Oh, jetzt bin ich ein paar Tage nicht zur Schreiben gekommen, und konnte nicht berichten, dass mein Problem mittlerweile gelöst ist, dank eines online-Nähmaschinenhandels. Der Ring passt, und der Adler fliegt wieder.
Aber trotzdem danke für den Tipp, den werde ich mir abspeichern. Die Preise ind ja ein Witz, da muss ich überlegen, was ich noch mitbestelle, damit ich auf den Mindestbestellwert von 5 € komme.
Ich habe noch eine Maschine , die kleine "Katharina" , eine Riccar, liebe Spende von Indianernessels Mama, zum Reinigen und Ölen mit nach Hause genommen, inzwischen ist es uns gelungen, mit reichlich WD40 das Handrad zu lösen, so dass die Spulvorrichtung wieder getrennt läuft, und mit ein paar Tröpfchen Öl läuft Katharina wieder wunderschön, sie macht sogar ganz tolle Knopflöcher (obwohl die bei uns wenig gefragt sind)
Bei einer anderen Spendenmaschine, einer netten kleinen Brother, hat sich nach dem Lösen des Handrads das Propblem ergeben, dass das Rad sich jetzt ganz abdrehen lässt und daher beim Nähen abfallen kann. Des Rätsels Lösung scheint eine kleine Schraube zu sein, die im Handrad sein müsste und das Zurückdrehen begrenzt. Da muss ich mal meinen Nachbarn fragen, der ist begeisterter Schrauber aller möglicher Teile, der hat bestimmt etwas passendes im Fundus.
Der letzte MIttwoch war wieder sehr arbeitsintensiv. Aufgrund der "Werbung" bei der Party am Weltfrauentag waren wir wieder gut besucht, etwa 13 Frauen, die meisten aus Äthiopien und Eritrea, und zwei afghanische Schwestern, die schon länger da sind. Dazu noch eine junge afghanische Mama mit einem ganz frischen Baby und einem ca. zweijährigen Jungen nebst Schwiegeroma.
Weil es so viele Neue waren, haben wir wieder mit Nadelbüchern angefangen, was mit gemischter Begeisterung aufgenommen wurde. Es herrschte wohl mal wieder die Auffassung vor, wenn da Nähmaschinen sind, dann erledigen sich die Näharbeiten von alleine, auch ohne alle Vorkenntnisse. Einige von den Nadelbuchnäherinnen sind dann im Laufe des Nachmittags verschwunden. Was uns aber nicht geschadet hat, denn wir waren auch so gut beschäftigt.
Die Nähmaschinen müssen eigentlich ständig betreut werden, denn wenn neu eingefädelt wird, kommt es zu leicht zu Einfädelfehlern, die zu Fadensalat führen.Es wurden dieses mal wieder viele Kleidungsstücke aus der Kleiderkammer geändert, gekürzt, oder Hosenbeine enger genäht. Das ist übrigens sehr beliebt und sieht mitunter recht abenteuerlich aus, aber ich muss es ja nicht anziehen.
Die afghanischen Schwestern haben sich lange Röcke genähtDSC_0098.jpg
zumindest einer der Stoffe stammt aus der Erbschaft meinerr 96-jährigen Patchworkfreundin und wahrscheinlich aus den 70er Jahren. Retro-Look soll ja wieder sehr in sein. Der Polydingsbumsjersey fasst sich ja für meine Begriffe gruselig an, aber ist bei unseren Frauen sehr beliebt.DSC_0106.jpgDSC_0108.jpg
Sara hat sich mit meiner alten "Tante Elsbeth" angefreundet, sie mochte sie sehr und hat sich Bettüberwürfe gemacht, das waren einige recht lange Nähte, aber das macht ja kräftige Waden
DSC_0101.jpg,
Rahel hat beim Zuschnitt geholfen DSC_0100.jpg
Zwei junge Eritreerinnen haben sich aus Gardinenstücken Taschen gemacht, die beiden haben sehr selbständig gearbeitet, obwohl sie auch erst vor drei oder vier Wochen bei uns mit dem Maschinennähen angefangen haben. Sie stellten sich aber sehr geschickt an, und haben sich auch ein bisschen intensiver mit den Funktionen der Nähmaschine befasst. DSC_0104.jpgDSC_0105.jpg
Eine süße kleine Maus hat sehr vertieft mit der Schere Stoffreste zerschnipselt.Damit sie keinen größeren Schaden anrichtet, habe ich ihr dann ein Heft mit Stoffumschlag und eine Teddyapplikation gegeben, die sie aufnähen durfte. Nach ein paar Stichen durfte aber die Mama weitermachen.DSC_0103.jpg
Die beiden waren dann ganz begeistert von den farbigen Camsnaps, so haben wir noch ein T-Shirt mit roten Snaps ausgestattet, und als ich ihr dann noch eine Kätzchen-Applikation dazu gegeben habe, war ihr Tag wahrscheinlich gerettet.
Eine freche junge Frau, die sich unbedingt mein Handymäppchen mopsen wollte (nächste Woche wird sie sich selbst eins nähen müssen), brauchte noch eine Origami-Tasche;nachdem sie viele ihrer Freundinnen für sich eingespannt hatte, wurde die Tasche als Gemeinschaftswerk auch noch fertig.DSC_0107.jpg
Es war also wieder mal ein super anstrengender Nachmittag, aber es gab viel zu Lachen.
Ich werde jetzt so nach und nach unsere Maschinen mit nach Hause nehmen, um sie zu reinigen und zu ölen, denn die haben im letzten Jahr doch schon viel geschafft.
Noch einen schönen Sonntag, danke fürs Lesen und eine schöne Zeit wünscht Karin