere Stoffreste zerschnipselt.Damit sie keinen größeren Schaden anrichtet, habe ich ihr dann ein Heft mit Stoffumschlag und eine Teddyapplikation gegeben, die sie aufnähen durfte. Nach ein paar Stichen durfte aber die Mama weitermachen.DSC_0103.jpg
    Die beiden waren dann ganz begeistert von den farbigen Camsnaps, so haben wir noch ein T-Shirt mit roten Snaps ausgestattet, und als ich ihr dann noch eine Kätzchen-Applikation dazu gegeben habe, war ihr Tag wahrscheinlich gerettet.
    Eine freche junge Frau, die sich unbedingt mein Handymäppchen mopsen wollte (nächste Woche wird sie sich selbst eins nähen müssen), brauchte noch eine Origami-Tasche;nachdem sie viele ihrer Freundinnen für sich eingespannt hatte, wurde die Tasche als Gemeinschaftswerk auch noch fertig.DSC_0107.jpg
    Es war also wieder mal ein super anstrengender Nachmittag, aber es gab viel zu Lachen.
    Ich werde jetzt so nach und nach unsere Maschinen mit nach Hause nehmen, um sie zu reinigen und zu ölen, denn die haben im letzten Jahr doch schon viel geschafft.
    Noch einen schönen Sonntag, danke fürs Lesen und eine schöne Zeit wünscht Karin

    Klar, Detlef, das können wir natürlich, es sind Standart-Spulen, die in ein paar von unseren anderen Maschinen auch passen. Trotzdem gebe ich die Hoffnung noch nicht auf, auch die Spulerfunktion wieder zum Laufen zu bringen.
    Gruß von Karin

    Detlef, der Vogel heißt Adler Standart 160, und wurde nach Auskunft der Vorbesitzerin ihr von ihrer Mutter 1968 (dem Jahr meiner Einschulung) zur Hochzeit geschenkt. Die Maschine hat deutlich länger gehalten als die Ehe. Im örtlichen Fachhandel- übrigens dem selben Geschäft, indem die Maschine seinerzeit gekauft wurde- gab es nur einen ungefähr gleichgroßen Spulergummi, und der ist im Innendurchmesser einen Tick zu groß und insgesamt einen Tick zu dünn, so dass er durchdreht.
    Jetzt habe ich einen bei einem Internet-Nähmaschinenhandel bestellt, und wenn der auch nicht passt, dann muss ich mich nach einem Sanitär- oder Werkzeughandel umschauen. Auf meiner geerbten uralten Wertheim Elektra (Baujahr 1898)wurde der Spulergummi durch einen Spielzeug-Traktorreifen ersetzt, Traktorbereifung .JPGaber das ist schon so, seit ich denken kann, und so gute und haltbare Spielzeugreifen findet man heute sicher auch nicht mehr.
    An und für sich näht der Vogel recht gut, nur das Spulenwickeln von Hand ist auf die Dauer etwas nervig.
    Liebe Grüße von Karin

    Hallo zusammen,


    bei mir gab es jetzt eine Zeitlang nichts zu berichten, erst war ich eine Woche in Urlaub, und letzten Mittwoch haben wir nicht genäht, da anlässlich des Weltfrauentags im Camp eine Frauenparty ausgerichtet wurde. Wir waren eingeladen, und es war ein fröhlicher Nachmittag, bei dem viel getanzt und gelacht wurde, nach afrikanischen und arabischen Rhythmen queerbeet. Ich wurde allerdings laut begrüßt und gleich gefragt, ob diese Woche kein Nähen ist.


    Aufgrund weiter gesunkener Flüchtlingszahlen wurde diese Woche verkündet, dass weitere Erstaufnahmelager in Hessen geschlossen werden, unser Standort bleibt aber weiter erhalten. Barbara und ich machen also weiter und es wird an dieser Stelle weiter Berichte von mir geben.


    Detlef, das ist aber schon Glückssache, dass die Maschinen in gutem Zustand zurückgekommen sind. Wir haben zwar auch Frauen, die achtsam mit den Maschinene umgehen, wenn ich aber nicht so sehr darauf achten würde, häten wir mittlerweile viel Schrott gehabt.
    Erst letzte Woche habe ich in mühseliger Kleinarbeit, mit chirurgischer Pinzette und Skalpell, eine Aldimaschine von Fäden befreit, die um den Fadenheber gewickelt waren.
    Ich versuche allerdings auch immer, unseren Frauen klar zu machen dass die Maschinen eine liebe Gabe netter Menschen sind, die sorgsam behandelt werden wollen, und erzähle Geschichten von den Spenderinnen, z.B. dass es sich um eine Oma, eine Tante handelt, damit nicht der Eindruck entsteht, dass sei irgendeine anonyme Massenware. Wenn eine Maschine nach der Spenderin "Tante Elsbeth" oder "Katharina" heißt, dann habe ich den Eindruck, dass achtsamer mit ihr umgegangen wird (okay, ich hab in der Beziehung einen Vogel, aber ich finde, es gibt Schlimmeres).
    Und für die Behandlung meiner alten Tanten habe ich von Dir ja schon manchen guten Tipp bekommen. Zur Zeit fahnde ich nach einem passenden Spulergummi für ein alte Adler Maschine, damit sie nicht nur näht, sondern auch wieder spult.
    Ich hoffe, nach dem kommenden Mittwoch gibt es wieder etwas zu erzählen. bis dahin noch einen schönen Sonntag, eine sonnige Woche und viel Freude wünscht euch karin

    Stoff verhält sich anders als Papier, der dehnt sich, zieht sich. Das kann je nach Stoffart (versuch dich als Anfänger bloß nicht an Pannesamt) noch viel schlimmer ausfallen. An einer Stofflage zu ziehen, kann böse ausgehen. Aber den Nähfußdruck ein weinig verringern, und mit vielen Stecknadeln stecken, ev. auch vorher reihen (heften ist ein anderes Wort dafür) kann sehr hilfreich sein.
    Bei manchen Nähtechniken näht man ja auch absichtlich zwei Teile aufeinander, die nicht genau passen. Dann hält man das längere Stoffteil etwas ein, indem man mit langen Stichen darüber näht und durch Ziehen der Unterfäden die Mehrweite ganz leicht einkräuselt (z.B. beim Ärmeleinsetzen, aber das kommt später). Bei deinem Kissen kannst ev. die Mehrlänge durch ein wenig Einhalten bezähmen, aber wie gesagt, beim Ziehen an einer Stofflage wäre ich sehr vorsichtig, da kannst du sonst schnell mal Nadelbruch produzieren.
    Auch übrigens hattest du an einer anderen Stelle das Thema "Fadenlauf" angesprochen. Der ist natürlich sehr wichtig, denn wenn dein Stoff nicht mit dem Fadenlauf, sondern schräg dazu zugeschnitten ist, dann dehnt sich diese Kante viel stärker aus als die gerade geschnittene. Aber ds weißt du inzwischen sicher schon.
    Viel Erfolg weiterhin und Spaß bei deinen Versuchen
    Gruß von Karin

    Ich stricke auch gerade einen Raglan von oben. Ich habe eine gedachte Ärmelnaht mit einer linken Masche markiert und nehme vor und nach dieser Naht je eine Masche ab. Bei einem zusammengenähten Ärmel würde ich ja auch auf beiden Seiten abnehmen.
    Gruß von Karin

    Hallo in die Runde,


    letzte Woche habe ich es überhaupt nicht geschafft, einen Bericht zu schreiben. Es war aber auch ein sehr merkwürdiger Nachmittag. Als wir hinkamen, war der große Raum, den wir sonst nutzen, belegt durch eine Gruppe junger Männer, die damit beschäftigt waren, riesige Plastikteile grau zu lackieren. Der Raum war natürlich nicht nutzbar, denn es war kein Platz mehr und stank nach Farbe. Uns wurde zwar ein Ersatzraum gezeigt, aber wir mussten unsere Sachen rüberschleppen, konnten nicht alles mitnehmen, und unserre Teilnehmerinnen haben uns dann teilweise gar nicht gefunden, weil sie sich nicht trauten, in den Raum zu kommen und die Männer zu fragen. So waren insgesamt nur vier junge Afrikanerinnen da, die auch später kamen, weil sie vorher noch in der Wäscherei arbeiten waren. Übrigens wusste keiner, nicht die Männer, die dort arbeiteten, noch der Hausmeister, was das für Platikteile waren, und warum sie überhaupt gerade heute ohne Vorankündigung in diesem Raum lackiert werden mussten. Organisation und Kommunikation ist manchmal reine Glücksache. Barbara meinte, die Dinger haben eine Form wie Pianos, das fanden die "Anstreicher " sehr lustig und erzählten dann auf Nachfrage nur noch, dass sie Pianos anstreichen.
    Das war dann der Ersatznähplatz, das ging auch, aber wir mussten halt dauernd nach unseren Sachen suchenDSCI0333.jpg
    Genäht wurden Taschen,
    DSCI0335.jpgeinige Änderungen von fertiger Kleidung, und ein hübsches Kissen fü den kleinen Mann kam auch noch dabei raus.DSCI0336.jpg
    Eine Athiopierin zeichnete sich Linien auf eine Stoff, ich habe nicht verstanden, was sie damit machen wollte, aber der Stoff war nicht zu ihrer Zufriedenheit. DSCI0334.jpg
    Ich hoffe, ich finde etwas geeigneteres für sie, ich weiß aber nicht wirklich, was sie will, ich glaube, es geht um eine Technik wie bei dem gesmokten Sofakissen, was meine Mama mal in den 60-er Jahren gemacht hat.
    Diese Woche konnten wir wieder in unserern Raum, die Pianos waren zwar noch da, aber auf die Seite geräumt, und die Farbe war trocken.
    Es fanden sich wieder 10 Frauen ein, die viel Kleidung zum ändern dabei hatten.
    Allerdings waren ein paar wohl der Meinung, man legt die Sachen zur Nahmaschine, dann geht das von alleine, und ein paar waren wirklich so derb im Umgang mit den Maschinen, dass ich fast nur damit beschäftigt war, Fadensalat und Geknuddel wieder zu beseitigen.
    Hana hatte sich eine Jeans mitgebracht, die viel zu lang war, da ihr aber der Saum mit der dicken Zienaht gut gefiel, haben wir jetzt das erste Mal ausprobiert, die Jeans mit dem Originalsaum zu kürzen.DSC_0073.jpgSieht gut aus, finde ich, Hana war auch zufrieden, und ich habe auch was dazu gelernt.Hana macht allerdings auch alles sehr sorgfältig und ordentlich, Stricken hat sie in nullkommanix gelernt, sogar mit dem Nadelspiel.


    Barbara hat mit einigen jungen Frauen die Origami-Tasche genäht, die kommt gut an (ich glaube, ich brauche auch noch eine) DSC_0072.jpgDSC_0075.jpgDSC_0078.jpg
    Wir wurden noch von den Betreuern gebeten, ein großes Stoffstück als Tischdecke für ihren Besprechungsraum zu säumen, und da alle elektrischen Maschinen belegt waren, habe ich "Tante Elsbeth", die alte Tret-Pfaff-Maschine ausgepackt. Tante Elsbeth näht recht schön, aber bei ca. 10 Metern Saum wird das Ganze zum sportlichen Ereignis.
    Die Tischdecke wurde zum Aufhübschen gebraucht, denn für heute wurden Vertreter des Regierungspräsidiums erwartet, es soll darüber entschieden werden, ob die ERstaufnahme in Hanau noch weiter betreiben wird. Die Flüchtlingszahlen gehen ja weiter zurück,da werden die Einrichtungen nach und nach geschlossen. Ich hoffe, die Tischdecke nützt etwas, sonst müssen wir uns doch nach einem neuen Wirkungskreis umschauen, und trotz des ganzen STresses haben wir doch eigentlich zielmich viel Spaß. Besonders, wenn man sieht, dass unsere Anleitungen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Barbara hat noch Kontakt zu einer jungen Afghanin, die jetzt in Friedberg wohnt, sie besucht dort eine Nähgruppe (vielleicht die von Keinhölzchen?) und möchte unbedingt noch mehr nähen lernen.
    Jetzt habe ich eine Woche Urlaub, ich hoffe, dass es ab übernächster Woche noch etwas zu berichten gibt.
    Liebe Grüße von Karin
    Monika, wir nähen eigentlich nur zwei Stunden, aber die können manchmal ganz schön lang werden.

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